Kostendifferenz: Gasbrennwerttherme + Solarthermie -> Grundwasserwärmepumpe

Und was ist mit dem Strompreis?

Wenn der Strom billiger und das Gas teurer wird.

Mein GBWT würde ich mir notfalls sogar in die Küche oder Wohnzimmer hängen. In der Küche würde mich das leichte Rauschen gar nicht stören, im Wohnzimmer wäre es noch akzeptabel.

 

Mich als Verbraucher interessiert natürlich der Preis, den ich bezahlen muss. Da sieht es so aus, dass der Strompreis in den letzten Jahren sehr stark zugelegt hat, während der Gaspreis ungefähr gleich geblieben ist. Aktuell kostet die kWh Strom ungefähr fünf Mal so viel wie die kWh Gas. Da braucht es schon eine JAZ von 5, um gleichzuziehen.

Suche einfach mal. Am ehesten wirst Du in den Threads mit mehr als 40 Seiten fündig. Eigentlich driftet jeder längere Heizungsthread in die Richtung ab.

Dabei wäre die Entscheidung so einfach, wenn mal jemand die Gas- und Strompreise der nächsten 50 Jahre verbindlich festlegen würde.

Ich bin jedenfalls froh über meine Gas-Heizung: Bewehrte Technik, die praktisch von jedem Heizi beherrscht wird, zu einem guten Preis und Brennstoffkosten < 500 Euro.

 

Schon hast Du ein Hauptproblem bei dieser Vertragslage erkannt.

Nein, das muß überhaupt nicht. Und das sollte auch nicht so lauten!

Dann laß es ändern!

In aller Regel ist das eben doch NICHT gleich - manchmal nicht einmal wertig...

 

Ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Beim Gaspreis kommst Du unter Berücksichtigung der Grundgebühr und einem durchschnittlichen Jahreswirkungsgrad auf irgendwas zwischen 6Ct. und 7Ct./kWh. Regionale Unterschiede nicht vergessen, und ich würde auch nicht darauf wetten, dass der aktuelle Gaspreis wirklich Bestand hat. Ich kenne auch Gaspreise die in Richtung 10Ct./kWh gingen und die nur mit viel Schönrechnerei (wieviel kWh Energieinhalt hat nun 1 m3? bei welcher Temp.? Was wqurde beigemischt? ) unter die Schallgrenze gehalten wurden. Heizöl ist aktuell ja auch billig, und auch da würde ich nicht darauf wetten, dass das so weiter geht.
Bei Strom scheint im Moment die Luft raus zu sein nachdem in den vergangenen Jahren Dank EEG & Co. die Preise drastisch getrieben wurden.
Wie das in 10 Jahren oder 20 Jahren aussehen wird, wir werden sehen.

Eine JAZ um die 5 ist bei einer GW-WP an sich kein Problem. Die Temperatur des GW ist regional unterschiedlich, doch bei den üblichen Bohrtiefen wird man nur sehr selten auf Temperaturen unter 10°C treffen, und das auch nur kurzzeitig im Verlauf eines Jahres. Die meiste Zeit kann man mit einer Wassertemperatur zwischen 10°C und 15°C rechnen. In München gibt es ein umfangreiches Netzwerk an Messstellen, die meisten kommen auf eine durchschnittliche (mittl.) GW Temperatur von 12°C, in manchen Bereichen kann im Spätjahr die GW-Temperatur sogar die 20°C Marke knacken.

Alles in allem also sehr gute Randbedingungen für eine GW-WP. Werden dann noch die Brunnen ausreichend dimensioniert, dann kann man die kWh Wärme für 4 bis 4,5Ct. erzeugen.

Knackpunkt sind, wie so oft, die Investitionskosten. Hier muss man erst einmal eine Firma finden die Ahnung von der Sache hat, und die sich nicht gleich eine goldene Nase verdienen möchte, nur weil es um eine WP geht. Der Montagaeaufwand ist überschaubar und mit 2 Mann für 1 Tag ist die Kiste betriebsbereit. Die meiste Zeit geht dabei sowieso für die Inbetriebnahme (Brunnen, Volumenstrom etc.) drauf. E-Anschluss und 4 Rohre anschließen, das ist wirklich überschaubar.

Ich sehe nichts was hier einen Aufpreis von 23T€ rechtfertigt, nicht einmal wenn es die Gasbrennwerttherme mit allem drum und dran kostenlos gäbe.

 

Der Punkt ist nicht, dass es Ausschreibungen betrifft, sondern "öffentliche Ausschreibungen", an die gewisse Anforderungen gestellt werden. Private Ausschreibungen sind davon nicht betroffen. Da muss man auch nicht den wirtschaftlichsten Bieter nehmen, kann nachverhandeln, Leistungen ändern etc., sofern man sich einig wird.