Schallschutz Dachgeschosswhg

Wenn wir schon dabei sind: Wie ist denn der Bodenaufbau?

Was ist " von unten " zu hören? Sprache deutlich wahrnehmbar?

Was hört der Bewohner unten? Sprache, Gehgeräusche?

 

Gut Frage wie der Boden aufgebaut ist, ich kann dazu nur folgends sagen:

Zwei von drei Zimmern sind mit Teppichboden ausgelegt. Dieser liegt direkt auf dem Estrich. Der Rest (Der Großteil) der Wohnung ist gefliest. Die Fliesen sind direkt mit dem Estrich verklebt.

Die Wahrnehmung von unten unterschiedlich.
Bad: kann man Stimmen hören, wenn es rühig ist teilweise einzelne Wörter verstehen.

Schlafzimmer und Wohnzimmer: Kindergeschrei, Rennerei und das klopfen gegen irgendwelche Elemente (Wand, Fußboden) deutlich wahrnehmbar. Daran stört mich eigentlich hauptsächlich das ich sehr früh morgens davon aus den Schlaf gerissen werde, in der Woche wie am Wochenende. Kann deutlich hören wenn ein Fenster geöffnet oder geschlossen wird. Das Rollo herab gelassen wird. Laute Gespräche(Stimmen bis zu einzelnen Fragmenten) und Musik (als wenn ich selber leise Musik anhätte).


Laufgeräusche sind von Unten nicht bis auf das Kindergetrampel nicht zu hören, dafür aber vom Nachbarn und aus dem Treppen haus bei entsprechnder Besohlung oder wenn dieser einen Stuhl auf den Fliesen verschiebt oder mit der Staubsaugerbürste über die Fliese krazt.

Mein Erkundigung beim Bauamt hat ergeben das die Hinweise nur Proforma dort aufgeführt worden sind. Weil z.B. der Bauantrag nicht genug hergegeben hat. Geschuldet sei die Mindestanforderung für den Hochbau DIN 4109.

 

Habe mich wegen der gemauerten Wohnungstrennwand mal schlau gemacht. Mindestanforderung nach DIN 4109, also Schallschutz, = R´w,R 53 dB. Dafür wird benötigt bei Mauerwerk: Stein mit einer Rohdichte von 1,8 = 24 cm dicke Wand + beidseitig 10 mm Putz oder Stein Rohdichte von 2,0 = 20 cm dicke Wand + beidseitig 10 mm Putz, Infos entnommen aus der Tabelle in www.kalksandstein.de.

Nach Deiner Schilderung spricht viel dafür, daß auch die Luft- und Trittschalldämmung der DG-Decke nicht den Mindestanforderungen entspricht. Möglicherweise kein schwimmender Estrich vorhanden oder mit Mängeln behaftet, Wohnungstrenndecke ( Beton ? ) zu dünn, Treppe im Treppenhaus nicht entkoppelt, Installationsschächte und Deckendurchbrüche ( z.B. im Bad > Worte zu verstehen) nicht geschlossen.

Etwaige weitere Mängel am Gemeinschaftseigentum Wohnungstrenndecke ( geht bis OK Estrich! ) und deren Ursachen sind nur durch Probeöffnungen und Schallmessungen zu klären.

Es scheint, daß - wie sooft - der ehemalige Trockenboden " billigst " in Wohnungen umgebaut worden ist.

Such Dir einen guten Bauanwalt (möglichst Mitglied in der ARGE Baurecht im Deutschen Anwaltsverein, Mitgliederlisten beim örtlichen Anwaltsverein oder www.foris.de ) und sieh zu, daß Du die Bude ( arglistige Täuschung des Verkäufers !? ) wieder los wirst. Die Sanierung dürfte die WEG finanziell überfordern.

 

Mängelbeseitigung

Gestern war der Herr Hausverwalter mit dem Bauunternehmer da und hat sich die Wände angesehen. Der Bauunternehmer hat einen kompetenten Eindruck gemacht und hat zwei Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen:

1. Lösung

Rigips und Lattung runter. Dämmung mit Rigipsplatten auf die Kalksandsteinwand drauf. Hat aber gleich dabei gesagt das diese Lösung nichts Halbes und nichts Ganzes ist, da nicht die Schallübertragung durchs Dach gedämmt wird. Wäre halt einfach, schnell und mit wenig Raumverluat zu realisieren

2. Lösung

Rigips und Lattung runter. Dach aufschneiden, Dämmung rein, Ständerwand (mit Dämmung?) vor die Kalksandsteinwand.
Vernünftige Schalldämmung (Wand + Dach), aufwendiger und mehr Raumverlust. Damit kann ich aber gut leben, wenn ich dadurch meine Privatsphäre habe.

Für den Estrich sieht es schlecht aus, aber halb so schlimm.

Wir haben uns für die zweite Lösung entschieden. Diese deckt sich auch mit den Informationen hier aus dem Forum. Bezahlt wird der Spaß durch die Instandhaltungsrücklage der WEG. Durchgeführt werden soll das schnellstmöglich und noch dieses Jahr. Lassen wir uns überraschen was draus wird.


Rückabwicklung

Ist wahrscheinlich die vernünftigste Lösung! Wenn uns die Wohnung vom Design nicht so gut gefallen würde, nicht Stadtlage und relativ günstig gewesen wäre, hätten wir diesen Weg sofort eingeschlagen. Immerhin wissen wir jetzt, warum die Whg. relativ günstig war. Und wenn ich nur an die ganze Arbeit denke, die wir dort investiert haben... es wäre alles umsonst gewesen. Wenn die Wände ersteinmal gemacht sind und das Erhoffte bringen, ist die Wohnqualität schon erheblich besser. Dann kann man wieder von Privatsphäre reden.

Eine Rückabwicklung kann sich über Jahre hinziehen. Keiner weiß, ob bei dem Verkäufer überhaupt Geld zu holen ist. Wir haben die Beweislast. Wenn wir nicht durchkommen, haben wir noch mehr Geld in den Sand gesetzt. Das will gut überlegt sein.


Gerüchteküche

Es wird gemunkelt, dass der makelnde Hausverwalter von dem Problem wußte. Grund war die Beschwerde eines damaligen Mieters einer betroffenen Dachgeschoßwohnung, der hat sich bei dem Eigentümer beschwert und sich mit ihm angelegt. Daraufhin hatte er sogar innerhalb der 5 Jahre Garantiezeit den Bauunternehmer, der die Innenarbeiten ausgeführt hat, da. Der hat sich sein Werk begutachtet und festgestellt, da hätte was gemacht werden müssen. Jetzt ist dieser angeblich pleite. Bauliche Maßnahmen wurden nie durchgeführt. Jede Whg. hatte ab dann mindestens einen ruhigeren Nebenmieter. Das ist aber alles Hörensagen! Gerüchte, die mir zugetragen wurden. Hätte mich aber schon interessiert, verstehe nicht warum er mir das bloß nicht damals schon erzählt hat, als er mir Wohnung gezeigt hat? Vielleicht ist es ihm einfach in dem Moment nicht eingefallen. Aber wer weiß schon, was da dran ist. Ich möchte niemandem Unrecht tun.
Was sind schon Gerüchte.

Wenn ich etwas gelernt habe durch den Whg. Kauf, dann das:
Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand,
Recht hat nicht unbedingt etwas mit Gerechtigkeit zu tun,
nichts ist wie es scheint und wenn man nicht höllisch aufpaßt, wird man nach Strich und Faden besch...

Laßt uns positiv in die Zukunft schauen und sehen was sie uns schönes Neues bringt.

 

"Die neuen Wände"

Pünktlich zu Weihnachten wurden die Wände in der Wohnung nachgebessert und ich möchte zum Abschluß noch meine Erfahrungen weitergeben. Alle Wohnungstrennwände wurden nachgebessert. Davon waren Insgesamt drei Räume betroffen. Die ganze Aktion hat insgesamt ca. drei Tage gedauert.


Die Ausführung

Vor die vorhandenen mangelhaften Wände wurden Ständerwände gesetzt. Diese wurden so aufgestellt das sie keinen Kontakt mit der Wohnungstrennwand haben. Dazu wurde das Dach und die Decke aufgesägt um evtl. vorhandene Verbindungen zu trennen. Sowie eine Innenwand von der Wohnungstrennwand getrennt. Die Ständerwände sind mit Steinwollmatten ausgelegt worden und mit Rigipsplatten verkleidet. Grenzbereiche des Dachbodens (bzw. der Decke) zur Nachbarwohnung wurden nachisoliert um eine Schallübertragung auf diesem Weg zu erschweren. Der eine oder andere kleinere Mangel der wärend der Aktion zum vorschein kam, wurde auch gleich mit beseitigt. Zu Schluß wurden die neuen Wände noch tapeziert und übergestrichen. Der Maler hat die Farbe gut gemixt. Ich kann absolut keinen Unterschied zu den andernen Wänden erkennen.


Fazit

Die Ausbesserungsmaßnahme ist sehr effektiv! Die mangelhaften Wohnungstrennwände haben den Schall aus der Nachbarwohnung und aus den Wohnungen eine Etage unter mir wunderbar verbreitet. Nach der Ausbesserung ist von den Nachbarn so gut wie gar nichts mehr zu hören. Das ausführende Unternehmen hat sehr gute Arbeit geleistet und ich bin zufrieden .


Ich wünschen allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch

Michael