Heinlein-Fertighaus

Diskutiere Heinlein-Fertighaus im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir haben ein älteres (1969) Fertighaus der ehemaligen Fa. Heinlein, Baiersdorf, geerbt. Gibt es bereits Erfahrungen mit der Sanierung...

  1. #1 Peter Spo, 25.05.2024
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo,
    wir haben ein älteres (1969) Fertighaus der ehemaligen Fa. Heinlein, Baiersdorf, geerbt.
    Gibt es bereits Erfahrungen mit der Sanierung eines Heinlein-Hauses?
    Spezielle Punkte, zu denen wir Fragen haben:
    Unser Wunsch ist, ob und wie die Innenaufteilung der Räume geändert werden kann (Vergrößerung Bad).
    Wie mit den Rollladenkästen umgehen (Dämmung, gegebenenfalls Ersatz)?
    Kennt jemand einen Fachmann/eine Firma im Postleitzahlbereich 910xx, die sich mit der Sanierung eines Heinlein-Fertighauses auskennt (gerne als PN)?
    Ein Energieberater ist bereits beauftragt.

    Peter
     
  2. 11ant

    11ant

    Dabei seit:
    28.02.2017
    Beiträge:
    2.193
    Zustimmungen:
    1.288
    Beruf:
    Bauherrenberater
    Ort:
    RLP Nord
    Benutzertitelzusatz:
    bringt Sie gut beraten ins Eigenheim
    Ich gehe von einem aufgegebenen Unternehmen aus und vermute einen Zusammenhang mit dem dort entstandenen Gewerbehof, daß dieser der ehemalige Betriebscampus sein könnte. Es gibt am Ort noch einen Zimmerermeister dieses Namens, vielleicht kann der Dir weiterhelfen. Und/oder Du fragst mal in der Dorfkneipe, wer da "geschafft" hat und sich mit den Häusern auskennt.

    Du solltest auch mit Namen anderer ehemaliger Fertighausanbieter wie z.B. Renolit Unternehmen finden, die sich auf die Modernisierung / Sanierung von Fertighäusern aufgegebener Hersteller spezialisiert haben. Im Grunde kannst Du an beliebige Zimmereien herantreten, die im Fertighausbau tätig sind. Du wirst bei diesem Baujahr energetische Ertüchtigungen vornehmen wollen oder müssen. Dabei wird vom Prinzip her stets ähnlich vorgegangen, nämlich die Wände von einer Seite (bei den Außenwänden: der Innenseite) zu entplanken, und dann vermutlich die Dämmung auszutauschen und eine Installationsebene einzuziehen.

    Lese Dich in Foren dazu schlau, z.B. in Sachverständiger für ein Okal Haus aus 1963 weise ich auf einen solchen Thread hin; mit den Suchworten OKAL oder Kampa findest Du dort einige Beiträge von mir zu dieser Problematik "nicht mehr existierender Fertighausanbieter" bzw. Gebrauchtfertighäuser.

    Dein aus meiner Sicht bester Lotse durch die ganze Chose wäre ein holzbauerfahrener (gerne auch ruheständiger) Architekt. Du kannst Dich auch an mich selbst wenden, allerdings habe ich das Wartezimmer gerade sehr voll. Die Kollegen Beuler, Zink oder Freyermuth sollten Dir ebenfalls weiterhelfen können.

    Derer gibt es leider ein ich sachma qualitativ breites Spektrum, manche rechnen Dir schlicht die Stärke einer Dämmdraufpappung aus ;-)
     
  3. 11ant

    11ant

    Dabei seit:
    28.02.2017
    Beiträge:
    2.193
    Zustimmungen:
    1.288
    Beruf:
    Bauherrenberater
    Ort:
    RLP Nord
    Benutzertitelzusatz:
    bringt Sie gut beraten ins Eigenheim
  4. #4 Peter Spo, 25.05.2024
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Danke 11ant,
    einen ehemaligen Mitarbeiter der Fertighausfirma haben wir schon auch aufgetrieben, der hat sich allerdings wenig positiv zur Qualität der Häuser geäußert.
    Wegen einer Generalsanierung wurden auch schon lokale Handwerksbetriebe und Architekten kontaktiert: entweder haben die uns wegen voller Auftragslage auf irgendwann vertröstet oder es wurden Kostenschätzungen von sagenhaft günstigen 60TEUR bis hin zu utopischen 450 TEUR genannt. Allerdings propagieren alle eine "Dämmdraufpappung" (die in unserem Fall problematisch sein könnte. Aber scheinbar gelten Abstandsregeln im bayerische Baurecht da nicht mehr).
    Ergo sind wir immer noch ziemlich ratlos.
    Deshalb (vor allem wegen einer Innendämmung) haben wir erstmal einen Energieberater*) eingeschaltet. Der soll erstmal klären, ob und was machbar ist (auch im Hinblick auf eine eventuelle Kfw-Förderung). Wobei wir ein Optimum nach aktuellem GEG nicht anstreben.

    *) = bewußt vom Lebensalter her ein älteres Semester. Die jüngeren Energieberater mögen Vieles wissen, aber wie schaut es mit praktischen Kenntnissen aus?

    Peter
    .
     
  5. Evie

    Evie

    Dabei seit:
    05.08.2024
    Beiträge:
    1
    Zustimmungen:
    0
    Hi Peter! Wir sind auch „stolze“ Erben eines Heinlein-Häuschens (allerdings aus 79/80) und überlegen schon seit vielen Monaten hin und her, wie wir an die Sache rangehen. Haben auch schon diverse Angebote vorliegen (in der Regel um die 300K), wir möchten gern soviel wie möglich energetisch sanieren, allerdings mit möglichst viel Fördersumme.

    Leider gibt es aber wirklich wenig Expert:innen, die sich mit Heinlein (trotz recht guter Dokumentation, wir haben noch alle Unterlagen, Leistungsbeschreibungen, Rechnungen etc.) auskennen.

    Ich beobachte das Internet nun seit 2-3 Jahren immer mal wieder und war froh, heute auf Deinen Beitrag gestoßen zu sein. Möchte mich sehr gern mit weiteren Heinlein-Sanierern austauschen.

    Gibt es bei Euch schon etwas Neues?

    Unser nächster Schritt ist wohl die Schadstoffanalyse (Kostenpunkt um die 3K). Heinlein hat in den Baujahren angeblich sehr wenig Schadstoffe verwendet, aber die Leistungsbeschreibung hat doch ne Menge Holzschutzmittel drin).

    Viele Grüße aus Franken mit einem geerbten DL160
    Evie
     
  6. #6 Julia209, 02.09.2024
    Julia209

    Julia209

    Dabei seit:
    02.09.2024
    Beiträge:
    1
    Zustimmungen:
    0
    Hallo Peter & Evie,

    wir überlegen aktuell ein Fertighaus der Firma Heinlein Baujahr 1978 zu kaufen. Der Modernisierungsstand entspricht dem Baujahr, demnach gäbe es jede Menge zu tun... Grundlegend ist für uns aber vor allem die Frage nach der Schadstoffbelastung. Meine Recherche hat ergeben, dass Fertighäuser aus dieser Zeit oft mit Asbest, Holzschutzmitteln und anderen Schadstoffen belastet sind. Zu der möglichen Schadstoffbelastung der Fertighäuser der Firma Heinlein habe ich jedoch keine Information gefunden. @Peter Spo und @Evie Könnt ihr mir hier eventuell weiterhelfen?

    Vorab schon vielen Dank und Grüße,
    Julia
     
  7. #7 Peter Spo, 02.09.2024
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo,
    unser "Heinlein-Pflegefall" ist Baujahr 1969. Damals hat die Firma offenbar wenig "Gift" verwendet - jedenfalls hat unsere verstorbene Schwiegermutter, eine ziemliche Bio-Anhängerin, keine Maßnahmen gegen irgendeine Schadstoffbelastung veranlasst.
    Aber das kann ein paar Baujahre oder Fabrikationstypen später schon anders sein - die Vertreter der Bauchemie waren sicher auch in Baiersdorf unterwegs. Sicherheit gibt ein Gutachten.

    Peter
    (zum Gutachten: auch Teppichböden oder Möbel können Schadstoffe "ausdünsten").
     
    Julia209 und 11ant gefällt das.
  8. aelray

    aelray

    Dabei seit:
    13.08.2024
    Beiträge:
    2
    Zustimmungen:
    2
    Hallo Peter,

    Wir spielen ebenfalls mit dem Gedanken ein Heinlein Fertighaus BJ 1970 zu kaufen. Worauf basiert das Wissen deiner verstorbenen Schwiegermutter, dass die Firma damals wenig "Gift" verwendet hat?

    Viele Grüße
     
  9. #9 Peter Spo, 16.09.2024
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Da können wir die Schwiegereltern nicht mehr befragen. Für Schadstoffsanierungsmaßnahmen sahen die Schwiegereltern - trotz der ihnen bekannten Problematik bei Fertighäusern - keine Veranlassung. Warum können wir nicht sagen: Unterlagen, die auf ein entsprechendes Gutachten schließen lassen, finden wir keine.
    Und finanzielle Gründe können es auch nicht gewesen sein, denn in das Haus wurde zusätzlich investiert.

    Bis heute ist uns kein Schadstoffgutachten bekannt, dass für ein Heinlein-Haus erstellt wurde. Auch das Internet gibt dazu Nichts her, denn da wäre etwas publiziert, wenn eine besondere Belastung vorliegt (Und die Fa. Heinlein hat eine nicht gerade kleine Zahl von Fertighäusern bundesweit verkauft!).

    Wir warten erstmal den Sanierungsplan ab. Ist die Generalsanierung wegen der Kosten schlichtweg unwirtschaftlich - dann brauchen wir auch kein Schadstoffgutachten mehr.

    Peter
     
  10. aelray

    aelray

    Dabei seit:
    13.08.2024
    Beiträge:
    2
    Zustimmungen:
    2
    Hallo nochmal,
    Also wir haben das Haus gekauft (BJ 1970) und haben eine Staubanalyse durchgeführt. Lindan haben wir keines gefunden etwas PCP schon aber unterhalb des Schwellwerts von 1mg/kg. Hoffe das hilft jemandem.
    VG
     
    Fasanenhof und 11ant gefällt das.
  11. #11 Peter Spo, 27.10.2024
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo Heinlein-Haus-Leser,
    ein kurzer Zwischenbericht zur Sanierung unseres Heinlein-Fertighauses. Der Bauingenieur hat den Sanierungsfahrplan schon mal grob festgelegt:
    Die Innenwandschalen werden zurück gebaut und neu aufgebaut. Auch der Fußboden wird zurück gebaut, mit Dämmung und Fußbodenheizung neu aufgebaut (Die Fußbodenheizung kann mit der bestehenden Ölheizung betrieben werden). Die Deckenverkleidung wird entfernt und mit Dämmung neu aufgebaut. Die Rollokästen werden gedämmt, eine neue Haustür, im Wohnzimmer werden Balkontür und Fensterfront erneuert. Die restlichen Fenster bleiben erstmal, da relativ gut (U-Wert von 1,1).
    Das Bad soll durch Versetzen einer Wand etwas vergrößert werden. Im Zuge der Arbeiten werden natürlich alle Installationen und Elektro erneuert.
    Mit den Maßnahmen sollen sich die U-Werte (rechnerisch) fast halbieren. Es wird mit Bruttokosten von rund 190 TEUR gerechnet (wenn meine Frau keine Sonderwünsche mehr hat und es beim aktuellen Umsatzsteuersatz bleibt). Eventuelle Förderungen durch die BAFA sind hierbei nicht berücksichtigt, aber Anträge sind/werden gestellt. Damit kann es losgehen.
    Vorher wird noch der Reparatur-/Wartungsstau im Keller beseitigt: Die Ölheizung (BJ 2009) ist gewartet, für gut befunden und bleibt (auch weil für Fußbodenheizung geeignet). Weniger gut ist der Zustand der Stahltanks fürs Heizöl. Da das Haus oberhalb eines Wasserschutzgebiets liegt, wollen wir die zeitnah erneuern lassen - da sollten nächste Woche konkrete Kostenvoranschläge der Fachfirmen vorliegen.
    Peter
     
    11ant gefällt das.
  12. #12 Peter Spo, 23.11.2024
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Zum aktuellen Stand der Sanierung:
    Die alten Stahl-Öltanks werden ausgebaut und durch neue, doppelwandige Kunststofftanks ersetzt. Allerdings nicht wieder ein Tankvolumen von 3x2.000 Liter, sondern nur noch 4x750 Liter. Der Ausbau der alten Öltanks erfordert erstmal ein paar Nebenarbeiten, insbesondere passen die neuen Tanks nicht durch die Luke zum Lagerraum !

    Daher wurde ein Maurer beauftragt, die Luke zu erweitern. Weil der schon mal im Haus ist, soll er auch gleich die Kellereingangstür erneuern (die alte ist/war aus Holz und schon ziemlich "angemorscht"). Allerdings benötigen Maurer und die Demontagearbeiten der alten Öltanks etwas Platz, um effektiv (sprich kostensenkend) arbeiten zu können. Leider steht da ein alter Scheitholzkessel im Weg. Den hat der Schwiegervater vermutlich in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts einbauen lassen, falls die globale Ölkrise kommt (Er war seinerzeit beruflich viel in OPEC-Staaten unterwegs). Und obwohl der Scheitholzkessel offenbar nur einmal angeheizt wurde, hat schon vor ein paar Jahren der Schornsteinfeger den Betrieb des Scheitholzkessels untersagt.

    Also wurde eine Firma beauftragt, den Kessel abzubauen. Wobei alle Anschlüsse zur Heizungsanlage als "Blindstutzen" bleiben - es könnte ja sein, dass man irgendwann mal was Alternatives anschließen will.

    Das sind die bisher vergebenen Aufträge. Parallel dazu werden Kostenvoranschläge für die einzelnen Gewerke im Erdgeschoss eingeholt. Da soll es 2025 losgehen.

    Am Rande: Weniger erfreulich ist die Grundsteuer. Obwohl unser Grundstück zur Hälfte nicht bebaut werden kann (Außenbereich), hat das Finanzamt einen Grundsteuermeßbetrag festgelegt, der sich an Bauland orientiert. Bedeutet, selbst wenn die Gemeinde den Hebesatz senkt (was sie tatsächlich gemacht hat), verdoppelt sich die Grundsteuer.

    Peter
     
  13. #13 Peter Spo, 24.02.2025
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo,
    mit unserer Baustelle ist es vorangekommen - leider nur im Schneckentempo.
    Die Öffnung zum Öllagerraum wurde erweitert, die Kellereingangstür erneuert. Dann wurden die alten Stahltanks zerlegt und ausgebaut.
    Danach hatte ich 1 1/2 Tage Zeit, um den Tanklagerraum neu zu streichen. Erste Überraschung: Dort, wo die Stahltanks standen, war keine Ölschutzfarbe. Obwohl diese Schutzfarbe eigentlich bei Kunststofftanks nicht benötigt wird, wollte ich den Boden, bevor die neuen Tanks kommen, vorrangig mit Schutzfarbe neu streichen.
    Dann die zweite Überraschung: Die Streicharbeiten gingen flott von der Hand, aber die Farbe wollte nicht so recht trocknen. Grund: Es war ein paar Grad zu kalt (an diesem Tag fing es draußen an zu schneien) - und keine Heizung im Haus. Also musste ein Heizlüfter erstmal dafür sorgen, dass die Farbe abtrocknen kann. Erfreulicherweise war der Boden begehbar, als die neuen Kunststofftanks montiert wurden. Und am 23.12. wurde das Heizöl geliefert - das Haus kann wieder Wärme und Warmwasser !
    Allerdings verschieben sich die weiteren Arbeiten: Entsprechend der Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes wird die oberste Geschoßdecke zuerst gedämmt. Laut Energieberater reichen da 8 cm zusätzliches Dämmmaterial aus um 0,23 W/(m²K zu erreichen, weitere 10 cm würden 0,14 W/(m²K) bedeuten (da lockt die BAFA mit Zuschüssen).
    Klingt erstmal einfach, nur hat das Heinlein-Fertighaus einen Binderdachstuhl. Da ist das Dämmen der obersten Geschoßdecke etwas erschwert - es braucht viele (Handwerker-)Stunden, um Dampfbremsfolie/Dämmmaterial bündig zur Konstruktion der Dachbinder zu legen.
    Immerhin haben drei Dachdecker Interesse an einen entsprechenden Auftrag gezeigt, einer war letzte Woche da und hat sich die Baustelle angeschaut (er will noch mit Saint-Gobain Rücksprache nehmen), der Nächste kommt nächste Woche (der macht auf Einblasdämmung) und der Dritte will Anfang April kommen. Auf die Kostenvoranschläge bin ich mehr als gespannt.


    .
     
    Jo Bauherr gefällt das.
  14. #14 TobiasF, 27.02.2025
    TobiasF

    TobiasF

    Dabei seit:
    27.02.2025
    Beiträge:
    2
    Zustimmungen:
    0
    Sehr spannend! Gerne mehr davon! Wir haben in unserem Heinlein Haus kürzlich den Estrich und die darunter liegende Perlite Schüttung entfernen lassen und stehen jetzt vor einem ziemlich unebenen Bodenaufbau. Ist der Aufbau bei euch ähnlich?
    Falls ja, wie löst ihr denn Aufbau für eine Fußbodenheizung?

    viele Grüße!
     
  15. #15 Peter Spo, 27.02.2025
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo TobiasF,
    bei uns soll(te) der Fußbodenaufbau ähnlich sein: Kellerdecke (Betonsteine) + bitumöse Pappe + Leichtkorndämmschüttung + 2,5 cm Gußasphalt + Bodenbelag.
    Steht jedenfalls so in einer Baubeschreibung der Fa. Heinlein.
    Geplant ist der Rückbau des bestehenden Fußbodenaufbaus und Neuaufbau für Fußbodenheizung:
    Ausgleichs-/Nivellierschicht auf Kellerdecke + Abdichtungsbahn + 6 cm EPS-Dämmung + Klemmplatte für Fußbodenheizung + PE-Folie + 5,5 cm Zementestrich.
    Soweit der theoretische Plan.
    Ob und wie er praktisch umgesetzt wird, müssen wir noch sehen. Obwohl sich Anfang Januar verschiedene Handwerker die Situation angesehen haben (die Erneuerung der gesamten Sanitärinstallationen soll damit einher gehen), warten wir immer noch auf Kostenvoranschläge oder wenigstens auf eine Reaktion. Interessant war, dass ein Betrieb alternativ ein Dünnschichtsystem anbieten will, was weniger Aufbauhöhe bedeutet (soll aber teurer sein). Lassen wir uns überraschen...

    Soviel für heute - die Dämmung der obersten Geschoßdecke hat Vorrang.
    Peter








    .
     
  16. #16 TobiasF, 28.02.2025
    TobiasF

    TobiasF

    Dabei seit:
    27.02.2025
    Beiträge:
    2
    Zustimmungen:
    0
    Hallo Peter, vielen Dank für die schnelle Antwort. Wir werden im EG tatsächlich ein Dünnbettsystem verbauen.
    Meine Frage bezog sich allerdings eher auf das OG. Plant oder habt ihr die Latten auf welchen die Holzständerwände stehen entfernt?

    Viele Grüße, Tobias
     
  17. #17 Peter Spo, 28.02.2025
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo Tobias,
    unsere Heinlein-Baustelle ist ein Bungalow. Da haben wir kein OG, sondern "nur" ein 30 Grad Satteldach. Der Dachraum bietet wenig Kopfhöhe und lässt sich aufgrund der Konstruktion als Binderdachstuhl auch nicht ausbauen. Trotzdem ist der Boden vollflächig verbrettert (2 cm dicke Bretter). In die Tragfähigkeit dieser Bretter hatte schon der Vorbesitzer wenig Vertrauen, schwere Sachen können auf dem Dachboden nicht gelagert werden. Daher braucht eine neue Dämmung bzw. Zusatzdämmung aus unserer Sicht auch nicht begehbar bzw. als Abstellfläche nutzbar sein. Allerdings soll ein Laufsteg als Inspektionsgang im Dachboden eingerichtet werden.
    Alle Fachbetriebe, die sich bis jetzt die Baustelle angesehen haben, wollen die Bodenbretter belassen und die neue (Zusatz-)Dämmung auf den Bodenbrettern verlegen bzw. aufschütten.

    Peter
     
  18. #18 Peter Spo, 23.03.2025
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Und hurra: wir können die Nachrüstpflicht des § 47 Gebäudeenergiegesetzes erfüllen !
    Die Dämmung der obersten Geschossdecke entsprach nicht den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes. Deshalb muss zusätzlich gedämmt werden.

    Beim alteingesessenen Dachdecker hatte ich den Eindruck, er rät eigentlich ab, ihn zu beauftragen. Bei vorgegebener Verarbeitung mit Glas-oder Steinwollematten müsste er eine weitere Dampfbremsfolie anbringen, und das um jede der Binderkonstruktionen (und davon gibt es viele). Da fallen etliche Arbeitsstunden an. Sein Alternativvorschlag war, die Dampfbremsfolie an der Unterseite der Decke anbringen zu lassen. Selbst dann rechnet er immer noch mit Kosten von 12-20TEURO. Und er sah ein kleines Logistikproblem: die Rollen/Matten mit dem Dämmmaterial müssen durch die enge Einstiegsluke auf den Dachboden bugsiert werden.

    Dafür lag von einen Fachbetrieb für Einblasdämmungen ein weiterer Kostenvoranschlag vor. Beim Dämmmaterial kann man zwischen verschiedenen Dämmmaterialien wählen, der Lohnanteil ist fast immer gleich. EPS wurde gleich ausgeschlossen, das Granulat aus Glas- oder Steinwolle kostet etwa das Doppelte von Zelluloseflocken. Daher fiel die Entscheidung aus ökologischen und ökonomischen Gründen auf eine Dämmung mit Zelluloseflocken, zumal hier die vorhandene Dampfbremsfolie ausreicht. Einschließlich Errichtung eines Laufstegs für Inspektionen wird "nur" ein mittlerer 4-stelligen Betrag aufgerufen. Interessant auch ein Hinweis der Fachbetriebs: Die Zelluloseflocken lassen sich wieder "aufsaugen", was bei einem Abriss des Hauses die Entsorgung des anfallenden Bauschutts kostengünstiger macht (Diese Einsparmöglichkeit werden wir aber nicht mehr nutzen...). Weiterer Effekt für den Geldbeutel: Die Fachfirma stellt eine Bestätigung nach § 35c EStG aus, d.h. es können 20 % der Kosten über drei Jahre verteilt direkt von der Steuer abgesetzt werden.

    Natürlich waren vor Dämmung der obersten Geschoßdecke noch ein paar Nebenarbeiten erforderlich. Einmal die Rollläden: Die Wellen der Rollläden hat die Fa. Heinlein damals einfach auf dem Dachboden montiert - billigst, d.h. offen zum Dachraum und ohne irgendeine Verkleidung oder Isolierung. Bei Wind zog es über die Gurtöffnungen, Kälte kam in die Wohnräume. Nur Wespen fanden das gemütlich: sie konnten in den Dachstuhl einfliegen und dort ihre Nester bauen. Rollläden und Wespennester wurden entfernt (Hinweis: die Nester sind verlassen und werden auch nicht wieder besiedelt - kein Verstoß gegen Tierschutzgesetze).
    Gurtführungen und Rolllädenschlitze wurden abgedichtet, fertig. Natürlich bekommen die Fenster später wieder Rollläden - dann außen als Aufsatzrolläden und elektrisch angetrieben. Optisch und finanziell zwar weniger schön, aber energetisch eine gute Lösung.
    Dann war noch die Elektrik im Dachboden. Die Kabel für Strom und TV waren entweder Standard von vor 50 Jahren oder irgendwie provisorisch verlegt. Abhilfe schaffte ein Elektriker; der stillgelegte Kaminzug des ehemaligen Holzscheitkessels wird als Kabelkanal (inklusive Leerrohr für eine künftige Photovoltaikanlage) zweckentfremdet.
    Leider fallen all diese Nebenarbeiten nicht unter die Absetzbarkeit nach § 35c EStG, dafür muss dann eben der § 35a EStG herhalten.
    Peter
     
    chris84 gefällt das.
  19. #19 Peter Spo, 07.04.2025
    Peter Spo

    Peter Spo

    Dabei seit:
    25.05.2024
    Beiträge:
    11
    Zustimmungen:
    7
    Hallo Leser,
    die oberste Geschossdecke (sprich der Dachboden) ist nun mit einer Schicht von grauen Zelluloseflocken gedämmt. An einer Giebelseite wurde etwas mehr hingeblasen - falls mal irgendwo ein halber Kubikmeter Flocken benötigt wird. Die Aktion hat gerade mal einen Vormittag gedauert. Empfehlung des Fachbetriebs: vielleicht noch die Luke der Bodentreppe dämmen, z.B. mit Isoliermaterial für Wohnmobile.
    Mittlerweile kann ich auch das Gesamtvolumen der Sanierung besser abschätzen: Da sind wir etwa bei der Hälfte der Kosten, die uns die Generalunternehmer genannt haben.
     
    Jo Bauherr und 11ant gefällt das.
Thema:

Heinlein-Fertighaus

Die Seite wird geladen...

Heinlein-Fertighaus - Ähnliche Themen

  1. Anbau Bodenplatte - Spritzschutz Fertighaus

    Anbau Bodenplatte - Spritzschutz Fertighaus: Hallo zusammen, wir haben ein Fertighaus Holzständerwerk ohne Keller gebaut. Jetzt ist ein Anbau (Schuppen) geplant. Wir müssen die geforderten...
  2. Kauf & Sanierung von Fertighaus (Präton) aus 1973?

    Kauf & Sanierung von Fertighaus (Präton) aus 1973?: Hallo zusammen, erstmal ein großes Dankeschön an die Community und alle, die hier so aktiv ihr Wissen teilen – super Forum! Ich habe mich gerade...
  3. Spritzwasserschutz Fertighaus und Terrasse bodeneben

    Spritzwasserschutz Fertighaus und Terrasse bodeneben: Hallo zusammen, ich habe mich jetzt schon recht viel hier versucht und im Netz zu erlesen. Finde jedoch keinen grünen Zweig. Wir haben ein...
  4. Rat benötigt zur Elektrik in Fertighaus von 1978

    Rat benötigt zur Elektrik in Fertighaus von 1978: Guten Tag! Was sagen Sie zur Elektrik im Haus? Siehe Bilder des Elektrokastens im Keller. Es gibt im EG einen zweiten Kasten, in welchem die...
  5. Gebrauchtes Heinlein Haus von 1983 schadstoffbelastet?

    Gebrauchtes Heinlein Haus von 1983 schadstoffbelastet?: Moin, meine Partnerin und ich sind aktuell auf der Suche nach einem Haus für uns zwei. Dabei sind wir auf ein Heinlein Haus von 1983 gestoßen,...