Sinn oder Unsinn von Solaranlagen

Diskutiere Sinn oder Unsinn von Solaranlagen im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Es ist doch eigentlich ganz einfach: hat man ein passendes Dach und die nötigen finanziellen Mittel, dann kann man mit einer PV-Anlage aus...

  1. #21 Oliver82, 14.05.2013
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    Es ist doch eigentlich ganz einfach: hat man ein passendes Dach und die nötigen finanziellen Mittel, dann kann man mit einer PV-Anlage aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich kaum etwas falsch machen (sofern das Angebot nicht überteuert und seriös ist)...

    Natürlich wird das, insbesondere bei großen Anlagen, auf dem Rücken der Steuerzahler betrieben...

    Gerade im bereich <5kWp wird aber der Eigenverbrauch immer interessanter... Wir planen derzeit auch ~10kWp verteilt auf 2 Anlagen (zweifamilienhaus) auf unser Dach zu bauen. Dadurch dass wir auch Tagsüber Strom verbrauchen (kleine Kinder, Hausfrau etc) komme ich überschlägig bereits auf einen Eigenverbrauch von >50%!
    In wenigen Jahren könnte es sich lohnen ein kleines Akkuspeichersystem zusätzlich zu montieren, um den Eigenverbrauch auf 80-90% zu bringen!
    Je nachdem wie sich die Stromkosten in den nächsten Jahren entwickeln kann sich eine kleine Anlage für den Eigenverbrauch selbst ohne staatliche Subventionen lohnen..
    Bei großen Anlagen >> 10kWp sieht es da natürlich anders aus.. da ist man mehr oder weniger darauf angewiesen, dass man den Strom subventioniert verkaufen kann...
     
  2. Julius

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    Werbung hier erfolgt gegen meinen Willen!
    Natürlich nicht!
    Sondern auf dem Rücken der (nicht befreiten) Stromkunden, also insbesondere der privaten Haushalte, des Handels und Kleingewerbes.
     
  3. #23 Oliver82, 15.05.2013
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    Mit der Steuer meinte Ich ja die Stromsteuer und nicht die Einkommenssteuer etc :)
    Aber du hast recht, die EEG-Umlage ist ja im Prinzip nicht Teil der Stromsteuer sondern ein separater Betrag der zusätzlich draufkommt.

    Ändert aber nix an meiner Aussage ^^
     
  4. R.B.

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    Dazu gehört schon viel Enthusiasmus. Der Stromverbrauch in einem EFH weist extreme Schwankungen auf, das kriegt man nicht in Übereinstimmung mit der Erzeugung durch PV. Bisherige Speichermodelle kosten aber ein Vermögen (ab 1.000,- € /kWh) und die Lebensdauer ist auch begrenzt. Hinzu kommt, dass die leistungsstarken Verbraucher in einem EFH (typ. Herd, WP o.ä.) über einen Drehstromanschluss versorgt werden. Ein passender Wechselrichter wird richtig teuer. Bastellösungen sind hier nicht gefragt, also bleibt nur die Option viel Geld in die Hand zu nehmen.

    Nur mal als Beispiel. Momentan wird ja ein PV Speicher beworben, dessen Lebensdauer liegt bei max. 50% Entladung bei typ. 2.000 Ladezyklen. Wird regelmäßig tiefer entladen, dann reduziert sich die Anzahl der Ladezyklen, das kann bis zu einer Halbierung gehen. Kostenpunkt um die 9.000,- € zzgl. Einbau. Rechnet man nun über die typ. Ladezyklen, dann darf man nach vielleicht 8 Jahren (evtl. auch schon früher?) die Akkus austauschen. Unter´m Strich müsste man also grob 1.000,- € p.a. "abschreiben", nur für die Speicherung. Wie hoch sind die Stromkosten in einem EFH?

    Ach ja, und die zugehörige PV Anlage sollte sich ja auch noch irgendwie amortisieren.

    Ergebnis: So lange Marktgesetze durch Subventionen außer Kraft gesetzt werden, werden diejenigen am Ende der Nahrungskette auch weiterhin zu den Verlierern zählen, und dazu zähle ich auch die Betreiber von PV Anlagen, die sich mit allen möglichen Rechentricks versuchen die Anlagen schönzurechnen. Wer verdient an dieser Investition? Natürlich der Hersteller, der seine Teile überteuert verkaufen kann, dann natürlich die Handwerker die die Anlagen aufbauen, und bei einer Fremdfinanzierung schöpft die Bank dann den restlichen "Gewinn" ab. Der Anlagenbetreiber trägt dafür das volle Risiko, und kriegt am Ende der xx Jahre ein paar Krümel ab.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #25 Oliver82, 15.05.2013
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    Wie gesagt, derzeit macht das Speichern keinen Sinn!
    Je nachdem wie sich hier die Preise solcher Anlagen entwickeln und je nach Strompreisentwicklung KANN es noch vor Ablauf der 20 Jahre mit garantiertem Abnahmepreis sinnvoll sein den Strom lieber zu speichern und selbst zu verbrauchen!

    Die benötigten Speicher im EFH müssen auch nicht sonderlich groß sein... 100% Selbstversorgung wird wirtschaftlich nicht das Ziel sein da ich hierfür PV-Anlage als auch Speicher zu groß dimensionieren muss!
    Bereits mit einem kleinen Speicher von ~3-4kWh kann ich aber den Eigenverbrauch bei einer kleinen PV-Anlage <5kWp deutlich erhöhen auf vermutlich >80% wenn man sich im Verhalten der PV-Anlage anpasst (Waschmaschine u Trockner laufen dann eben zur Mittagszeit und nicht mehr Nachts...)

    Wenn ich durch den Speicher 1000kWh im Jahr zusätzlich selbst verbrauche und nicht einspeise und die Differenz zwischen Bezugskosten und Einspeißevergütung 0,15€ / kWh beträgt (da sind wir jetzt schon fast) dann sind das 150€/Jahr die mir der Speicher bringt. Bei den derzeitigen Anschaffungskosten von 1000€/KWh Speicher lohnt sich das natürlich noch nicht aber wir sind imho auch nicht meilenweit davon entfernt...
     
  6. Jan81

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    Wenn du die reale Einspeißevergütung nimmst, die wirklich am Markt gekauft wird, dann liegt diese unter 5 cent. Viel Spaß ;) Die Differenz bezahlen in Moment die dummen Endverbracher.

    Die Österreicher sind sowieso die geilste. Die kaufen tagsüber den Strom von dem Deutschen ab und speichern diesen in ihren großen Staudamm und verkaufen paar Stunden später wieder zurück.
     
  7. #27 Schnabelkerf, 15.05.2013
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    Sie stellen also die Speicherkapazitäten zur verfügung die es in Deutschland (noch) nicht ausreichen gibt. Was soll daran also schlimm sein? Ist doch gut das der Stromüberschuß durch PV Mittags nicht ungenutzt verpufft sondern über Stauseen gespeichert werden kann. Ob diese nun in Deutschland oder dicht dran sind ist doch zweitrangig.
     
  8. R.B.

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    Da melde ich mal Zweifel an. Bei einem Speicher mit 3-4kWh kannst Du effektiv um die 2kWh nutzen, ansonsten kannst Du die Akkus im Jahresrhythmus tauschen. Bei einem typ. Verbrauch von sagen wir mal 10kWh pro Tag, im Winter sind´s gerne auch mal ein bisschen mehr, sehe ich keine Chance auf 80% Eigenverbrauch.

    Schau Dir mal die Erträge von PV Anlagen an, und zwar nicht irgendwelche Salden oder sonst aufsummierten Erträge, sondern den echten Tagesverlauf über das ganze Jahr. Letzten Winter haben PV Anlagen so gut wie gar nichts geliefert, entweder Schnee, oder stark bewölkt, kaum Sonne, die Tageserträge hätten nicht einmal gereicht um eine Taschenlampe zu betreiben.

    Gruß
    Ralf
     
  9. #29 Oliver82, 15.05.2013
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    Es kommt ja auch immer auf die Produktion der PV Anlage an... bei einer 3kWp Anlage bin ich schneller auf 80% als bei einer 5kWp Anlage... und mehr als 50% kann man die Akkus denke ich schon belasten... also 3kWh würde ich aus einem 4kWh Akku schon gerne rausholen...

    Wie gesagt, derzeit ist das ganze kein Thema.. aber wenn sich der Akkupreis um Faktor 3 reduziert und der Strompreis nochmal um 10-20% steigt dann sind wir sehr schnell in der Gewinnzone... und das kann innerhalb weniger Jahre passieren!
    Wenn man sich anschaut was PV Anlagen vor 5 Jahren gekostet haben... da gab es ja auch einen massiven Preisverfall...
     
  10. #30 ralph12345, 15.05.2013
    Zuletzt bearbeitet: 15.05.2013
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    Solange das gane unter dem Aspekt betrachtet wird, eine wirtschaftliche Kapitalanlage zu haben, kann das Sinn machen.

    Wenn einer der Umwelt etwas gutes tun will, gibt es Sachen, die mehr Sinn machen. Strom sparen ist da ganz weit vorne.
     
  11. #31 Oliver82, 15.05.2013
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    Ich glaube es gibt sehr wenige Menschen die alleine der Umwelt zuliebe etwas sehr unwirtschaftliches machen bzw sich das erlauben können... Wenn man also sowohl was für den Geldbeutel machen kann UND sich das ganze evtl noch für die Umwelt lohnt - umso besser!

    Wichtig finde ich ist, dass es durchaus potential gibt PV Anlagen auch ohne subventinierten Stromverkauf zu betreiben..
    Ich kann es mir schon sehr sinnvoll vorstellen, dass viele Haushalte kleinst PV-Anlagen auf dem Dach haben um den produzierten Strom zu nahezu 100% selbst zu verbrauchen... das würde dann auch das Netz entlasten! Von diesem Punkt sind wir imho nicht mehr weit entfernt...

    größere Anlagen von 10-20kWp dagegen sind ohne Subventionierten Strromverkauf vermutlich nicht wirtschaftlich zu betreiben, auch wenn die Anschaffungskosten pro kWp erstmal geringer sind!
     
  12. R.B.

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    Natürlich kannst Du auch 3kWh aus dem Akku holen, aber dann nicht heulen, wenn er nach 1.000 Ladezyklen die Grätsche macht, und die können in 3-5 Jahren erreicht sein. Es geht ja auch nicht nur um die Kapazität, sondern zusätzlich um die Leistung die man entnehmen kann. Ein typisches Beispiel wären Akkus für el. Gabelstapler. Die Kapazität wird nicht nur so groß gewählt damit man länger mit fahren kann, sondern um Tiefentladungen zu vermeiden. Zudem haben die Stapler für Antrieb etc. schon einen ganz ordentlichen Motor verbaut. Die Hersteller verwenden viel Zeit für die Entwicklung intelligenter Ladegeräte, denn dadurch lässt sich die Lebensdauer positiv beeinflussen.
    Es gibt auch Akkutechnik die mit besseren Daten aufwarten kann, aber in der benötigten Kapazitätsklasse werden die unbezahlbar.

    Was den Preisverfall betrifft, so ist der wohl vorerst gestoppt, nachdem nun irgendwas um 40% Strafsteuer erhoben werden sollen. Die Reaktionen werden folgen, das ist klar. Werden die Anlagen teurer, dann wird man auch die Strompreise anheben, denn irgendwie muss man ja dem Betreiber was vorrechnen, was er sparen könnte.

    Beobachte auch mal Deinen Stromverbrauch über den Tag verteilt, insbesondere die Spitzen. Bei mir bewegt sich das zwischen 10kWh (Sommer) und bis zu 15kWh (im Winter), selten mal unter 10kWh. Der Hauptbedarf liegt bei uns nach 19:00 Uhr, manchmal auch nach 20:00 Uhr. Allein während dieser Zeit fallen 50-80% unseres Tagesbedarfs an, und Leistungsspitzen um 7kW sind keine Seltenheit, im Winter zur Weihnachtszeit (Backsaison) wird´s auch mal zweistellig. Nur an den Wochenenden ist es etwas gleichmäßiger verteilt, was aber nur daran liegt, dass WaMa & Co. vorzugsweise am Wochenende intensiv genutzt werden, und Backofen / Herd auch tagsüber in Betrieb sind.

    Über´s Jahr gesehen reden wir dann von 4.000-4.500kWh, die leider sehr ungünstig verteilt sind. Man muss also bei der Dimensionierung einer Anlage nicht nur die Akkukapazität betrachten, sondern zwingend auch die Leistung die sie liefern muss. Nur so kann ich die leistungsstarken Verbraucher mit einbeziehen, die ja einen Großteil des Jahresverbrauchs ausmachen.

    Gruß
    Ralf
     
  13. #33 Oliver82, 15.05.2013
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    Klar es kommt hier stark auf die persönliche Situation an.. bei 2 kleinen Kindern wo mittags zuhause gekocht und der Haushalt erledigt wird sieht das ganz anders aus...

    Bei 2 Berufstätigen die morgens aus dem Haus gehen und Abends nach Hause kommen wird der Eigenverbrauch immer geringer sein.

    Es geht bei den Speichersystemen im prinzip ja nicht darum ob ich mich alleine damit versorgen kann bzw wie hoch mein Eigenverbrauch in % ist, sondern darum, dass ich bei einer bestimmten Speichergröße eine bestimmte anzahl von kWh nicht tagsüber verkaufen und dann spät abends fürs doppelte zurückkaufen muss...
    Je nach Strompreis und Speicherkosten rechnet sich dass dann eben früher oder später...

    Irgendwo wird es einen Sweet Spot geben zwischen Anlagenkosten, Speichermenge, Maximalleistung und Tagesverbrauch. Wer Tagsüber wenig verbraucht wird mit einem etwas größeren Speicher evtl besser bedient sein als jemand der Tagsüber schon viel Eigenverbrauch hat...
     
  14. R.B.

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    Du vergisst dabei die Leistungsbetrachtung, die ich oben schon mal erwähnt hatte. Einen "kleinen" Akku kannst Du nicht so stark belasten, also kannst Du damit unter Umständen noch nicht einmal einen Staubsauger betreiben, geschweige denn einen Herd o.ä. Der Akku erhitzt sich sonst so stark, dass er Dir um die Ohren fliegt.

    Für mich als Betreiber einer PV Anlage interessiert doch erst einmal, wieviel meines Tagesbedarfs kann ich durch die PV Anlage abdecken. Du betrachtest nur den Eigenverbrauch bezogen auf die PV Leistung bzw. Erträge, aber genau betrachtet ist das irrelevant, denn es interessiert nur was Du von diesen erzeugten kWh selbst verwerten kannst.
    Wenn ich einen Tagesbedarf von 10kWh habe und eine kleine PV Anlage liefert mir 2kWh die ich verwerten kann, dann mag zwar die Anlage zu 100% ausgelastet sein, aber trotzdem kann ich nur 20% meines Tagesbedarfs damit decken. Andererseits kann ich mit einer 40kWp Anlage vielleicht 100% meines Tagesbedarfs decken, aber nur 20% des Anlagenertrags fließt in meinen Eigenverbrauch.

    Wenn ich also die Rechnung anstelle, dass mir 1kWp PV Anlage 900kWh p.a. liefert, dann sagt das noch nichts darüber aus, wie weit ich damit meinen Eigenbedarf decken kann. Auch die Speichergröße alleine hilft noch nicht als Entscheidungskriterium, sondern erst das Zusammenspiel zwischen Generatorleistung (PV Anlage auf dem Dach), Speicherkapazität, und Generatorleistung des Speichermoduls, in Zusammenhang mit dem zeitlichen Verlauf meines Strombedarfs (Leistung und daraus dann Energiemenge) lässt Rückschlüsse zu, ob ich so eine Anlage sinnvoll nutzen kann.

    Gruß
    Ralf
     
  15. #35 Oliver82, 15.05.2013
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    deswegen ja

    Den Satz versteh ich ehrlich gesagt nicht so ganz...


    genau...
    wenn die 2kWp Anlage jetzt 2000€ kostet und die 40kWp Anlage 40000€ kosten, der Strompreis bei 0,3€ liegt und die Einspeisevergütung bei 0,05€, welche der beiden Anlagen wirst du dir jetzt aufs Dach bauen?

    Dem widerspreche ich doch garnicht...

    Meine Aussage war, dass sich ohne Subventionen kleine Anlagen eher rechnen können, weil ich hier viel mehr selbst verbrauchen kann.
    Desweiteren kann es in wenigen Jahren schon wirtschaftlich sinnvoll sein zusätzliche Speicher zu verwenden um den Eigenverbrauch noch weiter zu erhöhen.

    Hintergrund ist es die PV Anlage bzw den Speicher so zu dimensionieren, dass ich ihn möglichst wirtschaftlich optimal im kosten/nutzen verhältnis betreiben kann.

    Bisher ist es ja eher so, dass man sich das ganze Dach mit PV vollbaut, einfach deswegen weil es sich dank des subventionierten Stromverkaufs auch lohnt ohne Eigenverbrauch einfach alles bzw den Großteil zu verkaufen...
     
  16. R.B.

    R.B.

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    Mir ging es nur um den prozentualen Eigenverbrauch, einmal bezogen auf die Anlagengröße und den theoretischen Jahresertrag, einmal auf den realen Strombedarf im Haus.

    Aber kleine Anlagen kosten pro kWp auch deutlich mehr. "Mehr selbst verbrauchen" ist auch relativ, und stimmt nur, wenn Du das auf die Anlagengröße beziehst. Dann nimm ein 100W Modul mit einem kleinen Akkupack, und Du bist bei 100%, aber der Einfluss auf Deine jährlichen Stromkosten ist marginal. Mich interessieren aber nicht die Prozent bezogen auf die Anlagengröße, sondern die Prozent bezogen auf meinen Jahresbedarf. Wenn ich meine Stromkosten halbieren kann, dann habe ich 50% durch Eigenerzeugung gedeckt.

    Richtig, aber da hat man bereits einen bzw. mehrere Riegel vorgeschoben. Leider hat es sehr lange gedauert, bis man in der Politik verstanden hat, in welche Richtung der Zug fährt. Die Notbremse hätte man schon viel früher ziehen müssen, aber das ist ein anderes Thema.

    Gruß
    Ralf
     
  17. #37 mastehr, 15.05.2013
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    Wie viel kWh muss man heute eigentlich in einem Akku hineinpumpem um 100 kWh wieder herausholen zu können? Mir ist klar, dass das auch vom Alter, der Temperatur, dem Ladestand, der Leistung und wahrscheinlich noch viel mehr anderen Parametern abhängig ist. Aber ich hätte halt gerne einen ganz groben Anhaltspunkt.
     
  18. R.B.

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    Das ist ganz schwer zu beantworten. Zuerst einmal kommt der Wirkungsgrad des Ladegeräts in´s Spiel. Sehr gute Ladegeräte haben einen Wirkungsgrad > 90%, aber auch da spielen viele Faktoren mit rein, denn der Wirkungsgrad ist genau betrachtet keine Konstante. Ich muss ja die von den PV Modulen gelieferte el. Energie zuerst einmal so aufbereiten, dass ich sie in einem Standard-Akku speichern kann. Das geht leider nicht ohne Verluste ab.

    Dann kommt der Akku selbst in´s Spiel. Der hat erst einmal eine Selbstentladung, die je nach Akkutyp und Umgebungsbedingungen mehrere Prozent pro Monat beträgt. Einfache Bleiakkus kommen da schnell mal auf 20-30% pro Monat. Dann kommt hinzu, dass man einen Akku nicht komplett entladen kann. Es verbleibt also immer eine Restladung im Akku, ansonsten ist er hinüber. Hier sind die von mir genannten 50% ein guter Anhaltswert für Bleiakkus. Das bedeutet aber nicht, dass man für jede kWh die man reinsteckt nur noch 500Wh raus bekommt, sondern dass man nur einen bestimmten Kapazitätsbereich nutzen kann. ;)

    Bei einer PV Anlage muss man noch bedenken, dass die gespeicherte Energie im Akku ja zuerst mal wieder in eine netzverträgliche Spannung umgewandelt werden muss, was auch nicht ohne Verluste abläuft. d.h. Man Wandelt die Energie vom PV Modul um in eine akkuverträgliche Spannung, und damit man diese wieder nutzen kann, geht´s wieder in einen Wechselrichter.

    Über den ganz ganz dicken Daumen gepeilt, verliert man auf dem Weg vom PV Modul, über den Akku, bis hin zur Steckdose irgendwas um 15%. Dazu kommen dann Verluste im Akku selbst, wobei hier der Faktor Zeit genau so eine Rolle spielt wie die Umgebungsbedingungen. Im besten Fall, sprich Entnahme kurz nach Ladung, sind die Verluste sehr gering. Je länger dann gespeichert werden muss, um so höher sind die Verluste.

    Gruß
    Ralf
     
  19. #39 feelfree, 15.05.2013
    feelfree

    feelfree Gast

    Siehe auch Wikipedia. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen halte ich 15% Verluste für das Gesamtsystem für nicht erreichbar.
     
  20. #40 Oliver82, 15.05.2013
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    Und genau da ist imho dein Denkfehler bzw da bin ich anderer Ansicht!

    PV ist eine Geldanlage! Es geht nur um die Rendite! Der einzige Grund den Strom selbst zu verbrauchen liegt darin, dass ich pro kWh 0,3€ bekomme anstelle von 0,15€ wenn ich ihn einspeiße.
    Wieviel Strom du sonst noch benötigst, spielt für die Betrachtung der Rentabilität deiner PV-Anlage keine Rolle!

    die ersten paar kWp die ich mir aufs Dach baue kann ich zu einem großen Teil selbst Verbrauchen, die folgenden kWp kosten mich ähnlich viel bei den Anschaffung, bringen aber nurnoch die Hälfte ein!

    Milchmädchenrechnung:
    ich verbrauche die ersten 3kWp zu 100% 3 kWp = 3000 kWh = 3000 * 0,3€ = 900€/Jahr
    die nächsten 3 kWp verbrauche ich zu 50% 3 kWp = 3000 kWh = 1500 * 0,3€ + 1500 * 0,15€ = 675€/Jahr
    die nächsten 3 kWp muss ich zu 100% verkaufen 3 kWp = 3000 kWh = 3000 * 0,15€ = 450€/Jahr

    die ersten 3 kWp liefern also eine super Rendite ab, die nächsten 3 kWp können sich evtl auch noch lohnen, die letzten 3 kWp und alle weiteren werfen nur ne magere Rendite ab...

    Gerade wenn ich Zinskosten etc berücksichtige, muss die Rendite der PV Anlage sehr gut sein, sonst lohnt es sich einfach nicht...

    Je nach Situation hat man natürlich, wie du angemerkt hast, den Effekt, dass eine kleinere Anlage mehr pro kWp kostet wie eine große... dieser Effekt ist aber meinen Beobachtungen nach ab einer gewissen Größe nicht mehr entscheidend, insbesondere wenn ich die Anlage gleich beim Neubau draufmache und z.B. die Gerüstkosten etc nicht anfallen. Bedenke auch, dass die Vergütung für Verkauf konstant bleibt, die Strompreise eher steigen!
    Es kann aber natürlich bedeuten, dass sich eine 5kWp Anlage die ich zu 50% selbst nutze trotzdem eher lohnt als eine 4 kWp Anlage die ich zu 60% selbst nutze...

    Es kommt natürlich auch darauf an was für eine Rendite ich benötige damit es sich für mich persönlich rechnet (zinskosten bzw andere Anlageformen berücksichtigt).
    Derzeit ist aufgrund des niedrigen Zinses auch die Rendite von PV Anlagen bei denen Ich alles verkaufe groß genug, dass es sich lohnen kann, zumindest wenn ich das Geld frei zur Verfügung habe.

    Wenn man sein Geld zu 5% aufs Sparbuch legen könnte, dann gäbe es derzeit bedeutend weniger neue PV-Anlagen....
     
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