Lüftungsanlage mit WRG lohnend ?

Diskutiere Lüftungsanlage mit WRG lohnend ? im Lüftung Forum im Bereich Haustechnik; Ja leider ist sowas in der Regel eine Energievernichtungsanlage und damit verfehlt man absolut das Ziel das man mit einer Lüftungsanlage erreichen...

  1. #41 Oliver82, 23.10.2012
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    Ich will mit der Lüftungsanlage zuallererst lüften... Energiesparen wäre ein netter Nebeneffekt aber ist imho nicht das primäre Ziel...

    ich bin selbst derzeit am überlegen ob ich eine KWL einauen will oder nur eine Abluftanlage + Fensterfalzlüfter...

    Die Fensterfalzlüfter+ Abluftanlage würde für eine gewisse Grundlüftung sorgen, so dass man keine angst vor schimmel etc haben muss und auch nachts etwas frische Luft reinkommt und ansonsten wird bedarfsgerecht gelüftet..

    Mein Schmerz bei der KWL sind die Energie und Wartungskosten in Kombination mit den Finanzierungskosten...
    Wir bekommen die Heizenergie bei uns sehr günstig per Fernwäre... die Einsparung wäre an dieser Stelle also nicht so hoch.. dazu kommt das relativ milde Klima hier im Süden Deutschlands..

    Die KWL wäre also wirklich nur ein Komfortgewinn... die Frage ist also wie groß ist dieser Gewinn im vergleich zu einer dezentralen Lösung ohne WRG bzw einer Abluftanlage mit Fensterfalzlüfter?

    Auch diese bieten einen Komfortgewinn im vergleich zu einem Haus komplett ohne Lüftung allerdings zu einem deutlich geringeren Preis...

    Hier bin ich gerade am überlegen was für uns die beste Lösung wäre...

    Die Welt der Lüftungsanlagen/konzepte sollte man imho nicht immer so schwarz weiß sehen... entweder eine zentrale KWL mit WRG oder garnix?
     
  2. #42 Mycraft, 23.10.2012
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    Ja aber, wenn ich Lüfte möchte ich auch die erkaufte Energie zum Aufheizen der Häuser nicht wieder sofort zum Fenster rausblasen(egal wie günstig ich diese bekomme)...da kann ich mir auch alle Extrakosten sparen und eben Stoßlüften mit Fenstern, da ich dann genau den gleichen Effekt habe.

    Es gib eben im großen und ganzen drei Varianten.

    1. Keine Lüftung ---> ergo Fenster täglich mehrfach auf ---> ergo Haus kühlt aus ---> man heizt ständig nach

    Investion=0%
    Betriebskosten des Hauses=hoch (Heizenergie)
    Komfort=0%

    2. Dezentrale Lüftung ---> ergo meine Wände Haben Löcher ---> ergo Haus kühlt aus ---> man heizt ständig nach

    Investition=50%
    Betriebskosten=hoch (Heizenergie+Strom für Lüfter)
    Komfort=80% (da Haus immer noch auskühlt)

    3. Zentrale Lüstungsanlage mit WRG ---> Fenster bleiben geschlossen ---> Haus kühlt nicht aus ---> man heizt nur minimal nach

    Investition= 100%
    Betriebskosten=gering (Minimum an Heizeneregie+Strom für Lüfter)
    Komfort=100%

    Die Betriebskosten einer KWL mit WRG sind nicht der Rede Wert, Die Filter gibt es von der Rolle...Der Stromverbrauch ist zu vernachlässigen, da durch die Wärmerückgewinnung die Stromkosten wieder eingefahren werden.

    Hier ist ein Rechenbeispiel:

    Betriebskosten/Einspareffekt durch Kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung
    Es fallen Betriebskosten für die elektrischen Einrichtungen wie:
    Zu- und Abluftventilatoren und andere Einrichtungen an.

    Einspareffekt: Durch den definierten Luftaustausch im Gegensatz zur unkontrollierten Lüftung ergibt sich ein Einspareffekt trotz der Stromkosten für die Ventilatoren.
    Die Kosten für die Ventilatoren werden kompensiert durch die Wärmerückgewinnung.
    Die Wärmeschutzverordnung fordert für Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung ein Verhältnis von zugeführter elektrischer Energie zu rückgewonnener Wärmeenergie von 1 zu 5. Mit dieser gesetzlichen Mindestanforderung, die von vielen Geräten übertroffen wird, ist die Wirtschaftlichkeit dieses Systems gegenüber allen anderen Systemen schon gewährleistet. Der Abminderungsfaktor von mindestens 0,8 bis max. 0,52, abhängig von dem Wärmebereitstellungsgrad und der Stromaufnahme der Geräte gem. DIBt Zulassung sorgt für einen weiteren Einspareffekt.
    Kein anderes System wird mit so guten Abminderungsfaktoren beaufschlagt. Abluftsysteme ohne Wärmerückgewinnung werden lediglich mit 0,95 bewertet.
    Beispielobjekt:
    Alle berechneten Werte sind nach den gültigen Normen und Vorschriften ermittelt worden.



    Einfamilienhaus
    178 m² Wohnfläche
    Standort München
    Mittlere Geschosshöhe 2,5 m
    Mittlere Ablufttemperatur 21 °C
    Betriebszeit 01.10. bis 30.04
    Mittlere Außentemperatur 3,1 °C

    Einsparung durch die Wärmerückgewinnung
    Anlagenauslegung:

    Luftwechsel 0,5 1/h
    (innerhalb von 2 Stunden wird die Luft im Haus ausgetauscht)
    = 223 m³/h Luftvolumenstrom

    Gerätedaten:

    Ges. elektrische Leistungsaufnahme:
    90 W als mittlerer Wert für energetisch optimierte Geräte.

    Wärmebereitstellungsgrad:
    80 % höhere Werte führen ohne Erdrohrwärmeaustauscher (zusätzliche Investitionskosten)
    zur Vereisung des Wärmerückgewinnungstauscher und damit zu einem Geräteausfall bzw. zu einer Zwangsabschaltung der Zuluft
    durch die Abtauautomatik oder zu weiteren Betriebskosten durch die elektrische Zuluftbeheizung.

    Rückgewonnene Wärmeleistung des Lüftungsgerätes: 1086 W
    Energiedifferenz (gefordertes Verhältnis 1 zu 5):
    1 zu 12,1mit 90 W werden 1086 W Wärme im Mittel über die Heizperiode zurückgewonnen

    Über die gesamte Betriebszeit, 01.10. bis 30.04., betrachtet ergibt sich eine zurückgewonnene Wärme von 5473 kWh

    Eingesparte Brennstoffkosten, Gas 0,04 €/kWh


    218,92 €

    Stromkosten für die Ventilatoren, 0,11 €/kWh


    - 49,89 €

    Kosteneinsparung durch die Wärmerückgewinnung


    169,03 €

    Im Vergleich zur unkontrollierten, passiven Fensterlüftung ergibt sich eine jährliche Einsparung von € 169,03 bei einem Luftwechsel von 0,5.
    Ob sich bei der Fensterlüftung ein Luftwechsel von 0,5 einstellt ist von einigen Faktoren: Spaltbreite, Luftdruck außen, Querlüftung (Durchzug) usw. abhängig. Erhöht sich der Luftwechsel bei Fensterlüftung auf 0,8, dann erhöht sich die Kosteneinsparung durch kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung um 107 € auf 276,03 € innerhalb einer Heizperiode.
     
  3. kike

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    Also das mit den Finanzierungskosten verstehe ich - obwohl ich im Neubau immer eine KWL nehmen würde (da sind die Lüftungsrohre nämlich noch mit halbwegs vertretbarem Aufwand unterzubringen - Nachrüstung im Altbau ist ein Spaß!).

    Aber die "Energiekosten" dürften sich im Verhältnis KWL zu Abluftanlage doch durch die WRG auf ähnlichem Niveau bewegen. Der Teil der Wartungskosten, der bei einer KWL auf Filter entfällt bedeutet ja auch einen echten Komfort/Sicherheitsgewinn, denn das "Zeugs", dass in den Filtern anfällt würde ja ansonsten in der Raumluft landen...
     
  4. #44 Oliver82, 23.10.2012
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    ka wie du auf 0,11€/kWh kommst bei den Stromkosten.. Ich würde hier min das doppelte ansetzen... da reduziert sich dann der gewinn auf ~120€/Jahr...
    Und was man nicht vergessen sollte: Ohne KWL werde ich keinen Luftwechsel von 0,5 haben! Das mag man jetzt gut oder schelcht finden, ich finde dies aber etwas übertrieben... ich denke 0,3 ist da realistischer auf 24h gesehen...
    und schon sind die eingesparte Heizkosten auf einem level mit den Stromkosten....

    und was ist eigentlich mit dem Rest vom Jahr? Verbraucht die Anlage da keinen Strom? Übers ganze Jahr gesehen wird es also rein von den Energiekosten auf ein Minus hinauslaufen... auch ohne Wartungskosten etc...

    Die Frage ist auch ob die Annahme von 3.1°C Durchschnittstemperatur über diesen Zeitraum realistisch ist für mein Wohnort... kommt mir etwas niedrig vor...

    Deine Rechnung ist also eher etwas "schöngerechnet" pro KWL... zumindest für meine Gegebenheiten...

    KWL ist daher wie ich schon sagte ein reiner komfortfaktor... kostenseitig rechnet sie sich nie... da braucht man erst garnicht anfangen herumzurechnen.. und andere Lüftungskonzepte mit deutlich niedrigeren Invstitionskosten stehen dann garnicht mehr so schlecht da im vergleich...
     
  5. casch

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    Du lässt deine Anlage nicht das ganze Jahr laufen? Wieso nicht?
     
  6. #46 Oliver82, 23.10.2012
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    Tut er natürlich schon... macht sich bei einer Rechnung über die Energieeinsparung aber nicht so gut, da die WRG im Sommer natürlich nicht wirklich zielführend ist ;)
     
  7. #47 Mycraft, 23.10.2012
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    Die Rechnung bezieht sich nicht auf meine Anlage sondern auf eine in einem Musterhaus in München wie es da eben steht...

    Das Rechenbeispiel ist eben ein Beispiel und auch als solches zu sehen...wenn ich jetzt meine Werte aus Berlin nehme sehen die Zahlen natürlich etwas anders aus, aber wie man es auch hindreht...bei modernen Häusern läuft alles darauf hinaus:

    Ohne Lüftung ---> Murks, Schimmel ist Quasi vorprogrammiert, die vorgeschriebenen Lüftungsintervalle sind nicht einzuhalten (ausser es ist jemand ständig im Haus und dies ist quasi ausgeschlossen man macht auch mal Urlaub und wer weiß was in 10 Jahren ist)

    Dezentrale Anlage ---> Feuchtigkeit, verbrauchte Luft und Wärme wird hinaustransporttiert, kalte Luft wird eingeblasen (Frische Luft im Haus, aber höhere Betriebskosten)

    Zentrale Anlage ---> Feuchtigkeit + verbrauchte Luft raus, frische Luft rein und die Wärme bleibt drin (Nachteile: Investitionskosten, Stromkosten / Vorteile: Schimmelbildung quasi ausgeschlossen, immer frische Luft im Haus)

    Meine Anlage läuft das ganze Jahr über...
     
  8. kike

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    Von welchen Gaskosten gehst du denn dann aus?

    Wenn du den Luftwechsel bei der KWL analog reduzierst, dann reduzieren sich aber auch die Stromkosten.

    So eine WRG mit automatischem Bypass hat schon ihre Vorteile im Sommer... Die dadurch erreichte "Kühlleistung" sollte man daher schon in eine Rechnung einbeziehen.

    Und was spricht denn dagegen in der -deiner Meinung nach unnützen Zeit- die KWL abzustellen. Kostet dann weder Strom, noch sonstigen Unterhalt. Dann kannst du ja trotzdem Fensterlüftung betreiben.

    Aber ich glaube deiner Argumentationsweise zufolge gehts dir ja nur darum dir deine Argumente gegen eine KWL zurechtzubiegen ... dann bau halt ohne ;-)
     
  9. casch

    casch Gast

    Ja, klar. Dumm von mir.
     
  10. #50 Oliver82, 23.10.2012
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    Ich bin von garkeinen gaskosten ausgegangen... ich kenne die gaspreise nicht, der Wert stammt aus Mycrafts rechnung...

    Ich selbst rechne mit einem Preis von 3,5 cent/kWh für die Heizung.

    Ja aber auch der potentielle Gewinn durch WRG... der Finanzierungsaufwand bleibt dagegen gleich...

    Kühlleistung? Soweit ich informiert bin funktionieren der Sommerbypass lediglich dadurch dass die Luft nicht über den Wärmetauscher geführt wird.. von einer "Kühlrerückgewinnung" war da keine Rede... evtl gibt es da ja aber auch andere Anlagen dafür...

    Ja eben die Kosten...

    Das ist dann immer das 08/15 Argument... Kaum stellt jemand den Sinn einer zentralen KWL mit WRG in Frage dann will der sich anscheinend nur die Lösung ohne KWL "gutreden"

    Wie gesagt dass ein Neubau heutzutage eine kontollierte Wohnraumlüftung benötigt steht außer Frage... aber die Argumente gegen die Abluft/dezentralen Varianten kommen mir immer etwas dünn vor... Ich habe höhere Heizkosten und ich habe je nachdem keine gefilterte Luft... dafür spare ich Strom und Wartungskosten und habe deutlich geringere Investitionskosten... Die Frage ist eben wieviel höhere Heizkosten ich habe und wie groß der Komfortgewinn durch Filterung etc ist...

    In der Realität darf man aber imho nie vergessen dass es in einer Familie mit Kindern nahezu unmöglich ist dass alle Fenster u Türen immer zu sind... besonders im Frühling/Sommer....
     
  11. kike

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    Das erscheint mir ziemlich wenig.

    Das habe ich oben schon geschrieben.



    Wenn es im Sommer draussen 28 Grad hat und drinnen 22 Grad, dann hast du beim manuellen lüften einen (ungewünschten) zusätzlichen Wärmeeintrag. Bei der Lüftung über KWL nicht.

    Nö, dass die KWL "teurer" im sinne von höherem finanzieller Aufwand ist steht m.E. ausser Frage. Die Frage ist, ob es einem die Vorteile (Komfort) wert sind.
     
  12. #52 Oliver82, 23.10.2012
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    Das mag dir wenig erscheinen und ist es vermutlich auch... trotzdem ist das eben der Preis mit dem ich zu rechnen habe... verstehst du jetzt warum ich skeptisch bin ob sich WRG bei mir rechnet?

    hmmmm kannst du das näher erläutern? In beiden fällen bekommen ich die warme Luft von draußen ins Haus... Wenn ich von einer ähnlichen Luftwechselrate ausgehe, warum habe ich dann bei der KWL weniger Wärmeeintrag?

    Ja aber da wird eben immer wieder gerne unterschlagen dass es noch andere möglichkeiten gibt sich "komfortabel" frische Luft ins haus zu holen... anstatt diese Alternativen sinnvoll zu diskutieren und den relativen komfortgewinn untereinander zu vergleichen kommt gleich die große Keule "alles außer zentraler KWL mit WRG ist schrott"... gefolgt von irgendwelchen Milchmädchenrechnungen über den enormen Energiegewinn von WRG...

    Wenn ich dann am ende nur einen minimalen Komfortgewinn gegenüber einer dezentralen Lösung ohne WRG habe, die Kosten aber um einiges niedriger sind, dann kann ich dieses Geld ja in andere Dinge investieren die mir am ende evtl einen größeren "Komfortgewinn" bringen....

    Ich sage nicht eine zentrale KWL mit WRG ist eine schlechte Sache... Ich bin selbst noch am Überlegen was ich mir einbaue... Ich will aber alle Alternativen betrachten und dann selbst entscheiden was in meiner Situation am sinnvollsten ist...
     
  13. kike

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    Die 3,5cent / kWh sind ja bald die Hälfte der regulären Kosten. Bleibt das dauerhaft bei dir so? Wenn ja ist klar, dass du "verschwenderischer" mit der Energie umgehen kannst und sich Sparmaßnahmen logischerweise weniger "rechnen".


    Die WRG nähert die Frischlufttemperatur der Fortlufttemperatur an. Ist es drinnen kühler als draußen, so wird die Frischluft vorgekühlt (automatischer Bypass unterdrückt die WRG Funktion => so kommt bspw. die nachts kühlere Aussenluft im Sommer ins Haus).


    Die Abluftlüftung ist halt auch eine Möglichkeit - mit aber eben gegenüber KWL verringertem Komfort bzw. geringerem Wirkumfang. Die Abwägung muss du eben treffen.
     
  14. #54 floauso, 23.10.2012
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    Was ich bislang aus Praxiserfahrungen gehört habe, soll der Bypass nicht wirklich etwas bringen.

    Auch mit KWL mit WRG bin ich der Meinung, dass man diese im Sommer (draußen wärmer als drinnen) tagsüber auf minimal stellt und nachts auf Vollgas. Der Wärmetauscher bringt meiner Erfahrung nach nicht wirklich viel im Sommer.


    Das eine KWL eine Menge Komfortgewinn bringt würde ich unterstreichen. Trotzdem wird hier hin und wieder recht schwarz/weiss geschrieben. Seltsamerweise kenne ich eine Menge Leute, die in max. 5 Jahre alten Häusern keine KWL vermissen. Auch sind die aktuellen Häuser zwar gut abgedichtet - dennoch sollte aber der Luftwechsel in den alten Häusern nicht überbewertet werden. Ich denke, dass dieser im Schnitt nicht über 0,2h sein wird. Viel Spaß beim rechnen, wie oft man in der Praxis da wirklich beim Neubau ohne KWL öfter die Fenster öffnen muss.... Und ein Altbau mit entsprechend schlechter Dämmung ist um Welten schimmelanfälliger als ein Neubau.
     
  15. #55 Oliver82, 23.10.2012
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    dauerhaft ist sicher relativ... irgendwann werden die Preise natürlich auch steigen... allerdings vermutlich weniger stark als andere Energiekosten...

    Die 3,5 Cent ist eben der Preis den die Fernwärme derzeit bei uns kosten (laut aktuellem Preisblatt von 2009)...

    Das ist mir klar... Ich habe allerdings Probleme damit vernünftige Argumente Pro/Contra zu finden, da bei diesen Themen schnell generalisiert wird....
    Und wenn man dann eben keine 7 sondern nur 3,5 Cent/kWh zahlen muss, dann wirft das eben irgendwelche "generalisierten" Thesen schnell über den haufen und das vermeintlich unsinnige unterfangen sich "Löcher in das Haus zu machen und die Lüftungsverluste wegzuheizen" ist auf einmal garnicht mehr so unsinning...

    Ein Faktor den ich z.B. noch näher untersuchen muss ist, ob mir eine KWL mit WRG dabei hilft von KFW70 auf KFW55 zu kommen, ohne weitere Maßnahmen bei Dämmung etc... durch den Tilgungszuschuss würde ich dann die Investitionskosten etwas verringern..
     
  16. #56 Mycraft, 23.10.2012
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    Es ist wie immer...man kann alles mögliche hervorbringen und alle Vor- und Nachteile der Systeme aufzeigen...es hilft jedeoch nix am Ende steht immer wieder die Aussage: "Ja aber die dezentrale Lüftung ist ja viiiiel billiger"

    Ja ist Sie auch, aber man bekommt dann auch das wofür man zahlt...

    1. In jedem Zimmer einen oder mehrere Lüfter die mehr oder weniger ständig Geräusche machen.
    2. Strom und Energieverbrauch der nicht sein müsste.
    3. Hoher Wartungsaufwand, da ja jeder Lüfter einen Filter hat und jeder Lüfter auch mal gereinigt werden will.
    4. Potenzielle Wärmebrücken, welche nicht sein müssen, bzw. bei Fehlern undichte Wände.
    5. Optik der Räume leidet unter den Luftein- bzw. auslässen.
    6. mehr potenzielle Ausfälle der Lüfter alleine schon durch die höhere Menge.

    undundund...

    Die KWL ist keine Geldsparmaschiene, aber wenn man das ganze Projekt Haus betrachtet ist die Investition in eine anständige Anlage lohnend, da man sich Folgekosten erspart...und viel Komfort dazugewinnt. Die Kühlleistung einer zentralen Anlage ist auch nicht zu verachten...mit einem Erdkollektror oder Solewärmetauscher sogar fast eine vollwertige Klimaanlage.

    Bei einer dezentralen Lüftung mus mann in der Regel noch die ganzen Kernbohrungen für die Lüfter dazurechnen, diese lässt sich der GU bzw. der Lüftungsbauer auch extra bezahlen und je nach Größe des Hauses kommen da gut und gerne 10 und mehr zustande...da ist man auch leicht mind. 1000€ extra los von denen vorher nie die Rede war...und schon sind die Anlagen gar nicht mehr so günstig wie zuerst gedacht...
     
  17. #57 Mycraft, 23.10.2012
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    Sorry Mods, die zeit zum editieren ist rum...

    Meiner Erfahrung nach interessiert die KfW die Lüftungsanlage gar nicht, gerade bei dem Schritt von 70 zu 55...Wenn du eine drin hast ist gut, wenn nicht ist auch gut...die höhere Dämmung muss trotzdem sein...deswegen habe ich auch nur ein KfW- 70 Haus....
     
  18. kike

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    Oliver82 spricht von einer zentralen Abluftanlage mit dezentralen Lufteinlässen. Da passen deine Punkte 1-6 nicht, da du dich auf eine dezentrale KWL beziehst.
     
  19. #59 Oliver82, 23.10.2012
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    Und wie würdest du dann eine Abluftanlage sehen in Verbindung mit Fensterfalzlüftern?

    im Bad 1 Abluftanlage + in Küche 1 Abluftanlage die permanent mehr oder weniger laufen... Geräusche sind kein Thema hier (zumindest bei einer aktuellen Anlage, ka wie es früher war... aber habe probegehört)

    deutlich weniger Stromverbrauch als bei einer zentralen KWL... aber der Luftumsatz ist natürlich auch geringer.... die Ablüfter sollen ja nur eine gewisse Grundlüftung sicherstellen. Zwar keine WRG aber dass die nicht unbedingt wirtschaftlich ist (zumindest bei meinen Heizkosten) haben wir ja bereits festgestellt.

    2 leicht erreichbare Filter bei den Abluftgeräten..

    kann ich schlecht einschätzen wie groß diese "gefahr" ist... bei KWL gibt es ja auch zumindest 2 Durchbrüche zur Außenluft...

    lediglich in Bad und Küche jeweils 1 "Gitter" an der Wand... keine Zuluftgitter/Ventile etc...

    2...

    An deinen Kriterien gemessen wäre eine Abluftanlage + Fensterfalzlüfter also vermutlich eine echte Alternative zu einer KWL mit WRG... deutlich weniger Invest, dafür etwas weniger Komfort...


    Da habe ich bisher (auch hier im Forum) nur das genaue gegenteil gehört... selbst mit Erdwärmetauscher soll der Effekt kaum spürbar sein...

    ob die Abluft jetzt zentral geregelt wird oder dezentral sei mal dahingestellt... bei lediglich 2 Abluftanlagen wäre zentral vermutlich overkill.. im prinzip hast du aber recht
     
  20. kike

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    Mycraft spricht m.E. von einer dezentralen Lüftungsanlage, in der jeder Raum einzeln belüftet wird. Darauf passen seine Punkte 1-6.

    Was du im Kopf hast ist eine Abluftlüftung, bei der keine "aktive" Luftzufuhr erfolgt (sondern lediglich durch die Fensterfalzedie (kalte) Luft nachströmen kann) und bei der in einigen (wenigen) Räumen die Luft abgesaugt wird. Ob da nun in einem oder mehreren Räumen abgesaugt wird macht das vom Prinzip her nicht zentral oder dezentral.
     
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