Innendämmung Badezimmer - Dampfbremse?

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  1. #1 lebr1380, 27.05.2021
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    Guten Morgen,

    wir renovieren derzeit das Badezimmer unseres Altbaus.

    Es handelt sich dabei um ein Eckzimmer mit zwei Außenwänden, welche der Optik nach aus Bims-Vollblocksteinen mit Dicke 240mm bestehen. Ein genaues Baujahr ist nicht definierbar, die Mauer ist aber definitiv älter als 55 Jahre. Aufgrund der geringen Raummaße soll der Wandaufbau so "schlank" wie möglich gehalten werden.

    Die alten Fliesen und der darunterliegende Putz wurden komplett enfernt. Der Einfachheit halber soll an die bestehende Wand eine Unterkonstruktion aus Holz (Dachlatten 30x50mm) gesetzt werden, welche anschließend mit imprägnierten Gipskartonplatten (t=12,5mm) verkleidet wird (da die entfernte Putzschicht ca. 30mm dick war ist dieser Wandaufbau ohne größere Einbußen in der Grundfläche des Badezimmers möglich). Aufgrund des reduzierten Abstands der Lattung (Mitte-Mitte ca. 400mm) wollen wir auf eine Doppelbeplankung verzichten. Der entstandene Zwischenraum soll unter anderem die Leitungsverlegung vereinfachen, außerdem fallen durch die Verkleidung mit Gipskartonplatten keine allzu großen Trocknungszeiten, wie bei Putz, an und die Wand kann zugleich relativ einfach begradigt werden. Da die Außenwände nicht gedämmt sind haben wir uns überlegt, wir könnten die Zwischenräume der Trockenbauwand mit mineralischer Dämmwolle auffüllen.

    Der Baustoffhändler hat uns hierfür eine UKF-032 Untersparrendämmung mit 30mm empfohlen, welche einfach zwischen die Dachlatten geklemmt wird.

    Uns ist bewusst, dass von nur 30mm Dämmung kein allzu großer Dämmeffekt zu erwarten ist, allerdings wird der Effekt auf jeden Fall größer sein, als wenn vollständig auf Dämmung verzichtet wird ("besser als nichts").

    Die eigentliche Frage lautet nun: welche Dampfbremse würdet ihr für diesen Fall empfehlen (oder kann man evtl. sogar ganz darauf verzichten)?

    Bei den Innenwänden und der Decke ist ja eine Dampfbremse sowieso nicht nötig, da die Wände ja von beiden Seiten beheizt werden.

    Als problematisch sehe ich tatsächlich die Durchbrüche für die Elektro- und Wasserinstallation. Die Wasserleitungen lassen sich vermutlich relativ einfach mit dem entsprechenden Klebeband abdichten, bei den Hohlwanddosen besteht allerdings das Problem, dass ich aufgrund der geringen Tiefe des Vorbaus durch die Dämmung hindurch muss. Ich müsste hier also ein zusätzliches Stück Dampfbremse in die entstehende Nische einsetzen und mit dem Rest verkleben, damit auch dort die Dampfbremse durchgehend erhalten werden kann. Außerdem würde ich Hohlwanddosen mit Membran nutzen.

    Der klassische Wandaufbau sieht ja eine 80mm Dämmung und eine Konterlattung zur Schaffung eines Installationsraumes vor, wodurch kein Durchdringen der Dampfbremse notwendig ist. Aufgrund der geringen Raummaße von rund 1,90x2,90m ist ein derartiger Wandaufbau aber keinesfalls möglich. Außerdem gibt es gewisse Anforderungen, wie die Herstellung einer Rechtwinkligkeit zwischen den beiden Außenwänden und der Schaffung einer Installationsebene, die nur mit einem Vorbau aus Dachlatten und imprägnierten Gipskartonplatten möglich ist - mit Klimaplatten ginge das nicht. Die Ausfüllung der Hohlräume mit Dämmwolle in der Außenwand ist ja unerlässlich, da es sonst in den Zwischenräumen zur Kondensation kommen kann.

    Aufgrund von anderen Artikeln im Internet hätte ich nun zu einer PE-Dampfbremse mit sd-Wert 100m ("Difunorm") gegriffen. Haltet ihr das für die richtige Wahl oder würdet ihr eher eine Klimamembran nehmen?

    Danke im Voraus und viele Grüße,

    Leonard
     
  2. #2 simon84, 27.05.2021
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    Wird auf den Platten wieder verfliest ?

    warum wird überhaupt eine Vorsatzschale verbaut ?

    kommen alle Keramik Gegenstände an einen neuen Platz ? Gibt es aktuell keine Schlitze ?

    Am platzsparendsten wäre alte Rohre usw rausreißen
    Schlitzen
    Neu verputzen
     
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  3. #3 lebr1380, 27.05.2021
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    Ein Teil der Fläche wird wieder gefliest (direkter Spritzwasserbereich an Waschbecken und Badewanne).
    WC und Waschbecken kommen wieder an die gleiche Stelle, die Badewanne wird etwas versetzt. Leitung sind aber sowieso alle raus und werden neu verlegt.
    Schlitze im eigentlichen Sinn sind nicht vorhanden, wie oben geschrieben befanden sich rund 30mm Putz auf dem Mauerwerk, in dem auch die Wasserleitungen etc. verlegt waren. Nach dem Entfernen des Putzes lagen die Leitungen dann quasi "Aufputz" auf der Mauer.
    Eben das Schlitzen wollte ich mir eigentlich sparen, da die Innenwände lediglich 11cm dick sind und ich hier kein 50mm Abwasserohr komplett Unterputz verlegen kann. Bei den Außenwänden kommt hinzu, dass diese in dem Bereich, wo die Badewanne stehen soll, nicht ganz rechtwinklig zueinander stehen, was ich durch die Vorsatzschale ausgleichen kann.
    Durch die Vorsatzschale schaffe ich mir also etwas Installationsraum und kann gleichzeitig den Winkel der Mauern zueinander korrigieren. Außerdem kann ich die Wände etwas dämmen.
     
  4. Alex88

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    Fachgerecht wäre die Außenwände zu verputzen (Stichwort: Luftdichte Ebene) alles andere, wie von dir geplant ist
    sehr Schimmel gefährdet
    Einfach Beplankungen die gefliest werden sind stark Verformungs- und dadurch Risse gefährdet, die Systemhersteller
    wissen schon warum sie bei Fliesenbelag eine doppelte Beplankung vorgeben
     
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  5. #5 lebr1380, 27.05.2021
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    Natürlich ist eine Vorsatzschale immer schimmelgefährdeter als eine verputzte Wandfläche, das ist klar.
    Bzgl. der doppelten Beplankung habe ich mich im Vorfeld informiert und die Aussage gefunden, dass bei einem reduzierten Achsabstand der Unterkonstruktion von <41,5cm eine doppelte Beplankung nicht zwingend notwendig ist (sofern das Flächengewicht der Fliesen nicht zu hoch ist).
    Das Vorwandelement, an dem das Hänge-WC angebracht ist, wird natürlich doppelt beplankt.
    Außerdem handelt es sich um ein Aufsatzwaschbecken, welches nicht an der Wand hängend verbaut wird.
     
  6. #6 ScottyToronto, 27.05.2021
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    Ich würde hier auch dazu raten, die Leitungen zu schlitzen und die Wände zu verputzen. Hier wird so doch sogar der Raum größer, da du doch auf diese weise unter 4,2 cm dick auf die Wand aufträgst. welter sprichst du selbst davon, das die Wände nicht im 90°-Winkel stehen, heisst du wirst an der einen Seite der Wand mit 4,2cm anfangen, aber dann am Ende der Wand ggf auf 5-6 CM oder mehr herauslaufen, somit weniger Platz als mit verputzen. Durch verputzen bekommst du die Wand doch genau so gerade, wenn man will.Den rest erledigt dann der Fliesenleger.
    eine Schicht Rigips ist meiner Meinung nach Mist, gerade wenn Fliesen drauf sollen.

    die 11 cm-Wand für Abluss reicht allemale um an dieser Stelle ein Abwasserrohr für Dusche/Badewanne und Waschbecken unterzubrigen. Beim Klo wird ja ein Kasten gebaut und somit verschwindet heir auch das Abwasserrohr.
    In unserem Haus sind heir die Innenwände auch nicht viel dicker und drin verschwunden sind alle benötigten Leitungen...
     
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  7. #7 simon84, 27.05.2021
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    Ich hol mal wieder mein Tiroplan raus, was eigentlich für sowas auch super funktioniert :)
    Damit kann man locker Nischen auswerfen und es ist wesentlich leichter als Beton.
    Vielleicht kannst du sogar 50er Profile als Hilfe stellen und die dann mit tiroplan füllen, dünne Schicht Putz drüber und dann Fliesen

    baut aber etwas mehr auf.
     
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  8. #8 lebr1380, 28.05.2021
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    Das ist schon richtig, durch den Ausgleich des Winkels verliere ich minimal an Raum, allerdings ist dies (gerade) noch verkraftbar.
    Anfangs war zugegebenermaßen die Überlegung da das Ganze verputzen zu lassen, jedoch würde der Ausgleich der Schräge auf der einen Seite einen um rund 25mm stärkeren Putzauftrag erfordern. Da nur ein Teilbereich der Wand gefliest wird kann man hier nicht sonderlich viel ausgleichen, da man sonst einen entsprechend großen Absatz hätte.
    Die Entscheidung den Wandaufbau im Trockenbau zu machen ist eigentlich schon gefallen, insbesondere da ich so den Großteil der Arbeiten selbst ausführen kann.

    Fraglich ist allerdings noch, ob eine Dampfbremse mit einem festen sd-Wert von 100m besser ist oder ob man eher zu einer Klimamembran mit einem variablen sd-Wert von 0,3-5m greifen sollte. Dass der sd-Wert nach innen hin zunehmen soll ist mir bekannt, das sollte bei der PE-Folie auf jeden Fall so sein.
     
  9. #9 simon84, 28.05.2021
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    nur ein kleiner Denkanstoß meinerseits. Jemand der eine TB Wand fachgerecht inkl winkelausgleich stellen, bepflanzen und spachteln / schleifen kann, dem traue ich auch zu dass er es hinbekommt die Wand entsprechend zu verputzen.

    jemand der sich es nicht zutraut so eine Wand (einzelne Wand) zu verputzen, da mache ich mir auch sorgen ob die TB Wand danach auch wirklich passt !

    etwas beratungsresistenz ist ja schon vorhanden :) aber gut kein Problem.

    auf jeden Fall 2x beplanken, lieber normales achsmass

    Bei Verlegung von Abwasser Rohren beachten dass die Profile nicht komplett durchtrennt werden dürfen !

    metallprofile verwenden, kein Holz

    die dampfsperre ist die richtige, was nützt dir eine pseudo „Intellektuelle“ Dampfbremse hier ?

    an die Anschlüsse der Dampfsperre an die anderen Wände , Boden und Ecke denken .



    für ausreichende Lüftung im Bad sorgen : feuchtegesteuerter e Lüfter nach außen. Oder zb Fenster schon auf Kipp während dem duschen, danach sofort komplett auf
     
  10. #10 lebr1380, 28.05.2021
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    Gebe ich zu - allerdings habe ich mich im Vorfeld tatsächlich über die verschiedenen Möglichkeiten informiert und mich daher als "Kompromiss" für eine Trockenbau-Konstruktion entschieden. :) Es gibt bei jeder Ausführungsart entsprechende Vor- und Nachteile, das sollte klar sein.

    Ich empfinde es tatsächlich als einfacher eine Trockenbauwand zu stellen als eine Wand komplett gerade zu verputzen (und dabei womöglich noch den Winkel auszugleichen).
    Sicher habe ich auch schon Teilbereiche von Wänden verputzt, allerdings kam es da nicht auf Genauigkeit drauf an.
    Mit einem Laser bekommt man die Unterkonstruktion relativ einfach in den richtigen Winkel, eine gerade Oberfläche hat man ja durch die Gipskartonplatten automatisch.

    Bzgl. der Dampfbremse hast Du vermutlich recht, die Produktbeschreibungen etc. suggerieren einem halt, dass Klimamembranen grundsätzlich die bessere Wahl seien, da sie "intelligenter" sind.

    Das mit dem Lüften sehe ich grundsätzlich als als Problem an. Im anderen Bad, welches sich im Erdgeschoss befindet, wurde die Dämmung mit Styropor und Rigipsplatten ausgeführt, die mittels Haftputz an den Wänden verklebt sind. Da hat sich vor 30 Jahren keiner Gedanken darüber gemacht, ob eine Dampfbremse o.ä. notwendig sei. Sicherlich spielt hier auch mit rein, dass die Wände vollständig gefliest sind, wodurch ein Großteil der Feuchte abgehalten wird. Dennoch würde man das heute vermutlich nicht mehr so machen und trotzdem gab es nie Probleme mit Schimmel oder Ähnlichem. Vielleicht macht man sich heutzutage auch viel zu viele Gedanken über die Ausführung? :confused:
     
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