Separater Pumpenschacht gegen Grundwasser im Lichtschacht?

Diskutiere Separater Pumpenschacht gegen Grundwasser im Lichtschacht? im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen, wir haben vor 4 Jahren ein EFH mit Keller und weisser Wanne gebaut. Durch den Starkregen konnte im Lehmboden das Wasser nicht...

  1. #1 MathiasND, 21.08.2022
    MathiasND

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    Hallo Zusammen,

    wir haben vor 4 Jahren ein EFH mit Keller und weisser Wanne gebaut. Durch den Starkregen konnte im Lehmboden das Wasser nicht schnell genug versickern bzw. ist das Grundwasser rapide gestiegen - dadurch hatten wir ca. 20cm Wasser in den Lichtschächten stehen und die Standardkellerfenster hat es aufgedrückt.....

    Verschiedene Maßnahmen wie hochwasserfeste Fenster etc. sind gerade in Planung - Jetzt hätte ich folgende Frage ob diese Maßnahme zielführend wäre:
    - einen Pumpenschacht welcher ca. 1-2m tiefer liegt als Unterkante Lichtschächte im Garten zu erstellen
    - von dort aus das Wasser per Tauchpumpe hoch und in den Kanal (Prämisse ist natürlich das der Kanal noch Wasser aufnehmen kann, war aber bei uns gegeben)
    Meine Theorie: Wenn das Grundwasser von unten steigt müsste es auch in dem Pumpenschacht steigen. Und die Pumpe würde praktisch das "das Level" des Grundwassers dort definieren

    Wenn meine Theorie passt wäre noch die Frage wie nahe der Pumpenschacht an den Lichtschächten sein müsste um eine Wirkung zu haben....danke euch!
     
  2. #2 Fred Astair, 21.08.2022
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    Du willst also eine flächige Grundwasserabsenkung betreiben und das Wasser in den Schmutzwasserkanal einleiten, anstatt die Lichtschächte ordentlich abzudichten?
    Wozu hast Du einen wasserdichten Keller gebaut, wenn Du lauter Löcher darin akzeptierst?

    Irrsinn.
     
  3. #3 VollNormal, 21.08.2022
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    Irgendwie passt da gar nichts ...

    Eine weiße Wanne baut man meist, weil mit entsprechend hohen Grundwasserständen zu rechnen ist. Dann sollten aber auch die Lichtschächte und Fenster entsprechend ausgebildet sein.

    Wenn der anstehende Boden nur eine geringe Durchlässigkeit hat, kann das Grundwasser auch nicht "rapide" ansteigen.

    20 cm Wassersäule entsprechen einem Druch von 0,02 bar. Da würde ich erwarten, dass auch ein ganz normales Standardfenster dem stand hält.


    Da müsstest du die Pumpe schon in den Lichtschacht stellen,
     
  4. #4 MathiasND, 21.08.2022
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    Du willst also eine flächige Grundwasserabsenkung betreiben und das Wasser in den Schmutzwasserkanal einleiten, anstatt die Lichtschächte ordentlich abzudichten
    - aus praktischen Gründen um nicht alle Lichtschächte ausgraben zu müssen inkl. Terrasse und ähnlichem aufzureissen

    Eine weiße Wanne baut man meist, weil mit entsprechend hohen Grundwasserständen zu rechnen ist. Dann sollten aber auch die Lichtschächte und Fenster entsprechend ausgebildet sein - ja wir haben eine weiße Wanne da wir im Moos leben...aber bisher war das Wasser nie auf diese Höhe gestiegen

    20 cm Wassersäule entsprechen einem Druch von 0,02 bar. Da würde ich erwarten, dass auch ein ganz normales Standardfenster dem stand hält.
    - vlt. waren es auch 30cm aber nicht mehr, hat gereicht das 4 Kellerfenster geleckt haben

    Wozu hast Du einen wasserdichten Keller gebaut, wenn Du lauter Löcher darin akzeptierst? - bisher gab es keine Überschwemmungen in dieser Art da das Grundwasser sich nie auf diese Höhe bewegt hatte
     
  5. #5 simon84, 21.08.2022
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    Mal ganz abgesehen davon, dass das Vorhaben Grundwasser in den Kanal zu pumpen rechtlich fragwürdig ist macht es überhaupt keinen Sinn zu versuchen das Grundwasser abzusenken.
    Und dann bräuchtest du vermutlich auch nicht nur eine Pumpe sondern eher 4-6, nämlich an jeder Haus Ecke und auf den langen Seiten.

    2 Meter tiefer als Unterkante Fenster ?
    Sprich auf Fundament Höhe ca ?

    warum machst du den Sumpf denn draußen ?
    Ich denke mal weil du dir deinen dichten Keller nicht undicht machen willst und weil du weißt welche Wassermengen da hoch schiessen würden, wenn da wirklich 1-2 Meter Wasser steht !!!

    und jetzt meinst du mit einer pipikleinen tauchpumpe kannst Hunderttausende Liter Wasser schnell genug wegpumpen?

    vergiss es

    wasserdichte Fenster rein , oder ggf Fenster ganz raus, zubetonieren und abdichten
     
  6. BaUT

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    Seid "ihr" die Baufirma oder der Planer oder die Bauherrn?
    Da wäre doch nach 4 Jahren noch Gewährleistung auf Planung und auf Ausführung?!

    Bodengutachten hat zur Planung und Ausführung vorgelegen? Oder habt ihr auf eigenes Risiko nur eine Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser vornehmen lassen?

    Lehmiger Boden klingt ja so, als ob im Bodengutachten drinstehend könnte "mit zeitweise stauendem Sickerwasser bis Geländeoberkante ist zu rechnen".
    In diesem Fall wären ja wohl wasserdichte Lichtschächte planerisches Pflichtprogramm gewesen.

    Was dir die Kollegen hier schon versucht haben beizubringen:
    Deine Bastelideen zur Rettung der Außenanlagen nebst Terrasse sind Mist.
    Alles aufmachen, alle Lichtschächte neu und wasserdicht anschließen und dann kannst du die Außenanlagen wiederherstellen.
    Zahlen muss das alles vermutlich der Planer/Bauleiter (nur für die wasserdichten Lichtschächte selbst musst du einen Aufpreis zahlen wegen Sowiesokosten).
     
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  7. #7 MathiasND, 22.08.2022
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    Wir sind die Bauherren,
    gebaut wurde damals schlüsselfertig über eine lokale Baufirma + DEKRA als Baugutachter die ganze Zeit dabei. Die weiße Wanne wurde damals von der Stadt wie auch jedem Bauunternehmer für die Gegend grundsätzlich empfohlen, daher...

    Bzgl. Bodengutachten steht wortwörtlich drin: "Zum Zeitpunkt der Untersuchungen wurde Grundwasser in keiner der Bohrungen angetroffen. Der mittlere Grundwasserflurabstand liegt laut Literaturangaben [17] bei ca. 394 m ü.NN was etwas 6 m unter dem Gelände entspricht. Die, ab ca 2m Tiefe anstehenden Sandböden sind zur Versickerung geeignet. "

    Der Starkregen welcher bei uns den Wasserschaden verursacht hatte hat 149l/m^2 gehabt....
     
  8. BaUT

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    Derartige Schadensfälle bearbeiten wir im Büro seit Jahren immer wieder.

    Wenn das Bodengutachten ausweist, dass der Boden von OK Gelände bis runter zum Grundwasserspiegel gut versickerungsfähig ist und keine Hinweise auf stauendes Sickerwasser im Boden-GA enthalten sind, wie kommt es denn dann zu derartigen Abweichungen zwischen Boden-GA und der von dir beschriebenen Wirklichkeit?
    Gibt es da eine schlecht versickerungsfähige oberste Bodenschicht von GOK bis 2m Tiefe mit der auch die Baugrube verfüllt wurde? Ein solcher Fehler könnte natürlich dazu führen, dass Oberflächenwasser von oben in die KLS reinläuft oder an der Hauswand (Noppenbahn) versickert und von dort seitlich in die KLS eindringt oder eben von unten wo im sonst so lehmigen Boden kleine Sickerpackungen aus Kies vorhanden sind, die dann immer von oben volllaufen.

    Was sagt denn die Baufirma und deren Planer/Bauleiter zu dem Schaden und den ursächlichen Mängeln? Noch gar nix?

    Schnell eine Mängelanzeige schreiben "mangelhafte Planung und Ausführung der Bauwerksabdichtung im Bereich der Kellerlichtschächte". In dieser Mängelanzeige müsst ihr den GÜ auffordern den Mangel schriftlich anzuerkennen und ihn mit Fristsetzung zur Mängelbeseitigung auffordern. Kommt er dem nicht nach, so müsst ihr beim zuständigen Landgericht ein diesbezügliches Selbständiges Beweisverfahren nach §485 ZPO beantragen (vor Ablauf der Gewährleistung), denn nur das hemmt den Fristablauf der Gewährleistung.
     
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  9. #9 MathiasND, 22.08.2022
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    Erst einmal noch nichts - ist ja erst Freitag Nachmittag losgegangen und die Firma ist bis 28.8 in Betriebsurlaub

    Verfüllt wurde die Baugrube mit dem Mutterboden also Lehmboden (war seitlich daneben gelagert) - und mit baugeleitendem Gutachten von der DEKRA damals alles dokumentiert. Aber ja dieser ist halt schlecht bzgl. kurzfristiger Wasseraufnahme...Pegel ist nach Stop des Regens auch wieder rapide gefallen

    Haben noch 9 Monate Gewährleistung....das war vlt. mal wieder Glück im Unglück....

    Als Schaden haben wir eine feuchte Isolierung unter dem Estrich durch das einlaufende Wasser im Keller über die Kellerfenster - dieser Schaden muss jetzt eh beseitigt werden und wir sind zum Glück ausreichend versichert. D.h aber es wird sich eh die Versicherung vermutlich mit dem Bauunternehmer streiten ob diese Ausführung jetzt fachgerecht gewesen ist...
     
  10. #10 BaUT, 22.08.2022
    Zuletzt bearbeitet: 22.08.2022
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    Stell dir das nicht so einfach vor mit der Versicherung. Die will sich das auch "wiederholen" vom Verursacher.
    Die Versicherung zahlt dir auch nur die Estrichtrocknung und Wiederherstellung der Innenräume.

    Für die Beseitigung der Schadensursache (mangelhafte, weil nicht wasserdichte Kellerlichtschachtsituation) musst du dich selber kümmern. Da wird die Versicherung dich auch noch drauf hinweisen, dass sie im Wiederholungsfall vermutlich kein zweites mal für einen Wasserschaden infolge Wassereinbruch über Kellerfenster aufkommen wird.

    Rede offen mit deiner Versicherung über die Schadensursache. Vielleicht stellt sie dir einen Anwalt um das gesamte Thema zusammen mit dir gegen Baufirma, Planer und Bauüberwacher (DEKRA) durchzusetzen.

    Wenn ich dein Schadensgutachter wäre, würde ich mir auch das Bodengutachten mal genauer ansehen. Der Flurabstand des Grundwassers ist noch nicht der für die Bauwerksabdichtung relevante zeHGW. Und die hydrologische Bewertung der Versickerungsfähigkeit des Bodens erscheint mir auch etwas dürftig.

    Dann müsste man sich natürlich noch
    - die Regenwasserversickerung auf eurem Grundstück
    - das Oberflächengefälle des Geländes im hausnahen Bereich (Ableitung von Oberflächenwasser vom Gebäude weg?)
    - die Überlaufsicherheit der oberen Randzone der Kellerlichtschächte
    ganz genau ansehen.
     
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  11. #11 MathiasND, 22.08.2022
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    Ja genau - da bin ich schon dabei und die Punkte die du unten geschrieben hast sind da sicher die richtigen (da kommt mein Anfangs-Thread ja her) - die Diskussion ist ja hier schnell nach der "Schuld"-Frage abgedriftet...und da muss der Bauunternehmer nachbessern wenn die Ausführung/Planung n.i.O. gewesen ist. Ich meinte halt das wird sich in der "Diskussion" mit der Versicherung klären.

    Fairerweise habe ich das Fazit zitiert - die Ausführungen sind natürlich detaillierter. Aber hier ist als "Schlusssatz" unter Versickerung zu finden: "Eine Versickerung von Niederschlagswässern in den schwach schluffigen Sanden (Probe xx) ist möglich
     
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Separater Pumpenschacht gegen Grundwasser im Lichtschacht?

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