Ist Vorkasse normal?

Es ging um die generelle Vorkasse, die ich für nicht korrekt und auch nicht durchsetzbar halte gerade weil der Markt und seine Regeln das so nicht vorsehen. Jeder der hier anwesenden Unternehmer wird in besonderen Fällen mit Vorkasse gearbeitet haben, aber doch nicht grundsätzlich.
Baufuchs hat ein schönes Und für beide Seiten faires Beispuel genannt wie Mans machen sollte.
Aber einfach mal Vorkasse Mur damit der HW seine Leistung überhaupt bereit ist zu erbringen? Nö. Was weiß denn ich welches Loch der mit diesem Geld stopft und ob der wirklich mein Material kauft ?

 

@HolzhausWolli,

Nö, es geht hier um die generelle Vorkasse eines einzelnen Handwerkers, über die wir streiten. Und der hat auch ausdrücklich betont, das er es so macht.
Er hat auch nicht gesagt, Ihr sollt es auch so machen.
Und noch einmal: Wenn seine Kunden damit einverstanden sind, so hat er auch nicht geschrieben, dass das auf alle Kunden übertragbar ist.

Und dieser Handwerker lebt von Empfehlungen.

 

so sehe ich das auch!
wobei ich es besser finde wenn überwiesen wird, also dann vorab bezahlt.

mal der hintergrund: ich planer, mein mann WP bauer.

für meine bauherren sehe ich da gar kein problem, aber bauherren, die mein mann hat und zu denen ich keinen zugang habe, dort lege ich auch wert darauf, dass das material sofort und am liebsten vorab bezahlt wird.

1. wir sind keine bank.
2. auch er bekommt beim lieferanten skonto, das er gerne ausschöpfen möchten.
3. kunde möchte einen günstigen preis, risiko muß kalkuliert werden, wenn das risiko geringer ist, kann der preis besser sein.
4. wenn das zeug eingebaut ist, ist es nicht mehr holbar
5. anwälte kosten auch geld, gerichtskosten laufen oftmals ewig. das muß man nicht mal selbst erleben, es reicht, wenn es andere durchmachen.
6. warum sollen wir jemanden vertrauen, wenn der uns nicht vertraut?
7. die arbeitsleistung und kleinteile werden erst nach fertigstellung in rechnung gestellt, so hat auch der kunde seine sicherheit.
8. in anderen branchen (z.b. küchen wird das schon lange gemacht)

 

Ich versteh nicht, daß hier, nur, weil ich es so mache, generalisiert wird.
Bei mir ist es eben durchsetzbar. Darüber sollte der nachdenken, bei dem das nicht durchsetzbar ist.
Es ist ja auch nicht so, daß jeder Kunde mich gleich mit Geld bewirft. Da gehört eben schon ein gewisses Vertrauen dazu, welches die Leute mir und meiner Arbeit eben entgegen bringen.
Wenn ich aus der Vergangenheit nicht meine Lehren gezogen hätte, dann müsste ich mir wohl den Vorwurf gefallen lassen, sehr blöd zu sein.

Dieser ganze Bürgschaftskram stand mir damals auch zur Verfügung. Ich habe ihn so gut wie nie gebraucht - er hat aber ständig Geld gekostet.
Es gab dann eben auch die Zeit, in der kein Kreditversicherer etwas mit Lukas zu tun haben wollte und der Lukas auch keinen Pfennig zur Vorfinanzierung hatte. Meine Lieferanten haben mich dennoch nicht hängen lassen und dafür bin ich denen heute noch dankbar. Das liegt wohl nicht daran, daß ich Gelder veruntreue.

Ich wünsche niemandem eine solche Erfahrung, denke aber, daß es Leute gibt, denen eine solche Erfahrung gut tun würde.

@ Wolli
Ich weiß ja nicht, was die 100.000 mit dem Jahresumsatz zu tun haben und in welchen Regionen für Dich die Peanuts liegen. Für mich ist und bleibt das ne Stange Geld und ich kenne Leute, deren monatliches Einkommen durchaus höher ist und die aber trotzdem zucken würden, auch wenns bei denen noch lange nicht existenzbedrohend ist.

Gruß Lukas

 

Ich habs vorhin schon gesagt...

... und sage es hier nochmal: Ich habe eine Verantwortung gegenüber dem Bauherrn ihm ein Haus zu bauen. Und ich habe eine Verantwortung gegenüber meinen Lieferanten, Subunternehmern, Architekten, Sonstigen. Gegenüber denen und deren Familien. Und wenn ich das Gefühl habe, da will mich einer behumpsen, dann soll er woanders hingehen.

Und ich bin nicht so ein Schwein, das erst 60 Tage nach mangelfreier Abnahme zahlt (lacht nicht, das gibts )

Wer aber meint, alle Unternehmer seien eine kostenlose Zwischenfinanzierung, der ist genauso falsch davor.

Jetzt kann mich der Ösel von mir aus wieder als Dreck bezeichnen, ist mir egal. Aber ich kann allen meinen Subbis ins Auge sehen. Und das ist mir wesentlich wichtiger, als ne Meinung von einem ... *zensiert*

 

...das hat dich nicht zu interessieren!

Wir haben demletzt unsere Fenster für den Altbau bestellt. Alle Anbieter verlangten eine Vorkasse. Von ca 30 bis 100%. In der Regel waren es 50%.

100% Anzahlung verlangte der Vertrieb einer bekannten Marke, Lieferung durch regionale Partner in dem Fall. Preislich lagen die dadurch teilweise günstiger als im Ausland hergestellte Fenster...
Durchaus denkbar, dass dies durch die Vermeidung von unnötigen Kosten (Buchhaltung etc) kommt...

Du müsstest dir selbst mal die Frage stellen: Möchtest du für andere, die nicht zahlen können/wollen oder die Unfähigkeit des Handwerkers in kaufmännischer Sicht mitbezahlen?

Ich bin absolut für Voraus-bzw Teilzahlungen...und das biete ich auch schon ganz am Anfang mit ein....sowas kann eine Verhandlung ganz enorm entspannen....

 

was man bei der ganzen diskussion vllt. auch mal betrachten sollte ist, welchen wert das material des handwerkers hat.
kabel und rohre sind ja nicht der große kostenpunkt bei einem hausbau. die haustechnik dagegen ist schon ein ganz schöner brocken.
manchmal ist man mit dem einbau auch einfach an vorleistungen und wetter gebunden und so ein gerät steht schon ein paar tage auf dem hof oder im lager. bei momentanen lieferzeiten der hersteller (>6 wochen) ist jeder froh, wenn er das material lieber etwas früher stehen hat, als dass sich dann durch das verschulden eines lieferanten der bau verzögert. in solchen fällen müssen handwerker sowieso zwischenfinanzieren, bevor sie überhaupt auf der baustelle loslegen können.
wenn dann der kunde die zahlung noch verzögert, ist das auch für einen handwerker unangenehm, da er von seinen lieferanten immer sofort alles in rechnung gestellt bekommt, egal ob 2 schrauben oder wertvolle geräte.

 

Was mich immer wieder erstaunt, da kaufen die Leute Kram für xxxx,- € bei ibääh oder irgendwelchen online shops, alles natürlich gegen Vorkasse und meist nur anhand eines bunten Bildchens und einer aus einem Prospekt kopierten Produktbeschreibung, aber beim Handwerker sind sie nicht einmal bereit eine Anzahlung zu leisten.

Gruß
Ralf

 

@ rübe

jemandem die meinung zu geigen, schön und gut.

aber auf dem herkunftsland desjenigen herumzureiten
muß nicht sein, oder?

 

Sachen gibt`s

Wie oft passiert das mit der Rechnungsstellung sozusagen andersrum?
Beispiel: Drei Gewerke, eins 2006 ausgeführt, keine Rechnung erhalten.
Die anderen zwei 2008, auch noch keine.
Antwort auf Nachfrage: Sind total überlastet.

 

...fragt sich, wie lange noch?
(wenn es keine Minisummen/Einzelfälle sind.)

 

würden die "langsamen" handwerker schlechte bonität vermuten, hättest
du garantiert schon die rechnung(en).
überlastung allein ist es nicht, da spielen auch noch steuerliche und mentale
aspekte (einnahmenprognose, steuervergleichmässigung) eine rolle.

freu dich: roth, AAA-rating

 

..tschuldigung markus....der mentale Aspekt muss da wohl darin bestehen, vom Finanzamt eins auf den Deckel zu bekommen....
-
Ganz direkt, mit AAA Rating hat das nix zu tun....ich vermute dass der komplette Vorgang aktenseitig verloren gegangen ist...
Bei einer 2006 und 2008 Rechnugn kann/darf Überlastung (dämliche Ausrede der Telefonzentrale?) keine Rolle mehr spielen....
gruss

 

mls hat wahrscheinlich Recht, aber nicht mit der Bonität (leider), aber mit irgendwelchen Hintergedanken steuerlicher Art oder Firmenübernahme oder sonstwas. Dem Bauherrn zuliebe passiert das sicher nicht. Fazit: Wenn Handwerker klagen, glaub ich inzwischen kein Wort mehr.

 

Das Problem ist bei solchen Aussagen...

... die Verallgemeinerung. Was bei Euch in Bayern (tschuldige: Franken ) los ist, muß woanders noch lange nicht los sein. Und da werden alle Gewerke über einen Kamm geschoren.

Komm ja grade aus der Ecke wieder hoch: junge junge, wird man da über den Tisch gezogen. Das ist schon unverschämt. Das beginnt beim Kranhub für 8 Euro, geht weiter über Anfahrpauschalen für 50 Euro usw. usw.

Aber komm mal hier oben hoch. Da küssen die Baustoffhändler Dir die Füße, wenn Du nen Zug Material haben willst. Die einzigen, die richtig gut zu tun haben, sind die GWS-Leute. Und das lassen die einen auch spüren... Oder geh nach McPom, noch düsterer...

 

Na ob dem Fragensteller mit der Seitenlangen Inhaltslosen Polemik geholfen wurde, steht wohl nicht zur Frage.
Da wird nur auf Vorrauszahlung und so Mist rumgeritten.
Im Prinzip kann das jeder handhaben wie Er und Seine Mitspieler wollen.
Fakt ist aber das dem Fragesteller eine Unfertige Arbeit abgeliefert wurde und dieser jetzt die daraus entstehenden Probleme an der Backe hat.
Zum einen eine höhere Stromrechnung und zum anderen einen nicht fachgerecht aufgeheizten Estrich.
Daraus wird auch noch Zeitverzug , denn bis der Heizer wieder aus dem Urlaub ist, muß dann erstmal das Aufheizprotokoll erstellt werden und gegebenfalls der Estrich belegereif geheizt werden.
Welche Schäden der Estrich dabei genommen hat zwecks zu starken Aufheizens, dazu könnten
Estrichspezialisten, wenn diese wollen näher drauf eingehen.
Ich sage mal nur gut ist was anderes.

Gruß Rudolf

 

hallo morübe
was können andere dafür das du im
waldmeer,sandmeer ,garnixmeer wohnst

 

Ich finde Rudolf hat ziemlich genau auf den Punkt gebracht was die aus AG-Sicht negative Folge von Vorkasse im Allgemeinen und im vorliegenden Fall von offenbar zu viel Vorkasse im Besonderen sein kann. Das muss man sich doch mal vorstellen, der verlangt € 15.000,- damit er überhaupt erst anfängt und lässt den Bauherren noch im Regen stehen fährt aber erstmal in den Urlaub.
Ein gutes Beispiel eben nicht auf jegliche Art von Vorkasse einzugehen. Ich habe meine Handwerker stets nicht nur pünktlich sondern auch schnell bezahlt aber auch nur die erbrachte Leistung inklusive ggf. dem gelieferten Material. Das ist fair erfordert keine großartigen Vertrauensvorschüsse die vielleicht missbraucht werden könnten und bisher sind alle damit gut gefahren. Bei dieser Handhabung reduziert dich die Begründung für Vorkasse auf ein Minimum.
Wenn hingegen Vorkasse stets vereinbart werden kann weil Einverständnis herrscht und nicht etwa Zwang dann ist es auch ok. Ich Folge eben nur nicht dem Eindruck dass im Handwerk ohne VK nix mehr ginge und man dich dem als AG gefälligst zu fügen hat.

 

Mensch Wolli,

lies Dir doch nochmal den 1 Beitrag durch.
Der Estrich ist drinn!!!
Meinst Du tatsächlich, der Heizungsbauer hat erst nach Estrich mit seinen Arbeiten angefangen?

 

...der Beitrag #1 lässt durchaus Raum für Spekulationen..
Die FBH kann in Eigenleistung verlegt sein....oder auch über separate Rechnung abgerechnet sein....
Bei uns wars zumindest so: FBH in EL, Heizungsanlage nach Estrich