Nachträgliche Drainage für Natursteinmauer sinnvoll?

Diskutiere Nachträgliche Drainage für Natursteinmauer sinnvoll? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir haben Ende 2024 ein fünf Jahre altes Haus erworben, das ohne Keller auf einer Bodenplatte errichtet wurde. Ausgangslage: Das...

  1. #1 magnum, 04.06.2025 um 10:08 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 04.06.2025 um 10:48 Uhr
    magnum

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    Hallo zusammen,

    wir haben Ende 2024 ein fünf Jahre altes Haus erworben, das ohne Keller auf einer Bodenplatte errichtet wurde.

    Ausgangslage:
    Das Grundstück weist eine leichte Hanglage auf und fällt vom Straßenniveau parallel nach hinten ab. Um auf einen Keller verzichten zu können, wurde durch den Vorbesitzer eine Aufschüttung mit rund 400 m² Fläche und einer maximalen Höhe von ca. 1,50 m vorgenommen. Diese Aufschüttung sollte – vermutlich aus Kostengründen – durch drei Natur- bzw. Feldsteinmauern gesichert werden: zwei seitliche und eine untere (hangabwärts).

    Zum Zeitpunkt unseres Erwerbs war nur noch die untere Mauer vollständig vorhanden. Eine der seitlichen Mauern wurde vom Vorbesitzer teilweise zurückgebaut, offenbar auf Wunsch des damaligen Eigentümers des Nachbargrundstücks, welcher sich den Bau schlussendlich aber nicht leisten konnte und das Grundstück an die Gemeinde zurückgegeben hat. (Warum der "Forderung" nachgekommen wurde, ist leuchtet mir allerdings nicht ein, da sich die Mauer vollständig auf dem eigenen Grundstück befand und die zulässigen Höhen und Flächen laut bayerischer Bauordnung nicht überschritten wurden.) Die dritte, seitliche Mauer wurde begonnen, jedoch aufgrund einer zwischenzeitlichen Trennung des Vorbesitzers (Verkaufsgrund) nicht fertiggestellt.

    Was die bestehende untere Mauer betrifft, ist die Ausführung leider mangelhaft: Der eingesetzte Beton bzw. Zement war für diesen Zweck offenbar ungeeignet, und das Mischungsverhältnis von Zement und Zuschlagstoffen wurde aus Sparsamkeit (im vermutlich zuletzt errichteten Teil der Mauer) zu schwach gewählt. An einigen Stellen ist der Beton deshalb mittlerweile zu einer bröseligen "Lehmsand"-Masse zerfallen. Als "Drainage" wurden lediglich die Spalten zwischen den unteren, großen Steinen gelassen. Ob hinter der Mauer eine Drainageschicht eingebracht wurde, lässt sich nicht eindeutig feststellen. Teilweise ist grober Schotter vorhanden, an anderen Stellen nicht.

    Aktueller Stand:
    Die durch den Vorbesitzer abgetragene, seitliche Mauer haben wir erst vor kurzem von einer Baufirma durch eine neue Mauer aus Beton-Stützwinkeln mit frostsicherem Fundament und funktionierender Drainage ersetzen lassen. Grund dafür war, dass der gepflasterte Weg entlang der ehemaligen Mauer Zeichen einer Absenkung gezeigt hat. Im Zuge dieser Bauarbeiten wurde gleich der noch unfertige, auf der Aufschüttung liegende, Gartenbereich auf das Niveau der Mauerkrone der unteren Mauer abgesenkt. Statt einer weiteren Stützmauer auf der anderen Seite wurde dort eine flache Böschung modelliert.

    Seit der Schaden am Jahresanfang bemerkt wurde und seitdem es die Witterung zugelassen hat, bin ich nun dabei, die untere Natursteinmauer instand zu setzen. Dabei entferne ich den maroden Fugenmörtel, ersetze ihn durch geeignetes Material bzw. mauere sie in Teilen neu auf. Das klappt soweit ganz gut, ist aber leider eine langwierige Arbeit. Ein Ersatz der unteren Mauer – ebenfalls durch Beton-Stützwinkel – wäre natürlich am sinnvollsten, ist aber aufgrund der baulichen Gegebenheiten technisch und finanziell verhältnismäßig aufwendig und aktuell leider kein Thema. Mein Ziel ist es nun, die Mauer in einem stabilen Zustand zu erhalten, sodass sie idealerweise noch mindestens zehn Jahre übersteht. Aktuell zeigen sich hier aber glücklicherweise keine Probleme was ein Abrutschen angeht.

    Geplante Maßnahme – Bitte um fachliche Einschätzung:
    Da der Garten aktuell noch eine Baustelle ist, überlege ich nun zur zusätzlichen Entlastung der unteren Mauer - oben auf dem Garten-Plateau - eine oberflächennahe Drainage in einer Tiefe von ca. 80cm nachzurüsten, die das anfallende Oberflächenwasser von der geplanten Rasenfläche zumindest teilweise ableiten und von der Mauer fernhalten soll.

    Meine Frage an die Fachleute im Forum:
    Ergibt eine solche Maßnahme aus technischer Sicht Sinn – oder steht der bauliche und finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zum erwartenden Nutzen? Oder einfach gesagt: Die Maßnahme wäre in meinen Augen gescheitert, wenn aus dem Drainagerohr nur drei Tröpfen kommen, während der rückwärtige Teil der Mauer selbst klitschnass ist.

    Vielen Dank vorab für eure Einschätzung!
     
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