Sanierung Haus Baujahr ca. 1830

Liebe Leute,

ich lese mittlerweile seit einigen Tagen die Themen im Forum mit und jetzt sind wir soweit mit unserem Kaufvorhaben gekommen dass ich auch um Euren Rat und Erfahrungen bitten muss...

Wir stehen kurz vor dem Kauf einer Doppelhaushälfte, Baujahr ca. 1830, Wohnfläche ca. 205 qm zzgl. Garage im Anbau und Dachgeschoss (ausbaufähig). Das Haus selbst war ursprünglich das Herrenhaus eines Rittergutes, von der damaligen Substanz ist aber nicht mehr viel übrig geblieben, da das Haus zum Großteil nach dem 2. WK und der Enteignung des ehem. Eigentümers abgetragen wurde. Das Haus ist fast vollständig unterkellert (Gewölbekeller, wahrscheinlich noch vom älteren Haus aus 16-17 JH). Die jetzigen Eigentümer haben alle Wände im wunderschönen Ost-60s-Stil mit Holz verkleidet oder tapeziert, auch die Decken sind abgehängt, man sieht also nicht wirklich was sich dahinter verbirgt.
Die Mauern sind sehr dick (ca. 40 cm), lt Eigentümerin handelt es sich um Steinmauer bzw. Ziegelmauerwerk. Denkmalschutz gibt's"nur" als Sachgesamtheit mit dem Nachbarhaus, also sind alle Änderungen an der Außenhölle genehmigungspflichtig.

Falls wir das Haus kaufen sollen, müssten wir ziemlich ausführlich sanieren, inkl. Heizung und Elektrik (das Dach ist aber erst vor 10 Jahren gemacht worden). Wir stellen uns auch eine komplett andere Raumaufteilung vor (im Moment sind es zwei Wohnungen). An sich wurde in der Vergangenheit alles gut gepflegt und regelmäßig gewartet, aber es entspricht einfach nicht einem modernen Standard. Wir würden gern auch (falls es genehmigt wird) die Fenster tauschen und vergrößern bzw. neue Fenster schaffen (eine Seite ist komplett "blind"). Dafür würden wir auch einen Architekten beauftragen.

Unser Budget liegt bei 200 TEUR, max. 250, und das inklusive Küche, Bad etc. Ist das realistisch, was ist Eure Einschätzung? Uns ist schon irgendwie klar dass bei einem so alten Haus überall "Überraschungen" lauern, aber gleichzeitig gefällt uns sehr die Idee in einem Haus mit einer Geschichte zu wohnen.

Danke für Eure Meinungen!

 

Mein Onkel ist Handwerker und hat ein Badstudio, er würde die Themen Heizung, Fußbodenheizung, Böden und Sanitär übernehmen... Nicht unentgeltlich, aber bestimmt zu einem unschlagbaren Preis. Ansonsten könnten wir einige einfache Arbeiten übernehmen, sind aber beide eher von der Sorte "Schreibtischhocker" und arbeiten auch Vollzeit... Wir brauchen schon ziemlich viel fachliche Unterstützung.

 

Nur für die Sanierung

 

Ich dachte nach ENEV muss man "lediglich" das Dach und die Wasserleitungen dämmen? Oder liege ich da falsch?

 

Ok also lt Eurer Meinung kalkulieren wir mit über 1TEUR pro Quadratmeter zu knapp? Das überrascht mich, bis jetzt meinten unterschiedliche Quellen dass man meistens bei ca. 700€ landet...

 

Verstehe, danke für den Hinweis! Ich habe jetzt ein bisschen gelesen und glaube dass es bei Denkmalschutz grundsätzlich einige Erleichterungen gibt, die gelten wohl auch für Ensembleschutz. Wir fragen aber noch den Architekten.
Das Haus ist aber bis aufs Dach ziemlich gut gedämmt, im Keller hat man das ganze Jahr lang 12 Grad Celsius und im Erdgeschoss sind die Wände noch dicker als ich dachte - bis zu 1 Meter. Dämmung dürfte also nicht so problematisch sein.