Moeglicher Hauskauf - Sanierungskosten und Fragen

Diskutiere Moeglicher Hauskauf - Sanierungskosten und Fragen im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Habe heute folgednes Haus begutachtet: "Diese große und gepflegte Immobilie freut sich auf Käufer mit kreativen Ideen" bei Google und dann findet...

  1. #1 Jresniz, 07.02.2025
    Jresniz

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    Habe heute folgednes Haus begutachtet: "Diese große und gepflegte Immobilie freut sich auf Käufer mit kreativen Ideen" bei Google und dann findet man es (darf keine Links posten).

    Eckdaten: 1980, massiv, 195 qm + Keller, 430 T EUR Angebotspreis, 1053 qm Grundstueck bei 240 EUR Bodenrichtwert, Ausstattung so medium - entsprechend waere des Hauspreis 177 T EUR.

    Hat mir soweit gut gefallen, nur meinte nun ein Bekannter es sei zu teuer, da dort erhebliche Sanierungsaufwaende auf mich zukommen wuerden. Das Haus ist aus den 80ern - ich denke Haustuer, Fenster und Dach muessten erneuert werden - nicht sofort ab irgendwann. Heizung ist Fernwaerme. Da es verklinkert ist, bin ich mir unsicher, ob man die Fassade anfassen sollte. Baeder sind Geschmackssache, nehm ich an. Dach haette ich 70 T EUR und Fenster vielleicht 30 T EUR geschaetzt.
    Wie wahrscheinlich ist es, dass Asbest verbaut wurde? Muss man das alles pruefen? (Teppichkleber, Putz?)
    Weiterhin haben die Helden eine Wand Innengedaemmt und vertaefelt - da hab ich Angst vor Schimmel. Zusaetzlich ist das Haus wohl in einer Ecke etwas abgesackt - hier sind Risse im Erdgeschossboden (Kueche) und 1 OG-Boden zu erkennen - nicht Riesengross oder Meterlang aber halt da - gehe nicht davon aus, dass es einstuerzt, steht schon 44 Jahre.

    Gibt es noch andere Fallstricke, oder sollte ich einfach Abstand davon halten?
     
  2. #2 Kriminelle, 07.02.2025
    Zuletzt bearbeitet: 07.02.2025
    Kriminelle

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    Solche Bekannten braucht man (natürlich nicht).
    Natürlich ist ein D-Haus kein A-Haus. Man bekommt keinen fertigen Neubau für 1000€/Qm. Neubauqualität kostet 3000€ ohne Grundstück. Entweder Du nimmst es in Kauf, mehr Haus, aber mit schlechterem Energiewert, zu bekommen oder nicht. Wenn nicht, dann kaufe eine neue Immobilie mit weniger Wohnfläche und ohne Keller auf 500qm Grundstück. Du wirst kein neues Raumwunderhaus zum Schnäppchenpreis bekommen.
    Sieht doch einiges gepflegt aus. Da kann man dann per a peu ran und einiges selbst machen. Vielleicht hilft der Bekannte ja mit ? ;)
     
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  3. #3 Baggerbedrieb, 07.02.2025
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    Kann da beim besten Willen keinen Sanierungsstau erkennen. Das würde ich über die nächsten Jahre eins nach dem anderen hübsch machen.
     
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  4. #4 GreatScott83, 07.02.2025
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    Grundsätzlich finde ich das ein schönes Häuschen, das sehr gepflegt da steht auf den Bildern.
    Ein paar Details sollte man sich vielleicht noch anschauen mit jemand Fachkundigem. Keller, Dachbalken, Wasserleitungen und Elektrik. In wie fern das preislich für deine Gegend OK ist kann ich leider nicht beurteilen, in meiner Gegend wäre das ein absolutes Schnäppchen für den Preis.

    Ich denke die Frage die du dir Stellen musst ist: Was willst du und was bist du bereit auf dich zu nehmen?

    Wärmeschutztechnisch ist das Haus schonmal nach der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut worden. Damit hast du kein natürlich kein Neubaustandard / Passivhaus, aber zumindest schonmal was besseres als die meisten Altbauten. Evtl. steht da auch ein 2 Schaliges Mauerwerk, was sich vergleichsweise günstig mit Einblasdämmung verbessern lässt. Dann hast du Energietechnisch ein paar "Quick Wins" bei denen du mit relativ geringem Geldeinsatz gut was rausholen kannst. Kellerdeckendämmung & Rolladenkastendämmung sind da zu nennen. Die Holzfenster sehen aus der Ferne auch sehr gepflegt aus. Hier und da vielleicht mal ein Beschlag austauschen, Dichtungen erneuern. Dachfenster könnte VIELLEICHT ein Kandidat für den Austausch sein.

    Was die Elektrik an geht, hast du normalerweise bei dem Baujahr die üblichen 3 Adern da liegen, vermutlich alles in 1,5er. Es heißt zwar oft die Elektrik müsste alle zig Jahre erneuert werden, aber das wird oft heißer gekocht als gegessen. Da gehts meistens darum, dass die Weichmacher aus der Isolierung langsam weg sind und die dadruch bröckelig wird. Das merkt man meistens erst wenn man Lampen, Steckdosen oder Schalter austauscht, aber selbst dann gibts Schrumpfschläuche um sowas zu reparieren. Den Sicherungskasten müsste man sich mal anschauen, dass der vielleicht erneuert wird und FI-Schalter nachgerüstet werden. Die sind ganz Sinnvoll für den Personenschutz. Je nach Alter würde ich persönlich mir noch überlegen Steckdosen und Schalter zu tauschen. Da kanns Alterungserscheinungen geben die dann auffallen, wenn man große Verbraucher anschließt (meine Erleuchtung hier war ein Raclette an ner 50+ Jahre alten Steckdose, die extrem heiß wurde, nach Austausch der Dose wieder alles super).

    Wasser- und Heizleitungen könnte so ein Thema werden. Das müsste sich ein Profi mal anschauen. Da Spalten sich die Meinungen etwas. Das ist halt so eine Arbeit die sich ein paar Wochen ziehen kann und dann schon eine große Einschränkung im Haus ist. Sowas wäre zu überlegen vor dem Einzug zu machen. Meistens dann gleichzeitig mit einer Sanierung vom Bad. Wir haben es vor dem Einzug machen lassen, in der Hoffnung, dass wir dann lange Zeit Ruhe habe. Da würde ich vielleicht ganz Grob um die 30.000 Schätzen ohne für die 2 Bäder, Gäste WC und Küche (Leitungen und neue Keramik inkl. Armaturen). So lag es bei mir bei ähnlichem Gewerk.

    Etwas "Sorgen" würde mir die Fernwärme machen. Da solltest du dich mal genau informieren was da für ein Betreiber dahinter steckt, Anschlusszwang etc. ob du da vielleicht auch mal selbst ne WP ranzimmern kannst oder bei Fernwärme bleiben musst. Und natürlich auch wie der preislich liegt. Das KANN leider echt ins Geld gehen. Vielleicht auch mal die Nachbarschaft befragen nach Erfahrungswerten.

    Das Einzige was mir auf den Bildern auf Anhieb etwas missfällt ist der Heizkörper in der Küche, der da so unter die Arbeitsplatte gepfercht ist. Wenn ich das richtig erkenne ist das ein Konvektionsheizkörper der die Luft erwärmt. Da drunter kanns schnell zu Wärmestau kommen, dass der nicht wirklich gescheit heizt. Da könnte man evtl. Abhilfe schaffen in dem man oben drüber ein Lüftungsgitter in die Arbeitsplatte macht und unten drunter vielleicht noch ein Heizkörperventilator für die Zikulation.

    Ansonsten kannst du die Küche auch mit einem gescheiten Möbelllack, ein paar schönen Alu / Edgelstahl Griffen / Knöpfen, einer neuen Arbeitsplatte und einer Rückwand (kann man direkt auf die bestehenden Fliesen pappen theoretisch) zumindest ins aktuelle Jahrtausend holen. Selbiges gilt für das Einbauregal im Wohnzimmer und die Holz Haustüre. Mit etwas Farbe und vielleicht Dichtungen sollte sie auch erstmal schön sein Das fällt dann aber mehr in die Kategorie Heimwerken als "Bauexperten" ;-) ...vielleicht das Glaselement "dämmen" mit neuem Isoglas.

    Das Dach sieht jetzt auch nicht vernachlässigt aus. Blitzeblank sauber natürlich nicht, aber ein dringender Handlungsbedarf muss da auch nicht zwingend bestehen.

    Schadstoffe... ja, da steckt man nicht drin. Das kann dir hier auch keiner beantworten von den Bildern her. Klarheit bringt da ausschließlich eine Laborprobe. Und da ist halt nicht nur Asbest ein Thema. Dein Dach ist gedämmt, Stichwort "KMF" und die Balken sind evtl. behandelt (Holzschutzmittel). Aber bei den meisten Sachen ist es so... wenn du es nicht anfasst hast du kein Problem. Sowas wie Dachdämmung, das machst du alles in eine Aufwasch wenn du das Dach irgendwann mal machen lässt inkl. Solaranlage oder so.
     
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  5. #5 Jresniz, 08.02.2025
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    Lieben Dank euch!

    Nebenkosten insgesamt bei voller Bewohnung waren am Ende wohl 500 EUR im Monat. LSW ist der Anbieter der Fernwaerme - generell wohl Zwang aber mit der Option von Befreiung: "Befreiung vom Anschluß- und Benutzungszwang muß im Einzelfall - vorbehaltlich der Genehmigungsfähigkeit der vorgesehenen Anlagen - auf Antrag auch erteilt werden, wenn die Versorgung des Grundstücks mit Wärme durch regenerative Energiequellen (z. B. Solartechnik, elektrisch betriebene Wärmepumpen) erfolgen soll." Buttoarbeitspreis ist bei 10.68 cent / kWh - also aehnlich wie Gas + Gebuehren und Anschluss etc. pp.

    Also Gutachter suchen und mal durchtigern, um zumindest die Risse zu klaeren und vielleicht einen Blick auf die Dachdaemmung zu werfen. Zweischalig ist es leider nicht - hab ein paar Baubilder gesehen - da wurden porenbeton steine doppelt gemauert wie das aussah, aber ohne Luftschicht - aber kann sich der Gutachter ja auch angucken - genau wie die Dachdaemmung - da hatten sie was rausgeholt, dass sah eher so nach zweifarbiger Wolle aus und war sehr flauschig.
     
  6. #6 simon84, 08.02.2025
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    Wie ist das Objekt denn regional preislich so eingeordnet? Gibt es in der Nähe andere Häuser mit 1000 Grund die deutlich teurer oder günstiger sind ?

    finde das Haus jetzt nicht verkehrt.
     
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  7. #7 Jresniz, 08.02.2025
    Zuletzt bearbeitet: 08.02.2025
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    Aussenmauerwerk: Keller 36.5 KSL, ansonsten 24 Porton und an einigen Stellen Klinger and anderen 3 lagiger Strukturputz (Nester Putz). Innenputz ist Kalkgips.
    Wasserrohre sind Kupfer gem VDE Bestimmungen.
     
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  8. #8 LordNibbler, 08.02.2025
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    Es ist für die Gegend relativ günstig. Ich habe soviel hier in WOB-Klieversberg vor 6 Jahre für 60er Jahre unsaniert bei 800m² Grundstück bezahlt.
    Ehmen gilt in Wolfsburg als attraktivere Wohngegend. (Fußballer und Manager). Durch die Situation bei VW könnte der Markt grade etwas gedämpft sein. Bitte klären, ob wirklich Eigentumsgrundstück. Hier ist städt. Erbbau ist hier recht verbreitet (und sehr günstig).

    Wenn da nicht ein Mangel bereits den Preis drückt, will da jemand schnell was verkaufen. Ist halt 45 Jahre altes Haus, instandgehalten, wo jetzt die erste Sachen fällig sein könnten.
     
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  9. #9 Jresniz, 08.02.2025
    Zuletzt bearbeitet: 08.02.2025
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    Derzeit fallen die Preise rasant, besonders bei aelteren Objekten - hatte schon einige die mehr als 100 T EUR im Preis reduziert haben - denke viele sehen Wolfsburg skeptisch und natuerlich die weiterhin relativ hohen Bauzinsen. Denke aber auch das der Preis in Richtung fair geht - zumindest wenn diese Rissgeschichte nichts nachhaltiges ist. Scheint nicht Erbpacht zu sein.
     
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