Ich will doch weder Bauträger noch Architekten verteidigen. Ich kenne sogar zwei gute Bauträger. Da sieht die Rechnung aber schon anders aus. Er ist Bauingenieur, seine Frau eingetragen "freie" Architektin. Der arbeitet immer mit denselben Unternehmern (also einem von 4 bei einem BV). Das letzte vom Architekten gebaute EFH mußte abgerissen werden. Gleich 4 verschiedene Gutachter beauftragt. Aber alles Schmarrn, es geht nur um Vorurteile, und die sollten wir lassen. Wenn wir schon meckern, dann zielgerichtet auf die wirklich Schuldigen: Politik und Banken. Ein Architekt darf ja nicht mal seine eigenen Häuser verkaufen! Grundstücke kriegt er auch nicht von der Stadt. Ich mache nächste Woche mal wieder meinen Bankentest: wir geben uns als Bauherren auf der Suche nach Finanzierung aus. Einer von uns mit Architekt, einer mit BT. Ansonsten gleiche Voraussetzungen. Mal sehen, wer zuerst die Finanzierung hat. Ich werde berichten. MB
ich hatte mal auch so nen guten Bauträger der lies "ABER" Planung samt Werkplaung und Bauüberwachung seinen Architekten machen ... zu sehn auf meiner Firmenpage (Aktiv-Wohnbau) ... der Bauträger legte Wert auf Qualität und nahm auf anraten des Architekten nicht die billigen Jakobe für die Bauausführung ... profitiert haben davon die Käufer ... die Wohnanlagen waren auch vom Grundstück nicht so ausgeluscht wie sonst üblich ... des ging auch ne Weile gut mit der Qualität bzw. den etwas höheren Wohnungspreisen "ABER" mittlerweile kann´s ja nimmer billig genug sein drum hat mein Bauträger die Pforten geschlossen ... wenn ich mir heute anschaue was hier bei uns verbockt wird dann frage ich mich ehrlich ob´s die Leute (Wohnungskäufer) überhaupt anderst wollen ??? ... komisch bei Auto muss es ein Stern oder ein BMW o. Porsche sein ... denn des iss ne Prestigesache deren Name steht ja für Qualität bzw. für Luxus und beim Eigenheim/Wohnung darf ne Bruchbude sein MfG
Liegt ein Teil nicht auch daran, das die Förderung an der Grundstücksgroße gekoppelt ist? Liegt es nicht auch daran, das z.b. Städte ihre Einwohnerzahl über 50.000 Stück bringen wollen, um eine höhrere Gelder von den Ländern zu erhalten.(Schlüsselzuweisung) Dementsprechend sehen die Siedlungen auch aus, Siedlungen wie vom Reißbrett der Kaninchenzüchter Liegt es nicht daran, das Hausbau fast nicht mehr planbar ist. Planbar in dem Sinne, das immer mehr Leute nicht wissen, ob sie in 5 Jahren noch Arbeit haben, bzw immer noch das gleiche Geld verdienen. Wer kann da noch zur Bank gehen? Liegt es nicht daran, das (fast) keiner mehr von seinem eigenen verdienten Geld, mehr sich ein Haus leisten kann? (Märchen zufolge war mal die Ratio eigene Arbeitsstunde/Handwerkerstunde 1:2,5 und heute liegen wir bei 1:6 bzw auch 1:8) Bei 1:7 denkt sich doch der Heimwerker, probiers ich es mal selbst. Auch wenn ich 3mal so lange dabei sitze, die Kleinteile doppelt so teuer sind und es etwas schlechter aussieht - gespart habe ich immer noch etwas. Liegt es nicht, das auch der Aufwand zum Bau eines Hauses gestiegen ist? Mein Bauantrag vom Carport hat 3mal soviele Seiten, wie die Kopie meines Elternhauses von 1957 bei 3facher Größe. Damals war man froh nen warmen Arsch zu haben und heute schlagen wir uns mit der EnEV, Netzwerk, Telefon und sonstwas rum.
Wirtschaft Die Unsicherheit mit dem Arbeitsplatz brauchte bei richtiger Politik nicht sein. Aber der Abgabenanteil relativ zum Bruttolohn muß im Laufe der Zeit steigen wegen der unterschiedlichen Entwicklung der Arbeitsproduktivität in den verschieden Zweigen der Wirtschaft bei gleichbleibendem oder steigendem Nettolohn. Aber zur Zeit ist aber wegen unfähiger Politik auch die Nettolohnentwicklung rückläufig. Z.B. ist wegen falscher staatlicher Rahmenbedingungen die Arbeitslosigkeit so hoch und deshalb muß jeder Beschäftigte im Durchschnitt monatlich 150 Euro für die Arbeitslosigkeit zahlen.
Bingo! "Liegt es nicht daran, das (fast) keiner mehr von seinem eigenen verdienten Geld, mehr sich ein Haus leisten kann? (Märchen zufolge war mal die Ratio eigene Arbeitsstunde/Handwerkerstunde 1:2,5 und heute liegen wir bei 1:6 bzw auch 1:8)" Nur sind das Märchen? Gehen wir doch von den typischen Bauwilligen aus. Jahreseinlommen ca. 150.000 DM (in DM kann ich besser rechnen). Verfügbar davon nach Versicherungen und weiteren laufenden Kosten vielleicht 10.000 DM/Jahr. Ein Haus mit Grundstück veranschlagen wir mal mit 300.000 DM (in so einem Haus möchte ich aber nicht leben, da kaufe ich mir lieber fürs gleiche Geld ein Wohnmobil). Und nun rechnen wir mal 300.000 durch 10.000. Ergibt 30 Jahre. Vorausgesetzt natürlich, ees kommt nichts dazwischen wie z.B. neues Auto, Geld für Schule und Lehre / Studium, Urlaub, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall etc. Komischerweise bauen aber ausschließlich Leute, die es sich eben nicht leisten können. Da ist zum Beispiel ein Ansatz (Verminderte Mehrwertsteuersatz, bessere Abschreibungmöglichkeiten, aber bitte nicht noch mehr Qualitätsminderung am Bau!)
Zinsen Der echte Hammer sind ja die Zinsen. Selbst wenn alles relativ gut geht sind die Zinsen gut das Doppelte der Hauskosten. Also Dein 300.000 DM-Haus kostet größer 1 Mill. / 10.000 DM = größer 100 Jahre. Prinzipiell ist staatlicherseits schon der Ansatz falsch. Den Zinsen liegt der Grundgedanke zugrunde, daß Leute, die ein Haus bauen, daß Gled auch sonst ausgeben würden. Aber genau das trifft für einen erheblichen Teil nur teilweise zu. Wer kein Haus baut bringt sein Geld zur Bank. Typisch dafür ist, daß laufend die Zinsen gesenkt werden. Dem Bestreben das Geld zur Bank zu tragen stehen die fallenden Zinsen entgegen und das Bestreben Geld zu leihen fördern niedrige Zinsen. Und ein ca.-Gleichgewicht erfordert immer niedrigere Zinsen. Aber da immer nur eingespart wird, wird sich der Abwärtstrend weiter verstärken. Für sich betrachtet machen immer niedrige Kosten Sinn. Aber wenn kein Geld vorhanden ist, nützen auch Billigangebote Nichts. Deswegen ist der Ruf nach Abgabensenkung zwar populistisch aber in der Konsequenz wird das Gegenteil der angeblichen Kostensenkung erreicht. Mit dem Hinweis auf die Vergangenheit, wo angeblich alles besser war, ist nichts gewonnen, den die Arbeitsproduktivität ist heute viel höher - und dieser Änderung in den wirtschaftlichen Grundlagen des Staates ist der Staat mit der Anpassung der Rahmenbedingungen nicht nachgekommen und will das in Zukunft noch schlechter tun (Agenda 2010).
Richtig Die Zinsen habe ich ja zunächst mal weggelassen. Ich wollte auch mehr darauf hinaus, daß die Banken das "hinrechnen". Im Grunde genommen eine Verarschung der Bauherren durch die Banken. War es nicht Hermann Josef Abs, der fragte: "Was ist das größere Verbrechen: eine Bank zu überfallen, oder eine Bank zu gründen?" Naja, das was hier Politik genannt wird, sollte man den Kindergärten überlassen. Kommt nicht ganz so viel Mist raus, ist aber lustiger.
Tja, bei "uns" im Chiemgau liege ich alleine beim Grundstück schon bei den 300.000 DM (> 210€/m²), wo soll da noch das Geld für ein Haus herkommen? Gruß Martin
Grundstückspreise Wie war noch der Fall, wo die Stadt dem Bauern Ackerland für 3 Euro akgeluchst hat, wohlwissend, das die gleiche Stadt, kaum ein halbes Jahr später daraus Bauland gemacht hat. Verkaufspreis ca. 75 Euro. Wie war noch der Fall wo man 12 Bauern mit insg. 127 Hektar für 2 Euro das Ackerland quasi enteignen wollte, und nur vom Gericht zurückgepfiffen wurde. Es geht ja nicht ums verkaufen, aber um das WIE. 'Also wenn man über Baulandpreise reden möchte, muß am auch sagen wie einige Preise zustandekommen. Und nicht die anderen Provisionen vergessen für Makler/Bank und Filz.
Und was sagt mir das? Entweder du als (End)käufer zahlst oder vergisst dein vorhaben einfach? Gruß Martin
Das soll sagen, je höher der Preis, desto höher die Provisionen derer die in der Kette beteiligt sind. Es hat keiner Interesse günstiger zu werden. Der Bauer hätte ja auch gleich nur für 35 Euro/m2 an den Bauherrn verkaufen können, oder nicht?
Preise sind doch regional unterschiedlich, Fakt ist doch das die öffentliche Hand auch oder erst recht kein Interesse hat, günstige Preise anzubieten bzw. diejenigen die Hand in Hand mit denen zusammenarbeiten.