Neues Dach - glasierte Ziegel oder Prefa?

Diskutiere Neues Dach - glasierte Ziegel oder Prefa? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Tobias und zusammen mit meiner Frau sanieren wir mein Elternhaus im Thüringer...

  1. #1 TobiasK, 12.02.2024
    TobiasK

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    Hallo,

    ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Tobias und zusammen mit meiner Frau sanieren wir mein Elternhaus im Thüringer Schiefergebirge. Dieses ist ca. 1875 erstmalig erbaut und 1925 nach einem Brand wiederaufgebaut.
    Zu Zeiten der DDR mit "kreativen" Materialien gebastelt (so manche Wand und Decke bestand wohl nur aus Stroh und Sand). Nach der Wiedervereinigung hat mein Vater schon einiges daran gemacht - und nun haben wir den Staffelstab übernommen.
    So haben wir schon (fast) alle Böden neu gemacht (Balkendecken; alte Bodendielen raus - die waren leider weder schön noch rettbar - und mit OSB alles entknarzt), einen Teil des Dachbodens zur Küche ausgebaut, einen anderen Raum zum Badezimmer verwandelt ... und was man halt so macht).

    Nun hat uns der Sturm im Herbst leider etwas in der Innen-Sanierung aus dem Trab gebracht. Seit dem Sturm haben wir ein undichtes Dach - Glücklicherweise an einer zugänglichen Stellen; wir konnten eine Notsicherung tüfteln und den Rest erledigen Eimer.
    Das kann so natürlich nicht bleiben. Was bisher aber geblieben ist, ist die Frage nach dem richten Dachbelag.
    Aktuell sind mehrere Lagen Bitumen/Bitumenschindeln gelegt. Es scheint, als wurde bei Problemen einfach eine weitere Schicht drüber gelegt.
    Das wollen wir nicht nochmal machen - generell möchte ich sehr ungern wieder Bitumen haben, das Zeug hat (meines Wissens nach) ja doch nur eine begrenzte Haltbarkeit und wir hätten gerne Ruhe mit dem Thema Dach.

    Das Dach an sich ist ein Satteldach mit einer Neigung von ca. 40-45°. Die Sparren sind 12cm stark und haben einen Abstand von ca. 80cm (mal n paar cm mehr, mal n paar cm weniger - Altbau halt). Die Sparren sind allesamt in gutem Zustand.
    Eine Besonderheit ist, dass wir bauseitig vom Dach her keine Hinterlüftung bzw keine 2. Dachhaut haben. Auf den Sparren sind flächendeckend Dachlatten genagelt und darauf dann das Bitumen ebenfalls genagelt.
    Da wir eine Etage mit Dachschräge ausgebaut haben, haben wir die Hinterlüftung durch die Dämmung realisiert; das funktioniert gut (Skizze ist angehängt).
    Zusätzlich gibts das "Problem", dass ein Teil des Daches auch das Regenwasser vom Nachbarhaus ableiten muss.
    Im Anhang sind ein paar Bilder zur besseren Vorstellung (und ja, die Fassade steht noch auf der To-Do Liste)

    So, und damit sind wir letztendlich bei der Entscheidung, an der wir hadern:
    "Klassisch" Ziegel (glasiert gegen Moos) oder doch Prefa?
    Mein lokaler Dachdecker empfiehlt ehr Ziegel, da Prefa wohl vorallem dann problematisch ist, wenn jemals was daran repariert oder geändert werden muss/soll; das klingt erstmal logisch.
    Ein Argument für Prefa wäre, dass es deutlich leichter ist als Ziegel - und das Haus nie für Ziegel "gebaut" war. Nun habe ich zwar sogar viele der Unterlagen aus 1925 als Kopie, aber eine statische Berechnung ist da nicht dabei :lock

    Nun kann natürlich niemand von euch die Tragfähig des Hauses mal eben abschätzen, das ist mir auch klar. Aber wir hoffen, ihr habt dennoch ein paar Meinungen für uns für die grundlegende Entscheidung zwischen Prefa und Ziegeln.

    Schonmal vielen Dank fürs Lesen!

    2023-10-15 10.06.19.jpg IMG_6313.JPG IMG_6319.JPG Screenshot 2024-02-12 223434.png
     
  2. #2 TobiasK, 16.02.2024
    TobiasK

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    Hallo,
    hat niemand Erfahrungen oder eine Meinung zu Ziegel vs. Prefa? Mir ist klar, dass niemand uns die Entscheidung abnehmen kann, aber vielleicht hat ja jemand objektive Erfahrungen, die er teilen mag?
    Vielen Dank!
     
  3. #3 Deliverer, 16.02.2024
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    Ich würde Trapezblech-Sandwichplatten nehmen. Günstig, leicht, dicht und die PV ist schnell und günstig montiert.
     
  4. SIL

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    Verbleiben diese Latten ? Wenn ja Ziegel , Prefa wird dir keiner auf diese Latten aufbringen der Ahnung hat , praktisch müsste diese Lattenkonstruktion entfernt werden und dann bist du wahlfrei.

    Es ist letztendlich eine Investitionsfrage , bei Austausch der Lattung würde ich persönlich Schiefer bevorzugen, da bewegen wir uns natürlich in einem anderen Preisniveau.
     
  5. #5 TobiasK, 19.02.2024
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    Danke für die Meinungen.
    Die Lattung ist diskutabel. Die Tendenz geht zum Austauschen. Der Kostenfaktor hierfür ist überschaubar und man ist auf der sicheren Seite. Und ja, die Meinung des Dachdeckers war auch schon, dass für Prefa auf jeden Fall die Latten weg müssen.

    Schiefer ist zwar prinzipiell cool, aber Rein von der Preis-/Leistung ist das nicht wirklich eine Option.
     
  6. #6 Deliverer, 19.02.2024
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    Vom Preis könnte ich verstehen - aber die "Leistung" von Schiefer ist schon außerordentlich. Da muss man vielleicht mal rechnen. Andererseits bringt es einem ja nichts, wenn das Dach 50 Jahre länger lebt als man selbst... ;-)
     
  7. #7 hansmeier, 19.02.2024
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    Da scheint doch bei Euch in der Gegend einfach Schiefer draufzugehören, oder?

    Das nennt sich dann "investieren" oder auch "über sich selbst hinausdenken", "anderen etwas hinterlassen" oder "etwas (halbwegs) bleibendes schaffen". Alles natürlich völlig unzeitgemäße Motive, vor allem wenn es um etwas so kurzlebiges wie ein Haus geht.
     
    Eisenholz gefällt das.
  8. #8 TobiasK, 19.02.2024
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    Ja, Schiefer ist hier schon "heimisch". Aber ist trotzdem keine Alternative für uns. Zumindest fürs Dach. Für Details an der Fassade sieht das vielleicht irgendwann nochmal anders aus.
     
  9. #9 Andreas Teich, 20.02.2024
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    Wenn schon Sanierung und der Dachraum ggf später als Wohnraum genutzt werden soll muß ohnehin ein viel dickerer Dämmraum zur Verfügung stehen,
    dh am besten Sparren aufdoppeln, was auch die Tragfähigkeit für Ziegeldeckung erhöht.

    Sinnvoll ist in jedem Fall eine diffusionsoffene, regendichtere Unterspannbahn,
    wobei hier Holzfaser-Unterdachplatten wesentliche Vorteile haben

    Glasierte Dachpfannen würde ich nie verwenden- glänzende Dachoberflächen wirken ziemlich befremdlich,
    dazu deutlich teurer und Diffusionsfähigkeit nur noch durch Fugen möglich.

    Moos gibts bei der Dachneigung ohnehin nicht-
    wir haben bei einem Gebäude mit ca 25 Grad über 40 J alte, viel rauere Betondachsteine ohne Moos.
    Tonziegel sind glatter und besser hinsichtlich Verschmutzung und Diffusion als solche aus Beton.
     
  10. SIL

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    War einmal, es gibt keinen Schiefer mehr aus Thüringen zur Dachdeckung, insofern Ziegel wäre dann die Wahl , schon einmal Eternit in Betracht gezogen?
     
  11. #11 Weichselbaum, 14.09.2024
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    Also von Prefa würde ich dringend abraten. Hab gerade eine Dachrinne in Aluminium neu gemacht und nach 14 Tagen war diese durch einen leichten Hagelschauer komplett mit tiefen Einschlägen deformiert und wenn ich auf des Nachbars Dach sehe, da ist das Aluminium Blech auf der gesamten Fläche ebenfalls mit tausenden Einschlägen übersät. Mit glasierten Wienerberger Dachziegel habe ich die besten Erfahrungen bei 45°. Diese halten voraussichtlich 150 Jahre. Entscheidend ist nicht das Gewicht der Ziegel sondern eine theoretische Schneelast, die für jedes Gebiet gesondert ausgewiesen wird. Im alpinen Bereich sind das 600 Kilogramm pro Quadratmeter, da kommt natürlich schon eine gewaltige Gesamtlast zusammen.
     
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    Das ist deine persönliche Ansicht, wäre gleich zu sehen bei Hagel dein PW stand im Freien meiner in der Garage, solche sinnfreien Produkt Ansichten sind eher wenig hilfreich.
     
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