Sanierung nach Wasserschaden

Hallo in die Runde,
wir haben da ein mittelschweres Problem un hoffe auf eure Erfahrung und das Wissen des Kollektives

Was ist passiert?
Anfang Mai haben wir an einigen Wänden aufsteigende Feuchtigkeit festgestellt und haben in einem Raum die Tapete entfernt. Die Überraschung war groß: auf ca. 60cm Höhe war die Mauer komplett nass.
Was folgte war Anruf bei Versicherung und Trocknungsfirma. Die Leckortung ergab einen Defekt am Abfluss der bodentief eingebauten Dusche. Erste Schätzungen der Trocknungsfirma nach dem Durchmessen aller Wände waren ca. 1500-2000 Liter Grauwasser die, über einen unbekannten Zeitraum, direkt unter den Estrich gelaufen sind und sich über der Bodenplatte im ganzen Haus verteilt haben. Alle Wände waren durchnässt, Normalwerte konnten erst bei ca. 1,7m Wandhöhe gemessen werden.
An nahezu allen Wänden war außerdem ein (teilweise großflächiges) Schimmelwachstum hinter den Schränken sichtbar.

Unser Haus:
Bungalow ohne ausgebautes Dachgeschoss ca. 115m² Wohnfläche. Nur die Außenwände sind massiv, alle Innenwände sind Trockenbau. Besonderheit: Das Ständerwerk der Trockenbauwände wurde direkt auf die Bodenplatte gestellt. Dämmung und Estrich sind also nicht durchgehend. Weiterhin ist in allen Räumen wasserführende Fußbodenheizung verlegt.

Was ist seither geschehen?
Die Kurzfassung - Nichts
Der Schaden wurde der Versicherung gemeldet, Gutachter, Sanierungsfirma und Trocknungsfirma wurden zum Ortstermin geladen. Der Sanierer hat gleich gesagt: aus Erfahrung muss der Boden komplett raus. Gutachter ist der Meinung Fluten mit Biozid und Estrich-Dämmschichttrocknung reichen aus. Nachdem was ich so gelesen habe würde ich mich dem Sanierer anschließen, da auch vom Bundesumweltamt so empfohlen. Die Gutachter der Versicherung wollen da aber natürlich aus Preisgründen weiterhin nicht ran.
Nach viel hin und her soll jetzt ein weiterer Gutachter vom Blei-Institut hinzugezogen werden um Proben aus der Dämmschicht zu entnehmen, zu analysieren und ein Sanierungskonzept zu erarbeiten. Der Termin steht aber noch aus.
Seit ca. 6 Wochen laufen 3 Kondenstrockner im Haus, die aber nur die Luft trocknen. Die Feuchtigkeit in den Wänden ist deutlich zurückgegangen aber unter dem Estrich dürfte sich noch nicht viel getan haben?
Das Haus ist mittlerweile fast komplett ausgeräumt.

Wie seht ihr das? Sollte weiterhin an der Estrich-raus-Lösung festgehalten werden oder ist das Unterfangen - auch mit neuen Gutachtern - hoffnungslos? Was haben wir sonst noch für Argumente um die Versicherung davon zu überzeugen? Ich traue dem Desinfizieren einfach nicht. Wir sprechen hier schließlich von mittlerweile ca. 8 Monaten in denen die Dämmschicht völlig durchnässt ist. Im Winter war es da schön warm weil die Fußbodenheizung lief und jetzt ist Sommer, also auch ohne Heizung warm.

Ich weiß, Ferndiagnosen sind schwierig aber vielleicht habt ihr ja doch eine Idee.

Ich bin gespannt auf eure Antworten und Bedanke mich vorab.

Viele Grüße,
Franz Naumann