Leerrohre aus der Mode ?

LOL

Die meisten Endgeräte (außer neuere Laptops und PCs) haben einen 10/100 Ethernetanschluss. Schau mal ob Du einen TV mit schnellerem Ethernet findest.
Für die Haus/Wohnungsinterne Verkabelung reicht CAT6/CAT7 völlig aus.

 

"Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt”. (Thomas Watson, 1943)

Mit solchen Prognosen wäre ich vorsichtig, besonders weil es vor CAT 6 ja schon ein paar weitere CAT-Versionen gegeben hat, die offenbar auch nicht ausgereicht haben. Die Frage ist daher nicht ob CAT 6 ausreicht, sondern wie lange noch.

 

wer sagt, dass die nicht ausreichen?

Dem 0815 bisschen Internet Surfer zu Hause würde nach wie vor ein RG58 Netzwerk reichen.
Und Multimediainhalt wird sowieso meist über WLAN gestreamt.

ein sauberes sternförmiges CAT6/CAT7 Netz in 25er Installationsrohr verlegt, den Sternpunkt örtlich gut gewählt, und man hat Ruhe die nächsten Jahre/Jahrzehnte

 

Das reicht so lange, bis man für seinen Arbeitgeber Home Office macht und dabei Software-on-demand verwendet und die Kundendaten aus Sicherheitsgründen in der Cloud liegen. Oder bis man einen Medienserver über eSata anbindet, der im Keller steht. Schon mal via Ethernet mit 100 MBit/s Videos bearbeitet oder auch bloß eine Sammlung Urlaubsfotos auf dem Familien-Server gelöscht oder ein Backup gefahren? 10 GBit-Ethernet ist bei CAT 6 nur bis 30m Leitungslänge spezifiziert. Die sind auch im Einfamilienhaus zwischen Keller und Dachboden schnell überschritten.

Wir wissen doch gar nicht, was die Zukunft bringt, daher wäre ich mit solchen Aussagen über die nächsten Jahre/Jahrzehnte sehr, sehr vorsichtig.

 

Das 4K-Fernsehbild vom Medienserver aus dem Keller zum Beamer im Wohnzimmer via WLAN? Wird in vielen Häusern nicht funktionieren.

 

Schön für Dich, dass Du sowas hast.
Da gehörst Du zu den wenigen Personen, die sich tatsächlich um Netzwerk etwas mehr Gedanken machen müssen.

 

Ich rede von der INDOOR-Verkabelung. Und da reicht Cat6a/e und Cat7 vollkommen aus. Wenn du von der OUTDOOR-Anbindung sprichst, hast du natürlich vollkommen Recht. Da ist Kupfer einfach eine Katastrophe, wenn du eine Gigabit-Anbindung möchtest.

 

Wenige Personen? Woher willst Du wissen, was die Leute in den "Jahren/Jahrzehnten" von denen Du hier schreibst, zu Hause haben werden? Glaubst Du wirklich, die technische Entwicklung bleibt plötzlich stehen? Oder baust Du Dein Haus alle paar Jahre neu?

 

Was ein Schwachfug. Die Software-on-demand benötigt auch die entsprechende Anbindung über deinen Internetprovider. Und sind wohl weniger die 10 GBit/s des Cat7 ein Problem, als viel mehr die <500 MBit/s, die bei dir ankommen. Oder willst du uns jetzt erzählen, dass du eine > 10 GBit/s Standleitung aus deinem Homeoffice zu deinem Arbeitgeber oder dem Softwarelieferanten hast?

Und warum sprichst du bei Cat6e/a und Cat7 plötzlich von 100MBit Ethernet? Es werden bis 10 GBit/s ermöglicht. Und der Bandbreitenverlust bei längeren Kabeln (deshalb übrigens auch eine sternförmige Verkabelung) in einem Privathaus liegt im Promillebereich. Das wirkt sich erst spürbar aus, wenn du von mehreren 100m sprichst.

Eine Glasfaserverkabelung im Haus ist aktuell absolut unpraktisch, da du erst überall einen Medienverteilter dazwischenschalten muss (der extern mit Strom versorgt werden muss), bevor du ein Endgerät anschließen kannst.

 

Es reicht schon eine Ethernet-Verkabelung bis zur Türklingel mit Videokamera am Gartentor, um Kupfer an Grenzen zu führen. Spätestens, wenn das Installationsrohr spröde wird und Feuchtigkeit reinkommt.

 

Möglich, dass ich hier etwas blauäugig bin.
Aber ich denke nicht, dass sich die Leitungsgebundene Netzwerkverbindung sehr stark weiter entwickeln wird.

Aber egal, ich habe ein paar mal schon geschrieben, ein sternförmiges Netz mit CAT6/CAT7 Leitungen in 25er Rohr, und man sollte damit auskommen.
Den Sternpunkt örtlich günstig gewählt, um einmal Internet über LWL einspeisen zu können.

 

Zu diesem Zweck existieren spezielle Outdoorkabel. Auch bei Glasfaser musst du zu diesem Zweck ein Outdoorkabel verwenden. Wasser stellt ebenfalls eine Gefahr für ein Glasfaserkabel dar, das davor nicht ausreichend geschützt ist.

 

Gibt's in den USA schon seit 2015 und kommt hier bei einigen lokalen FTTH-Anbietern in Ballungsräumen ab 2018. In Südkorea geht's mit NG-PON2 bereits hoch auf 50 GBit/s für Endkunden. Offenbar reißt Du Dein Haus alle paar Jahre ab und baust neu, wenn Du nur in so kurzen Zeiträumen denkst. Andere kalkulieren mit 50 bis 80 Jahren Nutzung für's Eigenheim.

Für einen IT Project Manager bist Du jedenfalls bemerkenswert schlecht informiert und scheinst nicht an Morgen zu denken. Internet und Computer haben sich ja bekanntlich auch nicht durchgesetzt. :-)

 

Ich staune auch, mit welcher Überzeugungskraft hier Einige verkünden, was in Zukunft gebraucht wird und was nicht.

Warum nicht das Netzwerkkabel in Installationsrohre legen? Dann kann die Zukunft kommen.

 

Ich habe hier an keiner Stelle behauptet, dass man das in 50 Jahren nicht evtl. benötigt. Dann hat sich die Technik der Übertragung und der Träger aber auch wieder grundlegend geändert und LWL in ihrer heutigen Form ist wahrscheinlich gar nicht mehr nutzbar. Wenn du dann heute Glasfaser zur INDOOR-Verkabelung umsetzt und diese Verkabelung umständlich um Konverter ergänzen musst, die die optischen Signale in digitale wandeln, bevor du sie an Endgeräte anschließen kannst, dann halte ich das defintiv für falsch. Insb. deshalb, weil die Anbindung ans Internet das auf längere Sicht (leider) gar nicht erfordert.

Und jetzt halte dich fest. Ich bin IT Project Manager bei einem der größten Festnetz- und Mobilfunkbetreiber der Welt. Und speziell in Deutschland wir es FTTH mit mehr als 10 GBit/s in den nächsten Jahren bezahlbar auch nicht geben. So schnell kann die benötigte Infastruktur in Deutschland gar nicht gebaut werden, auch wenn man die Mittel unbegrenzt wären und man es gerne so hätte. Allein die Vectoring-Entscheidung der BNetzA zugunsten der Telekom wirft uns um Jahre zurück.

 

Gerade weil niemand vorhersagen kann, was die Zukunft bringt, ist es doch völlig vermessen, CAT 6A/CAT 7 für ein Einfamilienhaus, das sicher noch 50 bis 80 Jahre stehen wird, als ultima ratio zu empfehlen. Was spricht aus Deiner Sicht dagegen, Installationsrohre zu verlegen, falls eben doch Glasfaser zum Standard wird oder in 20 Jahren ein ganz anderes Übertragungsmedium kommt? Reicht ja schon aus, wenn CAT NGN eine bessere Abschirmung verlangt als sie CAT 7 gegenwärtig bietet, dann kannst Du die ganz schöne, ohne Installationsrohr verlegte Sternverkabelung abschreiben.

Verstehe nicht, warum man sich ohne Not Optionen für die Zukunft verschließen sollte.

 

Grundsätzlich sollte man alle Kabel im Installiationsrohr verlegen. Und grundsätzlich spricht auch nichts dagegen Leerrohre für Glasfaser oder sonstiges vorzusehen. Mir ging es hier nur darum aktuell von einer Glasfaserverkabelung abzuraten und stattdessen Cat6a/e oder Cat 7 zu wählen.

 

Ihr lest die Beiträge anscheinend nur halbherzig.