Ich möchte hier eine Emailanfrage beantworten !

Diskutiere Ich möchte hier eine Emailanfrage beantworten ! im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; die folgende Mail hatte ich heute in meinen Briefkasten. "sehr geehrter herr thalhammer unter bau.de wurde folgende Fragen von uns angebracht: +...

  1. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    die folgende Mail hatte ich heute in meinen Briefkasten.

    "sehr geehrter herr thalhammer unter bau.de
    wurde folgende Fragen von uns angebracht:
    +
    gewichtige entscheidungen stehen ins haus ! 8.05.02 22:49:04 MET
    Hallo erstmal, die ausschreibung unseres architekten war unter anderem außenziegelmauer mit einem k-wert von 0,12 mit leichtmertel, nun steht die entscheidung zwischen zwei rohbaufirmen ins haus, einer der beiden würde die ziegelmauer mit den mertel machen der andere möchte aber planziegel verwenden, preislich sind beide rohbaufirmen gleich unser architekt meint wir sollen den nehmen der sich an die ausschreibung hält wir tendieren aber eher zu dem mit den planziegel der auf uns etwas kompetenter wirkt, für wen sollen wir uns nun entscheiden?
    heute erzählte uns der mit den planziegel noch etwas über einen neuen stein der mit irgendwelchen material wohl gefüllt sein soll, wie ist sowas zu bewerten ?
    +
    die Experten im bau.de verweisen allesamt ihre Beiträge zu lesen, können sie uns weiterhelfen?

    mit lieben grüßen
    Alexa
    Name: Alexa, E-Mail: AlexandraAubach@aol.com
    -
    -
    Wer mich kennt weiß das es sich hierbei um eins meiner Lieblingsthemen handelt ... sowas möcht/will ich natürlich nicht in einer Email klären !(den da sollen mehr was davon haben !) ... also hab ich nachgefragt ob ich die Frage HIER einstellen darf ... die Genehmigung dafür wurde mir erteilt ... man lasse mir etwas Zeit und ich werde umfangreich auf dieses Thema eingehn ! ;-)

    MFG
     
  2. MB

    MB Gast

    Ich bekenne mich schuldig

    Das war ein Tip von mir an die Dame, sich an J.T. zu wenden. Ich kann hier nochmal bestöätigen, daß Josef NICHT von der Industrie gesponsort wird. Sonst würde er ja auch kein Mitarbeiter bei SV Büro Beisse sein dürfen.
    Ich darf aber wärmstens den Artikel über T9 inBaumurksd.de empfehlen. Ansonsten sind wir natürlich alle wieder neugierig ;-)
     
  3. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    Mitarbeiter beim Büro Beisse ... der war gut :-D

    ALSO let´s beginn ... als ich mir die Mail bzw. den Text mal durch durchgelesen sind mir ein paar Dinge aufgefallen:

    WAS bitte soll die Aussage des Architekten "Nehmen wir den der sich an die Ausschreibung hält" ... Prost Mahlzeit was kann jetzt der "kompetentere" Anbieter dafür das IHR Architekt das Wörtchen Fortbildung offensichtlich NICHT kennt ? ... jaja ich weiß ja selber aus der Erfahrung das sich so mancher einfach nicht dreinreden lässt sprich entweder machste das was angeschafft wird oder man kommt nicht zum Zug :-(
    -
    Thema LM21 ... eigentlich so lächerlich das man glatt bei der Aussage immer wieder den Kopf schütteln müsst:

    Mal einfach weg von allem geplaudere bzw. gemauschel es zählen FAKTEN und FAKT ist:

    a.) das LM 21 die Druckfestigkeit von NUR von 2 aufweisst ! ... der Ziegelstein hat im Vergleich 6 das heisst die Grösste Schwachstelle im Mauerwerk ist hier der MÖRTEL !!! und je stärker dabei die Lagerfuge ist desto grösser ist der Schwachpunkt ... OHNE wenn und ABER !
    -
    b.) LM21 hat einen Lamdawert von 0.21 der gewählte Ziegelstein 0.12 ... ich wär dafür sowas im Teil 6 ENEV als Wärmebrücke zu beziffern ... aber leider gehts nicht nach mir ... ABER da die Fuge i.d.R. (oft ist´s eh mehr) 1,2cm aufweisst ist der Anteil des Leichtmörtels LM 21 mit ca. 5% zu beziffern ... so nun rechnen wir die 5% mal zu den 0.12 Ziegelstein
    und herauskommt ein Ziegelmauerwerk mit einem Lamdawert von ca. 0.125 ... naja ABER damit hält man sich halt an die Ausschreibung ;D
    -
    3.) Mein alter Spruch: Eine 12m hohe Ziegelmauer "MIT LM21" schwindet nachweislich ca. 12mm ... davon sind ca. 8mm im LM21 zu suchen.

    FAZIT: Die Aussage Ihres Architekten müsste mal generalüberholt werden daher Bitte ich vorab mal folgendes zu klären:

    a.) Was sagt der Statiker zum Mauerwerk bzw. welche Vorgaben wurden hinsichtlich ENEV getroffen und stimmt er überhaupt einer LM21 Verarbeitung zu ? (glaub ich kaum)
    -
    b.) Schauen Sie sich mal laufende Referenzobjekte beider Anbieter mal vor ORT an, sollte IHNEN der obtische Eindruck fehlen um dies zu bewerten dann nehmen Sie sich mal BITTE jemanden mit der etwas Ahnung von der Materie hat.
    -
    c.) Reden Sie mal mit Ihrem Architekten was eigentlich für LM21 bzw. gegen Planziegel spricht die Aussage lassen Sie mir bitte dann mal zukommen den ich möchte auch dazuleren ;-)

    MFG
     
  4. Jupp

    Jupp

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    T9 und LM21 Problematik

    Hallo Josef Bemerkungen von mir zu Diesem Thema.

    1. Es kann ja nicht sei,daß ein Bauunternehmer schauer ist als ein Architekt .Erster Witz des Tages :D

    2. LM 21 ist meiner Meinung nach wie Kaugummi zwischen Legosteinen. Zu weich ,zu dick und unter umständen noch ausgetrocknet.

    3. Alles andere hast Du beschrieben.OK

    4. Statiker und Planer agieren vom Schreibtisch und verhalten sich auch so. Um etwas realistisch beurteilen zu können,sage ich ,muß man das Material gefühlt ,sprich sich mit seinen Eigenschaften auseinandergesetzt haben.Wer weiß den von den Architekten und Statikern wie sich eine Mörtelfuge auf nem Porenziegel darstellt???

    5. Das Problem ist die Baustoffvielfalt, die für nen Bauherrn unüberschaubar ist. Die Informationen sind alle vorhanden ,wie z.B. hier im Forum.Sie müssen nur angezapft werden.Dafür ist aber jeder einzelne Eigenverantwortlich.

    Jupp
     
  5. MB

    MB Gast

    Dazu eine Anekdote

    Meines ehemaligen Profs für Baugrund und Grundbau: "Erde muß man fühlen, schmecken und riechen, um sie beurteilen zu können"
    Das hat der auch tatsächlich gemacht, auch das schmecken!
     
  6. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    Das ist ja mein Problem weil ich oft so (simgscheid) < "bayr. ausdruck für Besserwisser" daher rede traun sich die meisten gar nicht mehr bei mir anzufragen ... DABEI bin ich wirklich nicht schlimm wie es den Anschein hat ... ich geb auch mein Fachwissen an die Bauleiter weiter OHNE die eventl. vor den Bauherrn abzuwerten den NUR zusammen sind wir stark ... die meisten die mit uns einmal gebaut haben kommen immer wieder ! spricht das nicht für sich ?
    -
    Ich hab in der Vergangenheit gemerkt das Statiker mitunter etwas aufgeschlossener an Neuerungen rangehn als diverse Architekten.
    Und wenn ich mal zurückblicke habe ich mich mit den hiesigen Statikern immer blendend vertragen ... obwohl da auch einige mit der Schublehre auf die Baustelle gekommen sind um die Eisenteilung nachzumessen ... einige unter ihnen haben sogar mein Regeldetail (Deckenauflager samt Zuganker) auf ihren Bewehrungsplänen ... das macht schon stolz und wenn sie dann die Bewehrungsabnahme vornehmen und ganz nebenbei den Architekten bzw. Bauleiter oder Bauherrn fragen ob sie überhaupt wissen was sie da für eine Qualitätsarbeit erhalten ... möcht man nicht glatt dahinschmelzen ? ;-) ... ABER einen Grossteil meines Wissens hab ich natürlich auch den hiessigen Statikern zu verdanken ... wenn ich wieder mal experimentiere hol ich mich von denen Anregungen und den Segen dazu ... macht schon Spass wenn jemand die Arbeit des anderen zu würdigen weiss ... wenn ich weiß wer der Statiker ist mache ich auch schon mal die Stahlarbeiten 10% im Angebot günstiger ... den man kennt sich weiß wie der andere denkt und man braucht nicht lang in den Bewehrungsplänen suchen usw.
    -
    @MB ...So einen Bodengutachter kenn ich auch ... und der erzählt gleich dazu noch die Geschichte wie eventl. Ablagerungen usw. entstanden sind :-)

    MFG
     
  7. MB

    MB Gast

    Das ises ja

    Die Gratwanderung zwischen richtig, aber kompliziert, und einfach, aber dennoch richtig ist eben schwer.
    Das ist übrigens das schwierigste an Gerichtsgutachten: die so zu formulieren, daß kein technischer Fehler drin ist, aber auch ein vom Bau völlig "unbeleckter" Richter weiß, worum es geht. Er möchte am liebste da stehen haben Fragen wie z.B.:
    "Entspricht die Abdichtung des Kellers der DIN 18195?" (Wobei er die DIN 18195 gar nicht kennt)
    Dazu die Antwort:
    "Nein"
    Begründung dann wie folgt:
    "Es liegt der Lastfall drückendes Wasser vor. Demnach ist Teil 6 der DIN 18195 maßgeblich. Hier werden expliziet Bahnenförmige Abdichtungen gefordert. Vorhanden ist aber lediglich eine Dickbeschichtung"
    Das versteht auch der Baulaie, obwohl es in der DIN viel komplizierter steht. Wir sollten daher auch unsere Frager aufmunter, immer wieder nachzuhaken. Manchmal verwenden wir für uns selbstverständliche Begriffe, die der Baulaie aber gar nicht versteht.
    Zum Beispiel eine Auswahl:
    Fugenblech
    Anschlußbewehrung
    Proctordichte
    PYE PV 250 S5
    Luftschichtanker
    Biegedrillknicken
    Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke
    LM 21, MG IIa
    usw. usw.
    Also bitte NACHFRAGN!
     
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