Innendämmung an letzter ungedämmten Hausseite

Diskutiere Innendämmung an letzter ungedämmten Hausseite im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo liebes Forum, ich bin neu im Forum, da ein großes Umbauprojekt ansteht glaube ich hier aber von nun an öfter unterwegs zu sein :-) Kurz...

  1. #1 JohannesS, 13.12.2022
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2022
    JohannesS

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    Hallo liebes Forum,

    ich bin neu im Forum, da ein großes Umbauprojekt ansteht glaube ich hier aber von nun an öfter unterwegs zu sein :-)

    Kurz zur Übersicht:
    Wir haben uns eine Eigentumswohnung (Bj. 1960) in einer größeren Wohnungseigentumsgemeinschaft (60 Eigentümer) gekauft und möchten diese nun vor Einzug renovieren.
    Insgesamt möchten wir das Bad vollständig sanieren, die Küche vom kleinsten Zimmer in die Wohnküche versetzen, und zwischen Wohnküche und Wohnzimmer eine ca. 2m breite Schiebetür einbauen. Die Böden werden auch alle erneuert (ich glaube der Estrich kann bleiben). Das ganze möchten wir in Eigenleistung (mit privater Unterstützung) umsetzen.

    Im Zug der Renovierung stellen sich uns natürlich nun auch Fragen zur Wärmedämmung und Lüftung…

    Dämmung und Fenster:
    Vor 10-15 Jahren wurde eine ca. 8cm dicke Außendämmung installiert, allerdings nur auf der Nord-, Ost- und Westseite (die Südseite mit den Loggien nicht). Die Decke ist eine verputzte Betondecke und unter dem Betonboden liegen Garagen (unter Wohnzimmer und Wohnküche) und rel. warme Kellerabteile (unter allen anderen Zimmern).

    Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem Mauerwerk (ca. 30 cm außen) um Hochlochziegel handelt (lambda 0.4 W/mK, sicher ist nur dass es kein Beton ist). Lt. U-Wert Rechner würde sich nun bei einer dampfoffenen Innendämmung von 6cm Holzweichfaserplatte (lambda 0.045) ein U-Wert von 0.44 W/m^2K ergeben (ohne Innendämmung ~1). Wenn die von außen gedämmten Wände mit EPS (Styropor, lambda 0.04) gedämmt sind, ist deren U-Wert 0.34.

    Das Fenster in der Loggia ist ein altes Holzfenster das wir auf jeden Fall wechseln möchten. Die Loggia-Tür und alle anderen Fenster sind 2-fach verglaste Kunststofffenster auch 10-15 Jahre alt, aber unserer Einschätzung nach in einem fragwürdigen Zustand. Rolläden sind alte Holzrolläden, die wir elektifizieren und durch Kunststoff ersetzen würden.

    Zusammengefasst unser Plan: 6 cm Holzweichfaserplatte und im Wohnbereich neue 3-Fachverglaste Fenster/Türen sodass auch die Laibungen gedämmt werden können. Wie wir mit Kältebrücken (Ecke 4 sowie Betondecke/boden) umgehen wollen würden wir uns in einem nächsten Schritt überlegen/diskutieren.

    Was meint ihr, macht das Sinn in unserem Fall?
    Müssen wir uns wegen Tauwasser Sorgen machen? Die Außenwand scheint ja gut verputzt zu sein (bzgl. Schlagregen).

    [EDIT Nachtrag:
    Die Decke in der Garage unter der Wohnküche wurde vor langer Zeit mal gedämmt. Wie genau ist unklar.
    Lt. Aufteilungsplan ist die Außenwand 36,5 cm Stark und nur in der Loggia ist die Wand 30 cm Stark, das macht allerdings für die U-Wert Berechnung keinen wirklichen Unterschied.
    Online habe ich gefunden dass in den 60er Jahren Hohlblocksteine oder Hochlochziegel genutzt wurden, das passt zur Annahme der Hochlochziegel.]​

    Lüftung:
    Soweit sichtbar hat keine der 60 Wohnungen eine Lüftungsanlage. So wie wir die Eigentümergemeinschaft kennengelernt habe, glauben wir, dass wir höchstens eine Genehmigung für eine Kernbohrung innerhalb der Loggia (und nicht auf den wärmegedämmten Seiten) bekommen können.

    Meint ihr es macht Sinn zu versuchen dort eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (z.B. Zhender, ComfoAir70 oder bluMartin, freeAir100) zu installieren? (z.B. um in Wohnküche und Badezimmer abzusaugen und Frischluft in Wohnzimmer und Schlafzimmer(n) zuzuführen. Wir versprechen uns von einer solchen Maßnahme ein besseres Wohnklima und geringfügig auch eine Heizkostenersparnis.)

    Wäre super wenn jemand seine Meinungen zur Innendämmung und Lüftung teilen kann...

    Viele Grüße
    Johannes

    Bilder
    Hier noch zwei zusammengestellte Bilder, sodass man sich die Sache besser vorstellen kann:
    1.png 2.png
     
  2. #2 nordanney, 13.12.2022
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    Dann fragt zur Fenstersanierung vorher nach - die sind immer Gemeinschaftseigentum und dürfen nicht einfach so getauscht werden.
    Für frische Luft immer zu empfehlen (Grundlüftung), vor allem wenn neue und dichtere Fenster kommen.
     
    simon84 gefällt das.
  3. #3 klappradl, 13.12.2022
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    Rolladen auch nicht. Man kann Holzrolläden aber auch aufarbeiten. (Ich habe noch einen und der bleibt, bis ich nicht mehr im Haus lebe).
    Beim Holzfenster würde ich genau hinsehen, ob man es nicht weiterverwenden kann, z.B. Glas und Dichtungen tauschen.
     
  4. #4 JohannesS, 14.12.2022
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    Gute Tipps, danke!
    Da alle Eigentümer unterschiedliche Fenster haben (äußeres Erscheinungsbild ähnlich) hoffe ich eigentlich keine Probleme zu bekommen. Auch bei den Rolläden sollte es passen, da die anderen Fenster der Wohnung bereits aus Kunsstoff sind.

    @klappradl Unabhängig von der Hausgemeinschaft, gibt es andere Gründe die dafür sprechen das Holzfenster (siehe Fotos) oder Holzrolläden zu behalten? Ich stelle mir vor, dass eine Erneuerung deutlich teurer wird als ein Austausch...

    Was haltet ihr von der Idee der Innendämmung?

    PXL_20221006_102542990.jpg PXL_20221006_102547585.jpg PXL_20221006_102550769.jpg PXL_20221006_102556262.jpg PXL_20221006_102601385.jpg PXL_20221006_102654293.jpg PXL_20221006_102658741.jpg PXL_20221006_102702462.jpg PXL_20221006_102713217.jpg
     
  5. #5 nordanney, 14.12.2022
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    Bei den alten Dingern spricht m.E. absolut gar nichts dafür.
     
  6. #6 klappradl, 14.12.2022
    Zuletzt bearbeitet: 14.12.2022
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    Nein, das Fenster kann (und sollte) weg.
    Bei den Rolläden fallen mir zwei Gründe ein, die wohl jeder anders bewertet
    Optik: Mein Holzrolladen ist lasiert und mir gefällt die Holzoptik.
    Lichtschlitze: Die Lichtschlitze (Zwischenräume, wenn der Rolladen nicht ganz heruntergefahren ist) sind deutlich größer als bei Kunsstoff oder Alu Rolläden. Man kann sie daher auch ganz gut als Sonnenschutz verwenden, ohne den Raum ganz abzudunkeln.
    Nur so als Idee. Häufig wird man den Rolladen wohl komplett austauschen wollen.
    Neue Kunsstoff oder Alu-Rolladen sind ja auch nicht unbedingt teurer als die Umrüstung auf Motor und anstehende Renovierung von Holzrolläden.
     
  7. #7 JohannesS, 14.12.2022
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    Ok, verstehe. Danke für die Tipps! Vielleicht schauen wir uns dann beim Ausbau die Holzrolläden an und entscheiden je nach Zustand spontan.

    Habt ihr oder jemand noch eine Einschätzung ob die Innendämmung mit 6 cm Holzweichfaserplatte zusammen mit dem Einbau moderner 3-fach verglaster Kunststofffenster passt?
    Wie würden wir die Fensterlaibung dämmen, auch mit 6 cm oder etwas schwächer (der Fensterbauer würde dann wohl den äußeren Rahmen entsprechend größer bestellen)?

    Nachtrag zum Ursprungspost:
    Die Decke in der Garage unter der Wohnküche wurde vor langer Zeit mal gedämmt. Wie genau ist unklar.
    Lt. Aufteilungsplan ist die Außenwand 36,5 cm Stark und nur in der Loggia ist die Wand 30 cm Stark, das macht allerdings für die U-Wert Berechnung keinen wirklichen Unterschied.
    Online habe ich gefunden dass in den 60er Jahren Hohlblocksteine oder Hochlochziegel genutzt wurden, das passt zur Annahme der Hochlochziegel im Ursprungspost.
     
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