Lohnt sich ein Dickschichtsystem bei WDVS

Diskutiere Lohnt sich ein Dickschichtsystem bei WDVS im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir sanieren noch unser Mehrfamilienhaus zu einem KfW-55-Haus (sogar fast KfW-40). Der zum größten Teil im Erdreich liegenden...

  1. elaa

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    Hallo zusammen,

    wir sanieren noch unser Mehrfamilienhaus zu einem KfW-55-Haus (sogar fast KfW-40).
    Der zum größten Teil im Erdreich liegenden Keller wird mit 16cm Joma Perimeterdämmung B3000 gedämmt. Die Fassade soll mit 18cm Minerwalwolle Putzträgerplatte gedämmt werden. (Bsp Isover Sillatherm WVP 1-035)

    Der Energieberater, Baubegleiter und die ausführenden Firmen tendieren zum normalen bzw. gängigen Aufbau der WDVS. Sprich, Klebe- und Armierungsmörtel (Knauf SM300 / Akurit Schwenk SK leicht) mit Gewebe und Oberputz (Bsp. Akurit Schwenk VS Variostar 2 mm). (Natürlich bleiben wir dann bei einem System)

    Der Gesamtaufbau bewegt sich um die 7mm. Meine Fragen hierzu:

    1. Da man immer wieder von Löchern und Abplatzungen liest bzw. auch teilweise bei Autofahrten darauf stößt, stellt sich für mich die Frage, ob sich ein "Dickschichtsystem" lohnen würde? Hier käme laut "Maxit" oder "baunetzwissen" nach der Dämmung ein 16mm starker Grundputz (Kalk-Zement) bevor der Kleber- und Armierungsmörtel kommt. Würde sich diese Investition lohnen? Zumindest im Sockelbereich?

    2. Unser Keller ist auf einer Seite komplett unter der Erde. In zwei Seiten gibt es ein Gefälle von 30 auf 110cm. Eine Seite wiederum ist so gut wie komplett im Freien. Nimmt man hier trotzdem im sichtbaren Bereich die Perimeterdämmung oder sollte man hier auf etwas "festeres" wechselt? Laut Datenplatt ist die Joma B3000 auch für den Sockelbereich gedacht, macht mir aber doch einen weichen Eindruck. Außer, man macht dieses "Dichschichtsystem" speziell für den Sockelbereich, da dieser ja eher beansprucht wird, wenn ein Fahrrad abgetellt wird, Stühle in der Nähe sind, Mülleimer...

    Über Tipps und Erfahrungen wäre ich euch dankbar.
     
  2. elaa

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    Niemand Erfahrung bzw. eine Meinung bzgl. Dickschichtsystem?
     
  3. #3 ProfiPfusch, 31.05.2022
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    Der eigentliche Vorteil eines Dickschichtsystems liegt doch in der höheren thermischen Speicherkapazität. Diese führt dazu, dass sich in den Abend/Nachtstunden nicht so viel Tauwasser an der Fassade niederschlägt und beugt somit Algenwachstum vor

    Algenbildung kannst du aber auch im Dünnschichtsystem vorbeugen, indem du einen silikatischen Oberputz in Kombination mit einer Silikatfarbe wählst. (Z.b. System caparol sylitol...gibt bestimmt auch andere)

    Nur allein aus " Stabilitätsgründen" würde ich nicht zum Dickschichtsystems tendieren.
     
  4. elaa

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    oki, danke für die information

    ein stuckateur hat heute gemeint, dass ein Dickschichtsystem einem Grundputz bzw. Kalkzement-Putz auf Dämmung unüblich sei. Bzw. hat er noch nie gehört/gemacht.

    Eventuell würde es Sinn machen, den Armierungsmörtel dann 3mm dann eher so 5-7mm aufzutragen, wenn es um stabilität geht (hat er gemeint)
     
  5. #5 ProfiPfusch, 31.05.2022
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    Das kann durchaus funktionieren. Soweit ich weiß gibt es hierfür spezielle (Dickschicht)Armierungsmörtel, da normale Armierungskleber nur für Schichtstärken von 3-5 mm geeignet sind.
     
  6. ps0125

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    Ein WDVS braucht in Deutschland eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, diese regelt die Putzstären.
    Wenn deine Zulassung den stärkeren Putz nicht berücksichtigt, ist es ohnehin unzulässig.
     
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  7. BaUT

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    Vorausgesetzt du findest ein Dickputz-WDVS mit abZ, dann ist der entscheidende Vorteil das bessere Sorptionsverhalten der dicken Putzschicht welche im Zusammenspiel mit der thermischen Trägheit einer Veralgung der Fassade entgegen wirkt.
    Ein weiterer Vorteil ist die Vogelsicherheit. Dünnputzsysteme werden aufgrund ihres Hohlklanges beim Anpicken von Spechtvögeln gern zum Bau von Nisthöhlen genutzt. Ich glaube nicht dass die Spechte auch einen Putz von 15-20 mm Gesamtdicke aufzuhacken um dahinter eine Nisthöhle im Dämmstoff anzulegen.
     
  8. Berndt

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  9. elaa

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    Ja das stimmt. Bei Maxit war es nur eine Werbeblatt, was ich gesehen hatte.

    Wenn ich mit dagegen Knauf das Detailblatt (P323.de) zur Montage und Verarbeitung anschaue, dann darf hier:
    Knauf SM700 Pro 5-10mm
    Knauf SM300 3-5mm
    Knauf Lusto 5-15 (<10mm zweilagig)
    aufgetragen werden


    Bei der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für Wärmedämm-Verbundsysteme (Sievert / Akurit) sehe ich bei der Putzträgerplatte FKD-MAX C2 auch nur maximal 8mm mit "Akurit SK Leicht"

    Zumindest für den Sockelbereit müsste ich dann noch etwas suchen, ob ich etwas finde.

    Die Wandschutzplatten hören sich auch interessant an. Werden die Platten auf die Dämmung geklebt/gedübelt?
     
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