Neu oder gebraucht?

Diskutiere Neu oder gebraucht? im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Vor zwei oder drei Jahrzehnten wurde noch großzügiger und teilweise auch hochwertiger gebaut (Ganz deutlich sieht man das oft an den Böden.). Das...

  1. #21 mastehr, 22.02.2014
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    Das wage ich mal zu bezweifeln. Im Neubau kann ich mir sogar den Bodenbelag aussuchen und auch problemlos eine FBH einbauen, die vor zwei oder drei Jahrzehnten doch eher exotisch war.
     
  2. #22 GWeberJ, 22.02.2014
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    Mal eine dumme Frage: Auf welchem Weg sucht ihr eigentlich zum Verkauf stehende Häuser? Mittels der zwei großen Internetportal? Lasst ihr euch bei allen Maklern auf die Liste setzen? Zumindest in meinem Wohnort habe ich den Eindruck, dass nur ein Bruchteil des Marktes über diese Kanäle erreichbar ist. Leider sind die schönen "For sale"-Schilder hierzulande ja unüblich.
     
  3. #23 Unregistrierter, 23.02.2014
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    Wir wollten in keinem Fall bauen, haben es dann letzlich aber doch gemacht.

    Der Grund war sehr einfach:

    - Bestand der gefallen hat, insbesondere in Bezug auf Lage, Grundriss & Zustand war unbezahlbar. Da wurden für 30 Jahre alte Buden (mit entsprechnd alter Technik!) Kaufpreise jenseits der 350tsd aufgerufen
    - Bestand der Kompromisse erforderlich machte fiel weg.
    Nicht weil wir keine Kompromisse eingehen wollten, sondern weil es schlicht immer ein massiver Kompromiss war.
    Entweder eine alte Gegend, die wollten wir nicht. Wir planen Kindern und wollen dann kein Haus mit lauter Rentnern um uns haben. Das ist nix für die Kinder.
    Oder ein Haus mit massivem Investitionsbedarf, was es dann preislich wieder uninteressant machte. Warum große Kompromisse eingehen, wenn man preislich eh beim Neubau landet?

    Es mag Glücksfälle geben, auf den hatten wir auch gehofft. Aber der ist nicht die Regel.

    Pro Bestandshaus:
    - massiv weniger Nebenkosten. Zwar höhere Grunderwerbsteuer, aber dafür Außenanlagen fertig, Hausanschlüsse vorhanden, usw.
    - viel besser planbar. Sowohl im Bezug auf den Einzug, als auch im Bezug auf die Kosten (letzteres allerdings nur wenn nicht massiv umgebaut oder modernisiert werden muss!)
    - größere Grundstücke
    - Baupfusch sollte, sofern er denn da war, im Regelfall mittlerweile behoben worden sein


    CONTRA Bestandshaus:

    - wenn was renoviert oder saniert werden muss ist es oftmals nur schwer kostentechnisch einzuschätzen.
    (einen Neubau tapezieren ist kein Thema, die alte Tapete im Altbau runter bringt oft Überraschungen zu Tage (Putz kommt mit runter usw.)
    - die Versorgungsleitungen sind oft nicht mehr so, wie man sie heute braucht.
    (kein Netzwerk, Strom marode oder zu wenig, keine Zirkulationsleitung für Warmwasser usw.)
    Jede Änderung oder Anpassung verursacht neben den Kosten noch massiv Dreck.
    - Investitionen sind zwangsläufig früher fällig als beim Neubau. Dach, Heizung....
    - die Betriebskosten sind, sofern nicht aufwendig saniert wird, im Regelfall deutlich höher.
    Rechnet man mal aus was 100Euro Heizkosten bei dem derzeitigen Zinsniveau an "Zusatzkredit" ermöglichen kommt man schnell ins grübeln. Der Kredit ist endlich, die Heizkosten nicht!
    (mal als Vergleich: Uns wurde eine alte Stadtvilla, sehr schön, angeboten. Die Heizkosten wären dank Fernwärme "nur" 300Euro im Monat und das bei mehr als 150qm.
    Wir haben jetzt fast 200qm und wohnen nun 12 Monate im Haus. Gaskosten inklusive allem für das ganze Jahr waren etwas über 600Euro.
    - Grundrisse entsprechen oftmals nicht mehr dem mittlerweile eher offenen Wohnen. Früher hatte man keine Wohnküche, da hatte man das getrennt. Früher hatte man nur 9qm Badezimmer, manchmal weniger, früher waren Kinderzimmer kleiner....
    - Das Bestandshaus war früher auch mal Neubaugebiet. Die Kinder sind mittlerweile weg, die jetzt alten Eltern leben ihren Ruhestand im bezahlten Haus. Will man da als Familie hin? Spielkameraden der Kinder = Elterntaxi nach wer weiß wo? Man ist der Einzige der laut spielende Kinder hat? Muss jeder selber wissen, fanden wir klar NO GO.
    Auch ist es eher wahrscheinlich mit den Nachbarn Probleme zu kriegen, wenn diese 20 oder 30 Jahre älter sind.

    PRO Neubau:
    - das Haus wird genau wie erträumt. Grundriss, Größe, Style...man kann es individuell, solange der Bebauungsplan es erlaubt :D, erstellen
    - Gewährleistung schütz zumindest in den ersten Jahren vor ungeplanten Reparaturen
    - die Betriebskosten sind massiv niedriger
    - man baut mit "Seinesgleichen", im Regelfall sind die Nachbarn ähnlich alt und es gibt auch viele Kinder oder Nachbarn mit Kindern in der Planung
    - das Haus entspricht dem Standard von JETZT und nicht dem, von vor zig Jahren.
    (Netzwerk im Haus, TV in Wohn-, Kinder-, Schlaf, wasweiß-Zimmer, elektrische Rollos, dreifach Verglasung, bodentiefe Dusche, Bad keine Mini-Nasszelle...)

    CONTRA Neubau:
    - Gefahr der Pleite von BT, GÜ, GU (kann man sich schützen)
    - Gefahr von Baupfusch (kann man sich schützen)
    - oft sehr restriktive Neubaugebiete die zu kasernenartigem Baustil führen (vorher zu erfragen)
    - nahezu unmöglich im Vorfeld finanziell auf den letzen Euro zu planen. Es kommt IMMER irgendwas. Frau will andere Pflastersteine, Fliesen, man braucht mehr Steckdosen, irgendwie ist das mit der Küche dann doch nicht so schön und muss anders, man ist erstaunt was man für vernünftige Farbe bezahlt, noch erstaunter wieviel man davon braucht usw.)
    - Grundstücke im Regelfall deutlich kleiner

    Wenn man diese Liste betrachtet sieht man schnell:
    Die CONTRA beim Neubau lassen sich fast alle mit entsprechend sinnvoller Vorgehensweise aushebeln.

    Ich hab die große Hafenrundfahrt durch. Pleite des Bauunternehmens, völlige Fehlkalkulation des Bauvorhabens seitens Architekt, Weiterbau im Alleingang ohne jede Detailplanung (das war mit Abstand das schlimmste Monster! Vom Rohbau nach Richtfest zum Einzug ohne Detailunterlagen, es waren ja alle pleite und weg, ist HARDCORE), richtig Ärger mit der KFW (Kreditfälligstellung...das volle Program) wegen fehlenden Nachweisen (die man nicht mehr gekriegt hat, da der Planer keine Geld vom GÜ gesehen hat und ein Fachmann ohne den Bau zu kennen nix attestiert...).

    Von daher kann ich als Laie recht gut beurteilen wie man es macht und wie man es nicht machen sollte.
    Viel Pech, mancher Fehler...viel gelernt.

    Beim Neubau sollte man einfach nur vorsichtig vorgehen.
    Sachverstand EXTERN einkaufen, ggf. Baufertigstellungs- und Gewährleistungsbürgschaften verlangen usw.

    Wenn man hier rund 10tsd Euro plant, nur für externe Betreuung und die entsprechenden Bürgschaften...kann man fast nix falsch machen. Dann schlägt der Neubau den Bestand fast immer. Fast nur, weil es halt Bestandslagen gibt, die man zum selber bebauen halt nicht mehr kriegen kann...
     
  4. #24 Unregistrierter, 23.02.2014
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    das unterschreibe ich sofort.
    Was wir HEUTE als Haus bauen war vor einigen Jahrzehnten noch ein Palast.

    Meine Eltern haben 1987 RMH gebaut, 100qm Wohnfläche, keine FBH, 1,5qm Gäste-WC, null Dämmung und keinerlei modernes Zeug (Netzwerk, SAT-TV usw.)

    Für die ist mein Haus ein Protzbunker der völlig übertrieben ist. 200qm Gesamt plus 100qm Keller....
    60qm Wohnküche, 15qm Kinderzimmer, Gästezimmer....alles mit Netzwerk und SAT....für heute eher normal, für damals unfassbar.
     
  5. #25 driver55, 23.02.2014
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    @Unregistrieter: Man sollte schon auf dem nicht vorhandenen Teppich bleiben. Viele wollen/brauchen keine "300qm Hightech"- Bude, sondern lediglich eigene 4 Wände. Für Deine Hütte kaufen manche eine Bestandsimmobilie inkl. 50 Jahre Heizkosten - darum geht es doch aber nicht.
    Und was es 1987 noch nicht gab, konnte auch nicht verbaut werden.
    Und selbstverständlich bekommt man auch heute einfache RMH mit 100qm, ohne FBH, ohne Netzwerk u. Pi pa Po...


    Bei den Neubauverfechtern/"Bestandsimmobiliensindimmerbesserschreiern" halte ich das Argument "Handtuchgrundstück" für vorgeschoben. Es gibt überall Grundstücke um 500....800...1000...1500....2000qm.


    Mobil gesendet...
     
  6. #26 mastehr, 23.02.2014
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    Das Argument mit den Handtuchgrundstücken kann ich auch nicht nachvollziehen. Bei uns liegen die typischen Neubaugrundstücke zwischen 700 m² und 800 m². Da bleiben dann noch locker 500 m² Garten über, die angelegt und gepflegt werden wollen.

    Ein Bekannter hat seine Bestandsimmobilie mit Mauern von 1900 grundlegend renoviert, weil er das Grundstück so schön fand. Eigentlich hatte er geplant, das Haus abzureißen und einen Neubau hinzustellen. Ein Neubau an der gleichen Stelle wäre nicht genehmigt worden, da er gegen Baulinie und Abstandsflächen verstoßen hätte. Trotz Eigenanteil hat er fast das gleiche wie ich für meinen 25 m² größeren Neubau bezahlt und musste soagr für einen Monat wieder bei Hotel Mama wohnen, weil sein Haus zeitweise nicht bewohnbar war.
     
  7. #27 Der Bauamateur, 24.02.2014
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    Wir haben uns bewusst für ein 170 Jahre altes Haus entschieden. Dafür ist das Grundstück herrlich gelegen und einen knappen Hektar groß. Die Kosten um so ein altes Haus einigermaßen fachgerecht zu sanieren sind jedoch deutlich höher als bei einem Neubau (allein schon der Lehmputz... ).
    Letztendlich haben wir aber eine bewusste Wahl getroffen, weil wir dieses Haus, in der Lage und Umgebung einfach super fanden. Uns gefiel der Charme einer alten Hofanlage und die Vorstellung etwas zu haben, an dem man sein Leben lang arbeiten kann. Wir wollten Platz und uns kamen auch schon die 1000m² Grundstücke klein vor, mit Nachbarn, die jede Bewegung im Garten beobachten können.

    Bei einem Neubau wären wir im Zweifel günstiger gefahren und hätten den Grundriss natürlich noch ganz anders bestimmen können. Aber das ist halt eine Frage des persönlichen Geschmacks.
     
  8. R.B.

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  9. #29 the motz, 24.02.2014
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    Wem die Gartenarbeit so sehr zuwider ist, dann ist ja vielleicht doch eine Wohnung die bessere Alternative...

    Wenn allein das Rasenmähen so sehr belastet, daß man im Februar sich bereits vorm Frühjahr davor fürchtet, ist entweder das dafür verwendete Gerät untauglich, oder man selbst taugt nicht!

    Manche werden in der betonwüste der Stadt glücklich- andere lieben Nun mal das Landleben...
     
  10. #30 mastehr, 24.02.2014
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    Was einem mit 25 noch leicht erscheint, kann man mit 50 schon zur Qual werden.
     
  11. R.B.

    R.B.

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    Es macht schon einen Unterschied ob man einen 200m2 Vorgarten mähen muss, oder mal so 5.000m2. Das hat auch nichts mit Gerät zu tun, denn selbst das beste Gerät mäht den Rasen nicht von alleine. Man kann ein Rasenstück neben/hinter dem Haus auch nicht mit einer Wiese vergleichen, wo man schnell mal den großen Traktor (sofern man hat) auspacken kann.

    Wie gesagt, zu Beginn ist das alles sehr lustig, aber wenn man das mal 10 oder 20 Jahre gemacht hat, dann sieht es wieder ganz anders aus. Es geht auch nicht um Leute die hauptberuflich eine Landwirtschaft betreiben wollen, sondern um Leute die nach Feierabend oder am Wochenende mal ein paar Stunden Freizeit haben.
    Der Rasen ist auch nur ein Beispiel von Vielen. Fakt ist, große Grundstücke und Gebäude machen Arbeit. Es mag Leute geben die in ihrem Job nicht ausgelastet, andere wiederum möchten am Wochenende auch mal ein paar Stunden ihre Ruhe haben. Dann aber kommt der Spruch zum Tragen, "Eigentum verpflichtet".
     
  12. #32 Gast56083, 24.02.2014
    Gast56083

    Gast56083 Gast

    und dazwischen gibts nix? Kann R.B. nur beipflichten. Grund und damit Platz kann toll sein, aber die Pflege darf man nicht unterschätzen. In einer DHH mit 300m² Gesamtgrund und evtl. 150m² verbleibender Grünfläche ist für viele der richtige Mittelweg. Sowohl die 90m² Stadtwohnung im 2.OG aber auch der alte Bauernhof mit 2000m² Gartenfläche wären nicht das Richtige.
    Meine Schwiegerleute haben einen richtigen Bauernhof, noch mit Milchwirtschaft und eben auch Blumen/Kräutergarten, Wiese, Hecken, Bäume, Bachlauf, Holzlager usw usf...
    Mit Mitte 60 würde die Schwiegermama sofort unterschreiben, wenn Ihr jemand anbieten würde, dass sie nur noch 150m² pflegen muss und dafür nur noch in einer DHH wohnt.
    Gerade gestern hat sie genau das wieder gesagt, dass Ihr graut vorm Frühling und der Gartenarbeit..
    So jemand zu unterstellen das Gerät (glaub mir, auf nem Bauernhof ist genug vorhanden) oder gar er selbst taugt nicht, ist schon fast unverschämt...nein, nicht fast. Das ist es...
     
  13. R.B.

    R.B.

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    Man darf auch nicht vergessen, dass sich unsere Gesellschaft grundlegend gewandelt hat. Früher wurden solche Höfe von Generationen bewirtschaftet, da musste jeder mit anpacken um den Laden überhaupt am Laufen zu halten. Man hatte dann noch Saison-Helfer und bei einer wirklich großen Landwirtschaft auch Festangestellte. Ich kenne Landwirte hier aus der Gegend die schon verkauft haben und sich irgendwo ein kleines EFH zugelegt haben. Andere die würden gerne verkaufen, finden aber keine Käufer. Meist liegt es daran, dass der Nachwuchs sich anders orientiert.

    Nun sind 10.000m2 nicht unbedingt mit einer Landwirtschaft vergleichbar, aber diese Fläche reicht schon um viel Arbeit zu verursachen. Ein weiteres Beispiel. Lieschen Müller hat an ihrem RMH vielleicht 10m Grundstücksgrenze zur Straße um die sie sich kümmern muss. Da ist eine Hecke, oder was auch immer, ruckzuck geschnitten und schon ist alles sauber. Ich habe hier allein 200m mit Bäumen, Hecken und allem möglich Gestrüpp die an die Straße grenzen und um die ich mich kümmern muss, das macht man nicht mal so schnell nebenbei. Dazu noch einmal über 100m Grenze zum Nachbarn, die wir aber glücklicherweise so angelegt haben, dass diese pflegeleicht ist.

    Ich mag ja große Grundstücke, aber zumindest ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass damit eine Menge Arbeit verbunden ist. Diese Arbeit kostet nicht nur eine Menge Zeit sondern auch eine Menge Geld. Wenn Lieschen Müller mal einen Zaun ersetzen muss, dann legt sie 1.000,- € auf den Tisch und die Sache ist gegessen. Wenn ich einen Zaun ersetzen muss, dann fangen die unter 20T€ nicht einmal an ein Loch zu bohren.

    Wenn das alles so einfach wäre, dann würden alte Schlösser und Burgen nicht brach liegen und langsam verrotten, oder für 1,- € an "Investoren" verschenkt. Ähnlich verhält es sich auch mit landwirtschaftlichen Anwesen, vor allen Dingen wenn die auch noch im Außenbereich liegen. Die schleppen teilweise so einen Renovierungsstau hinter sich her, dass es besser ist die Hütten plan zu schieben.
     
  14. #34 Der Bauamateur, 24.02.2014
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    Also unser Hof war nur eine Nebenerwerbslandwirtschaft, also nicht so riesig. Aber klar; das Areal zu pflegen ist natürlich Aufwand. Wir haben mit dem Umweltamt geredet, weil ein Teil im Naturschutzgebiet liegt und was haben die gesagt: Bitte nicht mehr als 2 mal im Jahr die Streuobstwiese mähen. Lieber nur einmal. Ansonsten einfach nachfragen und die schicken Freiwillige vom Nabu vorbei. Die würden auch für uns Hecken pflanzen, wenn wir das wollen und im übrigen würde die Neupflanzung von Obstbäumen auf alten Obstbaumwiesen gefördert. Ok, das hört sich dann nicht mehr ganz so schlimm an.

    Was am meisten Kosten verursacht, ist die Baumpflege, weil wir massig alte Eichen haben und die auch gerne mal einen Ast absterben lassen, der dann herab fallen kann. Am meisten Arbeit verursacht das Mähen mit der Motorsense am Steilhang, wo kein Rasenmäher-Traktor lang kommt. Macht aber noch Spaß. Wenn nicht, werden wir uns Ziegen anschaffen ;-)
     
  15. #35 Bricoleuse, 25.02.2014
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    Wir haben gerade ein Ü100Jahre altes Bestandshaus gekauft, u.a., weil wir genau das (offene Küche etc) auf keinen Fall wollten. Klar, bei einem selbstgeplanten Neubau hätten wir die Küche auch geschlossen planen können, aber ein Neubau in der Größe, Qualität und Lage wäre zu teuer für uns geworden (und wir haben so schon deutlich über eine halbe Millionen in die Hand genommen...). Wir wollten innenstädtisch wohnen und auf gar keinen Fall in ein "neues" Neubaugebiet, in dem dann alle gleichzeitig alt werden und man dann in 30 Jahren mit lauter Rentnern sitzt. Die wenigen Grundstücke, die hier mal in der Stadt zu haben sind, werden alle von Bauträgern abgegriffen, so dass da dann wieder die 08/15 - zwei Kinderzimmer, offener Wohn-Kochbereich - Buden stehen. Die passen halt für die Mehrheit, was ja auch vollkommen ok ist, aber nicht für uns.

    Was wir wollten: innenstädtische Lage; gute Bausubstanz; nicht riesige, aber großzügige Räume; etwas höhere Decken (~3m); alter, großer Garten; schöne Fenster; geschlossene, aber öffenbare Wohnräume (Flügeltüren o.ä.); viel Stauraum; schöner Ausblick; lieber etwas kleinere aber dafür mehr Zimmer; Flair; große, abgeschlossene küche mit Sitzplätzen

    Attraktiv, aber keine Muss, da auch selber nachholbar: Dachdämmung, Elektro, Wasser neu,

    Was uns nicht interessiert hat, evtl. sogar Hinderungsgrund gewesen wäre: Moderner Schnickschnack, Treppenstufenbeleuchtung u.ä., Spots in der Decke, Netzwerk- und TV-Verkabelung (wir haben eh WLan und DVBT), KNX, Rollos, u.ä. Nicht, dass sie letztgenannten Dinge grundsätzlich schlecht sind, aber entweder wir mögen sie überhaupt nicht (Spots), oder sie sind zwar schön, für uns aber den Mehrpreis nicht wert (z.B. KNX).

    Mit dem Anforderungsprofil hätten wir auch neu bauen können, bei einem evtl. Wiederverkauf hätte sich das aber nachteilig ausgewirkt, da ein Käufer einer fast neuen Immobilie für einen hohen Preis bestimmte Dinge (offener Wohnbereich, Technikgedöns) fast zwangsläufig erwartet. Beim Altbau hat man das Problem nicht.

    Unser Anforderungsprofil ist natürlich auch nicht erfüllt worden. Wir hätten uns einen 20er Jahrebau erhofft, sind jetzt aber bei Gründerzeit gelandet, die Küche ist kleiner als gewünscht, der Garten leider auch und es gibt elektrische Rolläden. Dafür gute Substanz, viele hohe Zimmer, große Kinderzimmer, innenstädtische Lage. Ein Kompromiss halt. Aber wie schon jemand schrieb: wir sind keine 25 mehr, ewig auf etwas besseres warten hätte auch nichts gebracht.
     
  16. mseppo

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    Aussuchen kannst Du Dir viel. Am Ende ist aber das Grundstück klein, das Haus auch nicht gerade riesig, der Keller wird eingespart und auf dem Boden liegen an Stelle des Parketts oder Marmors nur Fliesen. In der ganzen Bude, wie im Schlachthaus. Das Geländer ist kein schickes schmiedeeisernes Geländer mehr, sondern ein einfaches aus Holz oder Stahl. Im nicht vorhandenen Keller gibt es natürlich auch keine Dusche und Toilette für die nicht vorhandenen Partygäste im nicht vorhandenen Partykeller. Die Sauna muss wegen des fehlenden Kellers auch ausfallen.
    Der Garten ist am Ende eher einfach und selbst mühevoll angelegt, die Einfahrt und die Terrasse sind meistens 08/15.

    Ich habe hier Häuser besichtigt und kenne, was heute von Kollegen für viel mehr Geld gebaut wird. Bis in die 80er Jahre wurde noch richtig großzügig gebaut, dann wurde es schrittweise immer ärmlicher und kleiner. Dafür wird wahnsinniger Aufwand in Haustechnik gesteckt, die sich niemals rentieren wird.

    Auf eine FBH verzichte ich mit Freude, das hatte ich in der Mietwohnung (in Verbindung mit Fliesen überall) - so was brauche ich nicht mehr. Als etwas besonders Hochwertiges sehe ich das auch nicht.

    Daher war bei uns der Hauskauf auch Prio1. Hätten wir in absehbarer Zeit nichts gefunden, hätten wir auch gebaut. Aber das war für uns unter den Rahmenbedingungen ganz klar die ungeliebte Alternative.
    Das ist hier in der Gegend angesichts ganz ordentlicher Auswahl an gebrauchten Häusern aber zum Glück kein Thema gewesen.
     
  17. #37 Amibobo, 25.02.2014
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    Was stört Dich so massiv an einer FBH?
    Ich kann auch ohne gut leben, aber es hat schon was nicht immer mit Schuhen laufen zu müssen um keine kalten Füße zu haben.
     
  18. #38 mastehr, 25.02.2014
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    Was soll ich mit 200 m² oder noch mehr Wohnfläche? Wie R.B. schon schrieb, kann ein riesiges Grundstück auch zur Last werden. Ich hätte keine Lust und auch nicht die Gesundheit über 1000 m² Garten zu bewirtschaften.
    Ich weiß nicht, was Du für Partys veranstaltest, aber meine finden im Wohnzimmer bzw. Garten statt. Als Toilette wird das Gäste-WC verwendet und wenn der Andrang besonders groß wird, gibt es auch das Badezimmer.
    So mühevoll war es gar nicht, dem GaLa-Menschen zu erklären, was wo hin soll. Einfach ist es geworden, aber das sollte auch so sein.

    Ich habe über vier Jahre in einem Haus mit Marmor-Boden, offenem Kamin, offener Küche und Fensterläden gewohnt. Im Garten wuchsen Granat-Äpfel und Olivenbäume. Das war auch mal sehr schön, vor allem die Lage war traumhaft. Aber abgesehen davon konnte ich alledem nichts abgewinnen, weil das für mich keinen Wohnwert darstellt.
     
  19. mseppo

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    Gerade solche Gegenden verjüngen sich doch in den nächsten Jahren zwangsweise. Das geht schon hier langsam los, obwohl die ältesten Häuser aus der Mitte der 80er Jahre stammen. In Neubaugebieten werden alle zusammen alt, die Durchmischung ist gering. Muss man auch mögen...

    Das bildet der Markt hier eigentlich ganz gut ab. Je mehr Investitionsbedarf, umso niedriger die Preise. Mit deutlichem Abstand zum Neubau. Zumal man einige Investitionen problemlos schieben kann, um Finanzierungskosten und -risiko zu mindern.
    Viel Geld in unwirtschaftliche Sanierungen kann man immer stecken, wenn man ein wenig Geld sparen will.

    Das ist wohl eher abhängig vom Markt. Ist der Platz auch für den Neubau knapp, steigen die Preise für den Bestand schnell in's Extreme.

    Wenn man nicht gerade eine reichlich alte, verbastelte Eigenbau-Schrottbude erwischt, können halbwegs fitte Handwerkermeister relativ problemlos eingrenzen, was zu machen sein wird. Hat hier problemlos gepasst. Die Kostenvoranschläge wurden sogar meistens unterschritten, weil schon vorab mit sehr viel Eventualitäten gerechnet wurde.

    Dann muss die Bude aber schon sehr alt sein.

    Schön und gut, nur muss man einen Kredit auch mal zurückzahlen, nicht nur die Zinsen. Und dann merkt man schnell, dass sich energetische Sanierungen nur in sehr begrenztem Rahmen bei ziemlich alten Buden wirtschaftlich lohnen. Wenn ich mal zusammenrechne, was in bekannten Neubauprojekten an Dämmaufwand und Haustechnik (KWL, Solarthermie) geflossen ist, dann kann ich dafür die deutlich größere Bude Jahrzehnte beheizen. Und die Stromheizer unter den Neubau-Kollegen machen angesichts der massiv gestiegenen Strompreise schon lange Gesichter.
    Gerade hier würde ich genau nachrechnen und über die Wirtschaftlichkeit hinaus nur Dinge tun, die dem Komfort dienen.
     
  20. mseppo

    mseppo

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    Drei riesige Nachteile:

    1. Einschränkung bei der Wahl des Fußbodens. Am besten funktionieren Stein- oder Fliesenböden - genau das, was ich überhaupt nicht in der Bude haben will (Ausnahme Küche und Bad).
    2. Die Trägheit. Gerade bei ansteigenden Außentemperaturen wird es schnell zu warm, dann wird wieder mit dem Fenster reguliert.
    3. Räume, die wechselnd als Wohn- und Schlafräume benutzt werden, sind mit dieser Art Heizung entweder zu warm oder zu kalt.


    Ich weiß nicht, was Du mit 200 qm Wohnfläche willst, aber ich komme damit gut zurecht. Allein schon bei Besuch (Verwandtschaft wohnt weit weg) ist der Komfort einer separaten Wohnung für Gäste ungeschlagen. Und beim Garten reichen auch ordentlich geschnittene 800 qm, bei denen man auch eine Einfahrt haben kann, auf die neben dem eigenen Auto auch noch zwei von Besuchern passen. Und dabei mit einem Garten, bei dem die Nachbarn sich nicht gegenseitig durch das Fenster den Zucker ausleihen können.
    Die Neubaugebiete hier sind rundweg alle viel enger geschnitten. Zudem noch in wenig attraktiver Lage und gern irgendwelche Äcker mit problematischem Baugrund (Keller dann ab 40.000 Euro aufwärts für kleines EFH).

    Wenn die lieben Kinderchen mal mit ihren Kumpels Geburtstag feiern, bin ich nicht traurig, wenn das nicht in meinem Wohnzimmer stattfindet. Auch wieder so ein Komfortthema. ;)

    Darin unterscheiden wir uns dann wohl grundlegend. Was stellt für Dich denn Wohnwert dar? KWL, Styropor und Netzwerkleitungen?
     
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