Kondensation an Decke durch Metallbalken

Diskutiere Kondensation an Decke durch Metallbalken im Spezialthema: Wärmebrücken Forum im Bereich Bauphysik; Einen wunderschönen guten Abend. Ich habe ein Problem und je mehr ich darüber nachdenke um so mehr Fragen tauchen auf. Evtl. kann mir hier jemand...

  1. Sash83

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    Einen wunderschönen guten Abend.

    Ich habe ein Problem und je mehr ich darüber nachdenke um so mehr Fragen tauchen auf. Evtl. kann mir hier jemand mit seiner Erfahrung helfen. Danke hierfür schon einmal.

    Zum Haus alg.:
    - 1980 gebaut
    - bestehend aus EG und Dachgeschoss mit Satteldach (ungedämmt, ohne Folie)
    - derzeit ungedämmt (sowohl Fassade als auch Dach)
    - Pläne sind nicht vorhanden
    - Raumhöhe: 2,90m

    Problem:
    Die Decke ist scheinbar mit Stahlträgern und Beton(-Platten?) realisiert. Da es keine Dämmung gibt, werden die Stahlträger kälter als der Beton, d. h. Kondenswasser bildet sich genau an diesen Trägern was zu Schimmel führt. Daher sind die Träger auch relativ gut erkennbar. [​IMG]
    [​IMG]

    Idee:
    Meine Idee war es nun, die Deckenfläche mit 3cm Kalziumsilikatplatten zu bedecken, um die Feuchtigkeit dort zu puffern. Da die Platten ja auch eine leichte Dämmwirkung haben, ist die Frage, ob die Deckenfläche dann tendenziell weniger auskühlt als die Wandflächen. Das würde ja dann dazu führen, dass sich das Wasser nicht auf den Platten an der Decke niederschlägt sondern an den Wänden.

    Frage:
    1) Wie kann ich vor einer Maßnahme erkennen, wie die Oberflächentemperatur ausfallen würde? Erst Platten legen und dann Temperaturunterschiede messen ist dann doch etwas kostspielig für die Erkenntnis, dass das Anbringen umsonst war.
    2) Geplant ist auch das Anbringen einer Außendämmung: Ist bei einer Außendämmung dann immer noch tendenziell das Problem vorhanden, dass die Träger im Verhältnis zum Rest schneller auskühlen und sich dadurch trotz Dämmung genau dort wieder Wasser niederschlägt?

    Danke für eure Nachrichten. :)
     
  2. #2 simon84, 30.01.2023
    simon84

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    Oder der Raum wird nicht ausreichend belüftet und geheizt ?
    andere Idee, die oberste Geschossdecke dämmen (von oben, im DG) ?
     
  3. Sash83

    Sash83

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    Geheizt wurde ausreichend.
    Es ist aber eine Kombination, zu kühle Träger und auch Lüftungsproblem. Die Räume sind recht schmal und die Deckenhöhe ist 2,90m. Selbst bei Durchzug dauert es mit der Durchlüftung/Luftdurchmischung. Gerade im engen Flur indem auch noch ein Sturz eines tragenden Elements verbaut wurde und dieser zum Bad angrenzt, ist das Problem am schlimmsten:
    [​IMG]
    Es wird eine Grundrissveränderung geben, sodass das Luftzirkulationsproblem in den Räumen weitgehend behoben wird.

    Das Dach soll im Sommer gedämmt werden, damit es auch im späteren Zuge ausgebaut werden kann. Während diesem Ausbau kommt dort in den Boden eine Dämmung und Fußbodenheizung rein. Ich bin nicht sicher, ob eine Dämmung des Oberboden jetzt Sinn machen würde, da die Stahlträger von den ungedämmten Außenwänden weiter Kälte bekommen, also die Kälte dort "angesaugt" und über den ganzen Träger geleitet wird. Eine Bodendämmung jetzt würde evtl verhindern, dass es in Raummitte zu Problemen an der Decke kommt, an den Kantenbereichen aber weiterhin. Oder irre ich? Aber das wird wohl die Frage sein, was leitet stärker - die Wärme von innen nach außen über den Träger oder die Kälte von außen nach innen... :cry

    Ist die Idee mit den Kalziumsilikatplatten erst einmal überflüssig, also würdet ihr zuerst die Außendämmung machen und dann schauen, ob die Platten noch nötig sind?
     
  4. #4 simon84, 30.01.2023
    simon84

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    Leg doch einfach mal ein paar 5cm Styropor Platten von oben aus (Außenwand bis Raummitte zB) dann siehst du es gleich.
    Für mich kommt das eher von oben und nicht von den Außenwänden
     
  5. #5 VollNormal, 30.01.2023
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    Zu 1)
    Das lässt sich berechnen, dafür gibt es diverse Tools, auch online z.B. ubakus.de.

    Zu 2)
    Vom Prinzip her ja, deshalb wird die Dämmung so ausgeführt, dass an der ungünstigen Stelle die Kondensation verhindert wird. Die gesetzlichen Vorgaben sind außerdem einzuhalten.

    Bei einer für dieses Jahr geplanten Außendämmung würde ich jetzt keine Aufwände mehr in eine Innendämmung stecken. Die paar Wochen lässt sich die Bude hoffentlich noch mit Heizen und Lüften schimmelfrei halten.
     
  6. BaUT

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    Ist das wirklich eine Ziegeldecke mit Stahlträgern und oberseitigem Aufbeton? Oder sind da unterseitig doch evtl. "nur" die Trockenbauschienen einer GK-Decke sichtbar? Eine Klopfprobe gibt die sofortige Antwort.

    Zum Thema Oberflächentemperatur nach Sanierung kann man ja mal vor Sanierung jetzt im Winter eine Thermografie machen, dann sieht man, ob es sich wirklich um schimmelpilzkritische Oberflächentemperaturen handelt oder ob hier eine Kombination aus zu hoher Raumluftfeuchte handelt. Vielleicht sielt auch Fogging eine Rolle.

    Wenn das DG sowieso ausgebaut werden soll macht tatsächlich eine kurzfristige Billiglösung der onberseitigen Deckendämmung mehr Sinn.
     
  7. #7 Viethps, 30.01.2023
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    Alles was unter Innendämmung fällt funktioniert schadensfrei nur, wenn Bauteile bisher trocken sind!
    Und das ist hier eindeutig nicht gegeben!
     
  8. #8 nordanney, 30.01.2023
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  9. Sash83

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    Danke für die Einschätzung. Ich werde denke zur Überbrückung tatsächlich "Restedämmung" betreiben und mal schauen was und ob das etwas bringt.


    Super Tipp zu ubakus - das ist mir bisher von google verwehrt geblieben ;-) werde ich mal ausgiebig rumspielen und wird auch zukünftig noch seine Dienste erweisen. Danke auch für deine Einschätzung auf die "Sommerdämmung" zu warten. Derzeit ist es unbewohnt und wird nur geheizt und täglich gelüftet


    Tatsächlich keine GK-Decke und auch kein Fogging. Vor Schimmelvernichter hat man eindeutig den Befall erkennen (und riechen) können. Als Anfang Januar der Energieausweis erstellt wurde, hat der nette Herr festgestellt, dass die Träger von den Wänden her kühler sind als zur Raummitte. Daher dachte ich, dass es mit den Außenwänden zu tun hat. Kann aber auch damit Zusammenhängen, dass in der Raummitte das Wärme-Luftvolumen höher ist als zu einer kalten Außenwand (in die Wärme ohne Dämmung ja auch abstrahlt).


    Trocken ist ja ein relativer Begriff. Zugegeben habe ich keine Messreihe von Feuchtigkeit in Wänden und Deckenbereichen über mehrere Tage zu unterschiedlichen Zeiten und Raum-/Außentemperaturen. Dass es dort immer wieder zu Feuchtigkeit kommt ist klar, sonst gäbe es keinen Schimmel. Eine Dauerdurchnässung schließe ich hier aber (trotz fehlender Messungen) aus, da Wände trocken und die Dachkonstruktion intakt ist. Daher war die ursprüngliche Idee, in einer Trockenphase Kalziumsilikatplatten zu verbauen, um diese Feuchtigkeit zu puffern.


    Mal eine Frage noch am Rande: Wenn Kalziumsilikatplatten der Umgebungsraumluft überschüssige Feuchtigkeit entziehen, welche Feuchtigkeitwerte verbleiben dann im Raum bzw. was bedeutet überschüssig? Kann ich davon ausgehen, dass überschüssig in diesem Zusammenhang bedeutet, alles was eine höhere Luftfeuchte als 60% ist, da die "gesunde" Raumluft doch Werte zwischen 40 und 60% aufweisen sollte?

    Danke aber nochmal für die Einschätzungen und Tipps zur "Überbrückung". :bierchen:
    Gerne berichte ich von Maßnahmen und welche Erfolge diese hatten; evtl. hilft dies auch anderen bei ähnlichen Problemen.
     
  10. BaUT

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    Wo kann man das denn nachlesen?
     
  11. BaUT

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    Nein - das tun sie nicht!
    Sie leiten lediglich Oberflächenfeuchte in die Tiefe der Platte (Sorptionsverhalten), so dass die Oberfläche weniger feucht ist und deshalb weniger schimmelpilzwachstumsgeeignet ist.
     
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  12. Sash83

    Sash83

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    Ein halbes Jahr ist vergangen und ich melde mich wie versprochen zurück.

    Die Feuchtigkeit
    Diese war wohl wirklich zu hoch, gerade bei Bewohnung und schlechter Heizung. Außenwände sind Erdberührend und ziehen Feuchtigkeit in die Böden, die im Inneren für Hohe Werte sorgen. Daher werden die Außenwände freigelegt, abgedichtet, eine Dränage gelegt um den Großteil der Feuchtigkeit im Schach zu halten. Weiter werden im Inneren die Böden (noch nicht geschehen) mit einem abdichtenden Ausgleichsspachtel behandelt. Dies passiert aber erst, wenn klar ist, wo die Leitungen für Zu- und Abwasser verlaufen. Keine Pläne und nur Vermutungen... nicht dass man wieder aufreißen muss. Jetzt heißt es erstmal im Badezimmer graben, denn unter dem "dünnen" Estrich findet sich nur eine Sandschüttung, locker 1 Meter tief. Mal schauen wohin die Rohre verschwinden...

    Die Deckenkonstuktion
    Niemand konnte es wirklich sagen, nun weiß man es. Stahlträger und dazwischen Platten aus Keramik (Bezeichnung ist mir unbekannt und kannte auch nur solche aus Beton). Klar auch, dass durch die Hohlkörper die Zwischenteile nicht so schnell auskühlen wie die Stahlträger. Ein Durchbruch wurde gemacht (für spätere Treppe) und die Durchlüftung ist nun sogut, dass nur noch vereinzelt Schimmelbildung zu sehen ist. Ich bezweifle aber, dass eine reine Deckendämmung von oben reicht, um die Oberflächenwärmedifferenz auszugleichen, sodass sich keine Feuchtigkeit mehr an den Stahlträgern ablagert.
    [​IMG]

    Das Dach
    Balken wurden ausgetauscht und auch die Fußpfette auf einer Seite, da sich diese bereits eindrehte und auch aus mehreren Teilen bestand. Siehe Bild:

    [​IMG]

    Weiter wurden die Balken mit denen gegenüberliegenden versteift. Ein Teil der Fußfetter (siehe Bild) liegt dabei nicht auf, hier wird später eine Außenmauer hochgezogen und wird dort ebenfalls noch unterstützen. Das war leider vorher nicht möglich, was eigentlich geplant war. Sich gegenüberliegende Dachbalken wurden miteinander verschraubt. Das hebt den Boden was nicht schlimm ist, denn Platz nach oben ist genug. Dafür entsteht viel Raum für Bodendämmung, was nicht das schlechteste ist.

    [​IMG]

    [​IMG]

    Fragen:
    1) Mach eine Deckenheizung bzw. ein Heizkabel entlang der Stahlträger Sinn, wenn sie von unten her freigelegt werden? Alternativ: Gibt es eine Streifendämmung für den Zweck, nur diese Stahlträger vom EG zu Dämmen? Erfüllt evtl. ein Wasserabweisender Anstrich die Funktion, dass es dort nicht mehr zu Schimmelbildung kommt, da das Wasser an der Oberfläche schneller wieder von der Raumluft aufgenommen werden kann? Evtl. doch lieber Kalziumsilikatplatten? Weniger Feuchtigkeit von Außen durch Boden und andere Defekte, bessere Raumluftzirkulation und Dämmung im OG reichen? Ich weiß nicht warum ich skeptisch bin.

    2) Der Boden im OG wurde damals mit einer ca. 5 - 8 cm dicken Betondecke ausgegossen. Sollte hier nun vor einer Dämmung eine Dampfsperre gelegt werden? Welche Dämmung wurdet ihr hier empfehlen? Es folgt danach auf der Holzkonstruktion ein Oberboden.

    3) Der Durchbruch zum OG wurde gemacht, da dort ein Treppenaufgang entstehen soll. Wie sind hier die freiliegenden Stahlbalken zu "behandeln". Können diese einfach mit z.b. Bauschaum seitlich "abgedichtet" werden?

    Viele Grüße.
     
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Kondensation an Decke durch Metallbalken

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