Kernbohrung für MSH zu groß, wie abdichten? Futterrohr + Tangit?

Wir hatten uns gerade gefreut dass einmal nichts schief gegangen ist, nur um festzustellen dass wir es einfach nur noch nicht gesehen hatten...

Als ich heute mal testweise die Mehrsparte (Doyma breit mit Dichtflansch) einschieben wollte ist mir mit Scxhrecken aufgefallen, dass ich an der Stelle statt einer 200er Bohrung aus welchen Gründen auch immer nun eine 225er Bohrung habe
250er Doppelelementwände, aussen bereits mit Remmers 2K Abdichtung versehen, (nur theoretisch) zeitweise drückendes Wasser.

Wie bekommt man sowas jetzt wieder dicht und die Mehrsparte da eingebaut??

LG Markus

 

Bei jeder anderen meiner Bohrungen wäre vermutlich noch was mit anderen Dichtungen gegangen, bei der sieht's aber schlecht aus.
Das wird die Mehrsparte an die die Kabuflex für Strom, Telekom und Wasser dran müssen, da hilft mir Maierhofer leider nichts.

Mein Problem ist auch dass ich heute mal eben kurz noch meine Bohrungen versiegeln wollte ehe am Dienstag die Dämmung geklebt wird.

Was mir bisher so eingefallen wäre:
- Irgendeinen Gummi Ausgleichsring um die Ringraumdichtungen der Doyma packen, sowas scheint in der passenden Größe aber leider nicht zu existieren?!
- 200er Futterrohr in die Bohrung. Wird aber echt eng und ich habe auch keine Ahnung mit was man das da drin dann fest und dicht bekommt.
- Auf 250 vergrößern und eine Burger Mehrsparte nehmen. Ist halt maximal teuer.

Der Verursacher wollte sich heute mal melden, mal sehen was er dazu sagt.
Wenn irgendwer noch Ideen hat, immer her damit.

 

Vorschläge waren das ganze Ding so wie es ist einzumörteln oder ein 200er Futterrohr.
Das wird es jetzt auch werden.
Kennt jemand eines mit bündigem Flansch zum Anspachteln, das möglichst dünnwandig ist?
Ein Gebinde der Abdichtung habe ich zum Glück noch hier.
Irgendwelche Tipps welchen Zement man dafür verwenden sollte und wie man den dann möglichst ohne Hohlräume um das Rohr bekommt?

 

Ok, folgende Taktik habe ich mir jetzt überlegt:

Ich klebe an die unteren Ränder der Bohrung aussen und innen ca. 3/4 hoch irgendein Kompriband damit nicht so viel rausläuft.
Schmiere die komplette Bohrung innen einmal mit Zement (was auch immer mir mein Kellerbauer dazu empfiehlt) ein,
packe dann unten und seitlich in die Bohrung soviel dass ich ein Futterrohr ohne Flansch gerade noch durchbekomme.
Dann versuche ich das Rohr nach unten zu rütteln und von aussen und innen oben/seitlich nachzufüllen, soviel ich mit der Mörtelpresse reinbekomme.
Wenn das dann alles fest ist, säge ich aussen einen Zentimeter Rohr samt dem Kompriband raus (oder rupfe es nur raus) und dichte das mit dem Remmers MB 2K ab. Innen reiße ich das Band raus und spachtle den Spalt zu.

Gute Idee? Schlechte Idee? Noch andere Ideen?

LG Markus

 

Kellerbauer meinte ich soll Tangit nehmen, weil das schneller geht.
Der Ringsspalt ist aber rechnerisch nur 7,5mm statt den mindestens geforderten 8mm.
Funktioniert das trotzdem?
Hat jemand eine Meinung aus erster Hand zu dem Zeug?

 

Hat er mir zugesagt.

Ich steh dem Zeug eigentlich auch eher skeptisch gegenüber, schätze die Wahrscheinlichkeit dass ich oder irgendjemand anders das mit Zement gleichwertig dicht bekommt aber ehrlichgesagt als geringer ein. Ehe das jetzt wieder Murks wird, mach ich es lieber gleich selbst. (Dann weiß ich's wenigstens gleich, wenn es doch Murks geworden ist)

Futterrohr, Tangit Kartuschen und zusätzlich noch der Dichtschlauch zur Beruhigung der Paranoia sind bestellt.
Ich werde dann berichten wie gut oder schlecht der Einbau funktioniert hat.

 

Wie versprochen das Review zum Tangit iM3000:
Komplettes Fiasko, das sich zum Glück noch reparieren ließ.

Mein Ringspalt hatte exakt 8mm, also das in der Anleitung angegebene Minimum.
Außen waren es ca. 5cm Tiefe, dann der Dichtschlauch, innen dann etwas weniger als 20cm.
Die Mengen hatte ich penibel berechnet, statt "bis zu 5-fach" etwas konservativer mit knapp der 4-fachen Ausdehnung.

Fazit: 8mm Ringspalt funktionieren in der Realität ganz einfach nicht.
Außen ist es schlicht nicht bis nach unten gelaufen. Ganz unten in der Bohrung war nichts, komplett frei.
Oben hat es mir dafür die Dichtung und einen Haufen Schaum rausgedrückt.
Innen war die Ausdehnung am Ende deutlich geringer als ich gedacht hätte, geschätzt kleiner 3-fach.
Hier war zwar rundum Schaum, aber ungleichmäßig und bei Weitem nicht genug.

Obwohl ich das Zeug so schnell wie möglich reingepumpt hatte, ist der Widerstand dabei gegen Ende bereits merkbar größer geworden.
Ich habe das Gefühl dass es einfach zu schnell reagiert. Und das bei 10 Grad, was die Reaktion eigentlich eher verzögern sollte.
Ich hatte glücklicherweise noch eine Kartusche mehr bestellt als berechnet und konnte die Fehlstelle außen dann noch auffüllen.
Innen ist der Rest jetzt zugespachtelt, außen großzügig mit dem Remmers MB 2K angedichtet.
Hätte ich die zusätzliche Abdichtung außen nicht, würde ich mir Sorgen machen ob das wirklich dicht ist.

tl;dr: Ich kann den Schaum nicht empfehlen

 

Komm, ich weiß doch dass du das hören wolltest

Ich bin mir relativ sicher, dass mein eigenes Werk im Zweifelsfall auch druckwasserdicht wäre.
Die Entscheidung kam aber hauptsächlich aus meiner bisherigen Erfahrung bei unserem Bau und Zeitmangel.
Der Verursacher kann das nicht selbst reparieren weil es nicht sein Fachgebiet ist, alle anderen bereits bekannten Handwerker auch nicht (und die würde ich da auch bestimmt nicht ranlassen) und auf die Schnelle jemanden zu organisieren der das macht, war mir ehrlich gesagt zu blöd.

Ich habe sowieso noch genügend andere Problemstellen die weit weniger komplex sind und die ich nicht selbst reparieren kann, die aber alle nur entstanden sind weil sich entweder irgendwer nicht selbst die Schuhe zubinden kann, oder es schlicht nicht getan hat weil er sich keinen Ablaufplan mitgebracht hat, wann er es tun muss.
Was ich mittlerweile auch gelernt habe ist, dass wenn ich dann doch irgendwann doch mal zur Schadensbegrenzung eine bebilderte Anleitung mitbringe, das trotzdem noch nicht bedeutet dass es dann klappt oder gar gut wird.
Es ist noch nicht mal so, dass da schon mehrere Gewerke oder Unternehmer parallel unterwegs wären.

Genug der Tiraden, noch ein Bonus-Bild zum Sonntag (mit Bonus-Schaum wo er nicht hingehört):
"Wie schwer kann man es jemandem machen, eine Kernbohrung falsch zu setzen?"

 

Der Papierkreis war 200mm groß, darunter direkt an die Wand angezeichnet war auch nochmal ein Kreis mit 200mm, im Angebot standen 200mm (und keine einzige Bohrung mit 225mm) und die anderen 5 Bohrungen haben ja auch gepasst. Das war die erste, womöglich hatte einfach nur die letzte Bohrung auf der Baustelle vor meiner 225mm und die Krone war noch drauf. Typischer Fall von "Shit happens" eben.

Wie dem auch sei, ich bin nicht auf den Kosten sitzen geblieben und bin mir absolut sicher dass das dicht ist.
Hier noch ein paar Bilder:

 

Du glaubst im Ernst ich hätte mir das "ausgesucht"? Da muss ich dich leider enttäuschen.
Erstaunlich ist für mich hier nur, wie schlecht man das alles hinbekommen kann nachdem man das bereits ein paar Jahrzehnte gemacht hat.