Haus mit Keller in Hanglage / Rückstausicherung notwendig?

Diskutiere Haus mit Keller in Hanglage / Rückstausicherung notwendig? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir bauen demnächst ein Fertighaus (2 Vollgeschosse) mit Keller. Wir bauen in Hanglage und talseitig wird der Keller frei...

  1. #1 raumhafen, 10.01.2017
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    Hallo zusammen,

    wir bauen demnächst ein Fertighaus (2 Vollgeschosse) mit Keller.
    Wir bauen in Hanglage und talseitig wird der Keller frei liegen und zur Hälfte als Einliegerwohnung genutzt.
    Unser Architekt war der Meinung wir benötigen eine Hebeanlage oder Rückstausicherung.
    Der Haus- bzw. der Kellerhersteller hat eine Pumpfix F eingeplant. Das ist sicherlich recht komfortabel,
    da man so selbst bei Rückstau noch die Toilette etc. nutzen kann. Die Anlage pumpt dann wohl gegen den Rückstau an.

    Wir bauen in einer Baulücke in einem alten Wohnbaugebiet. Die Häuser dort stehen schon seit über 40 Jahren.
    „Über“ uns am Hang kommen noch zwei Häuser. Unter uns den Hang hinunter stehen 7 Häuser.
    Die Nachbarn haben sich etwas amüsiert als ich von der Rückstausicherung erzählt habe.
    Keiner der Nachbarn hat so etwas im Keller verbaut. Alle sind der Meinung, dass das am Hang auch nicht notwendig wäre.
    Hier hatte wohl noch niemand Probleme mit Rückstau in den letzten 40 Jahren.

    Nun sind wir etwas verunsichert, ob wir die Investition machen sollen oder nicht (es sind immerhin ca. 4.000 Euro nur für das Gerät ohne Einbau)
    oder ob wir, wenn überhaupt, nur eine „einfache“ elektrische Rückstausicherung verbauen lassen sollten.
    Ich stelle mir laienhaft vor, dass bei einem Rückstau im Kanal das Abwasser doch sowieso zuerst aus dem Gully kommt,
    der in der Straße unterhalb unseres Hauses liegt.
    Ich hoffe es findet sich hier der eine oder andere Experte der uns mit Rat weiterhelfen kann

    Hie noch ein paar technische Daten, die ich aus unserem Hausschnitt für die Entwässerung abgelesen habe:

    Unser EG-Rohfußboden ist im Plan mit 168.00 m ü.NN angegeben
    Betondecke Keller ist 18 cm dick
    Raumhöhe Keller sind 2,54 m
    Damit müsste der Kellerfußboden also bei 165,28 m ü.NN liegen
    Der geplante Kontrollschacht hat die Kanalsohle bei 163,80 m ü. NN
    Die Regenwasserleitung vom Haus bis zum Kontrollschacht ist bezeichnet mit: RW DN 100, 2% Gefälle
    Die Abwasserleitung vom Haus bis zum Kontrollschacht ist bezeichnet mit: SW DN 150, 2% Gefälle

    Im Kanalplan steht beim Abwasserkanal, in den wir dann aus unserem Kontrollschacht aus einleiten,
    folgende Bezeichnung: STZ DN 300 0,850% Gefälle.
    Die genau Höhe des vorhandenen Kanalanschlusses ist wohl nicht bekannt.
    Im Plan wird daher die gleiche Sohlhöhe angegeben wie bei unserem Kontrollschacht, also 163.80.

    Ich habe hier noch den Ausschnitt aus dem Kanalplan und dem Architektenplan hinzugefügt.

    Ausschnitt aus Kanalplan:
    Bildschirmfoto 2017-01-10 um 14.30.30.jpg

    Ausschnitt aus Architektenplan:
    Bildschirmfoto 2017-01-10 um 14.27.38.jpg
     
  2. #2 Andybaut, 10.01.2017
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    das ganze ist recht einfach.
    Euer tiefster Entwässerungspunkt liegt unter dem höheren der beiden Straßenkanaldeckel.
    Wenn es nun eine Verstopfung vor dem tiefer liegenderen Kanalschacht gibt,
    dann drückt das Wasser beim höher liegenden Kanalschacht nach außen,

    oder

    wenn es dazwischen jemanden gibt, der keine Rückstauklappe hat, auch bei dem.

    Eine Rückstauklappe reicht aber auch, hat aber den Nachteil, dass man die jährliche Wartung gerne
    mal vergisst. Insofern ist eine Hebeanlage geschickt, kostet aber auch mehr.

    Die lieben Nachbarn, wie vermutlich 96% aller Rückstauklappenbesitzer hatten bislang einfach Glück.
    Ist wie mit nem Rauchmelder. Man muss dafür zahlen, obwohl es nie gebraucht wird.
     
  3. #3 Fred Astair, 10.01.2017
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    Aber bitte die Klappe nur für die Entwässerungsgegenstände unterhalb des EG verwenden. Ist da ein WC im Keller dabei? Dann muss die Klappe fäkaliengeeignet sein.
     
  4. #4 raumhafen, 11.01.2017
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    Vielen Dank für Eure Antworten, das hilft mit auf jeden Fall weiter.
    Und ja, die Klappe wird nur für die Entwässerungsgegenstände im Keller verwendet.
    Und ja, wegen geplanter Einliegerwohnung haben wir auch ein WC im Keller.
    Wir werden uns als Alternative mal die Preise für eine elektrische Rückstauklappe (fäkaliengeeignet) geben lassen und mit der Pumpfix F vergleichen.
     
  5. #5 Fred Astair, 11.01.2017
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    Die Klappe ist nur zulässig, wenn auf die Benutzung des WC verzichtet werden kann.
    Bei Einliegerwohnung schwer vorstellbar.
     
  6. #6 Andybaut, 11.01.2017
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    ich habe einen guten Hinweis im Netz gefunden.


    Eigentlich ist es gerade umgekehrt! Die DIN (1986-100) erlaubt Rückstauklappen nur, "wenn [...]

    - die Räume von untergeordneter Nutzung sind, d.H. keine wesentlichen Sachwerte oder die Gesundheit der Bewohner bei Überflutung der Räume beeinträchtigt werden.

    - der Benutzerkreis klein ist und diesem ein WC oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung steht.

    - und bei Rückstau auf die Benutzung der Ablaufstelle verzichtet werden kann.

    Ablaufstellen oberhalb der Rückstauebene, die im freien Gefälle entwässert werden können dürfen nicht über [...] einen Rückstauverschluss entwässert werden."

    Es ist aber nach der DIN1986-100 eine Hebeanlage vorgeschrieben, wenn die Abwasseranfallstellen unterhalb der Rückstauebene liegen.

    "Ablaufstellen für Schmutzwasser, deren Wasserspiegel im Geruchverschluss unterhalb der Rückstauebene liegt, sind durch automatisch arbeitende Abwasserhebeanlagen mit Rückstauschleife nach DIN EN 12056-4 gegen Rückstau aus dem Abwasserkanal zu sichern."

    Hoffe, dass ich weiterhelfen konnte!


    also ich nehme alles zurück. Durch die Einliegerwohnung ergibt sich eine Hebeanlage.
    Danke Fred !
     
  7. #7 raumhafen, 11.01.2017
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    Danke nochmals für Eure Hinweise, es hat mir sehr weitergeholfen!
     
  8. #8 raumhafen, 25.01.2017
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    Noch ein kurzes Update möchte ich hier geben. Wir haben inzwischen einen Preis vom Fertighaushersteller genannt bekommen.
    Die Anlage incl. Einbau kostet ca. 4.300 €.
    (nur falls jemand hier im Forum mal danach sucht ;-)
    Die Anlage selbst bekommt man übrigens wenn man sie selbst kauft für um die 2.000 €
     
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