Setzrisse im Neubau

Diskutiere Setzrisse im Neubau im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Da ist vielleicht ein Balken, aber ein RINGbalken dürfte das nicht sein, zumindest was die Bewehrung betrifft. Aber das alleine reicht noch nicht...

  1. #21 Ralf Dühlmeyer, 29.02.2008
    Ralf Dühlmeyer

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    Da ist vielleicht ein Balken, aber ein RINGbalken dürfte das nicht sein, zumindest was die Bewehrung betrifft.
    Aber das alleine reicht noch nicht aus, denn da muss noch was schieben.
    Was ist mit den Nachbarn und was ist mit Ihrer anderen Hausseite.
    Sind da auch Risse?

    MfG
     
  2. #22 pauline10, 29.02.2008
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Hallo,

    also ich versuche es mal mit Kaffeesatz, Glaskugel und Wünschelrute.

    Die roten Markierungen sind vermutlich die Schadensstellen, nehme ich mal an.

    Der Drempel wird offenbar trotz Ringbalken nach außen gedrückt. Das sollte nicht so schwierig sein, wenn keine senkrechten Betonbalken bis in die Decke gehen und ihn daran hindern.

    Das Problem ist, woher kommen die waagerechten Kräfte, die den Riß entstehen lassen. Eigentlich können nur die Sparren die Übeltäter sein, wer sonst. Sie liegen oben auf zwei Pfetten, 20 und 22 cm hoch auf. Das normale Bauholz schrumpft aber noch um 10% also 2 cm. Damit rutscht der First nach unten, die Sparren bekommen eine Längskraft, wenn sie oben gut gestoßen sind. Dazu kommt ein weiteres waagrechtes Holz Nr. 9. (Oder ist das die Firstpfette??) Das schrumpft ja auch noch zusätzlich und läßt den First weiter heruntersinken. Die Nägel an den Kehlbalken werden das nicht halten können. Die sollten nachgegeben haben. Also dort auch mal überprüfen. Vielleicht fehlen sie auch bei den Gauben und deswegen der Schaden genau dort.

    Also mal die Pfetten in der Höhe nachmessen. Jetzt sind sie ja trocken. Haben sie sich in dem Maße zusammengeschrumpft und sind die Sparren oben fest zusammengedrückt, einfach die Pfetten mit einem Wagenheber um 2 bis 3 cm anheben und unterfüttern.

    12 und 14 cm breite Pfetten sind zwar sehr sparsam im Holzverbrauch und mit den heutigen Programmen optimal bemessen, aber eben zu schlank und zu hoch. Etwas breiter und nicht ganz so hoch wäre die bessere Lösung bezüglich Schrumpfen gewesen. Optimal eben nur für den GU. Das rächt sich jetzt.

    Auf der anderen Seite sollten dann aber die gleichen Erscheinungen zu sehen sein. Sind sie??? grübelnde pauline!

    Wenn das nicht die Ursache ist, muß ich die Glaskugel eben wieder einmal putzen. Den Hinweis auf die Stahlstütze würde ich dann untersuchen. Die bleibt ja in ihrer Länge konstant, während sich das Holz trocken schrumpft. Das verträgt sich auch nicht so gut.

    Gruß

    pauline
     
  3. #23 Ralf Dühlmeyer, 29.02.2008
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    MfG
     
  4. #24 Nightshade, 29.02.2008
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    Also die Risse befinden sich in beiden Räumen und verlaufen alle (spiegelverkehrt) identisch.

    Die Nachbarn haben genau die gleichen Probleme, aber nicht ganz so stark.
     
  5. #25 wasweissich, 29.02.2008
    wasweissich

    wasweissich Gast

    pauline , deine glaskugel müsste neu geeicht werden , oder das betriebssystem hat einen fehler (fatal error) müsste neu aufgespielt werden , mind. 10% der daten ist defekt.......
     
  6. Josef

    Josef Bauexpertenforum

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    ich bin schwer am rätseln ... "aber" irgendwie seh ich das Licht
    am Ende des Tunnels nicht.

    Fakten:
    -------
    - 17,5cm Aussenwände (Kniestockwände)

    - auf diesen Kniestockwänden ist ein Ringbalken angeordnet


    wär nett wenn:
    --------------
    - 17,5 Ringbalken diszipliert in die Decke

    - Ringbalken sollte der Dachschräge folgen und auf UK Mittelpfette
    Niveau auf die andere Seite wechseln.


    was wäre wenn:
    ---------------
    - Haustrennwände sind nicht mit Kniestockwände zusammen gemauert
    und es fehlen an dieser Stelle auch Flachstahlanker ... da gebe dort
    einen Abriss aber keine 1,5cm ... also die falsche Spur (!)

    - Dachstuhl ist gelagert auf Mittelpfette und Stütze daher kein
    nenneswerter Schub auf die Kniestockwände ... also auch vermutlich
    die falsche Spur (!)

    - vielleicht die Gaube ... 2 Stützen links und rechts ne Firstpfette
    die auf der Mittelpfette aufliegt ... des Zeug geht awengerl bringt
    aber nix auf´s Mauerwerk ein.

    - der Ringbalken liegt nur auf der Kniestockwand ... sprich geht nicht
    um´s Eck ... klar auch ich könnte es zu nem Abriss kommen ...
    aber gleich 1,5cm glaub ich auch wieder nicht.

    -Holz schwindet klar ... die Sparren sind an der Fußpfette vernagelt
    und die Fußpfette ist am Ringbalken befestigt ... auch noch klar ...
    daß heisst beim schwinden von Holz zieht es das Kniestockmauerwerk
    eher zu den Haustrennwänden hin ... also auch die falsche Spur



    ja wo liegt denn "hier" nun der Hacken ??? ... im Grundriss sieht
    man 2 Fenster o. Türen, die sind ned zufällig 2 Balkontüre sprich
    draussen gibt´s noch nen Balkon dazu ???
     
  7. PeMu

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    Was treiben wir hier?

    @Ralf: 10% - 2 cm habe ich auch schon gehabt, das ist nicht so ungewöhnlich. Manchmal hängen die Muttern der Anker soweit in der Luft und beim Nachmessen war s dann mal so hoch :28:

    Wenn ihr alles zusammennehmt, dann ist der Ansatz für die Schäden klar.

    @Josef: Was du ausschließt wird die Ursache sein.

    Wenn ich das aufdrösel, gibt es was für die Kaffeekasse...?
     
  8. Josef

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    wenn ich Risse sehe will ich für mein Ego stets die Ursache
    dafür ergründen ... warum will ich das ?, ganz einfach
    die Möglichkeit ausgrenzen selbst in der Praxis solche
    Ursachen zu praktizieren.

    folgendes klingt jetzt etwas hart und vielleicht aus egoistisch
    iss auch vielleicht gar ned so wörtlich zu verstehn wie
    ich das jetzt schreibe:

    in diesem Stadium interessiert mich auch der Fragesteller nimmer,
    sprich ich will aus den Fehlern anderer lernen (!)

    Drössle das mal bitte auf Peter ... ich zahl freiwillig in die Kaffeetasse :)
     
  9. #29 Ralf Dühlmeyer, 01.03.2008
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    Sorry Peter, aber das möchte ich life und in Farbe sehen.
    Nadelholz schwindet ca. 0,25 Volumenprozent je % Feuchteverlust
    10/0,25 = 40 % Feuchteverlust. :yikes
    In der Lehre hab ich Kanthölzer verbaut, die direkt aus dem Imprägnierkessel (Kesseldruck) gekommen waren. Da hat die Pampe gespritzt, wenn Du mit dem Hammer daneben gekloppt hast. Selbst die sind nicht um 10 % geschwunden!!!!!!

    @ Josef
    Ringbalken entgegen der Statik auf den Mittelwänden nicht hochgeführt oder keine/zu geringe Überbindelänge der Bewehrung.

    Ich habe Ende letzten Jahres was ähnliches gesehen, da waren die Mittelpfetten am Auflager nicht unterstützt und schon machten die Sparren die Grätsche. Da die Fußpfette gut auf dem Ringbalken befestigt war, kippte er Drempel nach aussen. Da wars bloß das Mittelauflager der Pfetten, deswegen konnts der Ringbalken nicht verhindern.

    MfG
     
  10. PeMu

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    Ralf egal was du rechnest, ich habe das schon nachweislich gehabt, 2cm Schwund bei 12/20 er Pfetten. Ich war auch erstaunt.
    Ob die Bäume noch lebten in der Säge ???


    Aufdröseln:
    Die Drempelwände werden nach außen gedrückt, wenn der Dachstuhl als Sparrendach trägt.
    - Hier fehlt der Wiederstand,
    a) MW-Drempel außen nicht im Verband mit Giebelwand gemauert. Brauchte man nicht, da Ringbalken drüber kommt.
    Ringbalken nur auf Außenwand, da ja der Dachstuhl (Randsparen) auch als Ringbalken wirkt.
    Und nu ist nix da, was die Kräfte im Zaum hält.

    ->
    a1) Ringbalken hätte horizontal in die Giebelwand eingebunden werden müssen oder
    a2) schräg über die Giebelwand betoniert.

    b)Es ist im Bereich der Gaube keine Rückhaltung ders Ringbalkens mangels Querwand gegeben.
    Wäre a) ok, dann hätte sich der Dachstuhl nur verzogen bzw. mit a2) und der kurzen Länge kaum merkbar, wenn die Einspannung ums Eck bewehrt ist.

    Warum lagert der Dachstuhl sich um?
    c) starke Trocknung der Pfettenquerschnitte, hmmm kann sein
    d) Auflagerung der Pfetten auf der Giebelwand nicht ok, irgendwas punktuell unterlegt, abgesackt.
    e) Schwinden der Giebelwände, hmm kann sein
    f) Mittelpfetten mit Stützen auf der Decke abgelastet -> Deckendurchbiegung, Pfettendurchbiegung, Pfettenschwinden
    und der Dachstuhl sucht sich einen stabileren Tragmechanismus
    -> wie Sparrendach, die Sparren bringen Horizontallasten auf die Fußpfette
    die Drempelwände stehen locker flockig für sich rum und schon wandert es nach außen bis die Verformungen im Gleichgewicht sind, so dass die Pfetten wieder dran sind mit Tragfähigkeit.

    Wäre a ok, dann gehen die Klauen unten auf, die Risse werden am Übergang Drempel/Schräge sichtbar.

    Das übliche bei Holzkonstruktionen, irgendein Tragmechanismus wird gefunden, es bewegt sich. Holz arbeitet.:konfusius

    Tja so könnte es gewesen sein.

    Ergo: Drempelwände werden mit umlaufenden Ringbalken zusammengehalten, am Gaubenloch re+li eine Stb.Stütze in die Decke
    und wenn es so ungünstig ist wie hier, dann als Holzkonstruktion (Systemkonform).
     
  11. #31 pauline10, 01.03.2008
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Ergänzung:

    Damit scheint ja eine logische Erklärung gefunden zu sein!! Ob sie zutrifft, kann man bei solchen Ferndiagnosen nicht unbedingt sagen. Aber möglich ist es schon, daß es die schrumpfenden Pfetten sind.

    Holz schrumpft zwar, aber eben nicht gleichmäßig!! Sonst müßte man es ja nicht frisch einschneiden.

    In Längsrichtung ist der Schwund beim Holzbau vernachlässigbar. Deswegen können die Sparren beim trocknen den Drempel nicht nach innen ziehen.

    Aber ist denn da überhaupt ein Ringbalken???

    Der Planer hat hier wohl nach dem Prinzip; Papier ist geduldig, gearbeitet.
    Ich weiß nicht woher Josef die Wandstärke von 17,5 hat. Trifft sie zu, und hat man Formsteine benutzt, kann doch gar kein Bügel seine Wirkung entfalten. Der Maurer hat daher einfach 2 x 12 eingelegt und Beton drüber, fertig. Was soll er denn anders machen??
    Das bietet dann seitlich überhaupt keinen nennenswerten Widerstand. Egal ob in den Giebel eingebunden oder nicht.
    Sicher kommt auch noch hinzu, das hatte ich anfangs übersehen, daß die kleine Fußpfette unterbrochen ist und an der Gaube nicht durchläuft, also keine seitlichen Kräfte über Biegung aufnehmen kann. Verhindert hätte sie aber auch nichts!!

    „Also die Risse befinden sich in beiden Räumen und verlaufen alle (spiegelverkehrt) identisch.“
    Ist das so zu verstehen, daß die Räume, die sich gegenüberliegend jeweils an den beiden Traufen befinden, vom Schaden betroffen sind??
    Oder sind hier zwei Räume an der gleichen Traufe betroffen??

    Gruß

    pauline
     
  12. PeMu

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