oberste Geschossdecken Dämmung

Diskutiere oberste Geschossdecken Dämmung im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo an Alle. Mir ist klar das diese Thema sehr oft behandelt wurde. Ich bin dazu auch zahlreiche Beiträge des letzten Jahres durchgegangen...

  1. #1 dare100em, 13.06.2013
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    Hallo an Alle.

    Mir ist klar das diese Thema sehr oft behandelt wurde. Ich bin dazu auch zahlreiche Beiträge des letzten Jahres durchgegangen

    Wie in einem anderen Threat schon beschrieben haben wir ein Objekt Baujahr 1929 erworben, 120 m² pro Etage (inklusive Treppenaufgang) über 2 Etagen und unausgebautes Dachgeschoss (siehe Anhang).

    Perspektifisch ist der Dachgeschossausbau geplant, dürfte aber mind. noch 5 Jahre - eher mehr - dauern. Der Nachbar hat dies realisiert, ist also prizipiell möglich.

    Grundlegender Deckenaufbau ist (Tapete), Putz (wahrscheinlich Lehmputz, evtl. Kalk), Lattung (Holzbretter Fichte), dann die üblichen Holzbalken im 70er bis 80er Abstand (zu 99% Fichte). Von oben sind lose Ziegel + Stroh + Lehm + Sand als Schüttung drauf, dann wieder (begahbare) Lattung unterschiedlicher Art (teilweise alte Mietkammer vorhanden).

    Nun ist mir mehrfach empfohlen worden, die oberste Geschossdecke zum Dach zu dämmen. Ich habe mich diesbezüglich nun "belesen", ein allumfängliche Wissen ist aber nat. nicht vorhanden (logisch, komm vom Metal).

    Prinzipiell wird ja hier im Forum eine "klassische" Dämmung empfohlen, d.h. absolut dichte Dampfsperre (PE oder änlich) Raumseitig, Putz (oder umgekehrt), Lattung, dann Dämmstoffe wie Mineral- oder Glasfaser und Bretter darüber (wenn beghbar gewünscht).

    Dies ist aber für uns nicht umsetztbar, da die Geschossdecke "nach oben" in 2012 vom Vorbesitzer aufwendig saniert wurde (ohne Dämmung bzw. Dampfsperre) mit Stuckimitat etc., die Räume werden auch schon bewohnt. Die ganze Decke "aufmachen" ist also keine Option.

    Nun habe ich mehrfach gelesen, dass man evtl. bei Nutzung von Holzfaserplatten oder (besser) Hanfwolle u.U. auf eine Diffusionsbremse verzichten kann.

    Mein angedachter Aufbau wäre:
    1. 20 mm Putz (Klaklputz oder Lehmputz, vermute sehr stark Lehm)
    2. 20 mm Holzlattung (Fichte)
    3. dann von oben dierekt nur rund 60 mm starke Holzfaserplatten oder Hanfwolle zwischen die Balken
    4. dann rund 20 mm Luft ("hinterlüftet")
    5. dann begehbare Lattung 15 mm, nicht Luftdicht

    Wenn ich das rechne (z. B. U-Wert Rechner) ist es selbt ohne die Luftschicht "denkbar", d.h. trocknet im Sommer ab, aber kritisch. Mit der 20 mm Luftschicht zur Lattung aber krieg ich in jedem Fall einen realisierbaren Aufbau (laut Rechner) und auch vers. "Ökoseiten", wobei die nat. nicht 100% neutral sind.

    Mir ist auch klar, dass die 60 mm Hanfwolle in der obersten Geschossdecke zwischen den Balken jetzt nicht das Objekt zu einem Passivhaus machen. Es geht mir nur darum, ob diese (temporäre) Maßnahme denkbar ist oder die Experten hier generell absolut abraten. Es wäre eben eine überschaubare Aktion (auch finanziell). Vieleicht hat auch jemand Erfahrung mit einem derarteigen Aufbau (evtl. auch mit Holzfaserpaltten)?

    Danke.
     

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  2. #2 dare100em, 13.06.2013
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    Ergänzend ist noch zu sagen, dass die Konsulation entsprechder Experten oder Fachfirmen aktuell keine Option ist. Der örtliche Zimmermann sieht es völlig unkritisch ("bei Ihrem Aufbau"), was ja aber auch keine Garantie darstellt.

    Als junge Familie kommt nur die Eigenausführung aktuell in Frage. Beim oben beschriebenen Vorgehen komme ich auf Materialkosten <2000,- € + viel Eigenleistung.
     
  3. #3 Alfons Fischer, 13.06.2013
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    Warum wollen Sie denn die Bestandsdecke öffnen? Ich sehe da keine Notwendigkeit. kann normalerweise alles obendrauf. Aber um die
    werden Sie vermutlich nicht herumkommen, wenn Sie für Ihr Objekt gültige qualifizierte objektbezogene Aussagen wollen.

    mal eine vielleicht ungewöhnliche Herangehensweise...:
    Ausmessen des Sparrenquerschnitts des Schrägdachs und ermitteln der dort möglichen Dämmstoffstärke, auch unter Berücksichtigung bauphysikalischer Erforderisse (Hinterlüftung nötig?). Ist diese >14cm? Wenn ja, dann weiter.
    Bestellen von qualitativ hochwertiger Dämmwolle und Kanthölzern in dieser Dämmstoffstärke für die Decke sowie einer geeigneten (ich schreibe bewusst geeignet, muss man vor Ort entscheiden) Dampfbremse
    Sichtung und Kontrolle der Rohdecke, Ausführen ggf notwendiger Vorarbeiten (das kann einiges sein, muss man vor Ort sehen)
    Verlegen der Damfpbremse, einschließlich aller Stöße, Anschlüsse und Durchdringungen nach DIN 4108 Teil 7 luftdicht ausgebildet.
    Verlegen von Kanthölzern in Dämmstoffstärke + Einlegen der Dämmung
    Darauf eine Brettschalung. Alles geschraubt.

    Wenn Sie dann irgendwann mal den Dachboden ausbauen wollen, bauen Sie den Dämmstoffaufbau auf dem Fußboden zurück und verwenden die Dämmung für's Dach und die Kanthölzer für die Innenwände... Für die Bretter haben Sie vielleicht auch eine Verwendung, nur die Dampfsperre sollten Sie dann wegwerfen...
     
  4. #4 dare100em, 13.06.2013
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    Danke für die Antwort.

    Bei uns befindet sich an der Decke Raumseitig ja umlaufend Stuckimitat aus Styropor, dass müsste dann komplett ab. Weiterhin müsste nach der "Diffusionsperre" (also Plastefolie) dann ja von unten neue Platten (OHG oder Trockenbau) drauf + Tapete/Putz. Das ist nicht ohne und ich bin auch wieder ~ 5 cm tiefer, aktuelle Raumhöhe ist 26x, tiefer als 260 bin ich kein Freund.

    Das mit der Doppelnutzung der Dämmung ist natürlich auch eine interessante Option. Schwierig bleibt die Umsetzung "von oben" trotzdem. Vieleicht probier ich es auch einfach aus, die Hanfmatten können ja bei Bedarf (feucht) schnell wieder raus... Natürlich dann Zeitnah wegen der Holzbalken.

    Bei meinem Aufbau bliebe ja die Regel von innen nach aussen Diffusionsoffener voll bestehen (µ Putz ~25 <-- µ Holz ~35 --> µ Hanf 3 --> µ Luft 1).

    Ich hab halt auch schon von Vielen "gehört", dass es viel "krassere" Dämmaufbauten gibt (z.B. einfach Mineralwolle auf Lattung ohne Diffusionbremse) welche im Bestand "gehen". Das ist natürlich ein eher diletantisches Vorgehen:think
     
  5. #5 Alfons Fischer, 13.06.2013
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    Sagt wer und warum?
    Wie stark ist denn dieses Material?

    Warum wollen Sie denn in den Räumen was verändern bzw. wie kommen Sie zu dieser Meinung? Ich dachte, Sie wollen in die Räume gar nicht eingreifen?


    ich glaub, Sie haben meinen Aufbau nicht verstanden... ich habe geschrieben: von oben auf die Brettschalung erst Folie, darauf Kanthölzer + Dämmung, darauf Brettschalung. Fertig. Nix innen. Aber: vorher (richtig) rechnen.

    Bauphysik ist nicht Ihre Stärke, oder? :e_smiley_brille02:


    Stellen Sie doch mal den Deckenaufbau einschließlich aller Schichten (und -Stärken) von unten nach oben gelistet, ein.
     
  6. #6 dare100em, 13.06.2013
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    Danke, dass heißt Diffusionsbremse (oder Sperre) zwischen die tragenden Querbalken, darauf Dämmung? Denn unter die Holzbalken komm ich ja von oben nicht.

    Aktueller Aufbau ist (vom beheizten Raum aus):

    Tapete, 10 mm (!) Lehmputz, Fichtenbretter 20 mm, dann schon die tragenden Balken im Abstand von 70 bis 80 cm, dazwischen Schüttung aus Sand, Stroh und lose Ziegel. Dann Dielung aus Holz.

    Wenn darauf jetzt Hanfwolle oder Holzfasser drauf kommt (statt der Schüttung) und final eine Luftschicht müsste es doch von innen nach aussen Diffusionsoffener werden? Abgesehen vom Putz zum Holz ganz innen? Oder was ist da Fehlerhaft?

    Danke vielmals.
     
  7. #7 Alfons Fischer, 14.06.2013
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    ne, alles so lassen, wie es ist.
    passende Dampfbremse oben auf die bestehende Holzschalung, darauf entsprechend dimensionierte Kantholzaufdopplung mit Dämmung dazwischen (Material fast nach Belieben), darauf Holzschalung. Punkt.
    Planung vor Ort, wir kennen ja nicht Ihren Dachboden und den Deckenaufbau. Man wird auch mal die Bestandsdecke aufmachen müssen. Nicht, dass da schon mal jemand gedämmt hat.
     
  8. #8 dare100em, 15.06.2013
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    Danke, dass ist natürlich auch eine Option, Platz wäre bei 4m Firsthöhe ja da. Im Bereich der vorhandenen Dachkammern wäre es allerdings schwierig, da ivch aber nur rund 10cm dämmen will müsste es gehen. Mal sehen, Danke nochmals, ich werde berichten.
     
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