Sanierung: welche Effizienz erreichen?

Diskutiere Sanierung: welche Effizienz erreichen? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Gibt leider keine genauere Aufschlüsselung als Gesamtkosten zu Erhaltungsmaßnahmen.

  1. #41 Wilma66, 04.06.2019
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    Gibt leider keine genauere Aufschlüsselung als Gesamtkosten zu Erhaltungsmaßnahmen.
     
  2. #42 simon84, 04.06.2019
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    Schade, ich denke ihr solltet auf jeden Fall qualifizierte Angebote von Fachfirmen einholen bevor ihr die Planungsphase abschliesst.

    Und zwar für WDVS und Fenster.

    Bei den Heizkosteneinsparungen. Wie sind denn die 1300 EUR / Jahr Einsparung ermittelt, wenn es nur einen Bedarfsausweis gibt ?
    Wie hoch war denn der tatsächliche Bedarf beim Vorbesitzer ? Kann natürlich sein, dass dieser ganz andere Heizgewohnheiten hatte aber ein Anhaltspunkt ist es trotzdem
     
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  3. ps0125

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    Simon, Bedarf heißt nicht Verbrauch.
    Der Vorbesitzer hatte den gleichen Bedarf, auch wenn er auf 30° im Winter geheizt hat.
    Der Bedarf (nach Enev) wird unter normierten Randbedingungen berechnet und hat mit dem tatsächlichen Verbrauch auch nichts zu tun.

    Ein Verbrauchsausweis übrigens auch nicht, der ist zu sehr Nutzerabhängig und für ein EFH ohnehin nicht möglich.

    Eine alleinstehende Oma hat in der gleichen Wohnung einen anderen Verbrauch als eine 5-köpfige Familie.
    Der Bedarf wäre jedoch bei beiden der selbe, bei dessen Berechnung spielt das Nutzerverhalten keine Rolle.
     
  4. #44 simon84, 04.06.2019
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    @ps0125 das ist mir absolut klar ! Aber 1300 eur im Jahr Heizkosten einsparen ist natürlich schon sportlich
    Da müsste man schon genau wissen was da zu Grunde gelegt wurde

    Insbesondere wenn später mit wärmepumpe geheizt wird.

    Wenn dann plötzlich nur 1000 Euro eingespart werden wie sieht es dann mit dem ROI aus ?

    Einen Verbrauchsausweis (bzw. Informationen über den Verbrauch) kann man ja auch mit Augenmaß beurteilen zum Beispiel im direkten Vergleich zu einem Bedarfsausweis und unter Berücksichtigung der Nutzung (wie viele Personen, Haus dauerhaft bewohnt und beheizt etc)

    Bedarfsausweis macht meiner Meinung nach nur unterschiedliche Objekte etwas besser gegeneinander vergleichbar.

    Aussagekräftig im individualfall ist der ebenso wenig
     
  5. #45 Wilma66, 05.06.2019
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    Der Energieausweis wurde von jemand anderem erstellt. Im Energiebericht wurde nochmal neu berechnet, deshalb auch die zwei schon erwähnten unterschiedlichen Werte.
    in der Berechnung im Bericht wurden Brennstoffkosten im aktuellen Zustand (4426€/Jahr) mit Brennstoffkosten im sanierten Zustand (3190€/Jahr) verglichen. Dazu kommen noch Kalkulationszins 2,75%, Teuerungsrate Anlage bzw. Sanierungsmaßnahmen 3,5%, Teuerungsrate Brennstoff 4%, interner Zinsfuß 9,46% (Zinsfaktor, bei dem der Kapitalwert der Investition gleich Null wird. Ist der Zinsfuß größer als de Kalkulationszins, ist die Sanierungsmaßnahme wirtschaftlich). Den letzten Punkt verstehe ich noch nicht. Ist ja eh alles ziemlich theoretisch und kann sich ändern. Wie schon erwähnt, kommt es uns auch nicht unbedingt auf die Wirtschaftlichkeit an, wenn sich dadurch auch der Wohnkomfort erhöht. Das hat ja auch seinen Wert.

    Die 1300€ sollen sich alleine durch WDVS und Fenster einsparen lassen, da ist noch keine neue Heizung dabei. Dann müssten sich die Zahlen auf Öl als Brennstoff beziehen. Im Falle einer neuen Gas-Heizung sind es 1568€/Jahr.
    Wobei ich mich auch frage, wie geschönt diese Rechnungen sind, wenn es zeitgleich heißt: Für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Energiesparmaßnahme werden allein die energetisch bedingten Investitionskosten herangezogen. Darin sind weder übliche Bauunterhaltungskosten noch allgemeine Kosten einer Sanierung enthalten.
     
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  6. #46 Wilma66, 05.06.2019
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    So, ich hatte gerade ein Telefongespräch mit dem Energieberater und konnte meine Fragen stellen. Ich versuche mal, das hier zusammenzufassen.
    Unterschied Energiebedarf Energieausweis und Energiebericht: "Ich weiß nicht, wie der Kollege gerechnet hat. 10 Energieberater kommen auf 10 verschiedene Ergebnisse."
    teilweise beheizte Kellerräume: von der Küche führt die Treppe in den Keller, deshalb wird der Kellerflur über die Küche mitgeheizt. Eine Tür macht keinen Sinn. (?) Der Raum sollte auch mitgeheizt werden. (?)
    Das gleiche beim teilweise geheizten Satteldach. Auch da könnte man (denke ich) einfach eine Tür setzen und dicht machen. Laut ihm nicht.
    16cm Dämmung ist die, die man braucht, um EnEV zu erreichen, es ist aber nicht durch den Dachüberstand beschränkt.
    Dachdämmung und oberste Geschossdeckendämmung: er hat mit einer Dämmung des ganzen Daches gerechnet, aber Spitzboden wäre nicht nötig.
    Heizung 55°C: braucht man nicht für FBH, aber vielleicht planen wir ja auch noch irgendwo einen normalen Heizkörper (nein!). Niedrigere Temperatur würde sich nur minimal auf die Berechnung auswirken.
    Gasheizung und Wärmepumpe: damit man bei Minustemperaturen nicht mit Strom zuheizen muss, das kann sonst teurer werden als die Mehrkosten durch die Gasheizung. Kann man aber mit dem Energiebericht nicht genau sagen, da geht es dann an die genaue Planung (€€€).
    KWL: hat er angeblich eingerechnet (aber auch nur eine dezentrale), auch wenn ich sie nirgendwo entdecken kann. Wärmeverlust ist auch nicht reduziert.
    Sein Fazit: das Haus ist zu alt, bei alten Häusern ist es nicht möglich, sie unter KfW100 zu bekommen. (Komisch, dass man ganz schnell Beispiele dazu im Internet findet, dass es geht). Es ist weniger der Energiebedarf das Problem, sondern der Transmissionswärmeverlust. Trotz Dämmung, neue Fenster, neue Türen etc. würde man das Haus nie dicht bekommen (???).
    Ich brauche ja diese Energieberatung, um die KfW-Förderung zu beantragen. Aber die ist viel zu ungenau, um zu wissen, was man wirklich am Ende rausbekommt. Zumindest laut seiner Aussage.
    Jetzt bin ich echt mal auf die zweite Meinung am Freitag gespannt.
     
  7. #47 Fabian Weber, 05.06.2019
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    Geeigneten Energieberater suchen.
     
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  8. #48 simon84, 05.06.2019
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    Ich schiele da mit 2 verschiedenen Perspektiven drauf :)

    So wie es sich ansieht willst du ja in erster Linie den Heiz und Kühl Energiebedarf tatsächlich senken und dann nach aktuellem Standard bedienen, z.B. per Wärmepumpe.
    Dazu brauchst du in erster Linie erfahrene Fachplaner für Sanierung. Architekt, BauIng, TGA/Heizungsbauer usw.

    Die andere Perspektive ist ja diese Wirtschaftlichkeitsgeschichte, KfW Förderungen und so weiter.
    Idealerweise hast du einen Sanierungsplaner (Architekt), der diese Qualifikation auch hat und somit deinen KfW Antrag unterzeichnen kann.

    Ein "Energieberater" der aber nicht die tatsächliche Durchführung macht ist sonst immer fein raus. Der rechnet dir auf Papier irgendwas auf Basis von Standardannahmen schön, damit sich auf Papier die Sanierung rentiert.
    Ist ja klar, muss er auch ist ja sein Job und er lebt davon.

    4400 Euro Brennstoffkosten pro Jahr sind natürlich schon eine schöne Hausnummer.
    Aktuell wären das ca 6500 Liter Heizöl. Oder pi mal Daumen 65000 kWh.
    Das wären dann 325 kWh/qm/Jahr bei 200 qm beheizter Fläche.
    Ein sehr hoher Wert und kann durchaus sein, aber in der Praxis wird niemand das Gebäude so beheizt haben.

    Im Endeffekt wurde dann vermutlich weniger geheizt, zu bestimmten Uhrzeiten reduziert oder bestimmte Räume nur bei Nutzung geheizt usw. und man landet schon fast bei der Hälfte realistisch vielleicht 3500 oder 4000 Liter vebraucht.

    Ich würde den tatsächlichen Verbrauch der Vorbesitzer ruhig mal erfragen und auch dazu fragen, wie sie geheizt haben, wie viele Personen usw.

    Mit einem Punkt aber hat der Berater schon recht. 100% bekommt man so ein Gebäude nicht realistisch auf den neusten Stand gedämmt, dicht, was auch immer. Muss man ja auch nicht.

    WDVS und Fenster kann man eigentlich auch recht problemlos im bewohnten Zustand zu machen.
    Eine FBH zu verlegen oder Bad neu zumachen ist da schon ein anderes Kaliber.

    Ein Haus für 400.000 EUR zu sanieren ist wirklich eine Ansage. Das sollte wohl geplant sein. Ich sehe da ehrlich gesagt ca. 10% Planungskosten schon als realistisch, wenn der Architekt wirklich viel macht. Ansonsten müsst ihr eben einen Vertrag um die HOAI herum machen und hoffen dass jeder die Abmachung einhält.

    Wenn euch die Ersparnisse an Heizkosten nicht an allererster Stelle stehen ist das ja auch kein Problem, Hauptsache das Haus entspricht dann euren Vorstellungen.

    Aber diese ROI auf 10 Jahre oder sonstwas zu rechnen halte ich für unrealistisch.
    Das wird sicher 20-30 Jahre dauern, bis sich so eine massive Aktion rentiert.
     
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