Lücken der aktuellen EneV

Diskutiere Lücken der aktuellen EneV im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, Ich bin neu hier und hoffe das ich an dieser Stelle richtig bin für meine Frage. Wir haben letztes Jahr ein kleines Einfamilienhaus...

  1. #1 polle89, 26.03.2018
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    Hallo,

    Ich bin neu hier und hoffe das ich an dieser Stelle richtig bin für meine Frage.
    Wir haben letztes Jahr ein kleines Einfamilienhaus Saniert:
    - elektrik komplett neu
    - decken und Fussböden neu
    - Heizungsleitungen komplett neu
    - Fenster und Türen Neu (Dreifachverglasung)
    Das Dach wurde bereits vor 5 Jahren erneuert (aufgelattet und neu eingedeckt).

    Nachdem ein Unfall die Fassadendämmung im letzten Jahr nicht mehr zuließ soll dieses In der nächsten Zeit in Angriff genommen werden. (Wir sind ohne Schimmelprobleme oder ähnlichem durch den Winter gekommen obwohl dreifachverglasung und nur einschaliges Mauerwerk mit einem 24er Kalksandstein vorhanden sind. )

    Zurzeit hat unsere Aussenwand einen U Wert von 1.81.

    Nun würde ich gerne die Fassade mit WDVS Dämmen. Allerdings wurden die Fenster bei der Sanierung nicht nach ganz aussen gesetzt sondern liegen noch ca. 9 cm nach innen. Aus optischen Gründen würde ich gerne nur 80mm Dämmung aus EPS anbringen, da stellt sich allerdings die Frage ob es die besagte Lücke in der Enev noch gibt? (Bei Dämmung auf Alt Putz sind auch dünnere Plattenstärken erlaubt).

    Mit den 80mm EPS Platten würden wir auf einen U Wert von 0,33 kommen. Ein wert der oberhalb der geforderten 0.24 liegt aber falls die Lücke in der Enev nicht geschlossen wurde immerhin rechtlich vertretbar.

    Teure PUR oder Resol Platten sind aus kostentechnischen Gründen wohl keine Alternative.

    Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen.

    Gruß
     
  2. #2 Siedler, 27.03.2018
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    Wenn die Fassade (Putz) soweit in Ordnung ist und Du sozusagen freiwillig eine Fassadendämmung anbringst, musst Du Dich nicht an die EnEV halten.
    Die empfohlene Mindestdämmung bei EPS (um Taupunktprobleme zu vermeiden) beträgt 80 mm.
    Wenn jedoch keine anderen Gründe dagegensprechen (z. B. aufwendiges Verlegen von Fallrohren, Erweiterung des Dachvorsprungs, etc.) würde ich eher zu 12 cm Dämmstärke raten.
    Mit 12 cm ist die Optik der Fenster m.E. immer noch in Ordnung. Wenn Dich das stört, kannst Du auch die Fensterlaibung aussen schräg ausbilden. Von den WDVS-Herstellern gibt es dazu entsprechende Formteile.

    Gruß
     
  3. #3 Andybaut, 27.03.2018
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    Hallo Siedler,
    hallo poll89,

    das macht mich nun neugierig.
    Diese Ausnahme kenne / kannte ich so nicht.

    Da steht:
    Außenwände

    Soweit bei beheizten oder gekühlten Räumen Außenwände ersetzt oder erstmals eingebaut werden, sind die Anforderungen nach Tabelle 1 Zeile 1 einzuhalten. Dies ist auch auf Außenwände anzuwenden, die in der Weise erneuert werden, dass bei einer bestehenden Wand

    1. auf der Außenseite Bekleidungen in Form von Platten oder plattenartigen Bauteilen oder Verschalungen sowie Mauerwerks-Vorsatzschalen angebracht werden oder
    2. der Außenputz erneuert wird.
    Der Außenputz wird ja hier auf jeden Fall erneuert. Aus welchen Gründen auch immer. Der alte Putz ist nun innenliegend und einer neuer übernimmt seine Aufgabe.
    Von einer Hintertüre habe ich hier bislang noch nichts gehört. Gibt´s da einen link dazu?
     
  4. #4 polle89, 27.03.2018
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    Hallo,

    die Links kann ich leider nicht einfügen aber einfach mal Lücken der Enev bei Google eingeben dann wird man fündig.


    Siedler, ich bin mir gerade nicht sicher ob du mich richtig verstanden hast. Da meine Fenster etwas zurück liegen wäre es keine Stärke von 12cm sondern von 21cm. Da die Fenster 9cm zurückliegen. Hattest du das so Berücksichtigt?

    Aus dem Grund möchte ich halt nur 8cm aufbringen dann hätte ich "nur" 17 cm.

    Eine Frage hätte ich zu dem Thema noch. Undzwar würde sich der u wert ja entweder um 1,48 verbessern (auf 0.33 bei 8cm) oder um 1.58 (auf 0.232bei 12cm)
    Das ist dann ja nur noch eine Verbesserung um weitere 0.1 . Das wären prozentual gesehen ja nur 6.75 Prozent.

    Wenn ich diese 6.75 Prozent auf mein Jahresverbrauch an Gas für Heizung umrechne bin ich bei 30 Euro im Jahr. Das ist ja nicht wirklich viel oder sehe ich da was verkehrt?

    Gruß
     
  5. #5 simon84, 27.03.2018
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    Der Erste cm bringt am meisten.
    Der Zehnte cm kostet dich dafür wesentlich weniger als der Erste :)


    [...]
    Hauseigentümer müssen bei der Wärmedämmung von Gebäudefassaden eine Dämmschicht von durchschnittlich 14 cm Stärke anbringen, um die gesetzlichen Minimalstandards der EnEV zu erfüllen. Das schreibt die EnEV seit rund zehn Jahren vor.



    Doch es gibt eine Ausnahme von der Regel, wie erst jetzt bekannt wurde. Wie die Gesetzeslücke zustande kam, ist bislang unklar. Aufgefallen ist sie jedoch erst im Sommer 2016. Ein Hauseigentümer in Ebersbach bei Göppingen hatte begonnen, seine Fassade mit einer nur 4 cm dicken Dämmung zu verkleiden. Die untere Baurechtsbehörde ordnete daraufhin einen Baustopp an.

    Doch dann kamen erste Zweifel, ob der Ebersbacher Fall, das Anbringen der Dämmung auf den nicht entfernten Altputz, von der EnEV überhaupt mit Anforderungen versehen ist. Die Antwort der Projektgruppe EnEV der Bauministerkonferenz vom 27. September brachte Gewissheit: Nein, in solchen Fällen gibt es keine Regelung der Außenwanddämmung. Bei der letzten Änderung der EnEV, die im Mai 2014 in Kraft trat, ist die folgenschwere Änderung aufgenommen worden. Davor gab es die Ausnahme nicht.

    Die gesetzlichen Vorgaben gelten nicht, wenn bei der Sanierung ein Wärmedämmverbundsystem ohne Abschlagen des Altputzes angebracht wird. Bleibt der bestehende Außenputz dran, ist künftig auch weniger Dämmung erlaubt.
    [...]

    Quelle Dämmung: EnEV-Ausnahmeregelung ist unsinnig abgerufen am 27.3.2018
     
  6. #6 Siedler, 27.03.2018
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  7. #7 polle89, 27.03.2018
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    Danke Simon,

    ja genauso ist es. Würde es ansonsten auch machen aber 17cm sind wirklich schon sehr viel finde ich. Mit 21cm kann ich mich dann überhaupt nicht mehr anfreunden.

    Das WDVS möchte ich gerne selbst anbringen. Amierung und Putz möchte ich allerdings machen lassen. Ich habe dann ja nichts schriftliches über den U Wert! Muss ich Unterlagen dafür zwingend haben?

    Gruß
     
  8. #8 Siedler, 27.03.2018
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    Unterlagen über den U-Wert brauchst Du nicht. Allerdings braucht das WDVS eine Zulassung. Das WDVS zusammenbasteln (Dübel von da, Dämmplatten von dort und den Kleber wieder wo anders her ist nicht zulässig).
    Bezüglich der Dämmstärke wirst Du die 3 oder 4 cm an den Fenstern optisch kaum wahrnehmen. Rein von der Wärmedämmung macht es wohl auch keinen riesigen Unterschied. Was den Taupunkt anbelangt, bist Du allerdings mit 12 cm auf der ganz sicheren Seite.

    Gruß
     
  9. #9 Fritz531, 27.03.2018
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    Wo steht das ?:confused: In meiner EnEV steht das nicht !
     
  10. #10 Siedler, 27.03.2018
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    s. Link #6.

    Gruß
     
  11. #11 polle89, 27.03.2018
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    Der Taupunkt hängt aber doch auch mit dem wlg zusammen. Von welchem Wert geht man denn dort bei 80mm aus? Geplant war wlg 032.

    Verwenden werde ich ein einheitliches System.
     
  12. #12 Andybaut, 27.03.2018
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    Nun gehst du mal in den www.u-wert Rechner und gibst deinen geplanten Wandaufbau ein.
    Dann siehst du wie deine Wand sich zukünftig verhalten wird.

    P.S.:
    Ich würde mir gut überlegen ob es sinnig ist am Material zu sparen.
    Stell mal alle Kosten pro m² auf. Mit Gerüst, Putz, Gewebe etc. pp.
    Da fallen die ca. 1€/m² pro cm Dämmstärke plötzlich nicht mehr so ins Gewicht.
    Es ist auch nur ein Teil der Wahrheit ob man das über die Energiepreise wieder reinbekommt.
    Selbst wenn nicht, ist die Wand innen dennoch viel wärmer und angenehmer für den Bewohner.
    Das lässt sich aber nicht in € ausdrücken.
     
  13. #13 Siedler, 27.03.2018
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    Ein weiterer Vorteil der (etwas) dickeren Dämmung ist, dass man beim Tausch der Heizungsanlage mit entsprechenden Dämmwerten anstatt der 15% regenerativen Energien eine Ersatzmassnahme hat. Gilt allerdings akutell nur für Baden-Württemberg.
    Ansonsten gebe ich Andybau vollumfänglich Recht.
    Ich hatte mich damals auch sehr schwer getan mit der Dämmung wegen der Optik. Allerdings sind die 4 cm wirklich nicht störend. Bei 18 oder 20 cm Dämmung sähe das anders aus.

    Gruß
     
  14. #14 simon84, 27.03.2018
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    Wenn ich Dämme dann richtig, 8 cm ist doch Quatsch wenn dann gleich ordentlich.

    WDVS als Teil diy eher kritisch aber nun gut wenn du es kannst

    Nebenleistungen wie Gerüst stellen kannst du wohl Mehr sparen als dabei. Gewährleistung kannst du dann auch vergessen wenn irgendwas ist war die Platte dann halt nicht fest . Ist klar .

    Dass du dir um Anschlüsse Fenster usw Gedanken machst ist aber sehr gut

    Dachüberstand usw passt alles ?

    Mein Tipp entweder richtig oder gar nicht .
    Ist ja nicht so dass man ein WDVS von heute auf morgen braucht. Noch ein zwei drei Jahre „mehr“ heizen und Geld sparen geht genauso


    Zum Thema Optik, dann gehts eher in Richtung vorhangfassade da kann man vieles zaubern
     
  15. #15 polle89, 27.03.2018
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    Ich denke schon das ich das sehr gewissenhaft durchführen werde und gerade bei Fenster (Fensterbank) und den Dachanschlüssen besonders sorgfältig arbeiten werde. Gerüst bekomme ich zum günstigen Festpreis.
    Gewährleistung ist dann natürlich nicht gegeben.
    Bin sehr froh über die Teilnahme von jedem hier
     
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