Lüftersteine und Dachfenster

Hallo Renate,

gehe, nach Deinem Bild, von folgender Situation von Deinem Dach aus.
Zwischensparendämmung mit Belüftungsebene zwischen Wärmedämmung und Unterspannbahn, ergo untere Belüftungsebene oder 1. Belüftungsebene.
Belüftungsebene zwischen Dacheindeckung und Unterspannbahn, ergo obere Belüftungsebene oder 2. Belüftungsebene. Welche letztlich durch die Dimensionierung der Konterlattung hergestellt wird.

Für den Abtransport von Feuchte, welche vom Inneren des Gebäudes ins Dach gelangt, ist die untere Belüftungsebene entscheidend.
Geregelt wird dies (Bemessung der Zu-/Abluftöffnungen...) in der DIN 4108-3, gleichlautend in den Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks.
Für die obere Belüftungsebene (Bemessung....) gibt es Empfehlungen, welche sich an den Werten für die untere Belüftungsebene orientiert.

Sind/werden die Sparrenfelder in First-/Traufrichtung nicht unterbrochen (z.B. DFF, Gauben, Kehlen...) können die erforderlichen Querschnitte zur Be-und Entlüftung traufseits und firstseits einigermaßen problemlos eingehalten und auch "gebaut" werden. Für beide Belüftungsebenen.
Kommt es zur Unterbrechung der Sparrenfelder, z.B. durch Einbau von DFF, so sind beide Lüftungsebenen unterbrochen.

Beim Einbau von Lüftern kann die untere (entscheidende) Lüftungsebene nicht mehr angeschlosssen werden. Selbst wenn Lüfter mit irgendwelchen Manschetten in die untere Lüftungsebene eingebaut würden, können keine "uneingeschränkt", freien Lüftungsquerschnitte hergestellt werden. Und es blieben trotzdem Bereiche, welche nicht be-/entlüftet würden, da Lüfter nicht beliebig am höchsten/tiefsten Punkt eingebaut werden können.

Wenn, wie bei Dir, nachträglich DFF eingebaut werden, sollte von einem Sachverständigen vor Ort, das Dach als ganzes "bewertet" werden.
Nutzung/Umnutzung, Wärme-/Feuchteschutz, Dampfsperre vorhanden, wenn ja wie ausgeführt...
Die möglichen Auswirkungen des Eingriffs sollten seriös abgeschätzt werden.

mfg

 

Hallo allerseits,

Ich könnte mir vorstellen, ein passend zugeschnittenes Dunstrohr wie Klöber Venduct per Manschette an USB angeschlossenen, würde den Zweck in etwa erfüllen.

Mal allgemein gefragt: Ist die Schwierigkeit eine perfekte Lösung herzustellen, ein Argument dafür nichts zu tun? Oder sollte man nicht eher nach dem besten Kompromiss suchen?
Die DFF wurden von einer Firma eingebaut, deren Boss ein Gutachter und Ausbilder ist. Es kamen keine Vorschläge zur Belüftungsproblematik. Dafür der krasse Satz, dass es Kaltdach nur als Flachdach gibt. Ein Ahnungsloser also, was das Versagen der Untergebenen erklärt.

Preisfrage: Wie findet man also einen sachverständigen Sachverständigen?


Ich verstehe den Tenor der bisherigen Aussagen, dass von den Braas Unterspannbahn-Lüfterelementen abgeraten wird; Belüftung mit einem per Manschette an USB angeschlossenen Lüfter nicht ausreichend, praktikabel gehalten wird. Es wird praktisch nie gemacht, wie auch ein Blick auf die Dächer während einer Autofahrt nahelegt, normale Lüftersteine auch nicht.

Ich konnte im Spitzboden sehen, dass die USB-Überlappungen auch ohne Braas Lüfter mehr oder weniger offen sind, damit wird die Dämmebene wohl zumindest auf der Wetterseite bereits gelüftet.

Grüßt Renate

 

Moin,

nochmals: wenn die Be- und Entlüftung eine möglicher Weise mangelnde Luftdichtheit heilen soll, dann funktioniert das weder mit noch ohne Maßnahmen rund um das DFF.

eine rein theoretische Antwort: wenn und nur wenn die Sparrenlänge oberhalb der Durchdringung ausreichend wäre, so dass durch die Erwärmung ein ausreichender Auftrieb in der unteren Ebene entstehen würde, nur dann würden bei den angesprochenen Systemen ausreichende Luftmassen durch die Lüfter "nachgezogen" (Unterdruck ausgleichen), so dass sich eine Wirksamkeit einstellen würde. Würde das System auf einem einfacheren Weg Fremdluft bekommen, dann würde es sich dieser bedienen. Und das kann durchaus Luft aus dem Innenraum sein, die wir ja nciht erhalten wollen (vergl. obere Anmerkung).

Entscheidend ist doch: wieviel Feuchtigkeit KÖNNTE oberhalb der DFF überhaupt ausfallen, so dass ein Schaden entstehen würde? Und würde, wenn die Masser ermittelt ist, der Luftstrom ausreichend sein, die Feuchtigkeit wieder abzuführen? Um das beurteilen zu können, müsste ein Ortstermin Klarheit über ALLE Umgebungsparameter geben. Dazu zählen auch evtl. Beschattung genau dieser Bereiche.

Nachdenklich stimmt mich die Wortwahl des Kollegen. Wenn er nämlich von einem Kaltdach spricht, mag das evtl. daran liegen, dass es für den Laien einfacher nachvollziehbar ist. Der Wortwahl in den einschlägigen Fachregeln entspricht sie jedoch nicht. Auch der Umstand, dass es (zweischalige) belüftete Konstruktionen nur als Flachdach gibt, stimmt mich traurig. Es zeigt mir aber, dass die korrekte Wortwahl immens wichtig ist, um nicht aneinander vorbeizureden.

Da hier aus juristischen Gründen Namensnennungen vermieden werden sollen, können Sie mich, Renate, auch gern über PN oder Telefon ansprechen. Ich möchte das jedoch ausdrücklich nicht aus Auftragspishing betrachtet wissen.

M. f. G.

stefan ibold