Innenwand Ziegel feucht bei hoher Luftfeuchtigkeit

Diskutiere Innenwand Ziegel feucht bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; @chillig80 Ich denke eher, hier war es normal Wände von Anfang an zu verputzen, während im Norden gerne nicht verputzt wurde, und daher die...

  1. TLU

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    Hier in der Scheune war vermutlich Kalkanstrich welcher überall ab platzte. In der 2. Etage, wo das Feuer am dichtesten war, wurde ein Putz aufgebracht welcher ebenfalls lose ist und bricht / abfällt. Vermutlich aber nicht durch Salz sondern Hitze und vielleicht die Ziegel nicht nass gemacht beim Auftragen.
     
  2. TLU

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    PS, ich bin Elektriker und Hobby Bastler. Handwerker und Hobby Bastler sind noch nicht ausgestorben, für die Zukunft sehe ich da eher schwarz. Ist aber persönliche Meinung. So ich verabschiede mich für heute.
    Würde mich gerne über mögliche Lösungen zu Beschichtungen freuen. Vielen Dank.
     
  3. flokra

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    wie hier ja schon diagnostiziert wurde, liegt das problem in der versalzung der wände - typisch für alte stallgebäude. die im tierurin enthaltenen nitrate reagieren mit dem kalk im mörtel (man hat früher keinen zement verwendet) und es entsteht mauersalpeter. richtig war das auskratzen der fugen, nicht so gut das verfugen mit zementmörtel. ein kalkmörtel oder wenigstens kalkzementmörtel wäre hier besser gewesen. das salz restlos aus der wand zu bekommen ist kaum möglich aber aufgrund der geplanten nutzung der räume auch nicht unbedingt erforderlich. man kann in so einem falle mit opferputzen arbeiten, welche die aufgabe haben, das aus der wand austretende salz aufzunehmen. diese putze (z.b. lehmputz) werden nach ein paar jahren wieder entfernt. imho ist das aber nicht nötig, sofern du mit der optik leben kannst. die feuchtigkeit, welche ja aus der luft kommt, tritt sehr wahrscheinlich nicht weit in die wand ein und gefährdet nicht deren stabilität. wenn du weitere flächen bearbeitest, dann kratze die fugen so tief wie nötig aus und verfuge mit kalkmörtel. für die optik kannst du die wände mit kalk schlämmen aber nicht verputzen. mit den feuchten stellen wirst du dann leben müssen...
     
  4. #24 Gast 85175, 20.11.2021
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jep. Und wenn die Horizontalsperre einigermaßen passt und es im Zusammenhang mit hoher Luftfeuchte auftritt, dann komme ich nur noch auf die Salzbelastung…
     
  5. #25 Gast 85175, 20.11.2021
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ich hab ja auch nicht dich gemeint, sonst hätte ich dir das schon gesagt. :)
     
  6. PLeo

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    Sehe ich auch so.
    Die Frage ist ob es nur unschön ist, oder wirklich wegen Umnutzung stört?
    Dann wird es kniffliger, und ist leider nicht mit irgendeiner Beschichtung getan.
     
  7. #27 Gast 85175, 20.11.2021
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ja, Nein. Er schreibt die Fugen seien nur in den feuchten Bereichen mürbe und darum gehört das Salz da eigentlich weg, weil da so wie es ist halt alles langsam zerbröselt, bis das Salz einigermaßen weg ist halt…
     
  8. PLeo

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    Deshalb wäre ich gerne mal vor Ort gewesen.
    Der Brand in der Scheune könnte da ggf auch ein Punkt sein, den wir beachten sollten.
    Fugenmasse auf Nitrate/Salz checken, und wie der Mörtel sich verhält.
    Auch die "sich auflösenden Mauersteine" natürlich.
     
  9. #29 Sergius, 20.11.2021
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    kann mir einer verraten warum beim ersten Bild die unterste Ziegelreihe "stehend" ausgeführt ist?
     
  10. #30 Sergius, 20.11.2021
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    @chillig80
    wie kann ein Anstrich ein Mauerwerk entsalzen? vorallem wenn die darüberliegenen Steinschichten ebenfalls belastet sind wird bei späterer Nutzungsänderung Jahr für Jahr durch die Raumseitige Feuchtebelastung immer wieder Salze an außen transportiert werden.
    Da fehlt mir noch grundsatzverständniss. Ich bin für die Trockenlegung der Wände. Und das einzige was mir dazu einfällt ist die Thermische Trocknung des Mauerwerkes.
     
  11. #31 BaUT, 21.11.2021
    Zuletzt bearbeitet: 21.11.2021
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    Skurile Theorie, die du unbedingt mal den Fachleuten vom WTA erklären solltest...
    und natürlich auch dem historischen Mauerwerk selbst, vielleicht trocknet es dann von ganz alleine ab.

    Also wenn es "nur" hygroskopische Feuchte wäre, dann kann man ja einfach Paneellack aufs Mauerwerk pinseln.
    Aber wenn der dann doch wegen kapillar aufsteigender Feuchte rückwärtig durchfeuchtet und abblättert, dann zahlst DU die weitere Sanierung.

    Es wird wohl eine Mischung aus kapillar aufsteigender Feuchte und hygroskopischer Feuchte aus alten Mauerwerksauffeuchtungen war, wo die Wand noch eine schlagregenbeaufschlagte Außenwand war.

    Stimmt schon - die kapillare Steighöhe von mehr als 80 cm ist bei einer so dünnen Wand alleine sicher nicht schadensursächlich.
     
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  12. #32 Gast 85175, 21.11.2021
    Gast 85175

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    Wie hohe Luftfeuchte zu „aufsteigender Feuchte“ führt lasse ich mir vom WTA gerne erklären. Und wenn die damit fertig sind, dann können die mir gleich noch erklären wie die Feuchte durch die gerade erneuerte Horizontalabdichtung zieht (Siehe #1 und #20).

    Schlagartige Veränderungen des Kapillardurchmessers, wie sie beim klassischen Mauerwerk an jeder Mörtelfuge auftreten, führen zu einem Abriß des Kapillareffekts. Alles was dann noch bleibt ist Desorbtion+Diffussion+Adsorbtion und wie man damit 15 Fugen überbrückt darf mir der WTA auch erklären, bin sehr gespannt. Die etwas brachialere Variante dieses Prinzips ist übrigens die kapillarbrechende Schicht aus Schotter. Die gemäß WTA gemacht wäre dann wohl mit Schlämme und Spezialmörtel oben drauf.

    Btw. Würde der Kapillareffekt bei Vergrößerung des Durchmessers nicht abreißen, dann könntest Wasser oben an Kapillaren einfach ausleiten. Herzlichen Glückwunsch zur Erfindung des Perpetuum Mobile!
     
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  13. #33 Manufact, 21.11.2021
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    Sorry, kann den ganzen Fred nicht mehr ertragen.

    Alles Grundsätzliche ist gesagt:
    Auffeuchtung durch Nitratbelastung (zieht ab 50% rel. Lf. Feuchtigkeit ins Mauerwerk).
    Keine funktionierende HORI.

    Abhilfemöglichkeiten, je nach geplanter Nutzung und Anspruch:
    1. Wandfeuchte stört nicht: nichts - tun.
    2. Wand soll optisch schöner werden:
    a: Abreissen
    b. Opferputz aus Kalk, alle 2-5 Jahre komplett erneuern.
    3. Wand soll nach heutigem Stand der Technik bearbeitet werden:
    a. Hori mit Creme nachrüsten
    b. Verputzen mit Sanierputz (beidseitig!) : 2 lagig zuerst mit Porengrundputz 2cm,
    dann mit Sanierputz hydrophob 2cm.
    c. Streichen mit Silikatfarbe.
     
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  14. TLU

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    Hallo, vielen Dank für die Erklärung. Tatsächlich scheint kein Zement enthalten zu sein. Es sieht aus wie reiner Sand. Daher hatte ich lieber Zementmörtel genommen um die Stabilität zu erhöhen. Kalkzementmörtel hatte ich vorher auch auf dem Schirm, hat alles seine Vor- und Nachteile. Opferputz oder Lehmputz könnte man machen, da ich die Scheune als Scheune weiter nutze lebe ich lieber mit den feuchten Steinen ;-) Ich denke ich muss die hohe Luftfeuchtigkeit loswerden. Jetzt nach 2 Tagen Tür offen ist die Wand tatsächlich so gut wie abgetrocknet. Daher auch der Gedanke an eine Beschichtung in diesem Bereich um die Feuchtigkeitsaufnahme zu mindern.
     
  15. TLU

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    Da hatte jemand mal die Steine herausgenommen und stehend Klinker eingesetzt. Warum er es so gemacht hat wird für immer sein Geheimnis bleiben
     
  16. TLU

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    Vielen Dank für das Interesse. Ich möchte hier keine Verstimmung rein bringen. Jeder hat seine Erfahrungen gemacht und vertritt diese entsprechend.
    Ich fasse mal kurz zusammen,
    1. Scheune steht auf Felsstein Fundament
    2. erste Schicht war wohl so kaputt das diese damals durch Klinker ersetzt wurden
    3. Warum zwischen den Klinkern das genutzte Material nicht abgebunden ist, keine Ahnung. Weiss nicht was verwendet wurde.
    4. Beim Einbau der Kinker wurde die Horizontalsperre damals beschädigt und daher erneuert.
    5. Es handelt sich um eine Innen, nicht Aussenwand.
    6 Die Fugen sind wie Sand, Mehrmaliger Anstrich vermutlich mit Kalk welcher abbröckelt und hohl zur Wand ist, teilweise.
    7. In der 2. Etage wurde schon einmal verputzt, Der Putz ist rissig und teilweise hohl zur Wand. Vermutlich durch den Brand.
    8. Falls vom Interesse, es wurde nur das halbe Dach saniert. Die andere Hälfte ist noch alles verkohlt. Nur die Asbestplatten sind geblieben.

    Ich danke euch allen für die vielen Tips und Erklärungen.
    Zusätzlich habe ich gelernt das Thema besser und klarer einzustellen. Das Tablet werde ich dazu nicht mehr verwenden :-)

    Als erstes muss ich versuchen die hohe Luftfeuchtigkeit in der unteren Etage herauszubekommen. Aktuell nicht kleiner als 80%, eher höher.
    Kalkzementmörtel wäre zu Zementmörtel eine Alternative, ich denke bei der Feuchtigkeit und den Urin verseuchten Steinen werden diese vermutlich trotzdem nass werden, nur schneller abtrocknen als bei Zementmörtel. Leider habe ich schon zu viele Wände gemacht so das ich nicht mehr wechseln werde. Ausser dem unteren Bereich ist alles in Ordnung.

    Gerne könnt ihr weiter schreiben, aus meiner Sicht wurde aber alles sehr gut und hinreichend erklärt.
    Ich schaue aber noch einmal nach einen Wasser basierenden Diffusionsoffenen Anstrich. Stand auch auf der "Verpackung" aber wohl eher für Kellerwände oder Aussenbereich. Vielleicht finde ich ja doch noch etwas und wenn nicht dann bleibt es so.

    Sollte ich mich doch einmal für eine andere Nutzung entscheiden, dann werde ich es machen lassen. Das ist mir dann auch zu viel, lach.
     
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