Haarrisse in der EG-Betondecke

Diskutiere Haarrisse in der EG-Betondecke im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Die "Fehlstellen" - breite Risse führen zu einem verringerten Betonquerschnitt. In der Druckzone bei den "geringer" beanspruchten Wohnhausdecken...

  1. PeMu

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    Die "Fehlstellen" - breite Risse führen zu einem verringerten Betonquerschnitt. In der Druckzone bei den "geringer" beanspruchten Wohnhausdecken mag das statisch nicht so relevant sein - geringe Ausnutzung der Festigkeit. Nettes Thema sind aber die Verformungen - erhöhte Durchbiegungen. Die scheinbar nicht notwendige Bewehrung kompensiert da Einiges. Aber nun in Verrottungsgefahr.

    In der Zugzone ist der Verbund schlecht - vergrößerte Einzelrissbildung, statt feiner verteilter Risse.

    -> hält schon irgendwie, aber mangelnde Qualität. Wers mag.
     
  2. #122 JamesTKirk, 16.05.2014
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    - Auswahl einer geeigenten Betonsorte
    - ggfs. Beachtung geeigneter klimatischer Bedingungen, keine Betonage Mittags im Hochsommer bei 40 °C Lufttemperatur
    - Einbau des Betons in einer geeigneten Konsistenz, i.d.R. F3, also Ausbreitmaß bis max. 48 cm
    - KEINE nachträgliche Wasserzugabe auf der Baustelle, FM-Zugabe nur durch einen Sachkundigen (und das ist nicht der Mischerfahrer)
    - eine an die Konsistenz angepasste Verdichtung
    - ggfs. Nachverdichtung des Betons zum richtigen Zeitpunkt
    - möglichst frühzeitiger Beginn einer ausreichend langen Nachbehandlung
    - kompetente und sachkundige Qualitätssicherung auf der Baustelle, die auch mal die Annahme von Beton verweigert, wenn er nicht den zugesicherten Eigenschaften entspricht (z.B. im Sommer max. Betontemperatur 30 °C oder zu flüssige Konsistenz)

    Bei Beachtung der o.g. sollte es eigentlich funktionieren ...
     
  3. #123 capslock, 16.05.2014
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    und wie saniert man das? Rückbau oder kann man da was in die Risse spritzen?
     
  4. #124 JamesTKirk, 16.05.2014
    JamesTKirk

    JamesTKirk Gast

    Das muss vor Ort ein Sachverständiger festlegen. Aber mal als grobe Richtung:

    Rückbau wäre nicht verhältnismäßig, Rissinjektion nicht praktikabel.
    Was wir häufig gemacht haben ist Risstränkung oder Beschichtung der gesamten betroffenen Fläche mit einem möglichst dünnflüssigen (!!) EP-Harz (und Quarzsandabstreuung). Dabei muss man natürlich aufpassen, dass die Risse dann auch volllaufen und entsprechend viel auftragen (oder die tiefen Bereiche mit einer Kratzspachtelung aus dem EP-Harz füllen). Die Möglichkeit ist aber auch davon abhängig, wie der Fußbodenaufbau ist und welche Schicht als nächstes kommt.

    Daher ist bei solchen Geschichten immer eine Einzelfallbetrachtung notwendig (!!).
     
  5. #125 Thomas B, 16.05.2014
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    Nachtreten ? Nein, will ich eigentlich gar nicht ... dennoch...

    Über die Schadensursachen wurde ja jetzt schon einges enthüllt (ist im Übrigen auch für mich eine ständige Form der "Fortbildung", daher vielen Dank von meiner Seite für die ausführlichen Kommentare!)

    Was mich umtreibt ist, daß solche Dinge ja das kleine 1 x 1 des Rohbauers bzw. des überwachenden Bauleiters sind. "Eigentlich" braucht man eine Nachbehandlung gar nicht gesondert anzusprechen. das sollten die Betonköpfe "eigentlich" reflexhaft selber machen, weil es ja gar nicht anders geht.

    Eigentlich.

    Und immer wieder liest man hier im Forum, daß man sich das spart. Was spart man eigentlich? Ein paar Dutzend m2 Folie? Ein paar Eimer Wasser. Ein paar Minuten Arbeit (naja .. viellicht etwas mehr als ein paar Minuten...zugegeben).

    Und wenn es dann so ist, wie hier zu sehen (oder so wie in unzähligen anderen beiträgen), dann kommen Nachtermine, Schadenbegutachtung, Sanierung, Streit, Streß und Tralalala....wozu? Um das o.g. zu sparen? Diese Rechnung kann doch nicht aufgehen.

    Und dann ist da die tolle Planungsfirma (inkl. Bauüberwachung). Toll. Toll geplant. Toll überwacht. Überhaupt schon wach?

    Es gibt teilweise schwierige Details am Bau, aufwendige Themen, wird ja ohnehin alles immer komplexer. Und dann fehlt es an solch einfachem, aber dennoch substantiellem Wissen (und Wollen?).

    Sorry...kurzer Exkurs in meine Gemütswelt .. so bin wieder ganz klar und da...weiter geht's....
     
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  6. #126 Ralf Dühlmeyer, 16.05.2014
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    Thomas - ist doch landläufig bekannt.

    Fehler machen wir alle. Du, ich, ......., weil Fehler dafür da sind, gemacht zu werden!

    Das sind aber keine Fehler, das ist Arbeiten lange nach der inneren Kündigung. Bock hab ich keinen, alles Sch................eibenhonig, aber Buckeln muss ich, damit Dach überm Kopf und Essen aufm Tisch ist.

    Auf der einen Seite wird den Leuten vorgelebt, dass die, die es können, sich fleissig bedienen, auch bei den Leuten, auf der anderen Seite haben die immer weniger und alle erzählen ihnen noch, wie arg sie doch betrogen werden.
    Sachliche Debatte über die Lebensverhältnisse in diesem Land sind doch gar nicht mehr möglich vor lauter bornierter Ideologie. Lass doch mal nen Politiker von Partei X ne gute Idee haben. Parteien Y, Z, A, B und C schreien doch sofort und reflexhaft, das sei der grösste Bockmist. Nur weils von Partei X kommt.
    Partei ist dabei nicht nur politisch gemeint, sondern kann beliebig durch
    • Verein
    • Interessenvertreter
    • Person
    • .....
    ersetzt werden!

    Leute, die Beruf mit Berufung verbinden, sind doch heute in allen Sparten selten wie nur was
     
  7. #127 Thomas B, 16.05.2014
    Thomas B

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    Fehler machen wir alle. Klar.

    Aber so was widerspricht auch jeder wirtschaftlichen Überlegung. Ich kann ja noch nachvollziehen (nicht gutheißen!!!) wenn z.B. ein Handwerker eine Fehlstelle im monolithischen Mauerwerk schnell mal mit einer Kelle Mörtel (LM21 ;) ) auswirft, wo man evtl. auch einen Stein hätte scheibchenweise einfügen können. Der "Schaden" dürfte nicht mal mit aufwendiger Messtechnik nachzuweisen sein, ist also möglichwerweise außerhalb der Herstellerrichtlinien, aber...so what. Kommt so etwas natürlich am laufenden meter vor sieht's anders aus. Macht man eben mal, geht schneller....

    Aber so was: Nachbehandlung nicht gemacht kann ganz erheblichen Ärger nach sich ziehen (Gutachtertermine, böse Mails, Verunsicherung beim BH, Ortstermine, nochmalige Ortstermine, Nachbesserung, Sanierung,...) das steht auch in keinem wirtschaftlichen Verhältnis, nur weil man ein paar Minuten Zeit und ein paar m2 Folie gespart hat.
     
  8. PeMu

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    siehe Ralf D. und die Einstellung: meistens geht's doch durch.

    Daneben: die Qualität der Mitarbeiter, die noch Ahnung haben und entsprechend motiviert sind? Wieviele gibt es davon?
     
  9. mls

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    damit die fachleute und profilaien was von der diskussion haben:
    nein. bitte keine verharmlosung.
    "wegrotten" bedeutet volumenvergrösserung = betonabsprengungen.
    no go.

    zu den sackungen:
    das war bisher (was ich kennenlernen "durfte") nicht einfach
    schlamperei, sondern grob falsch, nämlich
    . beton verwässert
    . fehlende nachverdichten
    . bewehrung mit wurfpassung

    philosophisches zum betonieren bei 40° (an anderer stelle):
    zum glück ist nicht jedes solchermassen hergestellte
    bauteil schrottreif ;)
    es muss ja auch ein paar leute geben, die das können.
    der aufwand ist allerdings, in jeder hinsicht, enorm.

    "Rückbau wäre nicht verhältnismäßig" .. das würde ich
    dem einzelfall und dem zuständigen richter überlassen.
    seit dem seilsägenurteil keimt (wieder mal) der glaube
    an gerechtigkeit.
     
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