Schallschutz: Gipsfaserplatten zweilagig vs. Lehmleichtbauplatten einlagig

Diskutiere Schallschutz: Gipsfaserplatten zweilagig vs. Lehmleichtbauplatten einlagig im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Ja, es gibt auch den nicht zu vernachlässigenden Bereich der Psychoakustik. :winken Aber praktisch habe ich bei rd. mehreren Dutzend Messungen...

  1. #21 Skeptiker, 21.11.2014
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    Ja, es gibt auch den nicht zu vernachlässigenden Bereich der Psychoakustik. :winken Aber praktisch habe ich bei rd. mehreren Dutzend Messungen noch keinen Fall erlebt, in welchem Messung und das Hörbares nennenswert auseinander lagen. Und alle Planungswerte wurden bei sauberer handwerklicher Ausführung auch in der Praxis erreicht. Natürlich sind vom durchschnittlichen Menschlichen Gespräch in Räumen abweichende Schallquellen differenzierter zu betrachten, ggf. zu berechnen oder zu messen. Aber der Fragestellerin scheint es doch um persönlich genutzte Wohnräume zu gehen.
     
  2. R.B.

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    Daran habe ich jetzt gar nicht gedacht. :)

    Ich dachte mehr an Alltagsgeräusche die ja ein typisches Frequenzspektrum haben. Da wundert man sich dann warum bestimmte Geräusche nahezu ungedämpft hörbar sind.
     
  3. #23 Baugrube, 22.11.2014
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    Hat vielleicht irgendjemand einen Vergleich von Lehmbauplatten vs. Gipskarton? Ich finde leider nichts. Ansonsten bleibt es wohl für mich eine Glaubensfrage, da eine objektives Urteil nicht möglich ist :-( .
     
  4. R.B.

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    So ein Vergleich wird schwierig, weil man nicht einfach die Schalldämmung einer GK Platte heranziehen kann. Man muss immer die "fertige" Wand betrachten, und da gibt es eine Unmenge Varianten.

    Vergleicht man die verschiedenen Aufbauten und versucht diese zu bewerten, dann könnte man ganz grob, dass der gleiche Aufbau, einmal mit GKP, einmal mit Lehmbauplatten, zu einer Schalldämm-Maß Verbesserung von +2 bis +3 dB zugunsten der Lehmbauplatten führt. ABER diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen, denn GKP ist nicht gleich GKP, und Lehmbauplatte ist nicht gleich Lehmbauplatte. Deswegen widerstrebt es mir pauschal zu sagen, Lehmbauplatte ist 3dB besser als GKP.
    Nach meiner Meinung kann man durch einen sinnvollen Aufbau der Wand mehr gut machen als durch einen simplen Vergleich/Ersatz GKP zu Lehmbauplatte.
     
  5. #25 UmbauPlanerin, 22.11.2014
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    GFP statt GKP:
    a) höhere Stabilität / Belastbarkeit
    b) höhere Rohdichte / Masse -> Schallschutz
    c) in luftreinigenden / schadstoffresorbierenden Ausführungen erhältlich

    Lehmbauplatten wären imho mit Holzständerbauweise die baubiologisch und ökologisch eindeutig erste Wahl, kosten aber derzeit noch das dreifache. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben Sie wieder ab (schützen so das Holz) und verbessern das Raumklima spürbar (gemäß vielen subjektiven Erfahrungsberichten). Die nachgesagte Schadstoffbindefähigkeit ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

    Baubiologisch-kostentechnischer Kompromiss:

    GFM + Lehmbauplatten an die Holzständer für die Außenwände: Raumklimaoptimierung + ggf. Feuchteschutz Holz.

    2x Gipsfaserplatten (evtl. 1. Lage als zementgebundene Spanplatte / Faserzementplatte) an die Holz- oder Metallständer für die Innenwände: Schadstofffilter (+ bei unterschiedlichen Beplankungsmaterialien und Stärke ggf. verbesserter Schallschutz ~ Brechung der Schallwellen)

    Gipskartenplatten an die Decke: günstig und schnell zu verarbeiten

    Ob nun Holzständer- oder Metallständerwände besser bzgl. des Schallschutzes sind, darüber streiten sich die Geister. Am wichtigsten ist in beiden Fällen wohl die Ausführung.

    Holzfaserplatten haben ggü. Mineralfaserplatten im Ständerwerk den Vorteil einer höheren Masse (und damit wieder eines besseren Schallschutzes) und sind baubiologisch (und gesundheitlich) unbedenklicher.
     
  6. R.B.

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    Warum sollte das für GKP nicht auch gelten? ;)
     
  7. #27 UmbauPlanerin, 22.11.2014
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    Das gilt natürlich auch für GKP (meiner Recherche zufolge etwas weniger für GFP).

    Dennoch ist Lehm der ursprünglichere und natürlichere Baustoff (wir wollen hier jetzt mal nicht auf die Radioaktivität der REA-Platten eingehen oder ihre Entstehung) in unseren Augen.
    Und angeblich besteht, was das Raumklima angeht, ein himmelweiter Unterschied zu GKP.


    Würde mich auch brennend interessieren.
     
  8. R.B.

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    Das sehe ich auch so, wobei "natürlich" nicht zwangsläufig gesünder bedeuten muss. Es gibt in der Natur viele Stoffe die unserem Körper eher schaden als nutzen.
    Nicht falsch verstehen, ich habe kein Problem mit Lehmbauplatten oder Lehmplatten allgemein, und wer das Geld investieren möchte, soll das tun. Das kurbelt die Wirtschaft an, denn mit Lehm kann man noch richtig gut Marge fahren.

    Was das Raumklima betrifft, so behaupte ich, dass hier vorwiegend Psychologie am Werk ist. Schau Dir mal so Dinge wie Wasserdampfdiffusionszahl etc. an, dann wirst Du feststellen, dass zwischen einer GKP und Lehm gar kein so großer Unterschied besteht. Nebenbei bemerkt, verhält sich KS oder PB analog.

    Putzoberflächen können in gewissen Grenzen (Abhängig von Schichtdicke, Dampfdruck etc.) Feuchtigkeit aufnehmen, und diese auch wieder abgeben wenn die Rahmenbedingungen passen. Auch Holz, Gardinen usw. machen das täglich. Von diesem Verhalten auf ein "gesundes" Raumklima zu schließen ist aber ziemlich gewagt. Aber wie wir wissen, der Glaube versetzt Berge......oder nicht.
     
  9. #29 Skeptiker, 22.11.2014
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    Einen nennenswerten Unterschied sehe ich zwiachen beiden Materialen nicht. Alle von Dir genannten Eigenschaften haben auch zumindestr einige GK-Arten. Bei zweilagigier Beplankung gibt es keinen messbaren Stablilitätsunterschied.

    Genau diese Eigenschaften haben auch zumindest einige GK-Sorten. Mit dem gleichen Argument werden übrigens auch diverse "Massivbaustoff"-Hersteller für ihre Produkte aus gebranntem Ton, Gips oder Kalk.

    In mit GK ausgebauten Häusern aus den vergangenen 15 Jahren konnte ich bisher nur sehr gutes Raumklima feststellen.

    Kannst Du mir das mit der besseren Schallwellenbrechung physikalisch erklären? Die Reinigungswirkung für Luftschadstoffe bewirbt auch die Gipsindustrie.

    Da ist der Einspareffekt gegenüber den Wänden aber marginal (deutlich geringerer Flächenanteil und nur einlagig)!

    Dafür sollte jeder Systemanbieter Prüfstandsprotokolle haben. Diese lassen sich objektiv vergleichen.

    . Die Massedifferenz ist bezogen auf die Hauptmasse der Wand ziemlich gering. Die Fasern sind in beiden Fällen perfekt eingehüllt und können nicht austreten. Aufgrund der geringen Masse ist auch das zusätzliche Feuchteabsorptionspotential meiner Meinung nach recht gering. Der Mehrpreis ist erheblich überproportional!
     
  10. #30 UmbauPlanerin, 22.11.2014
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    Unterschiedliche Eigenfrequenzen führen zu einem unterschiedlichen Resonanzverhalten (mehrmals so im Internet gelesen, einige Trockenbauer schwören daher auf OSB + GKP und sprechen von "gefühlten" 10 db.

    Habe ich ja nicht bestritten. Nachgewiesen und zertifiziert haben es die drei großen Hersteller aber nur bei je einer speziellen GipsFASERplatte (H, Greenline, Cleaneo).

    Dafür können Gipsfaserplatten wohl Feuchtigkeit ein wenig schlechter aufnehmen/abgeben als Gipskartonplatten.

    Die eierlegende Wollmichsau gibt es halt nirgends.
    Gäbe es das eine perfekte Produkt, wären alle anderen vom Markt verschwunden. Man muss halt immer die konkreten sachlichen und gefühlten Anforderungen sowie die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel abwägen.

    Dass Fachleute gerne einfach ihr Lieblingsprodukt verbauen wollen, zeigt sich in JEDEM Beratungsgespräch (und ist nicht verwerflich). Es ist so nur manchmal herausfordernd, objektive Argumente zu vergleichen, um so die SUBJEKTIV beste Wahl treffen zu können.
     
  11. R.B.

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    Das ist sehr gut möglich. OSB bringt zusätzliche Masse in´s Spiel, Biegesteifigkeit usw. Auch das Montageraster der Platten spielt eine Rolle. Die 10dB sind auch plausibel sofern die OSB zusätzlich angebracht wird. Ähnliche Effekte erhält man ja auch wenn man einlagig beplankt oder zweilagig.

    Bei einer Trennwand in Trockenbau ist auch das verwendete Dämmmaterial wichtig. Allein dadurch kann man der Wand viele dB (je nach Material 6-8dB) zusätzlich verpassen. Wenn man dann wirklich eine hohe Schalldämmung realisieren muss, wird man auch die Profile gegeneinander entkoppeln, also beispielsweise mit 2 x CW50 arbeiten usw. Man kann auch mit Trockenbau ein Schalldämm-Maß weit über 60dB erreichen.
     
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