Keller Innen- oder Außenabdichtung?

Sehr geehrte User der Community,

ich habe ein für mich schwerwiegendes Problem!

Sachverhalt ist folgender:

Haus: Bj. 1947
Material: Beton? (teilweise mit dicken Steinen (nach dem Krieg wurde genutzt, was da war…)

Ich habe zusammen mit meiner Frau das Haus der Großeltern vor mehreren Jahren übernommen. Im Zuge der Kellerrenovierung habe ich den ganzen alten Putz im Keller von den Wänden entfernt und habe festgestellt, dass das nicht nur sehr einfach und bröckelig ging, sondern dass da auch schwarze behaarte Knollen zwischen Putz und der Wand (teilweise waren da 2-3 cm große Luftlöcher) „gelebt haben“.

Ich habe das alles mit Alkohol behandelt und dummerweise gehofft, dass das ein Problem aus der Vergangenheit ist/war…. Ich habe daraufhin neuen Putz (Kalk-Zement Unterputz und reinen Kalkputz als Oberputz) im Keller verputzt.

Nun mussten wir im Laufe der Zeit feststellen, dass sich an den gezeigten Stellen (siehe Bilder) in den Ecken vermehrt Wasser durchdrückt. Was genau meine Ich: Der Kalkputz an den Stellen ist feucht und hebt sich farblich (da feucht) vom restlichen Putz ab (wie der unterscheid zwischen nassen und trockenen Waschlappen ).

An diesen feuchten Stellen dauerte es natürlich nicht lange und der Schimmel hat seinen Platz gefunden.

In diesem Kellerraum haben wir noch einen offenen Schacht, wodurch dauerhaft Luft in den Keller kommt.

Meine ersten Versuche den Schimmel aus dem Keller zu entfernen waren:

Elektrischen Entfeuchter zusammen mit Heizlüfter laufen lassen
Rel. Luftfeuchtigkeit ging von ~85% auf ~65% während der Laufzeit. Nach dem Ausschalten dauerte es nicht lange und die Werte waren wieder oben
Den offenen Kellerschacht mit Holz abgeriegelt, damit keine frische Luft mehr reinkommt (warme Luft von außen kommt an die kalten Kellerwände à Kondenswasser). Hat nichts gebracht, außer dass es sehr muffig wurde.

Jetzt will ich die Sache von einem Profi beheben lassen und da gibt es jetzt Aussagen, die ich gerne mal verifiziert/falsifiziert hätte.

Wir hatten einen Bauunternehmer bei uns, der bei uns schon oben einen Durchbruch gemacht hat. Den kennen wir seid Jahren und der erzählt normalerweise keinen Unsinn und will nicht nur abkassieren sondern ist sehr fair.

Dieser Unternehmer hat es sich angeschaut und gemeint, dass das ein Profi machen muss, der sich damit auskennt, denn er macht sowas nicht. ABER:

Eine Sanierung/Abdichtung von außen, wie ich es mir vorstelle (quasi nachträgliche Schwarze Wanne) ist nicht sinnvoll
Einzig sinnvolle Lösung ist das abdichten von innen mit speziellen Platten und Behandlung der Innenwände.
Auf meinen Einwand, dass das ja ist, als würde ich die Motorkontrollleuchte einfach nur abkleben und das Problem nicht behebe und ich die Angst habe, dass die Substanz weiter feucht und dadurch Schäden bekommt, meinte er nur, dass da nichts passiert. Ja die Wand bleibt weiter feucht aber einen Schaden an der Substanz muss ich nicht befürchten.

Des Weiteren meinte mein Schwiegervater dann, dass es möglich ist, dass der Großvater früher erst die Wände erbaut hat und dann erst den Boden. Das bedeutet, dass die Wände nicht auf der Bodenplatte stehen sondern auf dem Erdboden. Dadurch kann es sein, dass die Feuchtigkeit zwischen Bodenplatte und Wand hochzieht und eine nachträgliche Schwarze Wanne dann rausgeworfenes Geld ist.

Sind die Einwände vom Bauunternehmer und Schwiegervater berechtigt? Nimmt die Substanz keinen Schaden? Klar es ist kein Holz und gammelt mir nicht innerhalb von ein paar Jahren weg, aber auf Dauer eine feuchte Wand zu haben kann ja nicht egal sein, sonst hätte man ja nie ne Schwarze/weiße Wanne nutzen müssen….?!

Kann es wirklich sein, dass eine nachträgliche Schwarze Wanne wie ich es mir vorstelle (Bitumendickschicht, Dämmung, Noppenbahn, Gleitschicht, mit Drainage unten…) für die Katz sein kann, wenn die Wände und Boden so gebaut wurden wie beschrieben?

Hatte jemand ähnliche Probleme und konnte diese beheben? Wenn ja, wie? Gibt es andere Ratschläge?

Ich bedanke mich fürs Lesen und freue mich über jeden Kommentar!

 

Danke für die Antwort Simon84,
Verstehe den Punkt und kann es nachvollziehen, auch wenn ich bei einem alten Schloss an dicke Steine denke und kein "Beton"
Also sollte ich mir da weniger Gedanken machen?!

 

Die Planung sah einen Waschraum vor. Also mit Waschmaschine, Trockner und Wäscheleine. Solange da aber Schimmel an der Wand ist, lass ich das sein. Sobald dann mal eine Sanierung stattgefunden hat (sei es innen oder außen) würde ich diesen dann dafür nutzen wollen mit entsprechender Vorsicht

 

Vielen Dank für die Info mit dem Sperrputz. Darüber werde ich mich mal informieren