Grundstücke so teuer (in Hamburg)?

Ich frage mich, warum alle Leute in die Stadt wollen...
- es ist laut
- es ist oft dreckiger (als in der Kleinstadt)
- keine Parkplätze - weite Wege mit den Einkäufen zur Wohnung
- teuer
- teils weite Wege - zwar "bequem" mit Bus und Bahn , aber ist für mich, gerade beim Einkaufen, nicht praktisch
- kein Platz
- Autofahren ist mühselig, viel Stau, dauert lange wenn man "ans andere Ende" will

Das wäre jetzt das, was mir so auf Anhieb einfällt. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso alle Leute in die Stadt wollen. Und das noch bei den Preisen!

Wir wohnen in der Nähe von Köln, je näher man nach Köln kommt, desto teurer wird es. Ein Bekannter hat jetzt auch gebaut, Grundstück >300 € p. qm. Wir wohnen in einem Ort mit ca. 3500 Einwohnern, haben alle Dinge des täglichen Bedarfs fußläufig im Ort. 5 Min. Fahrt bis zur Autobahn und sind in ca. 20 Min in Köln (je nach Verkehr auch mal was länger). Ich behaupte mal, wenn jemand in der Stadt wohnt, braucht er unter Umständen auch 20 Min bis er beim shoppen ist. Aber wie oft macht man das? Wenn ich 3-4 mal im Jahr nach Köln zum einkaufen fahre, reicht das vollkommen. Dafür gibt es bei uns große Grundstücke, Platz zu den Nachbarn (der nie groß genug sein kann), Ruhe und günstige Preise zwischen 80 und 130 € pro qm. Gute Bestandsgebäude um die 200.000,- bis 300.000, hochwertige um 400.000,- bis Luxus >1.000.000.

 

der Vorteil ist imho hauptsächlich das Rahmenprogramm/Nachtleben... Man kann abends raus und hat die auswahl zwischen zig kneipen, kinos, discos, veranstaltungen etc... viele Leute zum kennenlernen...

Auf dem land muss man dafür ins Auto sitzen und 20 min fahren + Parkplatz suchen... und mit Alkohol ist dann auch mau für den Fahrer..

Da muss jeder für sich selbst abschätzen wie wichtig das ist..

 

Ok.... Kann ich irgendwo nachvollziehen. Aber "nutzt" man das wirklich? Ich meine, wann man mal kein Teenie mehr ist... Meistens geht man doch eh nur mit seinen Freunden in die üblichen Kneipen und zieht nicht quer durch die Stadt, oder?
Bei uns im Ort gibt es auch Kneipen, Veranstaltungen und so. Aber wir haben auch zu Haus den Platz, um mal 40-50 Leute einzuladen und Party zu machen.

 

Das frage ich mich auch. Meine einzige Erklärung, die Arbeitsstelle ist dann vor Ort und man möchte zu Fuß, oder mit S- oder U-Bahn zur Firma kommen.
Ich fahre hier mit dem PKW in den Betrieb, ca. 16km, und benötige dafür gut 10 Minuten, im Winter etwas länger. In Ffm war ich während meiner Studienzeit schon länger unterwegs nur um zur nächsten U-Bahn Station zu kommen.

Aber ich sage immer, das soll jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß
Ralf

 

Was soll jetzt bitte diese Debatte?
Ob die TE nach HH oder in die tiefste Provinz zieht, ist doch ihre Sache. Ich denke, sie wird alt genug sein, solche reinen Glaubensfragen für sich selbst zu entscheiden!

 

Richtig, ist ihre Sache.
Aber 325 EUR p. m² sind ihr ja schon zu viel. Da muss man nach ner Alternative schauen...

 

Wenn der Grund so teuer ist, ist wohl die "beste" Möglichkeit einfach ein möglichst kleines Grundstück zu wählen...

-> Reihenhaus...
schonmal in diese Richtung überlegt? ansonsten könnte auch eine Eigentumswohnung eine Möglichkeit sein

 

Meine Frau hält mich auch für bekloppt das das behalten des HH Kennzeichens für mich auch ein Grund war möglichst innerhalb der der Stadtgrenzen zu bauen. Aber PI oder SE ... wäre mir wirklich unangenehm.

Aber wieder ernsthaft. Ich habe jetzt 5 Jahre in 30 km Entfernung von HH und 1,5 Jahre in 100 km Entfernung von HH gearbeitet und das hat soviel Zeit und Geld verschlungen das einer meiner Hauptkriterien für einen neuen Arbeitsplatz war das ich da mit dem Fahrrad hinkomme. Und die Auswahl so etwas zu realisieren ist in einer Großstadt doch deutlich größer als auf dem Dorf. Und seit 2 Wochen arbeite ich endlich in 9,3 km Entfernung vom eigenen Haus und fahre bei jedem Wetter mit dem Rad.

Wenn man mal so alt ist das man nicht mehr mit dem Auto fahren kann oder will, Kind oder Jugendlicher ist, zu geizig für ein Auto ist, ist man doch auf dem Dorf völlig gefangen. In Hamburg komme ich überall mit den ÖPNV hin. Und das nicht nur 1-2 mal am Tag ,-) Oder eben auch zu Fuß oder mit dem Rad.

 

Winsen Luhe werden die Grundstücke zum Spottpreis vergeben. Nur will dahin keiner hin

 

@Schnabelkerf
Hamb. Speckgürtel und Dorf sind doch zwei Paar Schuhe, das HH Bahnnetz hat das Umland komplett integriert, auch ein paar "richtigen" Dörfer (da haben wir uns allerdings auch geweigert)-
sag´das mal zu einem Norderstedter, die sehen Langenhorn eh´als Norderstedt nur mit HH-Kennzeichen an ;-). Das nicht angebundene Dorf fängt dahinter an- da bekommt man dann das Grundstück auf mal für `n Appel und ´n Ei.....

Das mit der Anbindung ist irgendwie immer so ein Vorurteil von vielen "echten" Hamburgern-
sehr viele Arbeitsplätze in Hamburg erreicht man über die A7/AKN; S-Bahn besser und schneller, als aus manch Hamburger Stadteil- was wirklich ein riesen Unterschied ist,
ist die Familie die dann noch in Hamburg ist, die erreicht man eben nicht in 5 Minuten.
Ist diese Familien-Anbindung wirklich oberste Priorität, muss man auch da auf der Ecke bleiben, der Rest richtet sich dann nach Ort des Arbeitgebers, wie es da mit den Verbindungen aussieht.

Grüße

LG

 

jetzt wird hier schon die grundstückswahl vom kfz- kennzeichen
abhängig gemacht....

http://www.versicherung-in.de/kfz-kennzeichen-behalten-bei-umzug-20080507-1-1891/

 

Ich bin die letzten Jahre auf der A7 aus Hamburg herausgependelt und da war die Autobahn schön frei. Aber die Spur nach HH rein war jeden Morgen STAU und jeden Abend aus Hamburg raus ebenso STAU. Das gleiche gilt für die anderen Ein- und Ausfallstrassen.

Da mag die Entfernung aus der näheren Hamburger Umgebung in Kilometern gar nicht so groß sein aber es dauert zu den Stoßzeiten trotzdem viel zu lange da man nur sehr langsam vorrankommt. Und ehrlich gesagt nerven mich die Pendler auch die Ihre Steuern in SH zahlen aber in Hamburg die Strassen verstopfen. Ich hoffe das das die Pendlerpauschale endlich abgeschafft wird um falsche Anreize für die Zersiedlung zu beenden.

Dazu kommt das die Preise in der näheren Umgebung von HH die verkehrstechnisch gut angebunden sind gar nicht preiswerter sind als in den unbeliebteren Hamburger Stadtteilen. Im Vergleich zu den Angeboten der PMC sogar meist teurer. Da sehe ich unterm Strich einfach nicht die Vorteile raus ins "Grüne" zu ziehen wenn es da nicht mal (deutlich) preiswerter ist.

Man sollte auch im Hinterkopf haben das Hamburg zu den wenigen Ausnahmen in Deutschland gehört deren Bevölkerung wächst (durch Zuzug). Und das auch absehbar in den nächsten Jahrzehnten. Überall wird nachverdichtet und die Grundstückpreise steigen. Das gilt sicherlich auch für einen Teil des näheren Hamburger Umlandes aber da muß man schon aufpassen das man da nicht auf die falsche Gegend setzt.

 

So ein Blödsinn.

Das Proble ist nicht die Pendlerpauschale, das Problem ist der falsch verstandene Schutz von Wohnquartieren vor Emissionen.
Früher war es üblich, dass sich kleine Betriebe in den Wohngebieten befanden. Dann kamen ein paar "kluge" Politiker und Stadtplaner auf die Idee, sich mit dem Schutz der Quartierbewohner vor Emissionen dicke tun zu müssen - die Folge sind reine Wohngebiete, in denen keine Wirtschaftsbetriebe mehr zulässig sind.
Also muss ich fahren. Und wenn ich eh schon fahren muss, dann kann ich auch gleich "richtig" fahren und mir mein Häusel im Grünen gönnen!

Es müssten wieder viel mehr Wirtschaftsunternehmen in den Quartieren zulässig sein oder zumindest Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nähe möglich sein. Aber wo geht denn das heute noch?
In den meisten Großstädten nicht mehr!

 

"Zersiedlung" wegen der Pendlerpauschale?

Genau ich wohne lieber 50km von meiner Arbeit entfernt als 5km weil ich damit viel mehr Pendlerpauschale abkassieren kann...

Es wird heute immer mehr die Mobilität der Arbeitnehmer gefordert... Das widerspricht allerdings dem Nestbautrieb der Menschen... es heißt nicht umsonst Immobilie..
bleibt also nur das Pendeln!

Oder soll man eben alle 2-3 Jahre wenn Mann/Frau den Arbeitgeber wechselt die Kinder aus der Schule nehmen, den Freunden/Familie winken und in die nächste Stadt ziehen?

Was machst du wenn du jetzt 30km außerhalb von HH nen neuen Job bekommst? dein Haus verkaufen und dort hinziehen?

 

Selten so einen Blödsinn gelesen....

Eine klare Trennung zwischen Wohnquartier und Gewerbefläche zwingt nur dann zum Fahren, wenn die Entfernung zu gross ist.

Die Problematik liegt darin, dass Arbeitsplätze in den Dörfern wegfallen und fast alle gezwungen werden "weite" Strecken zurückzulegen.
In meinem Ort waren dies produzierende Betriebe mit mehreren hundert Arbeitsplätzen...
Dazugekommen ist fast nichts....

Pendlerpauschale ist eine Art Subvention, die den Unternehmen hilft, Standorte weitgehend losgelöst von den Arbeitnehmern festzulegen...denn die werden ja zumindest teilweise entschädigt.

An meinem Beispiel: Ich "profitiere" von der Pendlerpauschale. Ohne diese müsse ich zwingend "am Ort" arbeiten, oder der Arbeitgeber müsste kompensieren....

PS: Pendlerpauschle abschaffen als Maßnahme gegen die Zersiedelung ist natürlich kein Mittel

 

Viele Menschen auf dem Dorf und viel Arbeit in der Stadt gabs auch schon vor 100 Jahren. Die Konsequenz war ganz einfach:
Die Fabriken haben sich (z.T. selber) Wohngebiete in unmittelbarer Nähe geschaffen bzw. schaffen lassen.

 

Jo gibts auch heute noch... Foxconn z.B. hat eigene Schlafräume für seine Belegschaft!

Allerdings kann ich in Deutschland gerne auf so etwas verzichten

Fakt ist dass der Mensch (insbesondere Familien) nicht andauernd umziehen wollen!
Fakt ist dass es heutzutage normal ist alle paar jahre den Arbeitgeber zu wechseln!
Fakt ist dass es in Ballungsgebieten mehr Jobs gibt als auf dem Land!
Fakt ist dass nicht "alle" Menschen in diesen Ballungsgebieten Leben können!

Die Lösung ist imho schlicht den Öffentlichen Nahverkehr deutlich auszubauen! Das entlastet die Arbeitnehmer (Auto/Benzinkosten) und ist gut für die Umwelt...

 

Wir erleben doch schon eine Umkehr vom Land zurück in die Stadt. Und das wird sich in den Jahren weiter verstärken. Folge: Höhere Mieten in der Stadt, Grundstückspreise auf dem Land fallen.

Ich kenne viele die zurück gekommen sind und darüber froh sind. Dann gibt es noch welche, die es schon bereut haben den günstigen Landpreis der Stadt vorzuziehen.

Natürlich gibt es auch dijenigen die froh sind nicht in der Stadt zu wohnen.
Quizfrage? Wo sind die wohl aufgewachsen.