Sickerschacht zugesetzt oder Ablaufrohre zu?

Diskutiere Sickerschacht zugesetzt oder Ablaufrohre zu? im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Leute, es geht um unser Haus Bj. um 1970, also ca. 50 Jahre alt. So alt ist auch das Regenwasserentwässerungssystem. Bei starken Gewittern...

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    Hallo Leute,

    es geht um unser Haus Bj. um 1970, also ca. 50 Jahre alt. So alt ist auch das Regenwasserentwässerungssystem.

    Bei starken Gewittern läuft Wasser über die Lichtschächte in den Keller. Das Problem gab es früher nur selten, ist aber in den letzten 20 Jahren schlimmer geworden.

    Nachdem ich eindringendes Wasser von oben abgestellt habe, hat sich gezeigt, daß es Rückstau aus den Abläufen der Lichtschächte gibt - die werden während Wolkenbrüchen zu sprudelnden Quellen.

    Jetzt stellt sich die Frage, was die Ursache ist. Die Abläufe münden wahrscheinlich in Rohre, an die auch die Fallrohre von den Dachrinnen angeschlossen sind. Entweder staut sich das Wasser in den Rohren zurück oder die Sickergrube hat sich im Laufe der Jahre zugesetzt und kommt nicht mehr hinterher.

    Natürlich weiß ich nicht, wo die Sickergrube ist - ich kann mich an den Hausbau nur dunkel erinnern und mein Vater ist leider verstorben.

    Bevor ist eine wilde Suche nach der Sickergrube anstelle, wollte ich fragen, ob das mit der zugesetzten Sickergrube sein kann? Wie würdet ihr die Suche nach der Ursache angehen?
     
  2. #2 VollNormal, 10.07.2024
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    Falls es eine Sickergrube gibt, kann die im Laufe der letzten 5 Jahrzehnte durchaus verlandet sein, so dass die Versickerungsleistung und das Rückhaltevolumen nicht mehr ausreichen. So ein Ding gehört regelmäßig geprüft und bei Bedarf gereinigt. Es kann auch der (hoffentlich vorhandene) Notüberlauf zugesetzt sein, oder der Zulauf zur Grube. Nach 50 Jahren dürfen aber generell die Abflussleitungen einmal inspiziert und bei Bedarf gereinigt oder repariert werden.

    Die Lage der Leitungen und der Sickergrube sollte aus dem Entwässerungsplan hervorgehen. Dieser gehört regelmäßig zu den mit dem Bauantrag einzureichenden Unterlagen. Falls du ihn nicht in der Hausakte hast, hat ihn eventuell noch die zuständige Behörde.
     
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  3. MD

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    Eine Sickergrube gibt es - daran kann ich mich noch erinnern. Notüberlauf? Das sind einfach ein paar Betonringe unter der Erdoberfläche.

    Entwässerungsplan - hoffentlich finde ihn den. Ob die Grube dann auch genau da ist, das wird spannend.
     
  4. #4 VollNormal, 10.07.2024
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    Na irgendwo muss das Wasser doch hin, wenn die Grube (oder der Schacht) schneller voll ist, als die Wolken leer sind. Und im besten Fall wird es dann geregelt abgeleitet und staut nicht zurück oder läuft unkontrolliert aus dem Schachtdeckel.
     
  5. MD

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    Sowas gibt es definitiv nicht. Als ich vor 20 Jahren eine große Mehfachgarage gebaut habe, wurde der Sickerschacht auch nur so gebaut: Betonringe, Deckel drauf, Erdreich drüber.
     
  6. Oehmi

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    Wenn du eine ungefähre Ahnung hast, kannst du einen Stahlstab nehmen und sondieren. So habe ich den Schacht bei meinen Eltern geortet.
    Ansonsten muss wohl eine Kamera her.
     
  7. MD

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    Ich kann das mal versuchen - ich weiß nur noch "hinterm Haus, ein Stück weg davon", ich war damals vielleicht 4 Jahre alt. Leider ist bei uns der Boden sehr hart und grober Kies mit großen Steinen.
     
  8. #8 VollNormal, 10.07.2024
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    Das wäre zumindest eine Erklärung, warum die Versickerung so lange funktioniert hat ohne Wartung.
     
  9. MD

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    Ich habe den Bauantrag gefunden - mein Vater hat alles sehr ordentlich verwahrt. Leider kein Entwässerungplan. Da ist nur die Klärgrube vom älteren Hausteil meines Großvaters eingezeichnet, an die der neuere Teil angeschlossen wurde. Das hat seinerzeit offensichtlich genügt.
    Tja, da werde ich wohl mein Glück mit Sondieren versuchen müssen.
     
  10. Oehmi

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    Falls das nicht erfolgreich ist, würde ich erstmal mit ner Spirale reingehen und gucken wie weit du kommst.
    Wenn du einen freien Durchgang vermutest, Betrieb zur Kanalinspektion mit Kamerabefahrung und Ortung beauftragen. Alternativ selber machen https://www.boels.com/de-de/mieten/kanalisationskamera-300-mm/p/13481
     
  11. MD

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    Bei mir in der Nähe ist ein Rohr- und Abflußreiniger, der hat so eine Kamera und war bei mir schon mal wegen einem Abwasserrohr.

    Heute hat es uns wieder erwischt - Gewitter und wieder Wasser im Keller! So ein Sch.... Morgen wollte ich den Schacht suchen.
     
  12. MD

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    Ich hoffe, daß die Ortung mit einer Kamera erfolgreich ist. Ich habe heute den ganzen Vormittag (die Nachbarn werden mich wegen des Gehammers verfluchen) sondiert und nichts gefunden. Leider weiß ich auch nicht, wie tief der Schachtdeckel unter der Erde ist.

    Mit einer Spirale bin ich reingefahren - da geht es erst mal von Hauseck schräg weg. Nach einem guten Stück stehe ich an, vermutlich ein weiterer Bogen, da die Spirale an der Spitze sauber ist. Mal eben aufgraben ist nicht - das Rohr liegt ca. 1,5m tief.
     
  13. #13 meisterLars, 14.07.2024
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    Lass einen Kanalspezi mit Kamera und Ortungssonde kommen, der deine komplette Entwässerung erstmal erfasst. Danach kann man dann planen, welche Maßnahmen wann erforderlich sind. Alles andere ist doch Glaskugelmodus
     
  14. MD

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    Update: der Rohrreiniger war mit der Kamera da. Die Zuleitungsrohre waren blitzsauber und wir sind mit der Kamera bis zum Sickerschacht gekommen. Leider war die Ortung mit der Sonde nicht erfolgreich. Sein Ortungsgerät hat kein vernünftiges Signal empfangen. Er meinte, irgendwas stört. Dummerweise ist da hinterm Haus auch die Erdung vom Blitzableiter vergraben - das könnte es sein. Oder der Schachtdeckel ist recht tief unten.

    Immerhin weiß ich jetzt die Entfernung und die grobe Richtung vom Hauseck aus. In dem Bereich hab ich jetzt sondiert, aber nichts gefunden. Daß der Schacht in dem Bereich sein muß, kann man durch das Zuleitungsrohr hören. Ich fürchte der ist richtig tief unten.

    Daß der Schacht zugesetzt ist, hat man mit der Kamera gesehen. Obwohl es schon ein paar Tage nicht mehr geregnet hat, standen am Boden Wasserpfützen.
     
  15. Oehmi

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    Wie lang ist die Leitung zum Sickerschacht?
    Und bis welche Tiefe hast du sondiert?
     
  16. MD

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    Ziemlich genau 6 Meter. Ich habe einen Eisenstab ca. 1 Meter tief eingeschlagen - länger ist der leider nicht. Man hört Zuleitungsrohr ein leichtes "klong", wenn man woanders sondiert, hört man nichts.

    Das Problem ist, daß ich den Deckel auch mit der Hand ausgraben muß, da man nicht mal mit einem Minibagger hinters Haus kommt. Das wird bei unserem Boden ein Spaß!
     
  17. Oehmi

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    Dann kannst du doch das Rohr verfolgen.
     
  18. MD

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    Nicht wirklich. Das Rohr geht ca. 1,5m senkrecht nach unten und macht dann einen 90°-Bogen. Man kann halt anhand des Bogens grob die Richtung abschätzen. Um den Rohrverlauf durch sondieren "erhören" zu können, ist es zu tief, das habe ich schon versucht.

    Ich denke, daß der Schacht in dem Bereich ist, wo es beim Sondieren "kong" macht. Allerdings kann man ein gutes Stück weg sein, da sich der Schall über die Steine ausbreitet. Wir haben hier groben, lehmigen Kies als Untergrund - was halt der Gletscher so in der letzten Eiszeit abgelagert hat.
     
  19. #19 VollNormal, 21.07.2024
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    Wie sich der Schall ausbreitet, ist doch völlig egal, du weißt ja schließlich genau, wo du ihn erzeugst: an der Spitze des Sondierstabs.
     
  20. MD

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    Das schon, aber die an der Spitze des Stabes erzeugten Schallwellen laufen durch das Gestein und übertragen sich auf den Schacht - ich spreche hier von Schall in Festkörpern. Der Bereich, in dem ich was höre, ist viel größer als der Schacht und die Lautstärke ist auch nicht eindeutig. Da spielt wohl eine Rolle, wie das Gestein bis zum Schacht aufgebaut ist.
     
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