Kessel = Therme ?

Diskutiere Kessel = Therme ? im Sonstiges Forum im Bereich Haustechnik; Guten Tag zusammen, wir bauen gerade ein EFH und müssen uns jetzt zur Heizung entscheiden. In der Baubeschreibung vorgesehen ist ein...

  1. Raak

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    Guten Tag zusammen,

    wir bauen gerade ein EFH und müssen uns jetzt zur Heizung entscheiden.

    In der Baubeschreibung vorgesehen ist ein "Gas-Brennwertkessel der Fa. Buderus, Vaillant, Wolf o. gleichw."

    Eingebaut werden soll jetzt eine Gas-Brennwerttherme von Wolf, Typ CGB-K 20 mit einem WW-Speicher 160 l.

    Nach meiner (laienhaften) Meinung ist eine Therme etwas anderes als ein Kessel. Worin liegen die wesentlichen Unterschiede? Welche Lösung ist besser?

    Ist ein Schichtenspeicher besser als ein herkömmlicher WW-Speicher?

    Als Alternative habe ich mir von Junkers die Cerasmart Modul herausgesucht. Wäre diese Anlage besser?

    Ich möchte mir auf diesem Weg Informationen beschaffen, denn der Heizungsinstallateur, den der GU beauftragt hat, ist eine Beratungs-Null!

    Herzlichen Dank !!!
     
  2. #2 Achim Kaiser, 07.08.2005
    Achim Kaiser

    Achim Kaiser Gast

    Tja,

    da sind sie mal wieder die Differenzen zwischen *umgangssprachlicher Bezeichung* und na sagen wir mal *Verordnungsdeutsch* :-)

    Hilfsweise sorgt da ein Blick in die EnEV für etwas klareren Duchblick

    Im §2 Gibts ne Regelung zu den Begrifflichkeiten ...
    da findet sich u.A. folgendes :

    6. ist ein Heizkessel der aus Kessel und Brenner bestehende Wärmeerzeuger, der zur Übertragung der durch die Verbrennung freigesetzten Wärme an den
    Wärmeträger Wasser dient,

    9. ist ein Standardheizkessel ein Heizkessel, bei dem die durchschnittliche Betriebstemperatur durch seine Auslegung beschränkt sein kann,

    10. ist ein Niedertemperatur-Heizkessel ein Heizkessel, der kontinuierlich mit einer Eintrittstemperatur von 35 bis 40 Grad Celsius betrieben werden kann und in dem es unter bestimmten Umständen zur Kondensation des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes kommen kann

    11. ist ein Brennwertkessel ein Heizkessel, der für die Kondensation eines Großteils des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes konstruiert ist.

    Damit sind *alle* üblichen Wärmeerzeuger im Wohnhausbereich klassifiziert.

    *Therme* ist eine umgangssprachliche Bezeichnung, der irgendwann mal für von einem Hersteller benutzt wurde und umgangssprachlich üblicherweise alles bezeichnet was an der Wand hängt und mit Gas betrieben wird.

    *Tieftemperaturkessel* ist so ein ähnlicher Wortkonstrukt, der von einem Hersteller *werbetechnisch* eingeführt wurde und einen Niedertemperaturkessel (--> 10. siehe oben) bezeichnet, der keine untere Sockeltemperatur benötigt.

    Bei der als Wolf-Therme bezeichneten Geschichte handelt es sich somit um einen Brennwertkessel nach Pos. 11, wandhängende Konstruktion, zum Betrieb mit dem Brennstoff Gas.

    Meiner Meinung nach entspricht der voirgesehene Kessel der Baubeschreibung und ist eine ganz normale Sache. Aus dem Wort *Kessel* kann keine bodenstehende Konstruktion mit einem 200 kg schweren Materialumfang abgeleitet werden. (auch wenn *umgangssprachlich* ein Kessel auf dem Boden steht und min. 200 kg wiegt und eine *Therme* an der Wand hängt und weniger wiegt)

    Die 2. Frage *Schichtenspeicher ./. Speicher mit Wärmetauscherschlage* lässt sich nicht eindeutig beantworten.

    Beide Ausführungen haben Vor- als auch Nachteile. Üblicherweise wird der Einsatz eines Schichtenspeichers von der Wasserqualität abhängig gemacht.

    Je nch Hersteller wird der Einsatz von Schichtenspeichern auf eine Wasserhärte bis 15 Grad bzw. kleiner 20 Grad deutscher Härte beschränkt bzw. empfohlen.

    *Ich* persönlich bevorzuge die Speicher mit Glattrohrwendelwärmetauschern, da in meiner Gegend relativ hartes Wasser 18 bis 35 Grad dH *ünblich* sind und die Schichtenspeicher bzw. die Plattenwärmetauscher sehr schnell und sehr stark zum verkalken neigen. Wo anders (andere Wasserqualität - da reichen manchmal schon 15 oder 20 km) kann das ganz anders sein.

    *Fabrikatsfragen* sind grundsätzlich eher heikel :-) und die Antworten auf diese Fragen sind immer geprägt vom persönlichen Geschmack und den gemachten Erfahrungen.

    Es gibt keine *grundsätzlich schlechten* Geräte und der Rest ist abhängig von der Servicequalität des Anlagenerstellers....mit der steht und fällt jedes Fabrikat. Es nutzt nichts einen Renomierkessel des Herstellers XYZ im Keller zu haben, wenn sich an dem Ding keiner auskennt uder wenn am 24.12. kein Ersatzteil *schnell* greifbar ist.

    Das ich als Fachmann bestimmte Kessel anders bewerte als ein Bauherr, der sich grade mal durch die Hochglanzprospekte wühlt steht auf einem ganz anderen Blatt. Viele der *Goodies* und *gggaaaannnnzzzz wichtigen Highlights* sind oftmals *nur* Verkaufsargumente ... im schnöden täglichen Betrieb kommts auf anderes an.
    Mir ist ein Außendienstler, dem ich Sonntag morgens um 10 anrufen kann wichtiger als ein *Gimmick* das in 20 Jahren Betrieb nicht einmal gebraucht wird (der ADler steht bei keinem Hersteller im Prospekt, das *Gimmick* sehr wohl).

    Ich z.B. arbeite weder mit Wolf, noch mit Junkers in dem Bereich ... was noch lange nicht heisst dass die Fabrikate *schlecht* sind.
    Es ist nur so, dass ich für diese Einsatzzwecke andere Gerätehersteller einsetze, die *meiner Auffassung* und *meinen Bewertungskriterien* (und da gehts auch um andere Dinge als ausschlieslich ums Produkt) eher entsprechen. Der Kollege 5 Häuser weiter kann da schon wieder eine ganz andere Meinung haben und vertreten.

    Deswegen sind *Fabrikatsfragen* und die Antworten dadrauf immer mit einem gesunden Maß an Skepsis zu betrachten.

    Viel wichtiger als die Frage nach dem Kesselfabrikat ist die Frage *taugt der Fachmann was*. Ich kann mit jedem Kesselfabrikat eine beschi**ene Anlage bauen, da kann der Kessel noch so toll sein. Wenn die Anlage nach dem Kessel nix taugt, dann kann der Kessel seine Vorteile weder ausspielen noch zur Geltung bringen.

    Gruß
    Achim Kaiser

    P.S.
    Ein GU sucht keine Handwerker, die *gut* beraten. Ein GU ist regelmäßig an einem (sehr) preiswerten Anlagenersteller interessiert. *Vertragserfüllung* und *Beratung* sind da oftmals 2 Paar Schuhe, vor allem wenn die Beratung sich im Rahmen des angebotenen *Standards* bewegen soll. Meistens kosten Geräte die dem Kundengeschmack gefallen und den *Ansprüchen genügen* ne Ecke mehr...und schon sind wir beim nächsten Thema :-).
     
  3. Raak

    Raak

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    Herzlichen Dank für die sehr hilfreichen Informationen!!

    Damit sehe ich doch schon deutlich klarer.

    Bei uns ist die Wasserhärte 13,7 dh, also wäre der Schichtenspeicher doch die energiesparendeste Variante, oder?

    Übrigens, Respekt für Ihr Engagement!!!!

    Gruß
     
  4. #4 Achim Kaiser, 08.08.2005
    Achim Kaiser

    Achim Kaiser Gast

    Ob der Schichtenspeicher bei *Kleinanlagen* so viel energiesparender ist, habe ich noch nie quantifiziert und nachgemessen.
    Dem theoretischen Vorteil der etwas längeren Brennwertnutzung bei der Warmwasserbereitung ist der Strömverbrauch der zusätzlichen Pumpe(n) gegenüber zu stellen sowie der u.U. höhere Wartungsaufwand, wenn der Wärmetauscher alle 5 oder 10 Jahre mal gereinigt werden muss.

    Gruß
    Achim Kaiser
     
  5. Sukram

    Sukram Gast

    >In der Baubeschreibung vorgesehen ist ein "Gas-Brennwertkessel der Fa. Buderus, Vaillant, Wolf o. gleichw"


    tststs.

    Wenn der Rest der Baubeschreibung ähnlich abgefasst ist- äusserste Vorsicht!
     
  6. baufee

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    Man könnte vielleicht auch sagen:

    Heizkessel = wärmegedämmt

    Heiztherme = ohne Wärmedämmung (da oft im Wohnbereich verbaut)

    Oder liege ich falsch mit dieser Aussage?

    Gruß baufee
     
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