Nachträgliche Dämmung BJ93 „Mischfassade“ Putz, Klinker & Schiefer

Diskutiere Nachträgliche Dämmung BJ93 „Mischfassade“ Putz, Klinker & Schiefer im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Aufgrund der aktuellen und wohl auch zukünftigen hohen Gaspreise, einem Heizungsalter von 30 Jahren und voraussichtlichen Förderung mach ich mir...

  1. BreFe

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    Aufgrund der aktuellen und wohl auch zukünftigen hohen Gaspreise, einem Heizungsalter von 30 Jahren und voraussichtlichen Förderung mach ich mir derzeit auch Gedanken zu einer neuen Heizungstechnik.

    Dies ist natürlich zwangsläufig auch damit verbunden sich mit der aktuellen Dämmung des ganzen Hauses zu beschäftigen. Der Verbrauch der Heizungen liegt derzeit im Schnitt bei ca. 9500 kWh im EG 80m2 und 11000 kWh im DG 75m2.

    Am besten wäre es natürlich direkt einen Energieexperten zu beauftragen, aber es handelt sich um zwei Eigentumswohnungen mit zwei Eigentümern (andere Wohnung vermietet), kein Verwalter und etwas unterschiedlichem Modernisierungsstand. Daher kann ich alleine nicht mal eben jemanden beauftragen und würde nur gerne vorab ein paar grobe Einschätzungen zu den generellen Möglichkeiten einholen und etwas Wissen aneignen, bevor ich da was in die Wege leite.....

    Speziell zu der Bauart hätte ich gerne von euch eine Meinung, da ich daraus nicht ganz schlau werde und eine mögliche nachträgliche Dämmung auch erheblich erschweren dürfte. Eine Baubeschreibung habe ich leider nicht, mir ist es aber durch rumfragen gelungen 3 Fotos aus der Bauzeit aus der Nachbarschaft zu ergattern.

    Warum baut man ein Haus mit zwei verschiedenen Materialien (rote und weiße Steine auf den Fotos)? Beide haben einen unterschiedlichen Dämmwert, deswegen vermutlich auch die darüberliegende Dämmung mit Klinker bzw. Putzfassade. Letztere scheint mit einer dünnen Styropor Schicht versehen zu sein, denke ca. 2 cm. Weiterhin kommt noch hinzu das an der Dachgaube Schiefer direkt auf dem Putz wohl ist, auf der Wetterseite wurde nachträglich auch im DG am Giebel ein Schiefervorbau angebracht, mit wahrscheinlicher geringer Dämmung dahinter.

    Sonstiges : Versetztes Doppelhaus, zwei Eigentumswohnungen, leichte Hanglage – Teilunterkellerung liegt teilweise frei und ist hier mit Putz versehen in gleicher Höhe wie Klinker EG, Giebelseiten bestehen aus Putz und Klinkerfassade gemischt mit einigen cm Höhenunterschied, Baujahr 93, massiv angebaute Doppelgarage, zwei Gasthermen im Keller an einem Schornstein, Durchlauferhitzer für Warmwasser, normale Heizkörper, Kellerdecke zum Teil nachträglich gedämmt, EG neue 3fach Fenster, DG nachträglich Dämmung Dachboden + dickere Dämmung Dachschrägen mit neuer Dampfbremse.
     

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  2. #2 Fabian Weber, 24.04.2022
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    Also es handelt sich bei dem verputzen Teil um Poroton-Ziegel, miss mal die Wanddicke oder klopf außen dran und höre, ob es hohl klingt. Die Schieferplatten sind wahrscheinlich nur Zier, sonst hier auch Poroton. Fensterstürze und Ringanker aus Beton sind standardmäßig mit EPS gedämmt.

    Hinter den Klinkern sitzt wahrscheinlich schon eine Dämmschicht, alles andere wäre unwahrscheinlich für das Baudatum.

    Ich sehe bei einem so jungen Gebäude keine wirtschaftliche Dämmmaßnahme.
     
  3. #3 Fabian Weber, 24.04.2022
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    Mich würden viel mehr die Einstellungen der Heizung interessieren, da werden gut und gerne oftmals bis zu 20% an Effizienz vergeudet.

    Heizkörper oder Fußbodenheizung aktuelle Vorlauftemperatur bzw. VL bei NAT usw.
     
  4. BreFe

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    Also die Wanddicke in einer Wohnungs- bzw. Grundrisszeichnung beträgt mit Klinker ca. 37 cm Ringsrum. Der Klinker steht ca. 4 cm über den verputzten Teil. Die Porotonmaße stehen da nicht, aber die Wand ist mit Innen- und Außenputz ca. 33 cm dick. Außen ist definitv eine dünne Styroporschicht (Putzträger??), das hatte ich mal beim Bohren bemerkt. Der Klinker ist ca. 10 cm dick, mit dem Zollstock durch eine Öffnung sind´s ca. 19 cm. Also ca. 9 cm "Luft" dazwischen. 37 cm - 19 cm = ca. 18 cm Wanddicke dort. Ob da eine Dämmung hinter dem Klinker ist kann ich absolut nicht sagen, an den wenigen Öffnungen im Klinker kann so nix sehen. Deswegen auch die Frage ob das in dem Baujahr schon üblich war. Ich werde wohl oder übel mal irgendwo eine Stelle öffnen müssen....

    Die Heizkosten betrugen bisher immer zwischen 550-600 pro Jahr und waren für mich absolut akzeptabel bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 9000 kWh (korrigiert) für 80 m2. Meine Preisgarantie läuft bald aus ... und aktuell liegen die Kosten schon so bei ca. 1500 - 1600 Euro - und vermutlich weiter steigend. Bei einem Thermenalter von gut 30 Jahren wird es zu mindestens Zeit sich ein paar erste Gedanken zu machen. Aber viel Spielraum zum Sparen ist da glaube ich nicht mehr. Im Vergleich zum Einzug vor gut 10 Jahren ist der Verbrauch schon erheblich gesunken und der Comfort gestiegen, aufgrund verschiedener Maßnahmen.

    Vorlauftemperatur .....hmmm, das Thermostat in der Therme ist leider schon immer defekt. Es sind Heizkörper, am heißem Heizungseinlauf mal eben gemessen sind´s um die 56 Grad. Es ist übrigens eine Vaillant Therme VC 110 mit Calormatic VRT 330 Regler. Ansonsten kann ich nix weiter zur Heizung sagen.
     
  5. #5 Fabian Weber, 25.04.2022
    Fabian Weber

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    56Grad Vorlauf aktuell?

    ich glaube da geht noch was. Bevor man hier an die Fassade geht, erstmal alle Heizkörper voll aufdrehen und Vorlauftemperatur weiter senken.

    Hoffentlich sind keine Digitalen Thermostate am Start.
     
  6. BreFe

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    Nein, digitale Thermostate machen ja keinen Sinn bei einer Etagenheizung. Entweder Therme ist an oder aus. Eine weitere kleine Einsparung vorerst mittels Vorlauftemperatur und/oder smarte Anwesenheitssteuerung der Therme an sich würde sicherlich noch gehen. Aber die Heizperiode ist jetzt eh erstmal vorbei.
    Allerdings geht es mir primär darum schon einmal die Möglichkeiten einer neuen Heizungsanlage abzuklären. Die Dämmung gehört halt zu der Überlegung dazu. Also was, sprich welche Technik, funktioniert auf jeden Fall bei mir, was geht gar nicht und was unter Umständen um sich dann näher mit den übrig gebliebenen Möglichkeiten zu beschäftigen. Ich würde mir auch ggf. z.B. eine Deckenheizung einbauen lassen. Die abgehängte Decke wäre auch mal zu renovieren "demnächst", das würde sich anbieten, sollte man die Wohnung nicht mit Niedertemperaturheizkörpern o.ä. hinbekommen.
    Aber das tangiert auch noch andere Modernisierungsthemen. Ich will mein Bad zum Beispiel neu machen lassen. Eigentlich schon seit ein paar Jahren, die Frau sitzt mir im Nacken. Bekommt man dann in 2-3 Jahren beispielsweise doch ein Wärmepumpe mit Solar vom Dach und Warmwasserspeicher, so wäre der Durchlauferhitzer überflüssig. Supi, ABER es gibt keine Warmwasserleitung in die Wohnung bisher. Dann müsste man die Wände wieder aufkloppen und diese nachträglich legen. Und das Wohnzimmer muss renoviert werden....es gibt auch ein paar nervige Wärmebrücken. Die würde ich mit einer teilweisen, dünneren Innendämmung zum Beispiel beheben. Das wäre dann unter Umständen auch obsolet, würde man im nachhinein dann doch noch draußen was machen können an der Fassade. Das hat sich in einem Zimmer übrigens schon bewährt, war eine Arschkalte Ecke + Sockelleisten. Die Klinker Außenecke ist auf einem Foto zu sehen, deswegen frage ich mich auch ob da wirklich eine Dämmung hinter ist - oder die Mäuse es schon verspeist haben.

    Oder was ist wen der andere Eigentümer keine teure neue gemeinsame Heizung will.....ist halt vermietet. Auch dazu muss ich mir einen Plan B machen. Rein theoretisch könnte ich mir auch eine "Mini" Luft Wärmepumpe nur für meine Wohnung vorstellen, Platz wäre da. Drinnen und draußen. Photovoltaik auf´m Süd Dach auch möglich. Neue Unterverteilung ist dafür dank Wallbox und "Balkonkraftwerk" im Garagenbereich auch vorhanden. Klar, gemeinsam wäre es natürlich am besten, auch wirtschaftlich....
     
  7. #7 Fabian Weber, 27.04.2022
    Fabian Weber

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    Deine Überlegungen zu den Teilmaßnahmen klingen für mich ausgereift. Das Problem ist aber tatsächlich Dein Nachbar. Denn für Dich selbst könntest Du mit den kleineren Maßnahmen und Umbauten sicherlich auf eine Reduzierung der VL-Temp von maximal 40-45° kommen. Das ist der Bereich der für Wärmepumpen aktuell noch gut ist.

    Der Mieter, Dein Nachbar hat aber gewisse Rechte vom Komfort her. Und geht es dann z.B. darum, dass ein Raum innerhalb einer recht kurzen Zeit auf Wohlfühltemperatur gebracht werden kann, was einer gemächlich vor sich herheizenden Wärmepumpe natürlich widerspricht.

    Ich würde erstmal trotzdem versuchen die Heizkurve so weit zu senken, bis der Mieter anfängt sich zu beschweren oder Du halt es als zu kalt empfindest. Ich meine, dass man sich von unten an die richtige Heizkurve annähert.

    Sollte bei Gas ja aktuell leicht dem Nachbarn schmackhaft zu machen sein.
     
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