Oberste Geschossdecke dämmen Fertighaus

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  1. CHP

    CHP

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    Guten Tag zusammen,

    Ich weiß, das Thema oberste Geschossdecke dämmen kommt in diesem Forum häufig vor, aber leider konnte ich keinen Beitrag finden der sich mit meinem Deckenaufbau gleicht.
    Wir wohnen in einem Bungalow aus dem Jahr 1981 (Schadstofftest wurde gemacht -keine Auffälligkeiten). Die Vorbesitzer haben sich der zeitgemäßen Sanierung verwehrt wodurch ich nun das Glück habe, das Gebäude energetisch auf den neusten Stand der Technik zu bekommen.
    Die oberste Geschossdecke ist minimal mit Mineralwolle gedämmt. Ich denke das dies einmal 8-10cm waren, vieles davon ist aber platt gedrückt, die damals bezweckte Dämmleistung wird nicht mehr vorhanden sein.

    Der Aufbau der Geschossdecke besteht aus Gipskartonplatten, welche an eine Querlattung getackert wurden. Die Querlattung wiederum ist an den Dachbalken befestigt.

    Dachbalken 15 cm
    Querlattung 2 cm
    Gipskarton (ich würde raten 1,2-1,5cm)

    Insgesamt ist der Abstand zwischen Gipskarton und oberem Ende der Dachbalken 17cm
    Der Dachboden ist bis auf einen ca 2m breiten über die komplette Länge verlaufenden Weg unbegehbar.

    Das Ziel ist nun nur noch die Fläche für den Weg zum Kamin mit einem begehbaren Boden zu versehen ( Dachbalken aufdoppeln damit darunter Luft zirkulieren kann) und die Gesamtfläche (130qm) mit 18 cm Klemmfilz auszulegen.

    Die Frage die sich mir nun stellt ist, ob hierfür eine Dampfbremse zwingend nötig ist gemessen an den nachfolgenden Zuständen:

    1. Das Satteldach hat V-förmige Stützen (vVVv) die mit den Dachbalken mit einer Art Lochblech vernagelt wurden. Ich wüsste nicht, wie man hier herum die Dampfbremse verlegen sollte.

    2. Nägel und Schrauben schauen aus der Decke heraus die ich aber nicht abschneiden kann, da diese zum Teil nur mit einem Trockenbaudübel auf der anderen Seite etwas halten dass dann herunterfahren würde.

    3. Der Dachboden ist gut durchlüftet, die obligatorische Gitterfolie ist unter den Dachpfannen, aber Das Dach an sich ist ist nicht dicht (auch wenn nur ein Dachausstieg und eine Lüfterziegel vorhanden ist strömt zusätzlich noch merklich Luft hinein).

    4. Die Luftfeuchtigkeit in den Schlafbereichen liegen Maximal bei 46% bei 20 Grad und im Wohnbereich sogar nur bei ca 40% bei 23,5 Grad

    5. Der Dachboden ist trocken. Selbst bei den letzten Platzregen war keine Feuchtigkeit zu finden, das Gebälk ist trocken und auch auf dem Dachboden gelagerten Papier wird nicht wellig.

    Ich gehe davon aus, das die Decke nicht viel tragen kann, da hauptsächlich der Gipskarton die Dämmlast tragen muss und dieser wie gesagt (scheinbar) nur getackert ist.
    Kann ich auf die Dampfbremse verzichten solange eine ausreichende Belüftung gegeben ist?

    Danke vorab für eure Hilfe
    Viele Grüße
    Christian
     
  2. #2 titan1981, 22.11.2024
    titan1981

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    was sagt dir die Berechnung über UBAKUS?
     
  3. #3 CHP, 22.11.2024
    Zuletzt bearbeitet: 22.11.2024
    CHP

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    Hallo Titan1981,
    Vor meiner Google Suche eher nichts, im Nachgang bin ich auf diverse U-Wertrechner gestoßen.

    Edit: ich habe den erst besten genommen und einmal mein Vorhaben eingetragen. Die Tropfen (ich gehe einmal davon aus der Taupunkt) werden nur angezeigt, wenn oberhalb der Dämmung eine Abdeckung installiert wird.
     

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  4. 11ant

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    Deiner Beschreibung nach kann von einer obersten Geschoßdecke eigentlich garkeine Rede sein, darüberhinaus benutzst Du den Begriff "Dachbalken" wohl für so ziemlich alle balkenartigen Teile des Gesamtkonstruktes.
    Du hast offenbar eine Konstruktion aus Trockenbodenbindern, also Dreiecken mit diagonalen Querstreben, bei denen die Schrägseiten die Funktion der Sparren eines Satteldaches übernehmen, während die Basis jedes Dreiecks (der Untergurt des Binders) gleichzeitig die Funktion der Geschoßdecke des Wohngeschosses übernimmt. Auf den Oberkanten der Balken der Untergurte verläuft ein Laufsteg für den Kaminkehrer. Eine "Decke" ist zu viel gesagt, es handelt sich eigentlich nur um eine geschlossene Beplankung, die raumseitig wie eine Decke aussieht. Damit es nicht gar so arg wie Hechtsuppe zieht, sind in die "Balken" dieser nicht geschlossenen "Decke" Dämmwollestreifen nach Art einer Zwischensparrendämmung eingelegt. Nach Deiner Beschreibung besteht die Beplankung allein aus Gipskartonplatten mit einer Lattung als Hilfskonstruktion zu ihrer Anbringung. Tragen kann dieses starre Fangnetz mit viel Gottvertrauen gerade mal die symbolischen Wattebäuschchen, die jetzt in den Feldern liegen. Da sollte aus meiner Sicht zumindest die Lattung durch eine Beplankung mit OSB oder dergleichen ersetzt werden, und in die Felder einlegen kannst Du dann dennoch nur eine Dämmung geringstmöglichen Eigengewichts. D.h. das niedrige Eigengewicht geht hier noch über die Dämmwirkung. Bei einem "Fertig"haus ist zudem zu befürchten, daß dieses *hüstel* symbolische Dachstuhlkonstrukt auch noch die Steifigkeit der Wandtafeln mit stabilisiert. Das ganze überhaupt für eine Dämmung auch des Daches zu ertüchtigen, könnte ein "wirtschaftlicher Totalschaden" sein. Ich könnte mir also leider gut vorstellen, daß Du es bei der reinen Dämmung nur der "obersten Geschoßdecke" bewenden lassen mußt, diese in diesem Sinne die "Thermische Hülle" abschließt und der Dachraum dazu verurteilt ist, ein rein dekorativer Teil des Hauses zu bleiben und weiterhin nur als trockener Zuweg zur Wirkungsstätte des Kaminkehrers zu dienen. Schon der dort lagernde Christbaumschmuck besteht am besten nur aus Luftschlangen und Girlanden, und unter dem Karton sollte ein steifes Brett über mehrere "Balken" liegen. Hoffentlich war diese Hausattrappe (Barackgalow) wenigstens billig.
     
  5. CHP

    CHP

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    @11ant ich bin immer froh wenn man so durchaus konstruktive Beiträge gepostet bekommt. Ich hatte tatsächlich impliziert, dass der Name "Bauexperten Forum" dafür steht, dass man konstruktive Antworten auf seine Fragen erhält. Ich bin schier beeindruckt wie du von der zugegeben rudimentären Beschreibung meines Daches ein Gebäudegutachten meines "Barackgalows" erstellen konntest.

    Mal ein paar Fakten zu meinem von dir zu Unrecht verunglimpft Bungalow:
    1. Meine Heizkosten liegen übrigens bei knapp 1500 Euro im Jahr (und das bei 23,5 Grad in knapp der Hälfte des Hauses da ich bis auf die Schlafzimmer keine Türen habe) weswegen die Dämmung primär eher gegen Geräuschemissionen gedacht ist (aber natürlich auch um die Wärme im Haus zu halten).
    2. In den 1500 ist übrigens nicht einmal die Eigenstromproduktion berücksichtigt. Aber auch ohne Berücksichtigung des Stroms und der Tatsache das die Fenster auch noch aus den 80ern sind, komme ich auf ca 55 kWh pro qm/a. (Sollte meines Wissens nach ein ziemlich gutes B im Energieausweis sein)
    3. Alleine die Glaswolle würde so viel kosten, dass ich das ein oder andere Jahrhundert noch erleben muss bis sich das amortisiert.
    4. Wie ich in meiner ersten Nachricht geschrieben habe soll auch nicht mehr als ein Laufweg bestehen bleiben da ich den Platz bei 130qm Grundfläche + noch einmal so großen Keller absolut nicht benötige.
    5. Die gefühlt 20 Dachziegeln und weitaus mehr Fliesen die der Bauherr seit 1981 auf dem Dachboden lagert widersprechen deiner Theorie das man selbst auf dem 26qm Mittelweg nichts lagern kann.

    Alles in allem lautete meine Ursprungsfrage aber, ob ich irgendwie um die Dampfsperre rumkomme und trotzdem in der Lage bin, die Dämmung zu verstärken. Immerhin soll ein qm Gipskarton ca 15 Kg halten können.
     
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