Kaufen oder zur Miete wohnung

Ein eigenes Haus muss man haben wollen, es bringt absolut nichts wenn nur einer es will und der andere sich nur widerwillig überreden lässt. Vor allem wenn es wie bei euch auch vom Finanziellen her so ist dass beim Haus Kompromisse gemacht werden müssen. Denn wer gerne die schicke Wohnung im Zentrum hätte und dann (bei gleicher monatlicher Belastung!) in einer Bruchbude in der Pampa sitzt (überspitzt formuliert) wird auf Dauer nicht glücklich. Denn mit eurem Budget werdet ihr nicht das kaufen können was ihr euch als Mietobjekt leisten könntet. Zudem ist Bauen oder gar Sanieren auch stressig, da sollte die Beziehung gefestigt sein und auch beide wirklich an einem Strang ziehen.

Eigentum ist Luxus, und das muss man auch bezahlen (in Geld und in Arbeit). Da man eine Immobilie nicht mal so eben verkauft kauft man idR was zum "Reinwachsen". Wirklich "lohnen" wird sich eine Immobilie daher meist nicht, da man eben oft größer kauft als man eigentlich bräuchte. Außerdem ist man als Eigentümer auch immer selbst verantwortlich. Als Mieter kann man sich zurücklehnen und sagen "Vermieter, da ist was kaputt, bitte lass das reparieren."

Und auch wenn der Markt gut ist, eine Immobilie ist nicht mal eben so verkauft, da hängt noch ein ganzer Rattenschwanz dran. Und es ist auch durchaus möglich dabei Verlust zu machen, weil z.B. die Preise nicht auf dem aktuell sehr hohen Niveau bleiben, oder man für Kaufpreis + Sanierung mehr investiert hat als bei einem Verkauf erzielt werden kann. Außerdem wird die Bank auch kräftig zulangen, wenn der Kredit vorzeitig abgelöst wird. Ich würde also definitiv keine Immobilie kaufen mit dem Gedanken, dass man die im Fall der Fälle schnell wieder los ist. Da ist Mieten viel unproblematischer.

Übers Internet kann man in so einem Fall keine wirklich fundierten Ratschläge geben, dazu müsste man euch kennen. Aber deinen Beiträgen nach denke ich dass es für dich noch zu früh ist. Du hast gerade erst angefangen in deinem Job, nach nur 6 Monaten weiß man noch nicht wirklich, wo die Reise hingehen wird. Zudem willst du kein Haus, deine Bedenken was die Finanzierung angeht sind sehr groß, du hast nicht wirklich Interesse oder Erfahrung in handwerklichen Dingen und möchtest dir unbedingt deinen Traum vom Auto erfüllen. Was ich alles auch legitim finde. Ein Hauskauf ist eine Grundsatzentscheidung, zu der man sich nicht nur dem anderen zuliebe durchringen sollte.

 

Was man mit seinem Eigenkapital macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Sich nach dem Studium etwas zu gönnen, ist vollkommen ok.

Deinen Zeilen entnehme ich, dass Du aktuell nicht bereit bist, eine Immobilie zu kaufen. Lasse es lieber Vielleicht sieht es in einem Jahr schon anders aus? Die Zinsen dürften sich bis dahin nicht wesentlich verändert haben. Und je weiter man weg ist vom Studium (und den damit verbundenen finanziellen Einschränkungen) steigt das Bedürfnis, dass die Wohnqualität steigt.

Wir müssen uns demnächst auch vergrößern, können uns aber schon wegen größerer Wohnqualität und Gründen der Altersversorgung seit Jahren vorstellen, etwas zu kaufen. Aber wir sind auch schon ein paar Jahre älter als Du.

Wenn es Dir um die reine betriebswirtschaftliche Entscheidung geht, kannst Du ja mal diesen Rechner hier bemühen:
http://www.test.de/Immobilien-Kaufen-oder-Mieten-1159353-0/ Bei der Vergleichsmiete musst Du natürlich entscheiden, was Du einträgst. Die aktuelle, billige Mietwohnung oder eine alternative, größere.

 

Ergänzung: gerade wenn man erst kurze Zeit arbeitet, erscheint es im eigenen Interesse schon sinnvoll, noch 1-2 Jahre abzuwarten, ob man mittelfristig in dem Betrieb bleibt. Auch die Bank wird sich dafür interessieren, wie lange man schon im Job ist.

Da die Frage des "ob" und "wie" und "wo" des Immobilienerwerbs extrem bedeutsam ist, würde ich auch nichts überstürzen.

 

Ich würde warten, bis sich einigermaßen stabile Verhältnisse eingestelllt haben, dh. Familienplanung abgeschlossen, klar, wer jetzt wieviel arbeitet und wieviel verdient und zwar auf Dauer (dh. unbefristete Arbeitsverträge) und derweil eine größere Wohnung nehmen. Die nächsten 3-5 Jahre könntet ihr dann nutzen, um EK anzusparen. Ich bin zwar kein Prophet, aber halte es für absolut unwahrscheinlich, daß die Zinsen wieder so steigen, daß man damit einen großen Fehler macht. Sicher werden die Immobilienpreise steigen, aber das würde ich in Kauf nehmen im Austausch gegen die relative Sicherheit, daß die wesentlichen Unsicherheitsfaktoren (siehe oben) geklärt sind.
Lieber so, als in ein paar Jahren festzustellen, daß die Wünsche als Paar doch zu weit auseinanderliegen oder aber daß nach 2 Kindern und Halbtagsjob das Geld vielleicht doch nicht ganz reicht. Ihr seid ja noch sehr jung, und Kinder freuen sich auch mit 5 Jahren noch, wenn sie ins eigene Haus ziehen können, das muß meiner Ansicht nach nicht vorhanden sein, um überhaupt welche zu bekommen. Wie oft der Plan "Heiraten, Kinder, Haus" scheitert, sieht man ja an den vielen Notverkäufen in noch ganz frischen Neubaugebieten. Ich finde, man sollte sich an derart großen Dingen nicht zuviel auf einmal gleichzeitig aufladen.

 

Ich habe auch noch 2 Anregungen:
1. Was kostet es denn in eine neue Wohung zu ziehen bei 900 Euro kalt? Kaution: 2Monatsmieten: 1800€ eventuell Makler: ca. 2000€ dann hast du auch schon 3800€ zusammen.
2. Da ich aus Köln komme und die Wohnsituation in Düsseldorf ähnlich ist, kenne ich das Problem. Schonmal drüber nachgeacht eine kleine Studetenwohnung für ca. 40000€ zu kaufen und zu vermieten? Bei 20000€ Eigenkapital dürfte die monatliche Rate geringer als die Einnahmen sein. Oder für die 20000€ ne Garage kaufen und vermieten. Bekommst du in Düsseldorf Innenstadt immer vermietet. Vorteil geringer Wartungsaufwand... Von dem Überschuss kannst vielleicht ein Auto leasen.
3.So ein Auto gibt der ein paar Monate Spaß dann hast du dich daran gewöhnt....

 

Klingt brauchbar (wenn die Wohnung dies ebenfalls ist).
Ich vermute allerdings, daß I/2015 gemeint ist.

Allerdings: Das Hausgeld müßt Ihr von Anfang an zahlen...!

 

3-4 Zimmer ETW für 100k?
Ich nehme auch ein paar davon.

 

Gibts zumindest in Franken ohne weiteres. Ist dann halt BJ 60er bis 80er, unsaniert.
Kann man aber durchaus ordentlich drin wohnen!

 

Ich tendiere auch zum Kauf.

 

Dafür bekommt man hier schon Häuser BJ1955..... Sogar für 10k drunter.... auch sofort zum einziehen.

 

Hallo,
hmm wenn ich mich heute nochmals entscheiden würden (ein Haus kostet hier mittlerweile 300.000 aufwärts, Reihenhaus) würde ich nur noch ein Haus nehmen.
Wir haben eine ETW gekauft, allerdings bist du doch niemals dein eigener Herr wenn du was verändern willst,oder die anderen was verändern wollen (Eigentümerversammlung) das ist schon manchmal .
Tja die Häuser hier sind zu teuer und auch teilw. mit viel Renovierungsstau.... da bleibts wohl bei der ETW und die Kinder sind in ca 10 Jahren weg (oder auch nicht) und dann langt die Bude allemal... da brauche ich dann kein grosses Haus für 2 Personen.
Diese Entscheidung kann euch keiner abnehmen.
Tolles Auto wünsch ich mir auch manchmal und dann rechne ich es einfach in Urlaub um
Gruß
London

 

Der Aktualität halber muss ich meinen Senf auch dazu geben. Wenn Haus dann freistehend oder aber ein Reihenendhaus, dass real geteilt. Wir haben ein REH nach WEG und ich komme mir teilweise vor wie in einer ETW aber natürlich mit etwas mehr Freiheiten. Dennoch, wir überlegen nächste Jahr zu verkaufen und in eine ETW zu ziehen ... Kinder werden grösser, zu viele Treppen, etc.

Wer heute im Main Taunus Kreis ein freistehendes Haus kaufen will mit 500 - 1000qm Grundstück, in einem halbwegs 'anständigen' Zustand aber keinsfalls Top Lage der muss mindestens 500.000€ hinblättern - eher noch viel mehr. Es ist unglaublich was heutzutage für eine Immobilie verlangt wird. Unweit von uns werden ETW Wohnungen gebaut; 125qm für 429.000€ aber noch ohne TG Platz :-).

Man sollte vielleicht auch in Erwägung ziehen in eine Mietwohnung zu ziehen, eine 3 - 4 Zimmer Wohnung zu finanzieren und zu vermieten zwecks Steuern sparen und im entsprechen Alter wenn die Kinder weg sind selbst einziehen. Muss man natürlich alles sorgfältig durch rechnen.

 

Weil es hierher passt: Was würdet Ihr machen:

Ein vom Bauträger neu zu bauendes (130qm-) Reihenmittelhaus in gutem Bezirk an einer größeren Straße kaufen (Rate: 1750 EUR + ca. 250 NK + Instandhaltungsrücklage oder für 1700 EUR warm eine Villenetage in Berlins Premium-Bezirk mit Hammer-Terrasse, Kamin, Gartennutzung, 150qm mieten und in 5-10 Jahren, wenn die Familienplanung abgeschlossen und die Einkommensverhältnisse klarer sind, erneut nach Eigentum suchen? Wir denken, dass wir in dem Reihenhaus schon glücklich wären und haben Respekt vor noch weiter steigenden Immobilienpreisen in Berlin. Und neben der ordentlichen Warmmiete können wir natürlich nicht mehr so viel zurücklegen.

 

@Rahbari
Aktuell sind die Preise in Berling ja schon recht hoch, ein "Schnapper" wird das Haus daher wohl nicht sein. Jeder muss seine Prioritäten selber setzen, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen kleinem RMH in OK-Lage und größerer Hammer Wohnung im Zentrum würde ich definitiv die Wohnung nehmen. Und wenn ihr die Differenz Wohnung - Haus zurücklegt habt ihr in 10 Jahren ja schon was an Kapital.

Und gerade in teuren Städten wie Berlin würde ich mir das sehr genau überlegen mit dem Kauf. Die Preise sind in den letzten Jahren dort so gestiegen dass es einen sehr großen Unterschied gibt zwischen dem, was man als Mietobjekt bezahlen kann und dem, was man sich als Eigentum leisten kann.

 

Und wenn du eine gebrauchte Eigentumswohnung kaufst,dann plane evt. Sonderumlagen mit ein die auf euch zu kommen können.. Bei uns , wir wohnen in einer Wohnanlage bekommt das Haus einen Vollwärmeschutz und bezahlen eine Sonderumlage von 15500€. Und wenn du nicht flüssig bist und die Bank keinen weiteren Kredit gibt, weil die Immobilie bereits finanziert wird dann hast ein Problem.