Muss Aufsparrendämmung immer sein?

Diskutiere Muss Aufsparrendämmung immer sein? im Dach Forum im Bereich Neubau; Ich bin bestimmt nicht resistent gegenüber Beratung. Ich will ja beraten werden. Deshalb hab ich mich hier eingeloggt z.b. Vor und Nachteile...

  1. Eric

    Eric

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    Die Frage ist bereits falsch gestellt, weil die es die beiden Alternativen so nicht gibt.

    Wenn ich den Sachverhalt richtig verstanden habe, gibt es ein mit 6 cm MiWo gedämmtes Dachgeschoß, eine ungedämmte Kehlbalkenlage mit Laufbohlen und darüber einen nur rund 1 m hohen ungedämmten Spitzboden.

    Wird jetzt nur die Kehlbalkenlage gedämmt ( = offenbar gemeint mit Geschoßdämmung ), dann bleibt der Spitzboden zwar kalt und wird nicht beheitzt. Es muß aber zugleich dafür Sorge getragen werden, daß die viel zu geringe Dämmung in den Schrägen im Dachgeschoß verbessert wird und vor allen Dingen muß eine Dampfbremse vom Boden des Dachgeschosses an den Schrägen hoch, unterhalb der Kehlbalkenlage entlang und auf der anderen Seite an den Dachschrägen herunter bis zum Boden des Dachgeschosses geführt werden, praktisch also wie ein Innenzelt von innen um das Dachgeschoß herum. Die Dampfbremse muß an allen Anschlüssen und Durchdringen luftdicht ausgebildet werden. Wird das nicht gemacht, fällt Kondensat aus, durchfeuchtet die Dämmung und führt zu Schäden am Holzgebälk. Man nennt diese Art der Dachdämmung Zwischensparrendämmung. Dazu müssen die Randbedingungen stimmen

    - ausreichende Dicke der Sparren für eine hinreichende Stärke der Dämmung
    - Tragfähigkeit des Dachstuhls
    - diffusionsoffene Unterspannbahn unterhalb der Dacheindeckung, usw.

    Der Aufwand ist erheblich, weil die vorhandene Verkleidung der Dachschrägen und an der Unterseite der Kehlbalkenlage entfernt werden muß, um das Gebälk, zwischen dem die neue Dämmung eingebracht werden muß, freizulegen. Da offenbar auch das Wellasbestdach erneuert werden soll, liefe die Zwischensparrendämmung auf eine vollständige Freilegung des Dachstuhls hinaus.

    Als Alternative könnte eine Aufsparrendämmung in Betracht kommen. Die Innenverkleidung im Dachgeschoß könnte dann bleiben. Aber auch hierzu müßten aber die Randbedingungen zuvor von einem Fachmann geklärt werden:

    - Tragfähigkeit des Dachstuhls
    - Anschluß der Dampfbremse unterhalb der Aufsparrendämmung an das Gebäude.

    Praktisch nicht lösbar ist bei einer Aufsparrendämmung die luftdichte Abtrennung des Spitzboden vom darunter befindlichen Dachgeschoß. Denn in der Kehlbalkenebene gibt es zu viele, luftdicht auszubildende Anschlüsse an die Sparren und von dort an die Dampfbremse der Untersparrendämmung. Das wäre eine Arbeit für einen " Uhrmacher ". Insofern schlägt der Handwerker offenbar auch vor, den Spitzboden ( norm- und gesetzeswidrig ) mit zu beheizen.

    Thema hatten wir hier aber bereits wiederholt. Insofern " Suchenfunktion " nutzen und einlesen. Ferner " goggeln " nach Schemazeichnungen und Anleitungen zur Zwischensparrendämmung oder Warmdach und Aufsparrendämmung.

    Problemdarstellung im: Praxishandbuch Gebäudedichtheit, dort insbesonder S. 28.
     
  2. pumpe

    pumpe Gast

    @ Eric,

    zuerst einmal DANKE für Ihren Ansatz zur Hilfe !!

    Also, das Haus ist ein Fertighaus aus den 70er Jahren. Den Namen der Firma darf ich hier ,glaube ich, nicht erwähnen. Ok...muss ja auch nicht sein.

    DN= 15°, Satteldach, die Speicherhöhe beträgt um genau zu sagen laut Statik 1,02m. Eindeckung mit Fulgurit Berliner Welle (asbesthaltig) direkt auf den Sparren. Die Dachschrägen sind NICHT verkleidet bzw. keine Zwischen -o. Untersparrenisolierung. Man sieht vom Speicher die Eindeckung und die Sparren in Form von Nagelplattenbindern.
    Der Speicher ist kalt und belüftet.
    In der Speichermitte befindet sich eine Laufbohle, wo man sich mehr o. minder drauf bewegen soll/kann (eher kriechen).

    WEIL.....ausserhalb dieser Laufbohle befindet sich die erwähnte lausige "Dämmung" von 6cm Min.-Wolle . Wenn ich die Wolle zur Seite nehme, sehe ich eine Lattung worauf von der Unterseite Rigipsplatten (Decke) montiert sind. UNTER der Laufbohle ist sogar gar keine (!!) Dämmung.
    Das muss wohl in den 70ern so "Mode" gewesen sein. I don`t know !

    Soviel zum Aufbau.

    Nun.....ich hatte die Frage gestellt, OB man diese alte Dämmung herausnehmen kann, neue Dampfbremse rein mit neuer dicker (240mm) Isolierung (Geschossdämmung). Nicht ICH, sondern der ausführende Betrieb.

    Manche werfen mir hier vor, ich will mir durch diese Surferei einen Planer ersparen.Also Spass empfinde ich da keinen bei. Es ist nunmehr fast schon Verzweiflung..... Ich werde wohl eines Tages einen anrufen, was schon gut sein kann. Das finde ich ja auch gut , das mir Architekten zu einem Planer raten....sie wissen am besten wieviel Katastrophen sich "HAUS" nennen.

    Jedoch, es darf doch wohl erlaubt sein zu Fragen, und Meinungen von anderen zu hören, bevor man sich als Laie auf, sagen wir zwei Dachdecker versteift, und denen notgedrungen glauben MUSS, weil man`s nicht besser weiss.
    Ich nenn`das mal rantasten an ein Thema, mit dem man noch NIE zutun hatte. Ok....ich werde weitersehen. Vielen Dank nochmal für Ihren Beitrag.

    Ich habe für die nächsten Tagen einen Fachleiter für Dach, Wand und Abdichtungstechnik bestellt, der sich die Sache anschaut. Wenn ich dann klarer sehe, werde ich hier auch nicht mehr nerven.


    Gruss Andreas
     
  3. pumpe

    pumpe Gast

    Anbei noch ein Auszug der E......- A...tur NRW, wo zu lesen ist:

    "In Gebäuden , in denen das Dach z.b. aufgrund zu geringer Höhe nicht ausgebaut werden kann oder soll, der Dachraum aber zugänglich ist, schreibt die Energiesparverordnung die nachträgliche Dämmung der obersten Geschossdecke vor.
    Die Dämmung ist dann erforderlich, wenn der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) einen Wert von 0,30W/m²K überschreitet. Die Massnahme muss bis zum 31.12.2006 durchgeführt werden. Bei der Dämmung der obersten Geschossdecke handelt es sich um eine einfache und preiswerte Dämm-Massnahme, die auch in Eigenleistung durchgeführt werden kann ." Usw....usw.....usw.

    OK.....in dem ganzen weiteren Artikel wo die Dämmung genau erklärt ist, lese ich nichts von Dampfbremse o. Sperre. Ist sicher vergessen worden o. wird vorrausgesetzt....


    Ab DEM Augenblick als ich das las,fing ich an zu überlegen, ob eine teurere ASD von Nöten ist.

    Was nun durchführbar ist werde ich in der kommenden Zeit erfahren.

    Gruss Andreas
     
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