Heizkreispumpe läuft immer

Opentherm geht doch schon in die Richtung.

 

Jetzt mache ich mich wieder unbeliebt, aber was soll´s. Wenn man bedenkt, was ein Endkunde für einen Heizungsregler auf den Tisch blättern muss, und was er dafür an Leistung bekommt, dann kann ich nur sagen, bei solchen Angeboten müsste eine Firma in Asien innerhalb weniger Tage den Laden schließen. Das funktioniert anscheinend nur in DE.

Ich habe Regler aus Asien bekommen, mit LCD, Visualisierung und allem drum und dran, da wurden hier noch WP verkauft, deren "Regler" maximal eine 7 Segment Anzeige hatte die kryptische Registerinhalte anzeigen konnte. Die Bedienbarkeit war entsprechend, also wurde der Regler mit defaults geladen die sicherstellten, dass das Teil irgendwie funktionierte. Wen wundert da die teils miserable performance von Wärmepumpen in der Praxis? Selbst wenn die Leute die Regler optimieren wollten, da blickt man ohne Schulung doch gar nicht durch.

Gruß
Ralf

 

Dann solltest du mal Tante Suchmaschine bemühen und sie suchen gehen.

Das Zeitprogramm schaltet nur um zwischen Heizbetrieb und kein Heizbetrieb, also hoher und niederer Temperaturanforderung. Was bei der niedereren Temperaturanforderung passiert muss an weiteren Parametern eingestellt werden.

Steht der Parameter auf *Absenkbetrieb* wird lediglich das Temperaturniveau reduziert und alles läuft weiter.
Steht der Parameter auf *Abschaltbetrieb* wird das Gerät abgeschaltet, solange die Aussentemperatur über +1 -+4 oder +5 Grad liegt (Herstellerabhängig und meistens einstellbar).

Es gibt noch geschätzt weitere 200 bis 300 Parameter unterhalb der normalen Endbenutzeranzeige ... deswegen biste ohne Dokumentation ganz einfach nicht wirklich in der Lage auch nur annähernd was einzustellen und die Werkseinstellungen machen nicht immer alle glücklich.

Grundsätzlich ist es auch eine ganz schlechte Idee die Anlage komplett über die Thermostatventile *abzuwürgen*.
Es sollten MINDESTENS 3 bis 4 besser 5 Heizflächen mit normaler Raumtemperatureinstellung betrieben werden um einen Mindestwasserdurchsatz durchs Gerät zu ermöglichen ....

Gruß
Achim Kaiser

 

Bei den Vitodensen ist das das "normale" Verhalten. "Nachtabsenkung" bedeutet nur, dass auf die reduzierte Raumtemperatur "geheizt" wird falls nötig. Es bedeutet nicht, dass keinesfalls geheizt wird auch wenn es de facto so sein wird, wenn die Ziel RT in diesen Zeiten auf 5° steht. Die reduzierte RT kannst Du im Benutzermenü angeben, ändert aber nichts an dem Pumpenverhalten. Sobald das Betriebsprogramm Heizen&WW ist läuft die Pumpe immer. Warum, wurde ja schon erklärt.

Das von Achim beschriebene "Frostschutzprogramm" im Abschaltbetrieb, greift bei den meisten Vitodensen im Auslieferungszustand ab AT unter 1° und wird bei über 3° deaktiviert. Im Servicemenü einstellbar.

Ich durfte die "Erfahrung" heuer machen
Nach der letzten Heizsaison habe ich da fleißig rumgespielt und u.a. auch einmal Daten zurückgesetzt. d.h., auch die Heizkennlinie wurde auf Auslieferungszustand gesetzt und lag bei 0° AT auf 52° VL.
Obwohl ich noch Betriebsprogramm nur WW hatte, hat er es mir Ende Oktober mal in der Früh die Füße im Gäste WC "weggebrannt". Regler im Gäste WC war offen und die Therme hat um 5 Uhr mal kurz den Frostzschutz angeworfen. Da bin ich kurz mal erschrocken...

 

Der Achim meinte damit wohl, dass die Therme immer ausreichend Wasser kriegt (Volumenstrom) damit sie die erzeugte Wärme auch los wird. Werden Heizkreise durch Thermostate abgewürgt, sprich geschlossen, dann steht der Therme irgendwann nicht mehr ausreichend Wasser zur Verfügung. Sie weiß nicht wohin mit der Wärme.

 

Na, z.B. das:

 

Der Thread ist zwar älter. Diesen Beitrag verstehe ich so, dass ich über die RL-Temperatur der Heizung sagen kann, dass Sie jetzt aufhlren kann, nachzuheizen.

Kann das jederzeit nachgerüstet werden?

 

Das ist an sich bei jedem Regler so. Er überwacht die Rücklauftemperatur, und wenn die Solltemperatur erreicht ist, schaltet er ab. Wie dann die Heizkreispumpe bedient wird, das lässt sich nicht nachrüsten, das ist im Regler integriert.

Gruß
Ralf

 

Gibt's doch eh auch heutzutage- hat jeder namhafte Hersteller von Regeltechnik im Programm!

Wenns allerdings die billichwillich- superspartherme sein muß, weil alles andere zu teuer ist, gibt's diese Funktionen eben nicht.

Dazu gibt's immer wieder autovergleiche hier im Forum- zum Preis eines Dacia ohne Extras wird man keinen BMW in Vollausstattung bekommen.

Beim Auto verstehts seltsamerweise jeder- bei der Regelung nicht- warum auch immer...

 

Na ja, wenn ich für ein paar einfache Funktionen mehr Geld auf den Tisch blättern soll als für die Therme oder die komplette Heizung, dann stimmt die Relation nicht mehr.

 

Sag ich ja- beim Auto zahlt jeder gerne für das Engineering- bei der Haustechnik sind's nur ein paar einfache Funktionen, die eh jeder mittels OpenSource Plattformen im Wohnzimmer am Laptop zusammen basteln kann- das bissl KNX/EIB/ETS/BACNet/wieauchimmer ist ja schließlich kindergartenniveau- das kann ja bald mal jeder.

Wieso haben die ganzen schlauen Leute noch keine Millionen daran verdient?

 

Das siehst Du völlig falsch. Im EFH Bereich gibt es dafür keinen Markt bzw. keinen ausreichenden Markt, und deswegen wird sich da auch nicht viel tun. Es wäre völlig realitätsfremd wenn man in einer Heizungsanlage die für ein paar Euronen verbaut wird, eine Regelungstechnik einbaut die ein Vielfaches davon kostet. Das wird der normale Bauherr niemals bezahlen, und kann diese Mehrkosten durch Einsparungen auch niemals erwirtschaften.

Auch beim Auto wird man kaum jemanden finden, der einen xxx für 50T€ kauft und dann noch einmal 100T€ in Tuning investiert.

Also bleiben nur ein paar "Verrückte" die sich intensiv mit ihrem "Hobby" auseinandersetzen, und bereit sind dafür viel Geld zu investieren. Das ist in der Haustechnik nicht viel anders als beim PKW.

Es gibt ja Leute die kaufen sich einen frei programmierbaren Regler und setzen damit ihre Heiztechnik auf, da sind auch ein Dutzend Temp.fühler kein Problem. Aber damit ist das noch lange keine Massentechnik. Dabei wären solche Funktionen einfach zu realisieren, und auch die Mehrkosten wären überschaubar, aber s.o. dafür gibt es keinen Markt. Ein Porsche in der Garage macht sich halt besser als ein aufwendiger Heizungsregler im Keller.

 

Es gab einige Firmen, die im Anfang sogar einen frei programmierbaren Regler (UVR...) verbaut hatten und um ein paar Cent zu sparen, dann im weiteren Produktlebenszyklus auf eine fixe, kaum änderbare, Steuerung überzugehen. Die Herstellungskostenoptimierung erwischt irgendwann alle Punkte, die von der breiten Masse eben nicht nachgefragt sind ...

 

Jepp. Das ist aber eine Gratwanderung, denn je mehr ein Produkt verkauft wird, um so mehr lohnt es sich selbst einen Regler zu entwickeln und die Produktionskosten niedrig zu halten.

Die von mir genannten features wären aber auch bei einem neu entwickelten, produktspezifischen, Regler problemlos integrierbar, und die Mehrkosten dafür würden sich in Grenzen halten. Hier sind aber die Hersteller anscheinend der Meinung, dass diese feautures von den Kunden nicht nachgefragt werden. Zudem darf man nicht vergessen, dass aus ein paar wenigen Euro beim Hersteller, einige hundert Euro beim Endkunden werden können. Das verringert natürlich die Akzeptanz auf Seiten der Kunden, was wiederum zu geringeren Verkaufszahlen führt, und somit die Hersteller in ihrer ursprünglichen Einschätzung bestärkt.

Ich kenne das leider zu gut, und habe schon so manches feature gesehen, das bei den ersten Entwicklungsmustern noch vorhanden war, später aber bei der Serienfertigung dem Rotstift zum Opfer fiel.

Handelt es sich dann noch um Hersteller die Produkte sowohl im Kleinsegment als auch größere Anlagen anbieten, dann müssen die natürlich auch darauf achten, dass zwischen den Produktgruppen immer ein gewisser Abstand gewahrt bleibt, denn kein Kunde einer Großanlage hat Verständnis dafür, wenn er bei seiner Anlage vielen Tausend Euro für Regelungstechnik investieren soll, wenn es das gleiche im Kleinsegment für wenige Euro gibt.

So wundert es dann nicht, wenn ein Hersteller an sich die gleiche hardware für mehrere Produktsegmente anbietet, nur mit dem Unterschied, dass im low cost Bereich einige features deaktiviert sind, im einfachsten Fall durch eine andere firmware oder schlicht durch Sperren einiger Routinen. Je nach Produktionsprozess findet sich auf den Leiterplatten auch eine geringfügig unterschiedliche Bestückung, wobei das schon wieder Mehraufwand für Lagerhaltung, Produktionsplanung etc. erfordert.