Sanierungsdringlichkeit nach Trockenlegung

Diskutiere Sanierungsdringlichkeit nach Trockenlegung im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Guten Tag, nachdem wir mit unserem Balkon ja schon Probleme haben, hab ich heute die nächste Baustelle entdeckt, diesmal ist der Schaden jedoch...

  1. #1 Der Diddy, 31.07.2017
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    Guten Tag,

    nachdem wir mit unserem Balkon ja schon Probleme haben, hab ich heute die nächste Baustelle entdeckt, diesmal ist der Schaden jedoch wesentlich größer.

    Und zwar im Hauseingangsbereich, dort geht die Betontreppe in ein "Eingangspodest" über, und dazwischen ist ein kleiner Schlitz in den (vermutlich seit Erstellung ?) Wasser reingelaufen ist.
    Heute habe ich mir das Ganze mal von Unten angeschaut und die losen Betonbröckel weggestemmt, und hier sieht man nun wirklich schon die angerostete Armierung :(

    Den Schlitz würde ich demnächst mit Dichtmasse verschließen.

    Meine Frage ist nun, wenn an die Armierung keine Feuchtigkeit mehr von oben drankommt, wie geht es dann mit der Schadstelle weiter ?

    Man sieht ja niemals hin wenn man nicht extra drunterkrabbelt... muß man das Ganze zeitnah aufwändig sanieren oder reicht es auch wenn man das Weiterrosten der Armierung etwas eindämmt ?

    Im KfZ-Bereich schmiert man an abgedichteten Schadstellen, wo die Optik egal ist, einfach paar mal Kriechöl drauf und gut is :)
     
  2. #2 Manufact, 31.07.2017
    Zuletzt bearbeitet: 31.07.2017
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    Bilder..

    Ja - schon klar - Kriechöl bei Korrosion am PKW - am Besten WD40 - weils hilft, da es doch so schön nach Vanille riecht.
    (unn der Audo -Lagg- Gratzer wird auch weg-ge-ölt...)

    Verrostete Armierungen sind bis ca. 1 cm HINTER der Armierung von Beton zu befreien, nach SA 2 1/2 zu entrosten, mit Haftgrund und mineralischem Korrosionsschutz zu versehen und anschließend mit geeignetem PCC Spachtel auszugleichen.
    Ideal wird abschließend ein 2 facher Karbonatisierungsschutz aufgetragen.
    - oder mit WD40 einzusprühen...

    Hatte vergessen:
    Je nach Belastung, Lage und Ausmass der Korrosion muß eventuell ein Statiker hinzugezogen werden - das ist jetzt kein Witz ..
     
  3. #3 Der Diddy, 01.08.2017
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    WD40 war hier natürlich nicht gemeint...

    Wie man es richtig saniert weiß ich schon, das steht ja mittlerweile sogar bei Wikipedia :biggthumpup:

    Die Frage war ja ob man das dringend zeitnah machen MUSS oder ob man noch paar Jährchen warten kann, wenn man die bereits sichtbare Armierung gegen Weiterrosten schützt.

    Die Situation ist halt hier, genau wie beim Balkon, daß wir nicht jeden Tag auf der Baustelle sind und nebenher noch viel um die Ohren haben :(
     
  4. #4 Manufact, 01.08.2017
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  5. #5 Der Diddy, 01.08.2017
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    Bilder kann ich leider erst machen wenn ich wieder draußen bin, denke aber dummerweise frühestens am Wochenende.

    Arm.jpg

    Es sieht aber ziemlich genau so aus wie auf diesem Bild der Kreis, das drumherum sieht natürlich nicht so schlimm aus...
     
  6. #6 Andybaut, 01.08.2017
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    nicht so doll, auch wenn es nur teilweise wie auf dem Bild ist.
    Eisen und Feuchtigkeit = Rost = dehnt sich aus= kommt noch mehr Wasser dran= dehnt sich noch mehr aus= noch mehr Ost = ich könnte nun so weitermachen :-)

    so etwas kann Jahrzente gutgehen oder ganz schnell in die Knie gehen.
     
  7. #7 Der Diddy, 01.08.2017
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    Jau, genau um das "kommt noch mehr Wasser dran" geht es uns ja bei der Frage.
    Von oben werden wir's ja abdichten. Reicht die Feuchtigkeit z.B. aus der Luft auch schon, um die offenen Stellen weiter zu schädigen ?
     
  8. #8 petra345, 01.08.2017
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    Ja!

    Man sollte die Eisen schon entrosten, ggf. mit Phosphorsäure und dann mit Zementmörtel ummanteln.
    Dabei vermute ich, es ist eine Eingangstreppe mit wenigen Stufen, die fast auf dem Boden liegt.

    Da wäre ein Statikus mit Kanonen auf Vögel geschossen. Wenn die 3 0der 4 Stufen keinen Halt mehr haben, wird man das schon merken. Da stürzt keine Treppe mit 50 Personen in die Tiefe. Also gelassen bleiben.

    Sollte es sich wirklich um 20 Stufen in 3 m Höhe handeln, muß man natürlich mit Statikus vorgehen.
     
  9. #9 Andybaut, 02.08.2017
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    Petra hat´s ja schon bestätigt.
    Leider reicht die Feuchtigkeit aus der Luft.
    Besonders schön sieht man das im Frühjahr und Herbst :-)
    Kaltes Bauteil nach einer kalten Nacht, feuchte Luft kommt und schwups hängt das Wasser am kalten Bauteil.
    Im Prinzip wie die Bierflasche aus dem Kühlschrank.....
     
  10. #10 Leser112, 02.08.2017
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    Ist das eine Kellerdecke?
     
  11. #11 petra345, 02.08.2017
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    Wenn es ein kleines Eingangspodest mit wenigen Stufen ist, kann man den alten Rest auch abreißen und neu aufbauen anstatt mühselig und aufwändig zu sanieren.

    Es gibt sogar Fertigtreppen mit Podest, die als eine Einheit direkt vom LKW auf eine Auflage versetzt werden
     
  12. #12 Der Diddy, 02.08.2017
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    OK danke für die Infos :)

    Die Treppen sind noch gut, es geht ja nur um das Podest. Zwischen dem Podest und der ersten Treppe ist ja der Schlitz wo das Wasser durchkommt...
    Der Rest vom Podest is ja auch noch OK und es liegt gegenüber der Hauswand auch noch mal auf nem kleinen Stück Mauerwerk, also ist die Last ja eher von unten auf Zug und dann bricht's ja nicht gleich komplett durch bei der Breite...

    Ich versuch's dann halt doch möglichst dieses Jahr noch, vielleicht mit Sandstrahlpistole + Kompressor aus der KfZ-Werke, müsste ja auch gehen oder ??
     
  13. #13 Der Diddy, 09.08.2017
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    Bew2.jpg


    Hallo, ich bin's nochmal. War gestern auf der Baustelle und hab mich nochmal mit dem Eingangspodest beschäftigt.
    Beim Bearbeiten mit dem Bohrhammer kam nun doch fast auf der ganzen Breite der Beton runter, allerdings NUR der von unten.
    Das was seitlich und oberhalb von der Bewehrung liegt geht nur sehr mühevoll runter, und mit dem Spitzmeißel kommt man auch nicht wirklich oben ran ohne viel Material wegzustemmen, weil die Eisen sehr dicht aneinander liegen.

    Für uns kommt ein komplettes Freilegen der Bewehrung nun eigentlich nicht mehr in Frage, dazu müsste man ja stellenweise bis zur Hälfte der Gesamtstärke aufstemmen.
    Wahrscheinlich läuft's dann eher auf petra345's Neuteil raus, allerdings erst wenn die alte Bewehrung wirklich kurz vor'm Ende ist.

    Meine Frage ist nun, ob es nicht doch noch ein paar Tricks gibt den Bewehrungs-Tod etwas rauszuzögern ?
    Bringt es was, wenn man das Sichtbare grob entrostet, den Beton + Bewehrung gründlich mit Zementschlämme einschlämmt und dann bischen Betonspachtel drüber ?

    Oder ist es effektiver, das Ganze offenzulassen und nur "normalen" Korrosionsschutz draufzupinseln ?
     
  14. #14 petra345, 09.08.2017
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    Das kann ohne Behandlung noch 10 Jahre halten, bis da was zusammenfällt. Oder auch nur 5 Jahre.
    Ich möchte da keine Prognose abgeben, weil auch die Anforderungen an "halten" unterschiedlich sind.

    Wenn das Foto #13 die Unterseite zeigt, hätte man die Stufen auch unten eingeschalt. Merkwürdig??
    Ich hätte die Unterseite der Stufen gerade, mit einer Schräge vermutet.

    Die Fertigteile sind aus einem Beton C35/45. Der ist auch ohne Dichtungsmittel fast so dicht wie ein Dachziegel.
    Da wird nie wieder Wasser zwischen Podest und Stufen hindurchkommen.

    Anschauen kann man sich solche Lösungen im ausführlichen Prospekt der Firma Denner.
    Kaufen kann man da aber auch bei anderen Firmen vor Ort. Der Transport ist immer ein wesentlicher Kostenfaktor. Besonders bei einem Einzelstück

    Die Unterlage wird hergerichtet, die Stufen mit Podest werden mit dem Fahrzeugkran abgesetzt und wenn man die Hülsen nicht vergessen hat, kann man das Geländer mit Schrauben M12 direkt anschrauben.
    Vermutlich ist auch eine Vertiefung für den Fußabtreter möglich. Fragen!

    Das alles wird auch als Einzelstück bei den Betonfirmen nach Zeichnung gefertigt.

    Die Stufen und das Podest sind in der Oberfläche so glatt, daß ich im Außenbereich nichts mehr machen würde.

    Preise sagen die Hersteller.
    Wenn die Konjunktur wieder etwas normaler wird, geht man da auch leichter auf Kundenwünsche ein

    Wenn das Kranfahrzeug die Stelle nicht erreichen kann, muß man sich evtl. eine andere Lösung ausdenken.
    500 kg oder mehr kann man nicht mit dem Schubkarren verfahren.
     
  15. #15 Bromm Edmund, 25.08.2017
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    Es könnte auch sein, dass es noch 50 Jahre hält wenn nichts oder nur wenig (d.h. Eisen entrosten grundieren und mit Mörtel wieder verschließen) gemacht wird!
    Natürlich geht es auch wesentlich aufwändiger.
     
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