Sauberkeitsschicht so zulässig? (Weisse Wanne)

Die Sache ist durch: Morgen kommt die SKS raus, dann aufstemmen, Bodengutachter und neue SKS.

Ich hätte meinen eigenen Kellerbauer nehmen können, ABER: Wenn dann Probleme auftauchen, irgendwo 1 cm zu viel oder zu wenig kann das Hausbauunternehmen sagen: "Sorry, hierdrauf können wir nicht bauen..." - das ist eine Gefahr, deswegen empfiehlt es sich das von denen empfohlene Kellerbauunternehmen zu nehmen. Dieser Empfehlung sind wir gefolgt.

Habe inzwischen mit unserem Kellerbauer telefoniert: Der sieht es genau so: Der Empfehlung des Baugrundgutachters unbedingt folgen. SKS raus.

 

Das Grundstück gehört uns. Ich habe die Empfehlung des Bodengutachters an den Kellerbauer weitergegeben und der hat den Braten geschluckt und es mit einem kurzen "ok, alles klar." quittiert.

Die beiden Wasserzuflüsse können nicht still gelegt werden, da das Wasser aus einem Kiesbett in die Baugrube austritt. Jetzt sind jedoch zwei separate Pumpensümpfe direkt an den Wasseraustrittsstellen angelegt, so dass die Baugrube nun hoffentlich trocken bleibt.

Ich habe einen direkten Vertrag mit dem Kellerbauer. Der Vertrag mit der Hausbaufirma ist separat.

Nun bin ich gespannt, wie lange es dauert, die alte SKS abzutragen, die restlichen Felsen aufzustemmen und die neue SKS einzubringen.

Mein Experte hat mir noch dazu geraten, eine wöchentliche Baubesprechung mit allen Beteiligten festzulegen, so dass solche gravierenden Fehler hoffentlich im Vorfeld vermieden werden können.

 

Naja, was soll ich machen? Die sagen, dass es irgendwelche mit Kies zugeschütteten Wasserleitungen sind die sich einmal quer durchs Neubaugebiet ziehen. Aus den Rohren kommt nichts, lediglich aus dem Kies. Drückendes Wasser ist bekannt, so ist der Keller geplant. Was hätte ich da jetzt noch für Möglichkeiten?

 

"Die" sind die Kellerbauer. Der Bodengutachter hat sich zu den Leitungen nicht geäussert - werde ihn morgen gleich mal Fragen.

Geschätzt sind die Wasseraustrittsstellen in 2 m Tiefe.



Hier die Passagen aus dem Bodengutachten:

"Im Aushubbereich sind schichtwasserführende Sandlagen und -linsen vorhanden. Mit einem zeit- weisen Wasseraufstau bis zur GOK ist planungsseitig zu rechnen. Der Keller ist dementsprechend mind. bis zur GOK nach DIN 18 195, Teil 6 gegen drückendes Wasser abzudichten oder als was- serdichte „Weiße Wanne“ (wu-Beton) herzustellen. Alle externen Zuleitungen / Wandöffnungen (u. a. Ver-/Entsorgungsleitungen, Lichtschächte, Kellerfenster) sind fachgerecht und dauerhaft ab- zudichten. Bauweise und Abdichtung des Kellers sind von planerischer Seite unter Berücksichti- gung der vorgesehenen Nutzung des Kellers festzulegen."

Und:

"Im November 2014 wurde ab ca. 2,0 m u. GOK unterirdisches Wasser erkundet. Höhere Wasser- stände und Staunässebildungen sind grundsätzlich möglich. Dementsprechend sind geeignete Was- serhaltungen zur Trockenhaltung der Baugrube und zur Herstellung einer fachgerechten Gründungs- unterlage vorzuhalten (u. a. offene Wasserhaltung über mehrere Pumpensümpfe bis zur Herstellung der Auftriebssicherheit des Kellergeschosses, sofortige Versiegelung der Gründungssohle).
Die Baugrubenwände sind gemäß Punkt 4.3 des Hauptgutachtens abzuböschen bzw. nach statisch- konstruktiven Vorgaben zu verbauen.
Im Erkundungsgebiet nach DIN 4030 untersuchte Schichtwässer enthalten stark betonaggressive Inhaltsstoffe. Demzufolge ist bei geplanter unterkellerter Bauweise die Expositionsklasse XA 2 anzusetzen (vgl. Hauptgutachten, Kapitel 4.4). Weitere Zuordnungen bezüglich der Expositions- klassen sind planungsseitig festzulegen."


...also wenn ich das richtig verstehe ist das Wasser ja schon bekannt gewesen, daher die Weisse Wanne mit dem entsprechenden WU-Beton. Aber versteht mich nicht falsch, ich werde dennoch nachhaken!

 

Bauträger: Baut das Haus und hat uns das Grundstück verkauft.
Kellerbauer: Wurde vom Bauträger empfohlen. Eigenständiger Kellervertrag.
Planung: Fremdunternehmen, vom Bauträger beauftragt. Arbeitet eng mit Bauträger zusammen.

Überwachung: Erfahrener Ing. aus dem Bekanntenkreis, der schon viele Keller gebaut hat. Er berät bislang, hält sich weitestgehend im Hintergrund.

Jetzt aber Anruf vom Kellerbauer: Der Bodengutachter hat die Gründungsfläche schon am Donnerstagabend (1 Tag vor SKS Schüttung) begutachtet und für gut befunden (von dieser Aktion wusste bislang niemand etwas). Er hat sich nun auch die SKS angeschaut und empfiehlt den Pumpensumpf und sonstige Löcher zu verschließen und den herausragenden Fels abzutragen.
Somit doch nicht alles raus und neu.

Den Kellerbauer habe ich gleich auf die beiden Wasserleitungen angesprochen: Er empfiehlt, dass ich den Bauträger dazu auffordere, diese zu ergründen. Wenn der Kellerbauer den Auftrag bekommt, legt er los.

 

Der Chef vom Bodengutachterunternehmen hat die Baugrube nun doch schon am Donnerstag begutachtet - davon wusste der Mitarbeiter, mit dem ich/wir telefoniert hatten nichts. (Ja, komisch, blöd - aber wird schon stimmen - er schreibt ja immerhin das Gutachten)

Der Kellerbauer wartet auf den Auftag zur Ergründung der beiden Wasserleitungen vom Bauunternehmen. Das Bauunternehmen soll ich wiederum dazu bringen, die Ergründung zu veranlassen.

Ja ich weiss, ist alles mega konfus, aber was soll ich machen. Ich hänge da jetzt drin in dem Bausumpf und muss ja irgendwie mit den Beteiligten klar kommen. Ich will nur, dass der Keller dicht ist und anständig gebaut wird.

 

@Baumal: Ich habe einen völlig anderen Anspruch an meine Arbeit. Es erschüttert mich, wie niedrig dieser bei dem Kellerbauunternehmen ist. Sie kennen die Regeln und Richtlinien kaum/nicht. Sie kennen das Bodengutachten nicht, etc.

Ich habe auch ein paar Arzt - Pat. Beispiele gebracht - juckt die aber nicht. Es ist nicht meine Herangehensweise, nicht mein Qualitätsanspruch. Ich kann jetzt einfach nur alles mega genau überprüfen (lassen). Es sind nun wöchentliche Treffen zur Besprechung anberaumt.