Haus BJ 1964 - Horizontalsperre intakt, aber sehr hoch eingezogen

Diskutiere Haus BJ 1964 - Horizontalsperre intakt, aber sehr hoch eingezogen im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Sehr geehrte Experten, bevor ich jetzt eine Firma beauftrage meinen Keller zu sanieren frage ich mal bei Euch um Rat. Mein Vater hat sein...

  1. Winx

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    Sehr geehrte Experten,

    bevor ich jetzt eine Firma beauftrage meinen Keller zu sanieren frage ich mal bei Euch um Rat.

    Mein Vater hat sein Haus 1964 in relativ jungen Jahren bauen lassen und natürlich selber mitgeholfen. Es wurde 1972 erweitert, 1986 saniert und vergrößert (DG Mietwohnung) und 2011 wurde das Dach komplett saniert inkl. neuer Gauben und Aufwertung der Mietwohnung im DG. Eigentlich ist alles gepflegt und schön und sofern ich Zeit habe helfe ich meinem alten Herren, wo ich kann.

    Der Keller ist soweit auch ganz in Ordnung, allerdings gibt es im unteren Bereich Salpeterausblühungen und der Putz wölbt sich.

    Meine Mutter trocknet ganzjährig die meiste Wäsche auf der Wäscheleine, die im Keller angebracht ist. Dort herrschen gerade im Sommer bis zu 90% Luftfeuchtigkeit. Alle Tipps werden ignoriert gemäß dem Motto "Keller ist Keller" - immerhin kennen die beiden noch die Zeiten, wo Kohlen und Kartoffeln dort eingelagert wurden. Oh well... unbelehrbar halt.

    Nun weiß ich nicht hundertprozentig, ob die Salpeterausblühungen durch die hohe erzeugte Luftfeuchtigkeit entstehen oder ob aufsteigende Feuchtigkeit das Problem ist.

    Ich hab mal Fotos einer Innenwand (liegt ziemlich mittig im Keller) angefügt. So wie dort sieht es an mehreren Stellen im Keller aus - egal ob innen- oder Außenwand.

    Nachdem ich am WE mal den Bohrhammer bemüht habe um ein wenig Putz an einer Stelle (Innenwand) zu entfernen erklärte mir mein Vater, dass es eine Horizontalsperre gibt. Ich hab sie nur nicht gefunden. Also hab ich den Putz weiter oben aufgestemmt und siehe da... auf 25 cm Höhe fand sich dann die damals üblich verbaute Dachpappe.

    Sofern ich das beurteilen kann ist die Dachpappe überall dicht/intakt. Die Stellen an den Wänden konzentrierensich nur in den unteren 25 cm - vielleicht leitet der Putz dann noch bis zu 5cm etwas Wasser, aber letztendlich haben wir sonst trockene Wände und die sehen auch nach 20 Jahren ohne Neuanstrich gut aus.

    Allerdings wurden vor 7-8 Jahren einige dieser Stellen schon mal ausgebessert von meinem Vater (als er noch konnte) und natürlich wie es so ist hat er Latexfarbe genommen und die Wand damit gestrichen - das muss ich jetzt alles entfernen. Super.

    Muss man jetzt wirklich die Wand verkieseln weil die Horizontalsperre auf 25 cm über dem Kellerfußboden liegt oder reichen hier andere Maßnahmen?

    Ich möchte nur nicht komplett ahnungslos vor dem Bauexperten da stehen :)

    Vielen Dank für Eure Tipps!

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  2. #2 Andybaut, 13.02.2017
    Andybaut

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    sind das Bruchsteine im Sockel oder ist das normales Mauerwerk?
     
  3. Winx

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    Normales Mauerwerk. Das Loch hab ich fabriziert...
     
  4. #4 Andybaut, 13.02.2017
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    das kommt drauf an.

    Entweder von außen für Trockenheit sorgen oder aber ein Verschließen der Kapillaren.
    Alternativ gehen auch Sperr- oder Sanierputze. Aber der Stein bleibt dennoch naß, also auch nicht das gelbe vom Ei.
     
  5. Winx

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    das richtig blöde ist ja, dass 75% des Hauses umbaut sind. Anbau, Garage, Terasse, Tritt... da bleibt nur die halbe Ost- und die Südseite. Da werd ich nicht so viel mit Trockenlegen von außen, zumal auch südlich fies zu erreichen ist und ich glaube wenn der Garten dabei drauf geht wird man mir das nie verzeihen... :)

    Die gezeigte Wand ist eine Innenwand. Generell ist der Keller in einem ganz ordentlichen Zustand und auch das Klima ist in Ordnung.

    Wir haben noch die alten Fenster drin, also diese Metallfenster mit Einfachverglasung. Richtig dicht sind die nicht. Es KANN natürlich sein, dass hier im Sommer trotz geschlossener Fenster relativ viel Luftfeuchte in den Keller gelangt.

    Was mich jetzt nur wurmt ist, dass in dieser so trockenen Februarzeit die Wände halt unten nass sind. Zur Zeit wird im Keller permanent gelüftet. Die Räume haben alle Heizungen, die sind aber nicht an. Schätzungsweise sind so 11-13 Grad im Keller. Wäsche wird leider weiterhin dort getrocknet und das würde man wahrscheinlich nur sein lassen, wenn offensichtlich überall Schimmel wäre und die Bewohner dadurch krank geworden sind. Kurzum: unbelehrbar. Das kann ich auch nicht ändern.

    Entweder hat sich das wie schon geschrieben in den letzten Jahren angesammelt durch falsches Lüften oder es kommt aus der Vertikalen.

    Ärgerlich ist, dass die Horizontalsperre auf 25 cm Höhe angebracht ist - also nur der untere Teil wird nass.

    Ich überlege ernsthaft, ob ich den Putz auf 30 cm abklopfe, trocknen lasse und mit Dichtschlämme/Sanierputz dabei gehe. Und falls mich in ein paar Jahren das Thema doch wieder einholen sollte muss ich mir was Professionelles überlegen.

    Wenn man so im Internet liest kommt man auch nicht weiter. Die einen empfehlen Mittelchen, die anderen stänkern untereinander wer die beste Lösung hat... das bringt einen ja auch nicht weiter.

    Hinzu kommt, dass ich meine Eltern nicht unnötig damit belasten will denn die sind (leider) fast nur zu Hause und bekommen natürlich den Krach und Dreck mit. Da muss ich etwas Rücksicht nehmen. Und kosten darf das natürlich auch alles nichts. Natürlich ist mir klar, dass das so nicht geht. :winken

    Danke und Grüße!
     
  6. Winx

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    So Neuigkeiten. Der Putz ist zwischen 30 und 1 Meter vom Boden von mir entfernt worden, der Bereich unter der Horizontalsperre kann jetzt trocknen.

    Im Baumarkt riet man mir zusätzlich den Estrich des Bodens bis 20 cm vor der Mauer zu entfernen und dann alles mit Dichtschlämme einzuschmieren, neuen Estrich in dem Bereich zu schütten und danach mit Sanierputz zu verputzen.

    Jetzt ist es nunmal so, dass der Bereich bis zur Horizontalsperre auf 25cm Höhe etwas feucht ist. Aber Schimmel gab es nie, nur ein paar Ausblühungen an der Wand und etwas dunklere Flecken auf der weißen Latexfarbe. Latex. Genau. Daher hab ich die glorreiche Aufgabe die Farbe von den Wänden zu holen, das mache ich heute.

    Also den Estrich aufreißen mache ich nicht. Das Haus steht seit 1964 und hatte zwar schon immer einen leicht feuchten Keller aber nie war Wasser ein Problem.

    Die Putzstärke ist 10mm, der alte Putz saß auch im Bereich unter der Horizontalsperre noch fest an den Mauersteinen.

    Mittlerweile habe ich erfahren, dass der Aufbau der Kellerwand 2 Ziegelsteinreihen mit Hohlraum sind, insgesamt 30cm Stärke - im Hohlraum wurde komplett bis zum EG mit Beton geschüttet.

    Ich werde jetzt wohl den Sanierputz auftragen, so dass das Wasser nach innen verdunsten kann. Und da ich dieses Jahr noch andere Projekte hab werde ich nächstes Jahr die nicht überbauten Bereiche des Kellers freibuddeln und sanieren lassen - das mache ich nicht selber.

    Nun die Frage: soll ich den Bereich vom Estrich bis zur Horizontalsperre mit mineralischer Dichtschlämme abdecken`und danach mit Sanierputz verputzen oder nur den Sanierputz ohne Dichtschlämme auftragen?

    Danke!
     
  7. #7 Andybaut, 22.02.2017
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    bei dem Aufbau würde ich das mit dem jeweiligen Hersteller klären.
    Es kann durchaus sein, dass durch eine Dichtschlämme die Funktion des Sanierputzes gar nicht zum tragen kommt.

    Der Sanierputz soll ja flüssiges Wasser abhalten, Salze binden und Feuchtigkeit rauslassen.
    Die Dichtschlämme soll flüssiges Wasser abhalten und Feuchtigkeit rauslassen.

    Das klingt schon mal ähnlich, aber doppelt gemoppelt ist halt nicht unbedingt doppelt gut, sondern vielleicht kontraproduktiv.
    Ich würde bei P.I in Augsburg nachfragen, oder einem anderen großen Hersteller wie Sain. gob... Web.. in Düsseldorf

    Das Ergebnis würde mich interessieren.
     
  8. #8 Manufact, 22.02.2017
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    Also, wenn Sie das nasse Mauerwerk unter der Hori nicht stört: Dichtschlämmen-Lösung
    Putz ab, Estrich anschleifen, grundieren, kleine Hohlkehle mit Hohlkehlenspachtel (Radius 3-4 cm = "Bierflasche nehmen), Fugen ca. 2 cm tief auskratzen, Hori so zurückschneiden, das der Putz nicht duchstossen wird, dünn Dichtputz auftragen, damit keine starken Kanten mehr vorhanden sind, 2 x Dichtschlämme 1K auftragen.
    Vorspritzputz 50% Flächendeckung und normalen Kalk-Zementputz. Streichen mit Silikatfarbe.

    Wenn das Mauerwerk trocken werden soll:
    Direkt über Estrich alle 12 cm Bohrungen von 12 mm Durchmesser einbringen (Länge: Wanddicke - 5cm), Silan/Siloxan-CREME mit Gloria-Spritze injizieren und mit Stopfen verschließen.
    Entweder warten, bis das Mauerwerk trocken ist (wenn genug Zeit ist würde ich dies empfehlen) oder wen es schnell gehen soll einen "Entfeuchtungsputz / Feuchteregulierungsputz" (KEINEN SANIERPUTZ!!!) auftragen ( Entfeuchtungsputz ist hydrophil und kapillaraktiv und läßt eventuell austretende Salze an seine Oberfläche, wo diese einfach abgekehrt werden können).
    Streichen NUR mit Silikatfarbe (Dispersionsfarbe ist nicht wirklich diffusionsoffen).

    Bei Interesse an dieser Lösung, gerne PN an mich zwecks Nennung der wenigen Lieferanten von Entfeuchtungsputz).
     
  9. Winx

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    Hallo!

    Danke für die Tipps!

    Also angeboten hatte man mir Ceresit CR 83 Sanierputz fein und Ceresit CR 65 Starre Dichtschlämme (MDS). Ich könnte jetzt hier die Produktdaten nennen aber ich glaube so tief ins Detail müssen wir nicht gehen.

    Die Idee mit dem Hohlkehlenspachtel finde ich gut. Dann müsste ich den Estrich rundum von Farbe befreien (hab ich jetzt Erfahrung, hab die gesamten Wände heute mit der Diamanttopfscheibe auf dem Winkelschleifer mit Absaugung von der Latexfarbe befreit).

    Nun hab ich ja nur die 10 mm Dicke des alten Putzes - trickst man etwas und macht den unteren Bereich wegen der Horizontalsperre einfach etwas dicker und lässt es dann nach der Sperre auf die "alte" Putzstärke zulaufen?

    Hab ich das richtig verstanden:

    Erst Sanierputz dünn zum Wand glätten, dann Dichtschlämme max 5mm lt. Hersteller und dann Sanierputz "Finish"?

    Ich kann dem Produktdatenblatt vom Sanierputz entnehmen, dass er immer in einer bestimmten Mindestdicke aufgetragen werden muss, wahrscheinlich um die Salze aufnehmen zu können.

    Silikatfarbe hab ich schon da - und ich werde auch nichts mehr anderes nehmen.

    Vielen Dank!
     
Thema: Haus BJ 1964 - Horizontalsperre intakt, aber sehr hoch eingezogen
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