Grundsätzliches Vorgehen beim Kauf eines alten Hauses

Diskutiere Grundsätzliches Vorgehen beim Kauf eines alten Hauses im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; 1. Jemand schrieb letztens, die Begutachtung von Fachwerk sei quasi hohe Kunst und Studienberuf. Meiner Erfahrung nach kann man sich als Laie zu...

  1. #41 Kriminelle, 09.07.2023
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    Wohl nicht. Denn das ist so nicht richtig. Da trügt Deine Erfahrung, dass man durch kurzes querlesen das Wissen eines studierten Gutachters ersetzt.

    Du schreibst sehr oft, eigentlich zu jedem Gewerk, dass Du keine Ahnung hast. Ich hoffe doch, dass Du nicht denkst, dass es reicht, wenn Dir einige Forumsuser einige Brocken „Wissen“ hinwerfen.

    Das ist fahrlässig, wenn Du deshalb auf einen Sachverständigen verzichtest.

    Das eine ist das Erkennen und Bewerten, das andere die Durchführung. Letzteres kannst Du vieles selbst machen. Aber der Grund des Handelns sollte ein Fachmann benennen.
     
  2. #42 hawkeye179, 09.07.2023
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    Ok, nochmal in aller Deutlichkeit:

    Es geht mir ausdrücklich NICHT darum, auf Fachleute zu verzichten und Expertenerfahrung durch angelesenes Halbwissen zu ersetzen.

    Ich möchte mir Vorkenntnisse erarbeiten, um zwei Dinge zu erreichen:

    1. Einschätzung, ob eine Immobilie schon für mich ersichtliche, erhebliche Investitionen nötig hat, worauf hin ich auf Kosten und Aufwand für das Hinzuziehen eines Gutachters direkt verzichten kann und diesen erst in Anspruch nehme, wenn ein Haus meiner Einschätzung nach für den Kauf in frage kommt.

    2. Beurteilen können, ob der Experte wirklich etwas kann oder ein "schwarzes Schaf" ist. Z.B. in der KFZ Reparatur - Branche ist das Nutzerwissen in Onlineforen teilweise erheblich aktueller und fundierter, als in vielen Werkstätten.

    Gekauft wird ein Haus erst, wenn eine vom Bausachverständigen vorliegende Sanierungskosten - Kalkulation vorliegt und alle heiklen Arbeiten werden unter Zuhilfenahme von entsprechenden Experten durchgeführt.
     
  3. #43 driver55, 09.07.2023
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    Das geht aber nur bei Objekten die keiner haben will.
    Interessante Objekte sind sicherlich vorher schon längst verkauft, bevor du die Zahlen hast.
    Dazu braucht’s ja auch mehrere Vororttermine.
     
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  4. #44 hawkeye179, 09.07.2023
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    Ich nehme an, das läuft dann über entsprechende Vorverträge vorbehaltlich Gutachterprüfung. Ich werde ja auch kein Gutachten für ein Haus in Auftrag geben, was mir jemand zwischenzeitlich noch vor der Nase wegkaufen kann.

    Bei dem aktuellen Zinsniveau, GEG und einem Bodenrichtwert von 10€/qm muß ich wohl nicht mit einem gewaltigen Andrang von Interessenten rechnen...
     
  5. artibi

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    Es gibt keine rechtsgültigen Vorverträge ohne Notar. Und mit Notar macht das niemand, der das Haus nicht wirklich kaufen will, sons ballerst ne Menge Kohle weg.
     
  6. #46 hawkeye179, 09.07.2023
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    Aha, ok.
    Dann werde auf eine Zusicherung des Verkäufers, keinen Zwischenverkauf einzugehen, vertrauen müssen. Einen Tod muss man sterben und im Zweifel zahle ich lieber für ein nutzloses Gutachten, als vorschnell einen Kaufvertrag für ein vermeintliches Schnäppchen zu unterschreiben.
     
  7. #47 Hercule, 09.07.2023
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    google mal nach Isover XtraSafe. Auch auf Youtube.
    Mit dieser Folie lassen sich Innendämmungen realisieren sofern 100% perfekt verarbeitet.
    Wenns soweit ist würde ich mich aber auch von Isover beraten lassen.
    Innendämmung funktioniert aber Aussendämmung ist wie schon von anderen geschrieben Fehlertoleranter. Auch Wärmebrückenbildungen muss man berücksichtigen, da ist vermutlich auch die Innendämmung im Nachteil.
    Aber grundsätzlich ist sie heute dank solcher Folien möglich.
     
  8. #48 hawkeye179, 09.07.2023
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    Bezüglich Innendämmung und Dampfdicht/offen scheinen regelrechte Glaubenskriege zu toben. Soweit ich es verstanden habe, bestehen hier bei Fachwerk bedenken, ob die Haltbarkeit der Außenwand negativ davon beeinflusst wird, dass im Vergleich zur ungedämmten Wand nicht nur kaum Wärmeaustausch mit dem Innenraum passiert, sondern die Feuchtigkeit auch nicht mehr nach innen weg kann.

    Was hier nach einer sicheren und auch angenehmen Lösung klingt, ist die Dämmung in Kombination mit einer Wandheizung.

    Allerdings drängt sich an heißen Tagen wie heute auch der Gedanke auf, dass es in Zukunft nicht nur darauf ankommt, im Winter nicht zu erfrieren, sondern im Sommer nicht zu zergehen.

    Deshalb erscheint es mir als interessante Lösung, explizit nach einem (entsprechend günstigeren) Haus mit Holzofen + unsanierter Heizungsanlage zu schauen, um zentrale/dezentrale Luft-Luft Wärmepumpe(n) zu installieren. Wenn dann später noch Kapital vorhanden ist für PV, wird es richtig nett.
     
  9. #49 Hercule, 10.07.2023
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    Und genau das ist das Problem. Für so ein unsaniertes Haus ist eine Wärmepumpe die teuerste Lösung.
    Für Wärmepumpe muss es gut gedämmt sein. Gut gedämmt bedeutet, du brauchst nur noch ca. 40-50 Watt pro m² pro Stunde um zu heizen. Sehr gut gedämmt noch weniger.
    Also kaufst du dir ein Haus und musst es mindestens mal komplett dämmen. Dann die Heizanlage anpassen (ggf überall Fußbodenheizung) + Wärmepumpe. Und das kostet im Altbau schon mal richtig Kohle und es dauert.
     
  10. #50 Gast 85175, 10.07.2023
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    Das kostet 3.000€/m2.

    Und um davon was abzuziehen muß man Gründe nennen können. Alles was nicht ganz eindeutig vollkommen in Ordnung ist, kostet potentiell bald viel Geld.

    Die Vorhehensweise, bei der man alles was nicht eindeutig kaputt ist erstmal als „Gut“ hindefiniert ist regelmäßig einfach nur teurer Selbstbetrug.
     
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  11. #51 hawkeye179, 10.07.2023
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    Hmmh.
    Auf welcher Kalkulation beruhen denn 3000€/qm?
     
  12. #52 stopfender, 11.07.2023
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    Für die Effizienz einer Wärmepumpe ist nicht die Heizlast entscheidend, sondern die benötigte Vorlauftemperatur.
     
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  13. #53 Tikonteroga, 12.07.2023
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    Wenn du dich insbesondere über Fachwerkhäuser in die Materie einlesen möchtest, könnte dich die Hinterlassenschaft von Konrad Fischer (www.konrad-fischer-info.de) und auch dessen Vorträge interessieren, die man unter Youtube findet. Ich finde z. B. auch folgenden Kanal sehr informativ: https://www.youtube.com/@antik-greef/featured

    Viele Grüße
     
  14. #54 Viethps, 12.07.2023
    Zuletzt bearbeitet: 12.07.2023
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Vor allen Dingen kommt es auch darauf an, welchen Umfang der Denkmalschutz dort hat.
    Wir hatten einen Fall, da war neben der Außenhülle ( Fenster sind meist sehr teure Falle ) auch der Fliesenboden in der Küche, als auch die handgebeilten Eichenbohlen des ehem. Heubodens erfaßt......


    PS: Habe mir die Annonce gerade mal angesehen.....
    Denkmalschutz dürfte da heißen = so lassen, dann paßt es......es geht wohl um den Dorfcharakter
     
  15. artibi

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    Bei dem Budget sollte man imho die Finger von Sanierungs-Häusern mit Denkmalschutz lassen.
     
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  16. #56 hawkeye179, 13.07.2023
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    Danke.
    Konrad Fischer wurde hin und wieder mit genannt. Allerdings in wenig positivem Kontext. Da werde ich mich mal genauer mit auseinander setzen. Der verlinkte Youtube Kanal sieht auch sehr gut aus, auf der Plattform habe ich schon einiges anderes, interessantes gefunden. Das Thema erscheint mir inzwischen weit weniger undurchsichtig, als am Anfang.

    Allerdings sehe ich auch ein, dass wohl ein ungewöhnlich glücklicher Zufall eintreten müsste, um mit 100k € auszukommen. Die "pessimistischen" Beiträge hier nerven total - sind aber für die Sensibilisierung wertvoll. Wenngleich eine konkrete Aufstellung, welche Sanierungen sich auf 3000€/qm addieren, immer noch sehr interessant wäre.

    Das potentiell erschwinglichste Haus ist weiterhin dieses Einfamilienhaus im OT Eilsdorf im Huy!

    Natürlich KANN das eine komplette Ruine mit diversen, versteckten Mängeln und erheblichem Sanierungsaufwand sein. Möglich ist aber auch, dass die seit 2013 ausgeführten Sanierungsarbeiten einwandfrei ausgeführt wurden und lediglich eine Innenrenovierung sowie ggf. Dämmung und Wärmepumpen sinnvoll wären.

    Das möchte ich bei einer Erstbesichtigung eben schonmal grob einschätzen können, bevor ich entscheide, ob das Haus ein Hinzuziehen von Experten lohnt. Darum und um nichts anderes geht es mir hier.

    Irgendwelche Spekulationen, dass eh alle Häuser nur den Grundstückswert minus Abrisskosten markieren, sind ebenso sinnlos, wie blauäugig vom Allerbesten auszugehen.
     
  17. #57 Thomas So, 13.07.2023
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    Die pessimistischen Kommentare sind genau die, die man sich zu Herzen nehmen sollte.
    Ich persönlich sage gerne folgenden Satz wenn mich jemand nach meiner Sanierung (Bj. 1936) fragt:

    "Das nächste mal steck ich meine Oma ausm EG ins Altersheim und zünde die scheiß Bude einfach an. Und tanze irre lachend um das Feuer"

    Ich konnte fast alles in Eigenregie machen, meine Kumpels ausm Dorf verlangen nicht viel und es war prä-Corona und Ukraine. Und die 100k die ich hatte haben nicht gereicht. Und das EG ist auch noch nicht renoviert. Wohnt ja besagte Oma noch drin;)

    Ergo: überlegt euch ganz genau was ihr euch leisten könnt :)
     
  18. #58 hawkeye179, 13.07.2023
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    Was hat dich denn mehr als 100k € gekostet und welche Mängel hättest du vorher erkennen können? Wie würdest du, wenn du heute ein Haus kaufen wölltest, vorgehen?
     
  19. #59 Tikonteroga, 13.07.2023
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    Lass dich davon nicht abschrecken. Aus den von der Öffentlichkeit geächteten Quellen, kann man auch oft sehr nützliche Informationen ziehen. Ein gewisse Erfahrung kann man Ihm ja nicht absprechen. Und darauf kommt es ja auch an.
     
  20. #60 hawkeye179, 14.07.2023
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    Ok, von Konrad Fischer habe ich mir nun ein paar Sachen angesehen. Über die Toten sagt man nichts Schlechtes. Mehr möchte ich zu dazu nicht schreiben und werde auf keine diesbezüglichen Kommentare eingehen.

    Nochmal zum Thema Zweckpessimismus:

    Die daraus resultierende Sensibilisierung ist sinnvoll aber in meinem Fall längst erfolgt. Hilfreich wäre weiterhin zu wissen, welche Posten sich auf 3000€/qm addieren bzw. welche kapitalen Schäden man bei der Planung leicht übersieht. Ich weiß, das macht viel mehr Aufwand, als ein markiger Zweizeiler aber die 17. Wiederholung der allgemeinen Aussage, dass eine Altbausanierung heikel ist und ruinös werden kann, bringt mich nicht mehr wirklich weiter.

    Oder anders herum: Abgesehen von zu klärenden Baumängeln, Feuchtigkeit, Fenster und Dach.

    Gibt es einen massiven Haken bei folgendem Plan bezüglich der Umsetzung von Dämmen und Heizen?

    - Kapillaraktive, diffusionsoffene Innendämmung mit Zellulose/Seegras Stopfung zwischen KVA Ständerwerk an allen Außenwänden mit Lehmbauplatte und Putz als Abschluss. Dazu Einblasdämmung/Stopfdämmung Zellulose oberste Geschossdecke + ggf. Dämmung Keller von unten. Bei insgesamt durchschnittlich 50€/qm je nach Hausgröße 10k-15k€.
    - Heizung/Kühlung mit Klimasplitgeräten. (Luft-Luft WP). 10k€ alles in Allem. Warmwasser z.B. mittels LPG Durchlauferhitzer.
     
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