Macht sich ein Archi auch finanziell bezahlt?

Diskutiere Macht sich ein Archi auch finanziell bezahlt? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; und dann Landbub Auf Grundlage dieser Aussagen ging ich davon aus das der Landbub den Planer ins Messer laufen ließ(Festpreivereinbarung) obwohl...

  1. Landbub

    Landbub

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    Es blieb bei einer Festpreisvereinbarung, nur eben um den vergessenen Anteil nach oben korrigiert. Das hat nichts mir Ehrenmann zu tun, solche Fehler passieren. Ich hab auch schon mal bei einem Projekt vergessen, die komplette Hardware reinzukalkulieren, einfach deshalb, weil ich daran keinen Cent verdiene. Der Kunde muss diese aber gleichwohl bezahlen. Hätte ich die jetzt um sonst liefern sollen? Natürlich nicht.

    Der Stein des Anstoßes war und ist, dass ich behaupte, dass es Architekten und andere Planer gibt, die sich solche "Fehler" zu Nutze machen, um dem potentiellen Kunden ein güstiges Angebot vorlegen zu können. Jeder hier Anwesende wird bestätigen können, dass es bei der Schätzung ("Schätzung" alleine sagts ja schon) der Gesamtkosten viele Rädchen gibt, wo man drehen kann, um den Preis nach unten zu bekommen, OHNE dass dies gleich den Tatverdacht des Betruges rechtfertigt. Ein zu planen vergessenes Fundament gehört da nicht dazu, das wäre sicher Betrug, falls Absicht.

    Schuld daran sind sicher auch die Bauherren, die dann mit dem Archtekten zusammensitzen und jammern, obs nicht billiger geht. Ein Architekt mit breitem Kreuz und vollen Auftragsbüchern sagt dann "ja, wenn mas kleiner machen, sonst nicht". Ein Architekt, der gerade unter Freizeitüberschuss leidet, wird versuchen, den Kunden zu behalten und den Preis mit schwer haltbaren Versprechungen nach unten korrigieren. So wie es der Bauherr erwartet.
    Am Ende wird das Haus dann dennoch so teuer wie anfangs kalkuliert (sie Post von Volker), der Architekt bekommt sein Honorar entsprechend und der Bauherr ist stinking auf die Bauindustrie, weil alles teurer war wie geplant.

    Eine Kontrolle der Kalkulation hilft, solches zu vermeiden und auch echte Fehler zu finden.
    Nichts anderes habe ich anfangs geschrieben, wie man nachlesen kann.

    Das alles ist natürlich nur meine Meinung mit keinerlei praktischem Hintergrund, ausschließlich gewonnen durch das Lesen dieses Buches:
    [​IMG]

    :Roll​
     
  2. Seev

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    nochmal..., denn ich denke, daß dieses Bine genauso interessiert wie mich

    Betr.: Honorar pauschalieren?

    --------------------------------------------------------------------------

    vgl. oben.

    1) Wie kann dies denn im konkreten Ablauf bei einem (meinem) EFH HOAI-gerecht aussehen, wenn es nicht über ein Zeithonorar geht?
    1b) welche Rolle spielt dabei die 25k€-Grenze ?? Darf darüber überhaupt "legal" pauschaliert werden? wie? Manche bestreiten dies nämlich.

    Danke im voraus.
     
  3. sepp

    sepp

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    die 25k bewirkt nur, daß unterhalb dieser grenze ein architekt stundenlohn verlangen kann (oder frei verhandelbar), da drunter eh nix mehr von der hoai erfasst ist.

    EFH - pauschalieren ist so ne sache.
    ich persöhnlich gebe meist auch ein pauschalangebot ab.
    gesetzeskonform müsste allerdings das pauschal-honorar, bei sich später ermittelten baukosten, innerhalb der min und max-sätze bewegen.
    d.h. im klartext, wird viel geändert und die baukosten erhöhen sich erheblich, ist die pauschalvereinbarung nichtig.
    die hoai unterscheidet auch die honorierung der einzelnen leistungsphasen.
    grundlage sind die anrechenbaren kosten.

    hier ein auszug

    § 10 Grundlagen des Honorars

    (1) Das Honorar für Grundleistungen bei Gebäuden, Freianlagen und raumbildenden Ausbauten richtet sich nach den anrechenbaren Kosten des Objekts, nach der Honorarzone, der das Objekt angehört, sowie bei Gebäuden und raumbildenden Ausbauten nach der Honorartafel in § 16 und bei Freianlagen nach der Honorartafel in § 17.

    (2) Anrechenbare Kosten sind unter Zugrundelegung der Kostenermittlungsarten nach DIN 276 in der Fassung vom April 1981 (DIN 276) zu ermitteln.

    1. für die Leistungsphasen 1 bis 4 nach der Kostenberechnung, solange diese nicht vorliegt, nach der Kostenschätzung;
    2. für die Leistungsphasen 5 bis 7 nach dem Kostenanschlag, solange dieser nicht vorliegt, nach der Kostenberechnung;
    3. für die Leistungsphasen 8 und 9 nach der Kostenfeststellung, solange diese nicht vorliegt, nach dem Kostenanschlag.

    (3) Als anrechenbare Kosten nach Absatz 2 gelten die ortsüblichen Preise, wenn der Auftraggeber

    1. selbst Lieferungen oder Leistungen übernimmt,
    2. von bauausführenden Unternehmen oder von Lieferern sonst nicht übliche Vergünstigungen erhält,
    3. Lieferungen oder Leistungen in Gegenrechnung ausführt oder
    4. vorhandene oder vorbeschaffte Baustoffe oder Bauteile einbauen läßt.

    aus
    http://www.hoai.de/online/HOAI-Text/HOAI1996.php
     
  4. sepp

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    wenn er versuchen will den kunden zu behalten, wird er sich bestimmt nicht auf solch dünnes eis begeben, denn gerade die die wenig zu tun haben, versuchen das beste zu geben um wieder durch mundpropaganda ins gespräch zu kommen.
    da nützt ihnen ein verärgerter häuslebauer recht wenig.

    btw. der großteil der kostenüberschreitungen kommen nicht durch falsche kostenschätzungen, sondern von der ignoranz und allwissenheit mancher bauherren, die da meinen alle empfehlungen in den wind zu schiessen.
    nach dem motto "ich bau ja nur einmal"
     
  5. #205 butterbär, 08.09.2007
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    Eins zu eins aufrechnen wird wohl nicht gehen, da auch wohl auch Architekten unterschiedlichen "Einsatz" für ihre Bauherren bringen.

    Allerdings steckt hinter den Leistungsphase die in der HOAI beschrieben werden auch Leistung (man bedenke auch, wie lange die HOAI nicht angepasst worden ist), die genau definiert ist.

    Diese Leistungen werden von so manchem Unternehmen zwar, wenn es um´s abrechnen geht stets und immer wieder herbeizitiert aber in den seltensten Fällen gänzlich erbracht. Oftmals sitzen da leute, denen dies sogar gänzlich am Arsch vorbei geht ausser man kriegt noch irgendwie einen saftigen Nachtrag hin.

    Eines sollte sich der Häuslebauer ebenfalls vor Augen halten, wenn er sich ein Bauträger- oder Fertighaus gönnt - hier muss er für Sachen löhnen, die sich in keinster Weise als Leistung in seinem Bauvorhaben niederschlagen, als da wären: Provisíonen, Ausgaben für Marketing und all so Schnigges, wie der Unterhalt von Musterhäusern, teure Firmenwägen für die Geschäftsleitung usw...

    Wenn man dann auch noch sieht wie wichtig in vielen Firmen die Wünsche der Bauherren nach Vertragsabschluss den einzelnen Familienbeglückern sind... ich könnt lachen wie naiv da mancher Bauher sich in guten Händen wähnt.

    Für mich als Architekt ist Bereich "Dachelgaragen" für glückliche Familien ohnehin abgehakt... und ich kenne etliche Kollegen, die sich mit diesen gebauten Banalitäten nicht mehr ihren Ruf als Architekten versauen möchten und davon lieber die Finger lassen.

    Wozu soll ich mich mit Bauträgern, Fertighäuslern usw. messen, wenn die Bauherren meine Leistung zu deren Preisniveau haben wollen...

    Lasst euch nur weiter eure Hütten von inkompeten Schnürsenkelverkäufern entwerfen... mich wundert schon lange nicht mehr warum unsere Wohngebiete alle gleich aussehen!!!
     
  6. Baumal

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    gehts jetzt wieder weiter ?
     
  7. #207 butterbär, 08.09.2007
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    Löblich, löblich... man hat wohl ein Baugrundgutachten gehabt...

    Mal ganz im Ernst... wenn ich heute zu einem Bauherren sage er soll ein Baugrundgutachten für seine gammlige Hütte machen lassen, rennt der doch davon und lässt sich von so eine Fertighausfluppe ein Haus andrehen, weil der sagt... "Braucht´s nett, das macht unser Architekt (Hahaha!!!)!".

    Grundsätzlich sehe ich zwar einen Fehler oder eine Nachlässigkeit des Architekten vorliegen, aber nicht vorsätzlich, da die Kosten für die Gründung ja sowieso entstanden wären und bei einem anderen ja auch Geld gekostet hätten... oder waren die so hoch, dass das Bauvorhaben deswegen auf der Kippe stand?
     
  8. Baumal

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    landbub ist ein guter bub.
    der kann schneller bauen, als ich schreiben....
     
  9. #209 butterbär, 08.09.2007
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    Es ist doch oft genug der Bauherr, der sich selbst bescheisst und in die Tasche lügt, wenn er dem billigsten hinterher rennt und sich dann wundert, warum der Mist dann trotzdem so teuer ist, wie es ihm irgendwann mal so ein Architektenabzocker geschätzt hat.

    Ich möchte diese Gehaltsempfänger mal sehen, wenn man ihr Gehalt dermaßen in Frage stellen würde... bei so mancher wahrscheinlich wohl auch zurecht.
     
  10. #210 butterbär, 08.09.2007
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    Baut der immer noch oder schon wieder? :yikes
     
  11. Baumal

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    der bub baut immer weiter:yikes
     
  12. #212 butterbär, 08.09.2007
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    So wie der Brei, der am Schluss das ganze Land überdeckte... gar greulich und abscheulich!
     
  13. Baumal

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    einheits-brei.
     
  14. Lukas

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    Könnt Ihr nicht per PN küssen?

    Gruß Lukas
     
  15. #215 VolkerKugel (†), 09.09.2007
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    ... Landbub kriegt nen Sichtdachstuhl :biggthumpup:
     
  16. Baumal

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    ... nur dann, wie den dachstuhl streichen. lasur oder deckend?
    welches fabrikat? fragen über fragen....
     
  17. Bruno

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  18. Baumal

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    lasierend oder deckend wurde dort aber nicht geklärt. oder?
     
  19. Bruno

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    Doch, Stichwort Bob Ross. Bob Ross arbeitet nur deckend, mehrere Schichten, nass in nass.
     
  20. Baumal

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    dann ist alles klar.
     
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