Habecks Heizungsverbot ist tot - Es lebe der Wasserstoffkessel!

Diskutiere Habecks Heizungsverbot ist tot - Es lebe der Wasserstoffkessel! im EnEV 2002 / 2004 / 2007 / 2009 Forum im Bereich Bauphysik; Wer wird eigentlich der direkte Ansprechpartner um mir zu erklären wie und was ich umbauen müsste wenn dieser Entwurf durchgeht? Heizungsbauer?...

  1. #61 Gast 85175, 24.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Architekt, Ingenieur, Energieberater mit Bafa-Eintrag (das können auch Heizungsbauer und Schornsteinfeger sein). Das sind halt die, die das beruflich wissen sollten. Dass man dir nen verbindlichen Erklärbär vorsetzt, der dir die gesetzliche Lage vorsingt ist aber nicht vorgeschrieben, die geltenden Gesetze musst eigentlich schon ganz alleine einhalten. Es ist wie mit komplizierten Verkehrsregeln, da kannst halt auch nicht sagen der Fahrlehrer habe dir das nicht richtig beigebracht...

    Jeder Handwerker der zu dir kommt müsste seinen Teil der Arbeit übrigens auch gesetzeskonform tun, das Gesetz gilt nicht nur für dich, sondern auch für die jeweiligen Fachhandwerker. Da sind die aber oft überrascht, dass das Gesetz auch für sie gilt, haben sie oft noch gar nie gehört und sowieso haben sie das früher alles ganz anders gemacht...
     
    Thomas So gefällt das.
  2. #62 klappradl, 24.04.2023
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    Gibt es überhaupt schon Heizungen, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Ich habe irgendwo gelsen, bisher nur bis 30 % H2.
     
  3. #63 Gast 85175, 24.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Da ist glaub der @Fasanenhof und der @Fred Astair besser informiert, ich meine sowas gibt's noch nicht...
     
  4. ynnus

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    Die Passage finde ich recht interessant. Ich habe irgendwo in der Presse einen Artikel dazu gelesen, dass die Kosten gedeckelt werden sollen auf die Kosten, als wäre eine Wärmepumpe verbaut. Die Frage ist aber, wer definiert die Kosten, die bei einer Wärmepumpe in dieser Wohnung anfallen würden? Das ist ja recht fiktiv und muss pro Wohneinheit festgelegt werden. Anhand der Fenster, der Dämmung, der Baumaterialien usw. Da kommen doch massig Klagen auf die Gerichte zu, weil sich Mieter oder Vermieter nicht korrekt behandelt fühlen. Oder sehe ich das falsch?
    Abgesehen davon aber verstehe ich nicht, wieso Mieter vor Mehrkosten geschützt werden, Vermieter aber nicht. Ich bin zwar selbst nicht betroffen, aber warum trägt nur der Vermieter sämtliche Kosten, die über die Kosten einer Wärmepumpe hinaus gehen, selbst wenn keine Wärmepumpe verbaut ist und die tatsächlichen Heizkosten höher sind? Nicht jeder Vermieter ist Vonovia und kann sich den sofortigen Einbau einer WP leisten. Wenn er plötzlich die Mehrkosten selbst tragen muss, damit der Mieter geschützt wird, kommen manche privaten Vermieter womöglich an den Punkt, dass sie das Objekt nicht mehr vermieten können. (oder ggf. die Miete erhöhen müssen, um den Eigenanteil der Heizkosten-Deckelung quer zu finanzieren).
     
  5. #65 VollNormal, 24.04.2023
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    Die Heizkosten des gesamten Hauses werden doch nach einem Schlüssel auf die einzelnen Einheiten umgelegt. Du musst also nur die zu verteilenden Kosten deckeln. Der Deckel pro Wohnung ergibt sich dann.
     
  6. ynnus

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    Aber wie definiere ich die Heizkosten des gesamten Hauses für eine fiktive, nicht vorhandene Wärmepumpe? Ich weiß doch nicht, wie effizient diese in diesem Gebäude funktionieren würde. Die Kosten der Wärmepumpe sind dann ja der Deckel. Diesen muss ich aber erstmal definieren, bevor ich ihn auf Wohneinheiten herunterrechnen kann.
     
  7. #67 Gast 85175, 24.04.2023
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    Also das ist einfach wenn es einen WMZ an der Heizung gibt (den es bei neuen Heizungen dann eh geben muss). Da siehst dir an wieviel Energie aus der Heizung rauskommt und rechnest das auf ne WP mit JAZ 2,5 mit den Strompreisen vom Grundversorger hoch. Dann vergleichst die Kosten die bei der fiktiven WP angefallen wären mit den Kosten die tatsächlich angefallen sind. Das ist mE eine "3-Minuten-Excel", das finde ich rein vom Verwaltungsaufwand her nicht besonders schlimm.


    Ich komme mir da auch zunehmend veräppelt vor, aber bei der theoretischen JAZ von 2,5 aus dem Gesetz geh ich noch mit, das ist ein Kompromiss den man so stehen lassen kann. Wenn man da gar keine Grenzen setzt, dann erfüllt der Vermieter seine Pflicht mit der ultramurks WP mit JAZ 1,5 und der Mieter muss dann zahlen, das ist dann eigentlich auch nicht OK. Als Vermieter hast ja noch die andere Möglichkeit und kannst energetisch sanieren (dämmen) und die Kosten dann auf die Miete umlegen. Also ganz so vollkommen verkehrt ists nicht, dass das am Ende so oder so auch die Mieter Geld kosten wird und der Vermieter erstmal in Vorleistung gehen muss ist trotzdem sonnenklar, das geht nicht anders...

    Der Passus ist raus, es gibt keine harte "Austauschpflicht" mehr, nur bei nem "Totalschaden" der bestehenden Heizung wird's eng, dann musst halt...
     
  8. #68 Gast 85175, 24.04.2023
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    Doch, das weisst, im Gesetz steht die hat ne JAZ von 2,5.
     
  9. #69 Gast 85175, 24.04.2023
    Gast 85175

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    Klick den link aus Beitrag #1, PDF-Seite 35, unten.
     
  10. ynnus

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    Ja, gut, aber das ist halt rein fiktiv. Wenn mein Altbau schlechtere Werte hätte zahlt nur der Vermieter drauf. Der Mieter ist fein raus.
    Es ist schon klar, dass man irgendwie vermeiden will, dass total miese und ineffiziente Billig-Heizungen eingebaut werden, die dann hohe Kosten an die Mieter verursachen. Aber andererseits - bisher hat das auch niemand gesetzlich geregelt, oder? Ich kann doch bisher auch als Hausbesitzer jeden Mist als Heizung einbauen und die Bude vermieten. Wenn sich ein Mieter findet, der dann hohe Nebenkosten zahlt. Ist also eher ein Frage von Angebot und Nachfrage und was der Mieter bereit ist zu bezahlen.
     
  11. #71 VollNormal, 24.04.2023
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    ... müsstest du halt energetisch sanieren und könntest die Kosten dafür im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben auf die Miete umlegen. (Wobei die Mieter gut beraten wären, die Berechnung gründlich zu prüfen, manch ein Vermieter könnte auf die Idee kommen, die anteiligen Instandhaltungskosten mit umzulegen.)
     
  12. #72 Gast 85175, 24.04.2023
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    Jein, also zuerst mal gilt diese Vergleichsregelung bezüglich der Verbrauchskosten nur für diese "Wasserstoffkessel, etc.". Und die will man halt nur im Ausnahmefall überhaupt haben, also setzt man da im Vermietbereich mal diese "Drohung" davor in der Hoffnung es würde dann nur dort gemacht wo es auch sehr effizient ist oder halt am besten erst garnicht gemacht. Dieser Wasserstoff wird wohl eher teuer sein und damit ist die Variante für die allermeisten Vermieter wohl zu riskant und damit gestorben.

    Für Wärmepumpen gilt, wenn die nicht min auf 2,5 kommen, dann muss der Mieter das zwar zahlen, aber man kann als Vermieter überhaupt keine Modernisierungskosten mehr auf die Miete umlegen so lange wie das so ist. Das ist auch so ein Wink mit dem Zaunpfahl, du hast dann die Wohnung mit den hohen Heizkosten die theoretisch weniger Mieteinnahmen bringt und wenn du das ändern willst, dann musst es gleich richtig machen...

    Es ist ja so, man will die Vermieter zur Wärmepumpe zwingen ohne sie wirklich gesetzl. dazu zu verpflichten. Also macht man alle Alternativen riskant und teuer, lässt zu, dass auch WP erstmal in ungeeignete Gebäude eingebaut werden, schiebt dann diese Regelung nach dernach man die Sanierungskosten erst ab der JAZ von 2,5 umlegen darf und so hat mal eine Umleitung gebaut die zwar kurzfristig noch etwas Luft zum Atmen lässt, die aber mittelfristig auf eine umfassendere Sanierung ganz schlechter Gebäude rauslaufen. Das ist diese dämliche Juristenlogik bei der mal dreimal um die Ecke denken muss um den harten Zwang zu umgehen und am Ende trotzdem beim gewünschten Ziel rauszukommen, aber so ist halt in Deutschland nunmal...

    Dass da derzeit überhaupt nicht geregelt ist stimmt nicht ganz. Es gibt Abgaswerte, Abgasverluste, Nachrüstpflichten für Rohrdämmung, etc... Den letzten Mist kannst eigentlich schon heute nicht einbauen, sowieso nicht bei Kesseltausch. Man könnte aber zukünftig dem Mieter evtl. nen Wasserstoffkessel vor den Latz knallen, der bei sehr hohen Wasserstoffkosten absurde Heizkosten erzeugt und das obwohl der technisch garnicht schlecht ist, rein nur wegen den hohen Wasserstoffkosten halt.

    Theoretisch ja, in der aktuellen Lage am Wohnungsmarkt ist das aber halt nur Theorie...
     
  13. ynnus

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    Richtig, deshalb muss man dort ansetzen und genug Wohnraum schaffen (und beim Verkleinern Steuervorteile schaffen, z.b. keine Grunderwerbsteuer bei Kauf und Verkauf einer kleineren Wohnung vs eines größeren Hauses in Eigenbedarf), damit diese Mangelsituation behoben wird. Dann müssen auch uralt-buden saniert werden und finden keinen Mieter mehr. Das löst dann vlt auch einen Teil der Heizungsproblematik.
     
  14. #74 Gast 85175, 24.04.2023
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  15. #75 C. Schwarze, 25.04.2023
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    Das ist auch völlig uninterressant.
    Weil alle Gasheizungen an der selben Gasleitung liegen würden.
    Und selbst eine 5% (wie beim Autosprit) Wasserstoffbeimischung ins bestehende Gasnetz würde soviel Energie benötigen um erstmal Wasserstoff herzustellen, welche wir erstmal gar nicht haben und haben werden.
    Selbst bei einfachen Butzen brauchen wir mind. 1 Jahr Bauzeit und wir reden von Elektrolyseanlagen im Prototypstadien für die breite Masse. Das sind Zukunftsmärchen.
     
  16. #76 Fasanenhof, 25.04.2023
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    Die wollen doch nicht ernsthaft H2 , CH4 und C3H8 in einer Leitung führen....

    Das nimmt Dimensionen an, die ich mir nie hätte Träumen lassen.
     
  17. #77 klappradl, 25.04.2023
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    Die "H2-Ready" Heizungen verbrennen wohl H2 CH4 (mit 30 % H2). Die Heizungen, die damit nicht klar kommen, muss man bis dahin loswerden.
     
  18. #78 Fasanenhof, 25.04.2023
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    Und nebenbei tauschen wir 100% des Erdgasnetzes durch und bekommen genügend Prüfingenieure, um tausende Netzkilometer auf Versprödung und Diffusion zu prüfen? Oder bekommt jedes Haus seinen kleinen H2-Tank, der dann bei 160bar und -100°C das Gas im Garten lagert?

    So dumm kann doch kein Mensch sein. Finger weg vom Wasserstoff. Es gibt gewisse Substanzen, die sollten im Alltag nichts verloren haben. Komprimiertes H2 gehört definitiv dazu.
     
  19. #79 klappradl, 25.04.2023
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    Ich halte Wasserstoff nicht für so viel schwerer zu handhaben als Methan. Wasserstoff ist immerhgin ungiftig und sammelt sich nicht in Senken.
     
  20. #80 Fabian Weber, 25.04.2023
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    Doch die gesamte FDP.

    Die fahren ja den gleichen Trip wie bei den E-Fuels. Damit haben die sich ja schon in ganz Europa lächerlich gemacht.
     
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