Lohnt sich 2015 noch eine PV-Anlage

Diskutiere Lohnt sich 2015 noch eine PV-Anlage im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Gut,gehen wir nochml auf die 10 kWp, installiert in Bayern wenn das Gerüst sowiso steht weil das Haus neu gebaut wird, mit 1100kWh/kWp, und...

  1. R.B.

    R.B.

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    Du hast den Jahresertrag extrem hoch angesetzt, das schaffst Du nicht, und schon gar nicht über die 20 Jahre. Praktisch bist Du irgendwo zwischen 900kWh/kWp und 950kWh/kWp pro Jahr in den letzten 5 Jahren. Ist die Ausrichtung dann nicht optimal, dann kann der Jahresertrag auch mal unter die 900kWh/kWp sinken.

    Die Investitionskosten können für eine 10kW Anlage hinkommen, zumindest wenn man günstige Module verwendet. Bei 5kW, und davon war oben die Rede, kann es aber schnell in Richtung 1.400,- € bis 1.500,- €/kWp gehen. Muss ich dann die vorhandene Fläche optimal nutzen, und verbaue Monos anstatt Poly oder gar Dünnschicht, dann bewegt man sich mit Sicherheit in der 1.500,- €/kWp Klasse, eher noch etwas höher.

    Auch das Thema Wartung sollte man nicht unterschätzen, das hat nichts mit beweglichen Teilen zu tun. Die Oberflächen der PV Module verschmutzen mit der Zeit erheblich. Der Regen als Reinigung hilft hier nur bedingt, und gerade in Gegenden mit vielen Holzheizern hast Du schnell einen Dreckbelag auf den Modulen der den Ertrag mindert. Auch Bäume in der Nähe (Pollen) beeinflussen die PV Fläche nicht nur durch Verschattung, sondern auch durch Verschmutzung. Ich war letztes Spätjahr an einer Anlage da war auf den Modulen ein richtig klebriger Belag, auch ohne Bäume in der Nähe, und das nach ca. 5 Jahren Betrieb. Der Leistungsverlust war schwer abzuschätzen da die Erträge im Spätjahr sowieso schon geringer waren, aber auf´s Jahr gesehen dürfte sich das sicherlich auf mehr als 10% summiert haben.
    Dafür waren die Verbinder in erstaunlich gutem Zustand.

    Bei eine langfristigen Betrachtung muss man auch die Alterung der Module berücksichtigen. Die Hersteller garantieren max. 10% Verlust nach 10 jahren, 20% nach 20 Jahren. Glücklicherweise liegen aktuelle Module deutlich besser. Trotzdem kann man das nicht unter den Tisch fallen lassen. Hier muss man mit 3-5% in 10 Jahren rechnen, in 20 Jahren mit bis zu 10%. Bleibt es nach 20 Jahren noch einstellig dann hat man Glück gehabt.

    Garantieverlängerung des Wechselrichters auf 20 jahre kostet in der 5kW Klasse um die 800,- €, für einen 10kW WR um die 1.200,- €. Man kann darauf auch verzichten, dann muss man halt im Schadensfall selbst für Ersatz sorgen, und was die WR in 10 oder 15 Jahren kosten werden, das kann man nur vermuten. Sicher ist, dass der Preis deutlich höher liegen wird als heute.

    Ein weiterer Knackpunkt sind die Module selbst. Man kann diese gegen Schäden versichern, aber nicht gegen einen Defekt. Sollte ein Modul defekt werden dann stellt sich die Frage ob man Garantieleistungen hat und wie bzw. ob man diese überhaupt in Anspruch nehmen kann. Gibt es den Solarteur noch? Gibt es die Garantie nur vom Hersteller? (Sitz in China?) habe ich ein Garantieversprechen eines Herstellers in Asien dann muss ich meine Garantieansprüche auch dort geltend machen. Viel Spaß dabei. Gibt es den Hersteller noch? Wurde zwischenzeitlich umfirmiert? Und wer übernimmt die Kosten für den Austausch vor Ort?
    Da sind eine Menge Fragen zu klären und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Kunde auf den Kosten sitzen bleibt oder dass die ganze Aktion teurer wird als ein neues Modul.

    Zur Finanzierung, da ist der Ansatz mit den 2% fraglich. Kommt halt darauf an was für eine Strategie man fährt. Möchte man die Anlage tatsächlich über die 20 Jahre verteilen, dann wird der Zinssatz deutlich höher liegen. Bei 10 Jahren Laufzeit und zinsbindung kommt man sicherlich in den Bereich 2% bis 3%. Da fließt dann halt der Ertrag der ersten 10 Jahre komplett in Zins und Tilgung, dafür profitiert man nach den 10 Jahren. Oder man verteilt auf 20 Jahre und hat jedes Jahr ein bisschen was vom Ertrag, dafür ist dann der Zinssatz und natürlich die Zinslast über die gesamte Laufzeit höher.

    Jetzt darfst Du gerne noch einmal rechnen. Ich habe es in den letzten 12 Monaten nicht geschafft, unter realistischen Annahmen, und ein bisschen schönrechnen, eine Rendite VOR Steuern von 2% zu erreichen. Das reicht bei weitem nicht um das Risiko abzudecken.

    Unterstellen wir einen Jahresertrag von 950kWh/kWp mit 12,4Ct./kWh (aktuelle Einspeisevergütung) und max. 10% Leistungs-/Ertragsverlust in 20 Jahren, dann wie von Dir angesetzt 1.000kWh zu 0,20 € Eigenbedarf, dann ergeben sich Jahreseinnahmen von 1.012,- €, oder in 20 Jahren Einnahmen von 20.240,- €. Selbst wenn wir unterstellen, dass der Strompreis (Bezugspreis) um 20% steigen sollte, wären es nur 20.280,- € an Einnahmen.

    Gehen wir von Investitionskosten in der Größenordnung von 1.400,- €/kWp also 14.000,- € aus. Diese sollten langfristig auf 20 Jahre finanziert werden, dann ergibt das bei einem Zinssatz von 3% im ersten Jahr eine monatliche Rate von knapp über 90,- € (93,33 €). Im ersten Jahr werden also die Erträge noch nicht einmal ausreichen um den Kredit zu bedienen. Der Kredit würde über seine gesamte Laufzeit Kosten von etwa 4.200,- € verursachen. Bei einem Zinssatz von 2% (für 20Jahre LZ/Zinsbindung eher unwahrscheinlich) wäre die monatliche Rate zu Beginn 81,66 € und könnte somit gerade so durch die Erträge gedeckt werden. Die Gesamtkosten des Kredits belaufen sich auf 2.811,- €.

    Weitere jährliche Kosten wären sagen wir mal 100,- € für Wartung. So eine Wartung kann Voraussetzung für den Erhalt der Versicherung sein, das hängt vom Anbieter ab. Zudem wird dadurch sichergestellt, dass die Anlage über ihre Laufzeit auch die prognostizierten Erträge liefert. Keine Anlage läuft 20 Jahre ohne dass man nach ihr schaut. In den ersten Jahren ist das noch ziemlich entspannt, aber irgendwann kommen die kleinen Wehwechen und das kostet eben Geld. Sei es eine Halterung die ausgetauscht werden muss, Steckverbinder, eine Leitung oder was weiß ich.
    Den Versicherungsschutz kann man mit einem Gegenwert von etwa 60,- € p.a. ansetzen. Ob das nun als Aufpreis in der vorhandenen Versicherung bereits enthalten ist, oder ob hierfür ein neuer Vertrag abgeschlossen wird, da hilft nur Konditionen und Tarife vergleichen.

    Tja, und dann bleibt noch das Risiko das man bewerten müsste. Was passiert wenn ein Modul defekt wird? Wer tauscht den WR aus wenn er defekt ist? usw. Was übernimmt davon die Versicherung, was muss man als Selbstbeteiligung beisteuern?

    Über Steuern braucht man sich kaum noch Gedanken machen, denn da bleibt nichts zu versteuern. Was dann in 20 Jahren sein wird, darüber kann man nur spekulieren. Eventuell muss die Anlage umfangreich erneuert werden weil der Versorger eine Einspeisung mit dem bisherigen equipment nicht mehr zulässt, vielleicht muss bis dahin der neue Opti-Super-Smart-Zähler installiert sein damit die Anlage überhaupt am Netz bleiben darf, vielleicht fallen auch alle paar Monate ein paar Zellen oder Module aus, oder was weiß ich.

    Betrachtet man die lange Laufzeit dieser Vorhaben dann fällt halt auf, dass der Betreiber wie üblich das maximale Risiko trägt, und die Bonbons überall landen, nur nicht bei ihm.
     
  2. #82 mastehr, 11.06.2015
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    Warum sollte gerade bei Wechselrichtern der Trend umgekehrt sein und der Preis in der Zukunft deutlich höher liegen als heute?
     
  3. BenLuc

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    Du hast viele Punkte angesprochen die mit Sicherheit zutreffen sind. Aus Erfahrung kann ich nur sagen ich habe SF Module und K WR letzteres bietet 5 Jahre Garantie. Anlage wurde Ende 2012 errichtet. Habe bis jetzt an Kosten nur die Versicherung von Ca. 70 Euro pro Jahr. Dieses und anderes wird als BA gelten gemacht. Die Anlage wird linear abgeschrieben. Der preis des WR ist kontinuierlich gesunken. Habe Bekannte die Anlagen aus 2000 2002 und 2009 haben. keiner hat bis jetzt wartungskosten gehabt. Eine Reinigung wird im Bedarfsfall selbst vorgenommen und kann steuerlich gelten gemacht werden. Auch eine leistungsminderung konnte bei keiner Anlage festgestellt werden. Ein Risiko verbleibt immer. Die einspeisevergutung bleibt auf 20 Jahre hoffentlich bestehen. Schaut man sich von meinen modulen die preisentwicklung an geht die Tendenz stark nach unten. Jede Reparatur bzw. Erneuerung kann man ansetzen. Meine Anlage hat bis jetzt immer mehr produziert als prognostiziert. Auch ist bei mir vertraglich geregelt sollte die jahreswerte nicht erreicht werden gibt es entschadigung (ob die in Bedarfsfall greift Sei dahingestellt)
     
  4. #84 ultra79, 11.06.2015
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    Ich betone nochmal das da explizit "auch" stand. Es ging in der Diskussion auch um Eigenverbrauch und Lastprofil - und selbstverständlich spielt es eine Rolle ob Mittags die Anlage 7 kW runterwirft und dann jemand kocht (oder eben nicht).
     
  5. Hfrik

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    Also in Bayern nur 900kWh /kWp wäre eher sehr niedrig, dort ist es deutlich sonniger als in Kiel. Siehe auch die entsprechenden Referenzerträge aus der Gegend. 1400€ erreicht man, wenn extra ein Gerüst gestellt werden muss, also beim Bauen im Bestadn ohne Sanierung, also worst Case. Heute wird man eher eine PV-Anlage bauen, wenn sowiso ein Gerüst steht, weil z.B. neu gebaut wird oder Arbeiten am Dach anstehen. Mono-Module kosten aktuell 610€ /kWp Netto, (260W-Klasse), darüber kommt man nur auf extrem kleinen Dächern für eine 5kW Anlage.

    Bezüglich Selbstreinigung gibt es viele Untersuchungen, sowie Praxistests. Bei Dachneigung über 10% ist das nicht wirklich ein Thema. Mit hinspekulierten Ertragsminderungen kommt man da nicht weit.

    Ertragsminderung: auch da gibt es zu kristallinen Modulen Langzeitunterscuhungen vom Fraunhoferinstitut. Die sehr gut aussehen, besser als erwartet. in 20 Jahren Einstellig ist wohl eher der normalfall, die Garantien sind sehr auf der sicheren Seite. Dünnschicht sieht allerdings anders aus zum Teil.

    Du gehst halt überall vom maximalen Risiko aus, und wunderst dich dann warum die Rechnung negativ ausfällt. Teure Anlage, schlechter Ertrag, viele Defekte, etc. Mal ganz ehrlich: wei viele Klemmverbinder und Kabel mussetest Du schon in den letzten 20 Jahren in deiner weitaus komplexeren Hausverkabelung in den letzten 20 Jahren tauschen? Ich in den letzten 40 Jahren exakt 0. Entsprechend sehen die Wartungskosten bei der Solaranlage aus.

    Mögliche Positive Entwicklungen werden auch ausgeblendet - was sit wenn an der 10kWp-anlage in 10 Jahren tagsüber das E-zweitauto zum Laden hängt und die Wärmepumpenheizung den grossteil des warmwassers und einen Teild er Heizung mit PV erledigt, udnd eswegen der selbstgenutzte Anteil auf 5000kWh steigt?
    Die Solaranlage muss man ähnlich sehen wie eine Mietwohnung mit einem sehr solventen Mieterund sehr robuster Bauweise. Oder relativ zu einer längerfristigen Anleihe eines sehr solventen Schuldners. Was bekommt man für Bundesschulden bei 20 Jahren Anlagefrist, was für die Solaranlage, wenn man mit Eigenkapital baut?
     
  6. R.B.

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    Weil ein Wechselrichter heute auch mehr kostet als vor 20 Jahren. Hier geht es um eine langfristige Betrachtung (Inflation).
     
  7. #87 mastehr, 11.06.2015
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    Dann aber bitte auch die Kosten für die Ausstattung miteinrechnen und prüfen, ob die Versicherungen auch haften, wenn gewerbsmäßig auf dem Dach rumgeturnt wird.
     
  8. #88 mastehr, 11.06.2015
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    In dem Zusammenhang erscheint mir das "deutlich" etwas übertrieben. Gerade Elektronikprodukte unterliegen nicht unbedingt der Inflation in dem Maße wie andere Güter.
     
  9. R.B.

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    Du hast meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Ich habe mit 950kWh/kWp gerechnet und nach 20 Jahren etwa 10% an Leistungsminderung berücksichtigt, durchschnittlich also auf die 20 Jahre 5%.

    Ich könnte ja auch rechnen was mich eine Anlage kostet, aber das wäre nicht repräsentativ. Ein Ansatz von 1.400,- €/kWp ist für Lieschen Müller die sich eine PV Anlage bestellt eher wahrscheinlich.

    Das Argument "wenn irgenwelche Arbeiten am Dach anstehen" ist in meinen Augen nicht brauchbar, denn dann müsste man spekulieren wie hoch dann die Einspeisevergütung ist...in 1 oder 2 oder 5 Jahren. Die Annahme war, wenn Lieschen Müller heute zum Solarteur geht und sich eine 5kW Anlage planen lässt.

    Der Vergleich hinkt. Es geht nicht um ein NYM irgendwo im Keller, sondern die Module, Verbindungen, Verbinder sind mehr oder weniger ungeschützt draußen im Freien. Temperaturschwankungen von -20°C im Winter und +50
    °C im Sommer wenn die Hitze auf die Module knallt, dann Wind, Regen, Schnee, mal hohe mal niedrige Luftfeuchtigkeit. Das alles belastet das Material.

    Was wäre wenn.....das Benzin morgen nur noch 50Ct./Liter kostet, und Gas für 4Ct./kWh zu kriegen ist? oder wenn wir zu einem Bruchteil der Kosten in 10 jahren nur noch mit Wasserstoff fahren? Dann bleibt nur die gesicherte Einspeisevergütung.

    Keine Ahnung woher Du das hast, meine Erfahrung sind da ganz andere. Ein Beispiel hatte ich Dir oben genannt. Um wirklich einen Reinigungseffekt zu erzielen bräuchte man einen heftigen Regen und das nicht nur über viele Stunden. Ansonsten verschmiert der Regen mehr als er reinigt. Das sieht man auch sehr schön an der unteren Modulkante.

    Bei solchen langfristigen Anlagen ist es kein Problem ein Angebot für 2% zu finden, und zwar mit Null Risiko.

    Wenn ich mir heute eine PV Anlage auf´s Dach baue dann ist das bestenfalls eine Spekulation auf die Zukunft aber keinesfalls eine Investition mit sicherer Rendite.
     
  10. #90 Lexmaul, 11.06.2015
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    Brauchste nicht - ich hatte mich mit der EEG-Umlage vertan - mea culpa! Wobei es trotzdem um Peanuts geht, was da versteuert wird....

    R.B. kannste nicht überzeugen - er wird in diesem Thema immer Argumente finden/suchen, die dagegen sprechen ;)
     
  11. R.B.

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    Du musst das wirklich langfristig sehen. Den WR der heute sagen wir mal 1.200,- € gekostet hat gibt es vermutlich in 10 Jahren schon nicht mehr. Man muss dann nehmen was der Markt hergibt, und da ist bei einer Inflationsrate von x% die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der neue WR halt teurer wird. Was kostet heute ein Kleinwagen? Was hat man vor 20 Jahren für einen Kleinwagen bezahlt?
    Natürlich werden elektronische Produkte günstiger, aber sie haben nur eine stark begrenzte (Markt)Lebensdauer, danach werden sie ersetzt weil es Bauteile nicht mehr gibt oder der Hersteller keine Marge mehr fahren kann. Oder glaubst Du S.. verkauft Dir in 10 jahren einen WR zum Selbstkostenpreis oder gar darunter?
    Schau Dir mal das Lieferprogramm für WR von vor 10 Jahren an und vergleiche das mit heute. Diese alten Modelle wurden zwischenzeitlich alle ersetzt, und oh Wunder, die neuen Modell sind gleich teuer oder teurer.
     
  12. R.B.

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    Nö, ich bin nur Realist. Ich kann auch nicht von meiner Situation auf andere schließen, sonst müsste ich überall eine PV empfehlen. Was ich mir auf´s Dach schraube, und was sich für mich rechnet, muss sich für andere nicht auch rechnen.
     
  13. #93 karo1170, 11.06.2015
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    Mögliche Entwicklungen vorherzusagen ist schwieriger als Kaffeesatzlesen. Wie werden sich z.B. die Kosten für Rückbau und Entsorgung der Anlage am EOL-Tag gestalten? Ob man die Module für teuer Geld entsorgen muss oder dafuer noch Geld bekommt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht sagen. In der Kostenbetrachtung dafür einen Puffer einzuplanen ist aber sicher nicht verkehrt. Es sei denn, man muss/möchte etwas schönrechnen...
     
  14. Hfrik

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    @ RP, wenn man nur mit Eigenkapital baut kommt die Solaranlage aber auf eher mehr als 2% rendite, insbesondere wenn nicht alle Worst-Case annahmen eintreffen. Dafür ist das Ausfallrisiko der Bundeschuld über 20 Jahre auch schon von 0 verschieden.
    und steigende Preise bei Wechselrichtern widersprechen allen Marktprognosen und allen Erfahrungen bei Skaleneffekten. Voraussetzung wäre dass der Markt nicht wächst sondern eher Schrumpft. Bei wie erwarter wachsendem Solarmarkt sind sinkende Wechselrichterpreise in den nächsten Jahren zu erwarten, da die zwingend einzusetzenden Rohmaterialien weit davon entfernt sind den aktuellen Gerätepreis zu bestimmen. Es wirkt also auf fast den gesamten Gerätepreis der empirische Skaleneffekt von 20% je Marktverdoppelung, die im Solarbereich alle 3-4 jahre stattfindet. Den heutigen Nominalpreis anzusetzen ist daher eher sehr konservativ. Suche mal jemanden der für seinen 2. WR gleichviel oder mehr gezahlt hat wie für den ersten.
    und nein, die Kabel die bei mir der Witterung ausgesetzt sind und darauf ausgelegt sind zeigen auch keine höheren Störungsraten. Auch nicht bei den Anlagen die ich beruflich betreue - und dort sind eher tausende km verbaut.
    Nja, man kann auch bei der Kalkulation der Rendite einer Mietwohnung eine Kostenposition für die regelmässige Wartung der innenwände ansetzen. Es wird sich sicher auch ein Handwerker finden der den Wartungsvertrag anbietet.
     
  15. #95 Lexmaul, 11.06.2015
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    Und Lohnsteigerungen & Inflation werden einfach mal außen vor gelassen, oder wie soll man das verstehen?
     
  16. reezer

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    welchen Puffer hast du in der Kalkulation und Finanzierung deines Wohnhauses für genau diesen Fall eingebaut , oder hast du dort "etwas schön gerechnet" ?
    wobei bei einem Haus - im Gegensatz zu einer PV Anlage - die Risiken und die betreffenden Materialien sowohl bekannt als auch rein mengenmäßig unverhältnismäßig viel höher sind.
    Wenn man will dann kann man in jeder Suppe ein Haar finden
     
  17. R.B.

    R.B.

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    Klar, man kann sich alles schönrechnen. Ich kam in den letzten Monate nie auf mehr als 2% Rendite, zumindest wenn man realistisch rechnet, und die 2% vor Steuern erreiche ich auch ohne Risiko und ohne Kapitalbindung für die nächsten 20 Jahre.
    Vor ein paar Jahren habe ich 2 Anlagen gebaut die sich in grob 7 Jahren rechnen. Da waren aber die Rahmenbedingungen anders, und ich zahle weder für die Module noch für den WR oder die Montage irgendwelche Markpreise. Somit ist das nicht vergleichbar. Es wäre also unsinnig wenn ich jetzt mit diesen Zahlen hantieren würde und einem Fremden darauf basierend eine PV Anlage empfehlen würde.

    In der Rechnung steckt ein Denkfehler. Die WR haben in den letzten 20 Jahren eine beindruckende Entwicklung hingelegt. Das beginnt bei der Technik, geht über die Fertigung bis hin zum Verkauf(mengen). Alle Faktoren sprachen da für einen fallenden Preis. Der Preisverfall wurde zwar teilweise durch bessere Technik kompensiert aber unter´m Strich bleibt immer noch eine erhebliche Preissenkung. Diese Entwicklung kann und wird aber so nicht weiter gehen, das würde jeglicher Erfahrung widersprechen.
    Bsp.: Eine jährliche Verdopplung der Verkaufszahlen ist zum Zeitpunkt der Einführung gar kein Problem, das erreicht man ohne große Anstrengungen. Weitere Steigerungen waren Dank unserer Politik auch schon gesichert. Solche Steigerung sind heute aber nicht mehr möglich, denn wohin will man all die Dinger verkaufen?
    Auch die Produktionskosten sind in den letzten Jahrzehnten, trotz steigender Lohnkosten, drastisch gefallen. Während man die Dinger vor 20 Jahren noch von Hand zusammengenagelt hat (zeitintensiv) ist der Fertigungsprozess heutzutage weitestgehend automatisiert. Wo möchte man da noch optimieren?

    d.h. Ein Produkt x wird langsam aber sicher in einen Bereich kommen in dem es nicht mehr genug Marge abwirft. Steigende Lohn- und Fertigungskosten tragen ihren Anteil dazu bei. Dann muss man es durch ein neues Produkt ersetzen mit dem man wieder einen höheren Verkaufspreis und somit eine höhere Marge erzielen kann. Das neue Modell kann man aber nur verkaufen wenn man es zumindest anders gestaltet, sonst werden die Kunden nicht darauf anspringen. So werden dann zusätzliche features eingebaut, evtl. an der Effizienz ein bisschen gedreht, und vor allen Dingen werden Schaltungen vereinfacht.
    Mit dem neuen Produkt erzielt man dann wieder einen höheren Verkaufspreis, eine höhere Marge, und hat wieder Luft nach unten um zukünftige Preissenkungen mitzumachen.

    Auf lange Sicht ist es daher gut möglich, dass ich bei einem Austausch des WR genau so viel auf den Tisch blättern muss wie heute, oder gar noch mehr. Die Spekulation, dass ich in 10 oder 15 Jahren den WR zu vielleicht 50% des heutigen Preises kaufen kann ist in meinen Augen weltfremd. Das würde jeglicher Erfahrung widersprechen.

    Es wird sich sowieso die Frage stellen, ob der Preisverfall bei PV Anlagen im bisherigen Tempo weitergehen wird. Beobachtet man den internationalen Markt für PV Zellen, dann wird man feststellen, dass in den letzten 1-2 Jahren vermehrt auch Monate dabei waren in denen der Preis (in USD) gestiegen ist. Das wäre vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen. Der aktuell schwache Euro führt auch dazu, dass uns das viel stärker trifft.

    Aber mal abwarten. Noch ist anscheinend Luft nach unten.
     
  18. R.B.

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    gerade das sind ja Faktoren die zu einem höheren Preis führen. Ich muss diese aber auf heutige Sicht übertragen, da ich ansonsten ja auch bei den Erträgen eine Inflationsfaktor mit einführen müsste. Was sind 12,4Ct./kWh Einspeisevergütung in 10 oder 20 Jahren noch "wert"? Aus heutiger Sicht vielleicht 1Ct./kWh?

    Genau so müsste man dann auch mit Wartungskosten oder den Versicherungskosten verfahren. Wer weiß, ob die Versicherung in 10 Jahren nicht 100,- € p.a. kostet oder 200,- €, und ob man für 100,- € p.a. nur noch 1 Arbeitsstunde für den Handwerker ansetzen kann.
     
  19. #99 Lexmaul, 11.06.2015
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    Du immer mit Deinen Versicherungskosten - die meisten Versicherungen hatten in Ihren Angeboten eine PV-Anlage bis xy kWp inklusive - ob Du nun eine hattest oder nicht.

    Und klar, nur noch 1 Cent in 10 Jahren - Du schreibst immer sehr viel und das hört sich auch meist alles gut an. Aber zum Teil ist das recht hanebüchern, was Du da konstruierst...was für eine Inflation soll das denn sein?

    Du willst jedem einreden, dass es um Rendite geht - vielleicht interessiert das aber gerade den Menschen mit einer Kleinst-Anlage auf dem EFH nicht? Du willst auch wirklich mit jeder Gewalt versuchen, eine Amortisation einer Anlage zu zerreden.

    Mir geht es darum, dass ich etwas unabhängiger werde und irgendwann halt "kostenlos" einen Teil meines Stroms zu bekommen. Die 8.000 Euro kosten mich über die 30 Jahre gesehen praktisch nichts - kann es auch mit Eigenmitteln verrechnen, mache ich aber offiziell aus steuerlichen Gründen sicherlich nicht ;). Es würde aber so oder so in eine Sache fließen, die keine Rendite abwirft, sondern für MICH ist (das EFH)!
     
  20. Svenson

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    Also das ist aber eine relativ einseitige Betrachtung. Wenn die festgeschriebene Einspeisevergütung nur noch 1/12 der Kaufkraft hätte, müsste das auch für alles andere gelten. Dann wären die Restschulden nur noch 1/12 und die eingesparte kWh würde nicht mehr 25 Ct sondern 300 Ct. kosten.
    Und auch Versicherungen orientieren sich am Markt. Wenn der Jahresbeitrag so hoch steigt, dass es sich nicht mehr lohnt, dann wird die Versicherung gekündigt.

    Nicht alles so schwarz sehen! Durch die stark gefallenen Anlagenpreise ist das Investitionsrisiko relativ überschaubar. Vielleicht rechnen sich in 5 Jahren auch schon die ersten Lösungen mit Batterie. Dann sieht es noch mal um einiges besser aus.

    Wir hatten vor kurzem schon mal einen ähnlichen Thread (http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?91477-Lohnt-sich-PV&p=1014098#post1014098). Da habe ich schon mal Werbung für das Photovoltaikforum gemacht. Wer sich ernsthaft damit auseinandersetzen möchte, sollte dort alle wichtigen Informationen erhalten.
     
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Lohnt sich 2015 noch eine PV-Anlage

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