Heizungseinstellung & Steuerung optimieren

Hallo Zusammen,

wir haben Ende 2018 eine neue Heizung bekommen. (von Öl auf Gas)

Unser Haus (BJ 1978) ist ein Bungalow mit Teilkeller (120qm) und einem nicht beheizten DG.
Im Erdgeschoss (151qm) haben wir überall FBH (auch BJ 1978) und in 4 Räumen zusätzlich Heizkörper (Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer). Die Heizkörper wurden von der Vorbesitzerin nachgerüstet, da Ihr die fbh zu träge war. (Eigener Heizkreis)
Auch im Keller gibt es Heizkörper (4 stück)

Insgesamt würden wir die Heizung gerne besser verstehen bzw. auch nachvollziehen können, was wo eingestellt ist und was dies tatsächlich an Auswirkungen hat. (bspw. sind im letzten Winter regelmäßig die Heizkörper gar nicht warm geworden oder in einzelnen Räumen war die FBH komplett ausgekühlt am morgen)

Nachdem wir im Wohnzimmer dann auch durchgehend nur max. 18-19°C erreicht haben, kam der Heizungsbauer noch einmal vorbei und hat die Durchflussmenge "einfach" erhöht...

Ich bin von ein paar Umfängen der Heizung auch enttäuscht. (bspw. haben wir in jedem Raum Funkthermostate, aber diese steuern "nur" die Ventile der FBH bzw. öffnen/schließen diese .. ich hätte gedacht, dass die Kommunikation hier weiter ist und auch Ist/Soll Temperatur an die Heizung wieder gegeben werden und diese je nach Bedarf auch die Heizleistung steuert... dies scheint nicht so zu sein.)

Mal zu den verbauten Komponenten:
- Paradigma Modula NT 25 kW ohne ULV
- SystaComfort II Rev. 2 S-Touch schwarz
- COMFORT Standspeicher Typ TS-S 300 mit 1 WT
- Umwälzpumpe Grundfos Alpha1 25-40
- Hocheffizienz-Pumpe Grundfos Alpha2 25-40
- GRUNDFOS Hocheffizienz Umwälzpumpe ALPHA2 25-60 (FBH)

Ein Hydraulischer Abgleich wurde 2018 durch den Installateur duchgeführt. (Wobei er direkt sagte, bei der FBH ist das eher ein "ausprobieren", da nicht anders möglich)

Eine Zirkulationspumpe wurde auch installiert (mit der Aussage damals, die Wegstrecken vom Warmwasser seien zu lang...) wir haben das am Anfang dann getestet und uns damit abgefunden, dass zu beginn das Warmwasser ein wenig länger dauert und die Zirkulationspumpe abgeschaltet.

Wir hatten nun von Nov 2018 bis Februar 2020 knapp 4.400cbm Gasverbrauch (wobei wir erst Februar 2019 eingezogen sind- vorher aber das Haus natürlich auch schon geheizt wurde) und von Februar (28.02.2020) bis heute (07.06.2020) knapp 1.500cbm Verbrauch.

Unterm Strich kommt mir das als zu viel vor ... Oder ist das im "normalen" Bereich für die Größe des Hauses und Alter?

Nun habe ich heute mal ein wenig versucht nachzuvollziehen, was eigentlich wo eingestellt ist ... leider alles für mich noch nicht so klar verständlich ;(

- Einstellungen direkt am Gasbrennwertgerät:
--Vorlauftemperatur Heizung: 75°C
--Temperatur Warmwasser: 65°C

Auf dem Systacomfort Touchdisplay sind Einstellungen für Warmwasser und Heizung (FBH & Heizkörper getrennt) Einstellbar, hier kann ich Soll Temperaturen Uhrzeit gebunden einstellen. FBH steht hier Konstanz auf 21°C, Heizkörper genauso und Warmwasser auf 55°C für 18-23 Uhr, Rest der Zeit auf 40°.

Die Einstellungen der einzelnen Pumpen sagt mit z.B. gar nichts Hier steht teilw. "Auto Adapt" auf einer anderen eine konstante Einstellung? Ich hänge von der Anlage und den einzelnen Pumpen mal Fotos an.




Von dem Verteiler der FBH sitzt noch ein zweiter im EG.

An welchen Werten macht es denn Sinn etwas zu ändern? Ist es Sinnvoll dass die Temperatur im Brenner deutlich höher eingestellt ist als bspw. in der eigentlichen Steuerung der Anlage?

ich bin nun auch über eine Steuerung von Controme gestolpert, die Versprechen eine intelligente Heizungssteuerung. Wäre das nützlich/hilfreich?

Wir haben uns 2020 nun eine PV aufs Dach bauen lassen (23kwp) - somit wäre tagsüber auch Strom im Überschuss vorhanden, falls das für die ein oder andere Maßnahme nen Plus-Punkt bringt...

Vielen Dank & Liebe Grüße

 

Hallo Zusammen,

ich habe nun noch mal ein wenig detaillierter geschaut.
Aktuell ist die Heizung aus (zumindest sind alle Böden im Haus komplett kalt und auch die Heizkröper - die Pumpen im Keller scheinen aber trotzdem zu laufen - die leuchten ..)
innerhalb von 24h folgender Verbrauch:
07.06. auf 08.06. : 2,575 cbm Gas
08.06. auf 09.06. : 2,997 cbm Gas

auch habe ich mal in die EInstellungen geschaut, dort steht zum Kessel:
- Betriebsstunden 11.516h
- Anzahl Kesselstarts: 14.963

Da die Anlage erst im Nov 2018 in Betrieb genommen wurde, sind die Betriebsstunden des Kessels ja schon sehr hoch (480 Tage bei möglichen 580)
Auch die Anzahl der Kesselstarts (mehr als 1x / Stunde ) kommt mir sehr viel vor ....

Ist das tatsächlich "normal" oder macht es Sinn, dort näher hinzuschauen?
Kann ich weitere Informationen liefern, die euch helfen können die Lage besser einzuschätzen?

Vielen Dank & Gruß

 

Hallo,

wir hatten leider keine verlässlichen Daten zum Verbrauch. (Nur Energieausweis mit Jährlich 35.000kwh - was aber vermutlich einfach nur 1x pro Jahr Öltanks voll machen, entsprach)

Der Keller wird nicht geheizt (Frostschutz Einstellung), ebenso das DG wodurch wir effektiv 150qm beheizte Wohnfläche haben.

Ich habe einfach nur aktuell das Gefühl, dass es recht viel Verbrauch ist ohne eine Referenz zu haben und daher würde ich gerne mal überprüfen ob die Einstellungen an der Heizung schon gut sind bzw. verbessert werden können oder wir mit dem Verbrauch so ohne weitere Sanierungsarbeiten "leben müssen"

Mal Detailauflistung zum Verbrauch aus den Abrechnungen:

Von 01.07.2018 bis 31.12.2018 (Heizung erst Oktober/November 2018 in Betrieb)

• Verbrauch in cbm 459
• Anzahl Tage: 183
• Durchschnitt cbm / Tag: 2,51

Von 01.01.2019 bis 10.10.2019

• Verbrauch in cbm 2.108
• Anzahl Tage: 282
  
• Durchschnitt cbm / Tag: 7,48

Von 11.10.2019 bis 31.12.2019

• Verbrauch in cbm 1.333
• Anzahl Tage: 81
  
• Durchschnitt cbm / Tag: 16,46

Von 01.01.2020 bis 17.02.2020

• Verbrauch in cbm 547
  
• Anzahl Tage: 47
  
• Durchschnitt cbm / Tag: 11,64

Von 18.02.2020 bis 08.06.2020

• Verbrauch in cbm 1582
  
• Anzahl Tage: 111
  
• Durchschnitt cbm / Tag: 14,24

Wir haben im gesamten Erdgeschoss 3fach verglaste Fenster, eine Außenwand mit einem U-Wert von knapp 0,4 (Klinkerfassade, daher leider nicht so einfach weiter zu optimieren). Dazu ist das DG gedämmt (U-Wert 0,2). Auch die Kellerwände wurden von außen gedämmt (U-Wert 0,2).

Mir kommt es einfach so vor, dass die Anlage aktuell sehr viel verbraucht und ich hatte dies so nicht unbedingt erwartet. Es tut uns nicht weh und wenn es so ist, dann ist es halt so. Ich hatte nur gedacht bevor es nur über Jahre so läuft, einfach mal die Einstellungen überprüfen & verstehen ob nicht doch irgendwo der Wurm drin ist ...

 

Hallo,

FBH komplett ausschalten wäre unschön - wir hätten dann knapp 60-70qm im EG ungeheizt, da nur in 3 Räumen + Bad Heizkörper sind.

Die FBH ist von Multibeton direkt aus dem BJ. (Zertifkat etc. lag bei den Unterlagen dabei - zum Verlegeabstand leider keine Informationen) Im Bad wurde die FBH allerdings erneuert und dort merkt man im Winter sehr stark, dass der Boden deutlich wärmer ist, als in den anderen Räumen. (Der Heizungsinstallateur hat auch unter die FBH Dämmmaterial gelegt, da die FBH sehr tief im Estrich war)

Was mir aufgefallen ist, dass die Pumpen der Heizung durchgehend an sind. u.A. bei der FBH als Temperatur der im Vorlauf angezeigt wird 18°C und Rücklauf 20°C.
Eigentlich ist die Steuerung Temperatur abhängig eingestellt - ich hätte gedacht, dass die Heizung bei nicht Bedarf sich dann auch komplett ausschaltet ...
Zusätzlich ist der Innenfühler der Heizung wohl in der Steuerungseinheit und diese sitzt im Keller ... finde ich irgendwie unlogisch, wenn als Ausgangsbasis die Temperatur aus dem Keller zur Steuerung genutzt wird.

Nachdem ich die EInstellungen gestern noch ein wenig näher durchgeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass ich den Heizkreisen aktiv das Profil "Sommer" zuweisen kann. Lt. Bedienungsanleitung sind damit die Pumpen komplett deaktiviert (sämtliche Temperatursteuerungen sind damit ausgeschaltet).
Dies habe ich gestern Mittag gemacht und der Gas Verbrauch sank nun innerhalb von 24h direkt auf 1,09cbm Verbrauch. (Die Tage vorher immer 2,5 - 2,9cbm)

Ich muss zugeben, dass mich das schon ein wenig wundert ... ich hätte eigentlich erwartet, dass die Pumpen/Heizung komplett Temperatur gesteuert sind und sich eben im Sommer auch so ausschalten ... schon ein bisschen ärgerlich, da ich eigentlich auch im Frühjahr/Herbst möchte, dass die Heizung automatisch anspringt, wenn es mal punktuell Kalt wird und ich nicht immer aktiv zwischen den Profilen wechseln muss....

Edit:
beim Durcharbeiten der BA ist mir nun auch der Zugangscode für das Bedienteil aufgefallen wodurch ich dann Zugang zu deutlich mehr Einstellungen (Fusspunkt, Steilheit, etc. pp.) habe.
Darüber kann ich auch die Art der Steuerung einstellung - aktuell steht dies auf "Außentemperatur" ... Das erklärt dann zumindest, warum dass Bedienteil im Keller inkl. Temperatursensor hängt -> der Sensor für innen wird einfach ignoriert

Ich arbeite mich mal weiter ob/was da ggf. angepasst werden sollte, damit die Heizung ggf. doch Temperaturgesteuert komplett ausgeschaltet wird.