Negativabdichtung?

Diskutiere Negativabdichtung? im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir bewohnen ein Eigenheim BJ. 1980 welches voll unterkellert ist. Nun, also nach den vielen Regenfällen ist der...

  1. kleida

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    Hallo zusammen,
    wir bewohnen ein Eigenheim BJ. 1980 welches voll unterkellert ist. Nun, also nach den vielen Regenfällen ist der Grundwasserspiegel gestiegen und wir hatten Wassereintritt in zwei aneinander angrenzenden Räumen im Keller. Das Wasser ist aus der Fuge zwischen Estrich und Zementputz der Wand ausgetreten. Es besteht komplett Verbundestrich im Keller. Der Keller liegt ca. 2,40m im Erdboden. Grundwasser steht vom Fundament aus gemessen ca. 15 cm an der Außenwand (bei hohem Grundwasserstand). Nachdem ich stellenweise den Zementputz abgeschlagen hatte wurde ersichtlich das die erste Steinreihe (kalksandstein) nass ist, darauf liegt eine Bitumenhorizontalsperre in den Fugen. Nun hatte ich mehrere "Fachfirmen" da. Mir wurde von allen zur Innensanierung mittels Negativabdichtung geraten. Kosten von Außen würden sich auf ca. 60.000€ belaufen und absolut unwirtschaftlich (Zudem sind alle Anlagen aussen angelegt, Hof eine Hausseite komplette Terrasse). Von 100 Häusern würden nur 5 von außen saniert werden. Bei der Negativabdichtung würde man folgendermaßen vorgehen:
    1. Untergrundvorbereitung Wand/Sohlenanschluß:
    Damit die Abdichtung an der Oberfläche an eine Wasserundurchlässige Bodenplatte angeschlossen werden kann, wird die vorhandene Estrichkonstruktion in einer Breite von ca.30cm entlang der abzudichtenden Wandfläche entfernt. Im Anschluss Bereich der Bodenplatte zur Wand wird als vorbereitende Maßnahme für die Hohlkehlenherstellung eine ca.3x3 cm tiefe Nut ausgestemmt.
    Nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten wird die Estrichkonstruktion wiederhergestellt.
    2. Herstellen einer Hohlkehle. Zur Haftungsoptimierung wird die gestemmte Nut von Mörtelresten und bindestörenden Stoffen gesäubert und mit einem Haftvermittler vorgearbeitet. Die vorbereitete
    Nut wird mit einem HKS-Dichtspachtel verfüllt und es wird eine Hohlkehle hergestellt.
    3. Untergrundvorbereitung Fläche. Für eine optimierte Haftung zum Untergrund ,wird der
    vorhandene Wandputz und/oder Altanstrich mechanisch entfernt. Loses Fugenmaterial wird ca.2cm
    tief ausgekratzt. Anschließend werden die freigelegten Mauerwerksflächen von Wandputzresten und
    bindestörenden Stoffen gesäubert.
    4. WSP-Wassersperrputz. Um einen egalisierten und trockenen Untergrund für die
    nachfolgende Innenabdichtung zu gewährleisten ,wird ca. 20mm der Feuchtigkeitsbeständige und
    wasserabweisende WSP-Putz vollflächig aufgetragen.Um die Haftung zwischen der zu
    bearbeitende Wandfläche und dem WSP-Putz zu optimieren, wird ein Spritzbewurf auf die gesamte
    Wandfläche aufgetragen.
    5. Kombiflex-Wandabdichtung. Damit im Endergebnis eine rissüberbrückende
    Abdichtung entsteht, werden zwei Lagen rissüberbrückende mineralische
    MDS-Dichtungsschlämme mit einer Gesamttrockenschichtdicke von ca.3mm aufgetragen. Der Auftrag der zweiten Lage erfolgt erst dann, wenn die erste Lage durch den Auftrag nicht mehr plastisch verformbar ist. Dadurch wird eine Dichtigkeit gegen außen am Gebäude aufstauendes Sickerwasser
    >10m Wassersäule (1Bar) erreicht. Die Ausführung des Abdichtungssystems erfolgt nach den Vorgaben der Qualitätsrichtlinie zur Innenabdichtung und dem WTA-Merkblatt 4-6/D" Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile"
    6. Oberflächenputz/Schutz der Innenabdichtung. Zum Schutz der Innenabdichtung wird ein
    Oberflächenputz mit vorausgehender Untergrundvorbereitung aufgebracht. Dabei wird zuvor
    zur Haftungsoptimierung ein Spritzbewurf auf die zweite abgebundene Lage MDS-Dichtungsschlämme
    aufgetragen. Nach dem abbinden des Spritzbewurfes wird der hydrophobe Oberflächenputz von ca.15mm aufgetragen.

    Und nun zu meiner Frage , was haltet Ihr von diesem Verfahren?

    Ach ja, Z
    zudem ist in 3,5m Tiefe noch zusätzlich ein punktueller Brunnenschacht angedacht mit einer Tauchpumpe um das Grundwasser niedriger zu halten.
     

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  2. #2 Fabian Weber, 23.03.2020
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    Eine permanente Grundwasserabsenkung ist in der Regel nicht zulässig, auf jeden Fall muss dafür ein Antrag gestellt werden.

    Der Rest klingt plausibel. Die Bodenplatte ist also dicht und das Wasser tritt nur über die Mauerwerksfugen ein?
     
  3. kleida

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    Ja genau. Beziehungsweise aus dem Stein, oberhalb der Sperre bestehen keine Probleme. Der „Sanierer“ hat eine Abdichtung der Problemräume empfohlen. Hierbei das System in die Anschlüsse der Innenwände mit eingearbeitet und eine Vertikalsperre eingebracht. Für den Fall das wir in den angrenzenden Räumen ebenfalls mal Probleme bekommen sollten könnte man von der anderen Raumseite hier wieder anschließen.
     
  4. #4 simon84, 23.03.2020
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    Wie oft ist das mit dem Wasser denn jetzt passiert und was war der Schaden ?
     
  5. #5 Jo Bauherr, 23.03.2020
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    Der Nachweis Ihres Fachplaners für 'Grundwasserabsenkung - nur für Bauzeit' geht an die Umweltbehörde. .... Viel Erfolg!
     
  6. #6 Manufact, 23.03.2020
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    Wie hoch soll denn die IAD werden?
     
  7. kleida

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    Passiert ist es jetzt zum ersten mal. (Wir wohnen jetzt acht Jahre in dem Haus) Schaden war nicht sonderlich hoch, lediglich den Bodenbelag musste ich entsorgen. Die Abdichtung erfolgt bis zu einer Höhe von 1,40 m . Das ist der aktuelle Wasserstand: (Ansicht zeigt den punktuell entfernten Estrich.In diesem kleinen Loch steht noch ca 1cm Wasser ...)
     

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  8. #8 Andreas Teich, 24.03.2020
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    Die Frage ist doch wie hoch ist die Wasserbelastung und welcher Aufwand bzw Kosten für eine derartige Abdichtung entstehen und ob sich das für die vorgesehene Kellernutzung lohnt.

    Wenn der Boden ggf mit etwas Gefälle zur undichten Seite hin bis auf einen Wandabstand von zB 15-20 cm gefliest wird ergibt sich am Rand automatisch eine Rinne. dann hier eine Tauchpumpe in eine Vertiefung stellen würde zumindest jede Überschwemmung vermeiden bei minimalen Kosten. Kellerböden mit feuchtigkeisbeständigem Bodenbelag zu versehen würde ich dabei als Sowieso-Kosten ansehen.

    Oder sofern die Undichtigkeiten nur die Fuge zwischen Bodenplatte und Mauer betrifft-
    die Fuge freistemmen und mit Dichtspachtel eine Hohlkehle herstellen, ggf noch mit MB2K oä flexiblen Dichtungsschlämmen
    den freien Randbereich am Boden bis zur horizontalen Feuchtigkeitssperre abdichten.

    Oder einfach nur die feuchtigkeitsempfindlichen Sachen etwas erhöht lagern
    und freie Gelder in andere Sanierungsarbeiten investieren, die evt noch Energie sparen.

    Ein evt alle 8 oder 10 Jahre oder noch seltener feuchter Keller ist ja kein totales Drama.

    Wie groß sind den die Bodenflächen und wie lang die abzudichtenden Außenwandbereiche?

    Wie hoch sind die Kosten für die angebotenen Arbeiten?
     
  9. #9 simon84, 24.03.2020
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    Regale auf 10cm Füße und fertig ?
     
  10. #10 Andreas Teich, 24.03.2020
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    Ein feuchter Keller ist auch nur bei hochwertiger Nutzung oder ungünstiger Bauweise ein Problem-
    jahrhundertelang gabs nur selten trockene Keller was bei mineralischen Baustoffen keine Schäden an der Substanz verursacht.
     
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