Opferanode nach langer Zeit nachrüsten

Hallo,

der Vorbesitzer unserer Hütte hat sich um nix gekümmert. Unter anderem ist im Warmwasserspeicher, vermutlich keine Opferanode vorhanden.

Wäre es besser jetzt eine Anode einzubauen, oder könnte das dann eher zu Problemen führen, als wenn wir nun warten, bis der Speicher durch ist?


Bei dem Speicher, der über Fernwärme beheizt wird, liegt oben ein Styrodur-Deckel mit Rinne drauf. In der Rinne steht Wasser. Ist das normal und gehört das dahin?
In der Mitte liegt ein Schaumstoffdeckel auf dem Metall (auf dem Bild ist er abgenommen und umgedreht). Dieser ist klatschnass.

Es ist ein Sieger WF 305. In der Bedienungsanleitung zu diesem Gerät sind diese Fragen nicht erklärt.

 

Wir haben hier Fernwärmeversorgung. Der Warmwasserspeicher wird also nur durch einen Warmwasseranschluss mit Wärme versorgt. So gesehen dürfte der eher billiger sein, wobei das immer noch 850 Euro sind.

Ich frage mich allerdings, ob 300 Liter bei einem 4-Personenhaushalt nötig sind.
Je kleiner das Teil wäre, desto weniger Wärmeverlust hätten wir.

Aber meinste nicht, dass auch einfach nur eine Dichtung durch sein könnte und der Deckel deswegen vergammelt aussieht?
Der Kessel hat innen angeblich Emaille, die selbst ja nicht weggammeln kann.

 

Vor 2 Jahren sah es dort angeblich noch nicht so aus. Die Frage ist, ob ich es nun mit einer Reparatur versuchen soll, oder gleich einen neuen Speicher hinstellen soll.

Den Hinweis mit der maximalen Rücklauftemperatur verstehe ich nicht. Was meinst du damit, und inwiefern belastet das das Material.

Im Moment steht dort ein Sieger WF305. Ich kenne mich nicht aus. Ist das ein Billigheimer, oder ist der brauchbar?
Welches Teil würdest du empfehlen?

 

Tja, da muss ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen und irgendwas zwischen Tür und Angel erledigen lassen.
Im Moment sind wir in den Umzugsvorbereitungen und haben noch einen Totalschaden (Leck über Jahre) im Badezimmer zu beseitigen, sodass keine Zeit übrig ist.
Das werden wohl ein paar kalte erste Tage in der neuen Bude. :-)

 

Jupp! Da war ein Gutachter drin. Der hat kein Wort davon erwähnt. Der hat nicht mal festgestellt, dass es ein Holzständerhaus ist, und behauptet, dass die Außenwände gemauert wären und die Geschossdecken aus Stahlbeton bestünden.
Aber gut, der ist halt Dr. Ing.. Der muss wissen, worauf es ankommt.

 

Noch eine Zusatzfrage:

Wo bekommt man bezahlbare Ersatzteile her?

Bei Sieger kostet eine Anode 90 Euro. Vergleichbar große Anoden kosten woanders <20 Euro.

Bei der Anode dürfte ein Standardmodell passen, aber wo gibt es die Flanschdichtungen und andere herstellerspezifische Sachen?

 

Auf die Gefahr, dass es niemanden interessiert:

Ich habe den Speicher heute geöffnet. Der sah ziemlich lecker aus.
Weil die Schrauben des Flansches schon länger im Wasser gestanden haben müssen, waren die Gewindeenden, die aus dem Flansch herausgeguckt haben, abgegammelt.
Von der Emaille war kaum etwas zu sehen. Überall waren Schollen.
Die Anode war ebenfalls komplett zugesetzt. Nachdem ich die Anode abgekratzt habe, war darunter eine schwarze und darunter eine metallische Schicht.
Kann es sein, dass der Kalk die Anode umschlossen hat, sodass zwar noch Magnesium in elementarer Form vorhanden war, aber nicht mehr mit dem Wasser in Kontakt gekommen ist?

Ich habe den Kessel dann mit einem weichen Holz vom groben Zeug befreit und das mühsam herausgefischt.
Wie machen das die Profis? Gibt es dafür spezielle Sauger?
Ohne Hilfsmittel bekomme ich nämlich nicht alles heraus.

Der Flansch und die Gewinde sehen noch ganz OK aus.
Die Emaille scheint ebenfalls komplett intakt zu sein.

Da habe ich vielleicht nochmal gerade eben Schwein gehabt.

Anbei ein paar Fotos. Auf dem letzten Bild sieht man den bearbeiteten Speicher durch das Handloch.