Sinn oder Unsinn von Solaranlagen

Diskutiere Sinn oder Unsinn von Solaranlagen im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; @ R.B. Eben - das Gerät muss passend konstruiert sein. Der Wärmetauscher kommt ja im Kühlschrank auch jetzt schon unter 0°C, um ein...

  1. Hfrik

    Hfrik

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    @ R.B. Eben - das Gerät muss passend konstruiert sein. Der Wärmetauscher kommt ja im Kühlschrank auch jetzt schon unter 0°C, um ein Temperaturgefälle zum Innenraum zu erreichen (der ja je nach Einstellung auch nur 2°C hat). Ein direkt am Wärmetauscher integrierter Latentspeicher mit 0°C würde da den Kühlschrank sicher davor bewahren, unter 0°C zu gehen wenn man Leistung einspeichern will, und auch selbst nicht unter 0° kühlen können, und hätte bei wenigen l Inhalt genügend Kapazität um eine NAcht zu überbrücken. Aber der Schrank muss eine steuerung dafür haben, und entsprechend von vorne herien gebaut sein. Und dafür braucht es eine ANchfrage, sprich Leute die dieses Feature nutzen können. in D sind wohl insgesamt etwa 12% des STromverbrauchs für Kühlung im Einsatz in Summe sagt mein Hintekopf - das Kleinvieh macht da auch Mist.
    Von Saisonwärmesoeichern habe ich hier im Thread noch nichts gelesen. um im Hochsommer Warmwasser zu amchen reicht ein "Normaler" Warmwasserspeicher mit Brauchwasserpumpe Die Kombination kann dann dafür sorgen das die gasheizung oder der Öler von Mai bis September gänzlich aus bleibt.
    Da bei meiner Gasheizung die Wärmekapazität des Kessels (Wasser + gusseisen) etwa gleich gross sein dürfte wie die des warmwasserspeichers, und der Kessel zum Laden auf 75° hoch fährt, dürten bei mir im Sommer weniger als 50% des Energiegehalts von Gas auch im Warmwasser ankommen. Bei einem COP von 3 +X können dann gute 1,5 kWh Strom 1m³ Gas bei der Warmwassererzeugung ersetzen - das lohnt sich bei den heutigen Preisen.
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Mir ging gerade durch den Kopf, ob es nicht einfacher wäre, eine größere Menge Kältemittel zu "speichern". Die Frage ist nur, wie ich die Energie verteilt wieder aus dem Kältemittel hole, ohne den Wärmetausch negativ zu beeinflussen.

    Die Variante der WW-Erzeugung mit Hilfe von PV hatten wir glaube ich irgendwann schon einmal diskutiert. Hier müsste man überlegen, welche Strategie man anwendet. Entweder hohe Speichertemperatur, dann würde man die PV Energie direkt einem Heizstab zuführen, oder ein niedriges bzw. mittleres Temperaturniveau im Speicher, dann könnte man noch zusätzlich Umweltenergie nutzen (BW-WP).

    Die Variante Heizstab wäre zwar bei weitem nicht so effizient, aber so ein Heizstab ist gegenüber Spannungsschwankungen etc. immun. Man könnte daher sogar überlegen, ob man nicht den WR umgeht und mit der DC Seite arbeitet.
    A
    ber auch das Speichervermögen eines WW-Speichers ist begrenzt, und wird dieser zu groß gewählt, dann schleift man im Winter (ohne PV) einen unnötigen Ballast mit sich rum, mit dem die Heizungsanlage erst einmal klar kommen muss. Zudem habe ich natürlich Stillstandsverluste beim Speicher, die man aber durch großzügige Dämmung begrenzen könnte.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #63 mastehr, 16.05.2013
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    Von hinten durch die Brust ins Auge. Dafür kann man wirklich gut eine Solarthermie-Anlage gebrauchen. Auch hier wieder "Keep it simple!". Solarthermie dürfte sogar ökologisch wertvoll sein.
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Nicht unbedingt. Betrachtet man den Wasserspeicher als "Notlösung", sprich um Überschüssen einzulagern die sonst verloren wären, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Solarthermie hat einen Schwachpunkt, und der ist das notwendige Temperaturniveau um überhaupt ernten zu können. Vereinfacht gesagt, je höher die Temperatur im Speicher, um so ineffizienter arbeiten die Solarkollektoren. Dem el. Heizstab ist es fast schon egal, ob das Wasser bereits 70°C hat, und er das Wasser zum Kochen bringen soll, oder 20°C. In beiden Fällen kann er problemlos einlagern.

    Gruß
    Ralf
     
  5. Hfrik

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    @ R.B. Also abgesehen von den Stillstandsverlusten ist mir das "Klotz am Bein" Argument noch unklar.
    Nehme ich eine idealen Speicher ohne Stillstandsverluste an, so muss ich genau die J wieder zuführen, die ich entnommen habe.
    Bei der klassischen heizung sind da grosse Speicher von Vorteil, da dann der speicher in Relation zur Heizung den viel grösseren Energiegehalt hat, es also weniger ins Gewiicht fällt, dass die Heizung vor dem Ladene rst einmal auf Temperatur gebracht werden muss.

    Die Temperatur beid er geladen wird ist bei einem solchen Hysteresebedingen Laden Speichergrössenunabhängig - zwischen Einschalt udn Ausschalttemperatur der Speicherladung.
    Bei Darbietungsabhängiger Ladung verschiebt sich die Ladetemperatur tendenziell anch oben, da im grossen Speicher eher ncoh "Restwärme" enthalten ist - dafür tritt seltener der fall ein, dass der Speicher die dargebotene Wärme nicht abnehmen kann.

    Eine Klotz am Bein Effekt sehe ich spontan nur für den Fall, dass der SPeicher ausgekühlt ist (Urlaub) und man bei einem grossen SPeicher länger warten muss bis der wieder geladen ist.
    Oder eben die mit der Grösse bei gleicher Dämmsstoffdicke steigenden Speicherverluste.
     
  6. Hfrik

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    @mastehr: Solarthermie und PV stehend a natürlich zueinander in Konkurrenz. PV hat da die potentiell geringeren Wirkungsgrade (Gegenüber FLachkollektoren im Winter mit dickem Fragezeichen) hat aber den ganz klaren vorteil der unverselleren Einsetzbarkeit und des weiteren nutzbaren Temperaturbereichs. Mit PV kann man eben auch den Rechner speisen, mit ST fällt das schwer.
    die PV-Anlage wird man sich nicht primär wegen der Warmwassererzeugung anschaffen, d.h. die komplexität der Warmwassererzeugung beschränkt sich auf Färmepumpe und Ansteuerung wenn man die Anlagen richtig zuordnet, und bewegt sich damit in der komplexität auf dem Niveau der ST-Anlage. Regelungstechnisch sogar eher noch einfacher -die Wärmepumpe liefert 60° Wasser im zweifel mit weniger Optimierungsaufwand in der Regelung als die ST-Anlage würde ich aus dem Bauch heraus mal sagen.
     
  7. #67 mastehr, 16.05.2013
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    Aber nur wenn man mit Energie-Bilanzen rechnet. Ohne Stromnetz geht es halt doch nicht (so einfach).
    Eine Wärmepumpe ist aber schon etwas komplexer als eine Sole-Pumpe.

    Die Wärmepumpe möchte aber eine gewisse elektrische Leistung haben. Bekommt sie diese Leistung nicht, macht sie gar nichts. Braucht die Wärmepumpe beispielsweise 500 Watt und die PV-Anlage liefert nur 490 Watt, passiert gar nichts. Mit Solarthermie ist das einfacher. Auch wenn die Gas-Heizung noch einmal für die letzten Grad nachheizen muss.

    Eine andere Möglichkeit wäre noch die von R.B. erwähnte Möglichkeit, mit PV direkt einen Heizstab anzusteuern. Dem Heizstab ist es egal, ob AC oder DC. Deshalb könnte man den Wechselrichter umgehen.
     
  8. R.B.

    R.B.

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    Jetzt wird´s kompliziert.

    Grundsätzlich gilt, die el. Energie ist hochwertiger als die thermische Energie. Für Strom zahle ich viel mehr als für die kWh thermisch. Deswegen muss das oberste Ziel sein, möglichst viel von der erzeugten el. Energie auch im Haus direkt zu verwerten. Eine Speicherung der el. Energie in der Form, dass man daraus auch wieder el. Energie gewinnen kann (im einfachsten Fall ein Akku) hätte immer Vorrang vor einer Umwandlung in thermische Energie. Das ist aber aufgrund der bereits diskutierten Punkte kaum machbar (weil teuer).

    Die nächste Stufe wäre die Einspeisung, sofern die Vergütung dafür höher ist als meine Erzeugungskosten von thermischer Energie. Gehen wir mal davon aus, dass nichts mehr vergütet wird, oder nur noch gering vergütet wird.

    Also geht man den nächsten Schritt, also Umwandlung der el. Energie in eine andere Energieform. Hier bietet sich der fast überall vorhandene Wasserspeicher an. Wir müssen aber zuerst einmal betrachten, wie der Wasserspeicher eingebunden werden soll. Sprich, soll mit den Überschüssen nur WW erzeugt werden (Überschüsse im Sommer) oder soll damit auch geheizt werden. Der speicherbare Energieinhalt ist einfach zu bestimmen (Q=m*c*dT), und bei einem Heizstab ist es auch problemlos möglich, hohe Temperaturen im Speicher zu erzeugen.

    Im einfachsten Fall halte ich mit dem Heizstab einen typ. 300 Liter WW-Speicher auf Temperatur. So kann ich schon mal grob 25kWh im Speicher unterbringen. Ich brauche mir auch keine Gedanken um Hygiene o.ä. machen, und der Speicher ist gegenüber dem TW-System des Gebäudes abgesichert, also alles im grünen Bereich.

    Die Frage ist, ob ich mit dieser geringen Speichermenge klar komme (PV Anlagengröße), und ob bzw. wie ich die gespeicherte Menge WW auch nutzen kann. Mit so einem handlichen Speicher kommt auch jede Heizungsanlage problemlos klar.

    Muss ich aber größere Energiemengen einspeichern, dann muss ich zwangsweise den Speicher vergrößern. Das mag für die Sommerzeit ganz prickelnd sein, weil ich fast beliebig große Energiemengen speichern kann, aber wie sieht es im Winter aus? Nehmen wir mal an, ich setze einen Speicher mit 2.000 Litern ein, dann kann ich zwar grob 220kWh unterbringen, aber im Winter hängt der Klotz in meinem Heizungssystem und muss vom normalen Wärmeerzeuger bedient werden. Die PV Anlage wird keine nennenswerten Erträge liefern, das wird nicht einmal ausreichen um den normalen Eigenverbrauch (el) zu bedienen. Lege ich dann solche Wärmeerzeuger nach Heizlast aus, dann habe ich bei den typ. Heizlasten von EFH kaum überschüssige Leistung mit der ich so einen großen Speicher bedienen kann. Das erhöht die Trägheit des Systems bis hin zu einer Verschlechterung der Effizienz. Man muss sich nur mal überlegen, wie eine WP mit so einem Speicher zu kämpfen hätte, und das im Winter wo jedes kW für die Beheizung gebraucht wird. Von der WW-Erzeugung ganz zu schweigen.

    Vielleicht wird jetzt klar, was ich mit meinen obigen Aussagen meinte.

    Gruß
    Ralf
     
  9. Jan81

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    Eingentlich eine gute Idee um überschüssige Energie von der PV Analage zuverwenden. Nur wird sich heut zu tage nicht lohnen und in der Zukuft setzen ja alle auf leistungs starke Akkus.
     
  10. Hfrik

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    @ R.B. - zu kämpfen hätte sie, wenn der Speicher viel Energie verliert. Ansonsten muss ich je Zeiteinheit beim kleinen wie beim grossen Speichergleich viel Joule je Tag in den Speicher stecken - rein Abhängig vom Warmwasserverbrauch. Im Gegenteil - der grosse Speicher kann immer um die Mittagszeit geladen werden wenn die Umgebung am wärmsten ud die Heizlast am geringsten ist. Der kleine Speicher muss ggf auch um 4-6 Uhr morgens geladen werden, weil er nach den ersten 2x Duschen schon abkühhlt, und das zu einer Zeit zu der es draussen minimale Temperaturen hat und das Haus aus der Nachtabsenkung aufgehezt werden muss.

    Daher würde ich mich über ein paar grobe Rechenansätze für die Klotz-am-Bein These freuen, wenn man die Verluste aussen vor lässt.
     
  11. Hfrik

    Hfrik

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    @ Jan81 - "alle" ist übertrieben. Zum einen ergänzen sich die Systeme durchaus - mit einem 10-20kWh Speicher kann ich meinen Eigenverbrauch kräftig pushen, aber bekommen den ertrag einer 10-20kWp Solaranlage im Sommer nicht weggebunkert. Beim Warmwasser benötigt man noch einmal 3-3,6 kWh je Person (mit Spül- und Waschmaschine zusammen auch mehr), die sich billig speichern lassen - und viel Wartungsärmer als ein Akkuspeicher. Ein Edelstahl Wasserspeicher verträgt viele Be- und Entladungen.
    Das läuft daraus hinaus dass man
    1) direkt verbraucht
    2) Akkus füttert
    3) Warmwasser macht und ggf zuheizt (Heizstab oder Brauchwasser-Wärmepumpe oder beides)
    4) Einspeist.

    Es kann ja auch sinnvoll sein eine 2kW wärmepumpe zu betreiben, und dazu einen 10kW Heizstab (10x1kW) der Stufenweise zugeschaltet wird.
     
  12. R.B.

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    Richtig, aber nicht nur Energieverlust aufgrund von Stillstandsverlusten, sondern auch aufgrund der Nutzung. Nehmen wir mal an, der große Speicher soll auch als Heizungsunterstützung dienen. Da jubelt selbst ein modernes EFH an einem kalten Wintertag problemlos 100-150kWh durch den "Schornstein". Gerade diese kalten Tage mit wenig Sonnenschein liefern aber kaum Solarerträge. Der Speicher kann also problemlos auf von mir aus 30°C oder weniger leer gelutscht sein. (abhängig vom Heizsystem bzw. der benötigten Heizwassertemperatur). Jetzt ist am Morgen noch immer keine Sonne in Sicht, also muss eine WP oder was auch immer herhalten. Die hat nun nicht nur das Haus auf Temperatur zu bringen, sondern zusätzlich noch die 2.000 Liter Wasser im Speicher an der Backe, die sie je nach benötigter Heizwassertemperatur um 10K und mehr anheben muss. Bei einer WP in der sagen wir mal 6kW Klasse bedeutet das Schwerstarbeit, da gehen locker mal 5h drauf nur um den Speicher mal in die richtige Richtung zu bewegen, und das Haus will ja auch noch bedient werden.

    Gruß
    Ralf
     
  13. R.B.

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    Spätestens wenn die Einspeisevergütung unter 10Ct./kWh sinkt, ist diese Reihenfolge überlegenswert. Ansonsten eher so wie ich oben geschrieben habe. Bei einer BW-WP ist die Überlegung bereits heute so, dass man besser die BW-WP versorgt anstatt für 15Ct./kWh einspeist, denn die liefert dann bei einem COP von 3 das WW für 5Ct./kWh (thermisch). Da kann dann weder Gas noch Pellets noch sonst was mithalten.

    Gruß
    Ralf
     
  14. Hfrik

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    Nun, das beispiel beim leergefahrenen Speicher ist richtig - nur ist das dann ein Regelungsproblem und kein Problem des Speichers an sich. Das Problem holt man sich in dem Fall ja dadurch dass man den Speicher zu einer Jahreszeit leerfährt, zu der weder PV noch ST richtig viel liefern,und bei der eventuell auch die Wettervorhersage schon eine längere kalte Zeit vorhergesagt hat.
    Sinnvollerweise sollte man den Speicher zur Heizungsunterstützung nur leerfahren, wenn man genau weis dass man ihne bis zur nächsten Warmwasseranforderung wieder voll bekommt - oder eben nur in Bereichen leerfahren (z.B.von 70 auf 50°C) bei denen noch Warmwasser bereitgestellt werden kann.

    Ansonsten ist die Heizungsunterstützung sowohl bei BW-WP als auch bei ST deutlich effizienter wenn man drekt gegen den "Speicher" der Gebäudemasse arbeitet, und die Fussbodenheizung z.B. mit 30° anfährt. 400t Haus um 1° anheben speichert so viel wie 2t Wasser um 50° anheben.
     
  15. R.B.

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    Dieses "Problem" hat man im Winter fast ständig. Ich hatte in meinem Beispiel noch nicht einmal mit einem richtig "leer gefahrenen" Speicher gerechnet, sondern nur einen Hub um 10K unterstellt. Das ist fast schon Normalbetrieb, beispielsweise wenn ein Heizkörperkreis versorgt wird. Man würde natürlich mit dem Stadnard-Wärmeerzeuger den Speicher nur so weit anfeuern, dass es für den Heizbetrieb ausreicht. Nur bei der Verwertung von Überschüssen aus Solarthermie oder PV würde man ein höheres Temperaturniveau fahren.

    Die Speichermasse des Gebäudes ist ein weiterer Faktor, aber hier kann ich das "Pufferverhalten" aktiv kaum beeinflussen. Man darf dabei nicht nur die spez. Wärmekapazität der Bauteile berücksichtigen, sondern muss auch die Temperaturleitfähigkeit im Auge behalten. Die Masse wirkt einem Temperaturwechsel im Raum entgegen, aber mit entsprechender Verzögerung. Wichtig ist dabei erst einmal die Oberfläche bis zu einer Tiefe von wenigen cm. Es versteht sich von selbst, dass die Masse dann gegenüber den Umgebungsbedingungen (Außentemperatur) sehr gut entkoppelt sein muss, ansonsten kehren sich die Wärmeströme in den einzelnen Bauteilen um, und man verliert einen Großteil der gespeicherten Wärmeenergie.

    Ein Wasserspeicher hat hier den Vorteil, dass die Temperaturleitfähigkeit ein schnelleres Laden/Entladen ermöglicht. Ich habe ja bei PV oder ST mit stark schwankenden Leistungen zu rechnen, d.h. ich muss in möglichst kurzer Zeit diese Leistung irgendwo unterbringen. Würde ich versuchen diese Leistung allein durch den Raum in die Gebäudebauteile zu transferieren, dann würde das zu erheblichen Temperaturschwankungen führen, weil die Bauteile diese Energie gar nicht schnell genug aufnehmen könnten. Einen Speicher mit von mir aus 2.000 Litern kann ich da viel einfacher handhaben.

    Noch ein Punkt den man bei der Nutzung von PV beachten muss, die Spannungsverhältnisse. Eine PV Anlage liefert DC mit stark schwankender Spannung (und Leistung). Bei einem Heizstab könnte ich diese theoretisch direkt in Wärme umsetzen, so lange ich die Spezifikation des Heizstabs (an sich ja nur ein Draht) einhalte. Dem heizstab ist es egal, ob ich ihn mit 10Vdc oder 230Vac betreibe, so lange ich die Grenzen der Spezifikation nicht überschreite.
    Möchte ich mit der PV aber eine WP speisen, dann muss ich die gelieferte el. Energie zuerst einmal umsetzen, sprich 230Vac ist angesagt. Hier ist dann die Epc. des WR gefragt, sprich Eingangsspannungsbereich usw. Damit kann ich aber auch nur kleinere WP versorgen, bei größeren PV Anlagen habe ich aber einen erheblichen Leistungsüberschuss, so dass ich diese nur dann sinnvoll umsetzen kann, wenn auch eine größere WP betrieben wird. Diese gibt es aber nicht mit 230Vac, sondern dann ist ein Drehstromanschluss angesagt. Das erhöht wiederum die Kosten für einen Wechselrichter.

    Wenn ich bei einem EFH hinsichtlich Energieversorgung möglichst autark werden möchte, dann wird das ein kompliziertes und teures "Projekt". Wirtschaftlich wird so ein Projekt auch kaum realisierbar sein, aber es wäre ein schönes Projekt wenn man "Jugend forscht" in den Vordergrund stellt. ;)

    Gruß
    Ralf
     
  16. Hfrik

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    Nun, mir gehts weniger um "möglicht autark" - sondern um Beispiele für "möglichst wirtschaftlich". Und Steuerung ist primär Software, und Software in hinreichen grossen Stückzahlen eingesetzt kostet auch bei hoher Komplexität effekiv nichts. Allerdings ist der Markt bei Heizungen furchtbar zersplittert, verstärt dadurch dass jeder Hersteller alle 2 Jahre ein neues, eigenes Süppchen kocht (mein persönlicher Eindruck) .

    Bezüglich Leistung unterbringen - das ist schon richtig - aber wenn man kein grosses ST-Feld zum "unterbringen" hat sondern im Beispiel die Leistung einer 2kW Brauchwasserwärmepumpe, dann wird das bei den meisten Gebäuden gehen, besonders bei Fussbodenheizungen (und noch besser mit Bauteilaktivierung)

    Wenn man den Speicher "nur" mit der Temperatur für den Heizbetrieb fährt - nun dann kann man ihn für morgentliche Aufheizphasen auch schlicht vom Netz abkoppeln und in Ruhe lassen - dann ist er kein Klotz am Bein, und die ST /PV kann ihn laden wenns gerade passt. Dann holt man nur Energie raus wenn auch welche drin ist.

    Mir scheint in dem Bereich wäre mal ein längerfristiges, grundlegendes Open Source Projekt sinnvoll - wenn man blos mal Zeit hätte.
    Eingangsgrössen ST und PV als Darbietungsabhängige Quellen, Wetterbericht,
    Kaminöfen mit Wassertasche als halb darbietungsabhängige Quellen, sowe Gasheizungen, Öler, Wärmepumpen als steuerbare Quellen, wobei die Wärmepumpen über das Eingangs-Wärmemedium auch ein Stück weit Darbietungsabhängig sind.
    Auf der anderen seiten die Wärmesenken (Heizungskreise) sowie die Speicher. - einschliesslich Speichermassen an den Heikreisen, sowie in den Wärmeerzeugern selbst.
    Das wären so die Systemschnittstellenf für das System. Aufgabe dafür wäre es dann, vernünftige selbstlernende Algorithmen zu entwerfen, die das ganze als Baukasten zusammengestecke System innerhalb von Benutzervorgaben mit minimalem Verbrauch steuern. Ich denke, man wir mehr Sensorik brauchen als heute üblicherweise verbaut, damit das läuft.
    Aber das wäre ein ganz anderes Thema - und ein sehr umfangreiches dazu.

    Bezüglich Heizstab auf DC - ganz so einfcah gehts nicht. Die PV-Anlage hat ihren Arbeitspunkt nicht an einem festen Innenwiderstand - sonst könnte man die WR viel einfacher bauen.
    Sie arbeiten mit U = const (im wesentlichen) (-> Diode) und I= Variabel (-> Photonenanzahl)
    Womit der optimale Lastwiderstand zum abziehen der grösstmöglichen Leistung mit der Sonneneinstrahlung schwankt. Standardlösung wäre ein DC-DC-Wandler mit MPP-Tracker. Eine einfache Lösung könnte ein dicker Kondensator im PV-Ausgang sein, hinter dem ein Halbleiterrelais den Heizstab mit einer PWM-Leistungsregelung intervallweise auf den Kondensator klemmt. die Pulsweite wäre dabei abhängig von der Kondensatorspannung - Abschalten, wenn der Kondensator bei X Volt ist, Einschalten wenn er wieder bei X+Y Volt ist, mit relativ kleiner Schwankungsbreite.
     
  17. #77 Oliver82, 17.05.2013
    Oliver82

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    Das ein Kühlschrank nicht permanent Strom zieht ist mir bewusst... allerdings wird der Kompressor am ehesten tagsüber anspringen wenn der Kühlschrank oft geöffnet wird und dadurch permanent dagegen gekühlt werden muss. Nachts ist es da deutlich entspannter.

    Ich gehe also davon aus, dass ein Großteil der Energie, welche die Kühlgeräte verbrauchen, tagsüber benötigt wird.

    Da vermutlich nicht alle Kühlschränke immer zur gleichen zeit anspringen, wird sich das ganze auch vom Leistungsbedarf etwas verteilen.

    Vergesst nicht, dass bei meiner Eigenverbrauchsprognose entscheidend ist, dass ich 2 kleine Kinder habe, was Tagsüber den Verbrauch im vergleich zu einem Haushalt ohne Kinder deutlich erhöht!
    Da läuft dann auch Tagsüber oft der Fernseher, der Rechner, Die Spielkonsole, das Bügeleisen, der Sauger, das Radio, Backofen, Mikrowelle, Herdplatte, Kaffeemaschine, Trocker, Wama.. dann kommt die Lüftungsanlage hinzu, welche ebenfalls permanent Strom verbraucht und eben der Server.

    Ich bin noch immer durchaus zuversichtlich 40-50% Eigenverbrauch bei einer kleinen Anlage erreichen zu können.


    Ein Wasserspeicher würde sich bei uns dagegen vermutlich nie rechnen... die kWh Wärmeenergie bekommen wir derzeit für unter 3,5 Cent.. da bekomme ich dann sogar deutlich mehr wenn ich den Strom ohne zusätzliche Subvention auf dem freien Markt verkaufe...
    Ich denke schon, dass da Akkuspeicher (oder evtl sogar Systeme mit Brennstoffzellen) in einigen Jahren wirtschaftlich sinnvoll sein können.
     
  18. R.B.

    R.B.

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    Das ist leider so, da kann ich nur zustimmen.

    Aufpassen, dass wir da nicht mit den Begriffen durcheinander kommen. Eine BW-WP dient primär der WW Erzeugung, und hat erst einmal mit FBH nichts zu tun. Was nicht bedeutet, dass man sie nicht zweckentfremden könnte, aber das wäre ein anderes Thema.

    Natürlich könnte man den Speicher bzw. dessen Einbindung (fast) beliebig kompliziert machen. Das Management so einer Anlage wird dann aber komplex, und mit bisherigen Standardkomponenten ist das nicht zu bewältigen. Eine Speziallösung mag zwar für Einzelfälle interessant sein, aber sobald es in die Masse gehen muss, wird´s schwierig. Ein Beispiel wären die vielen ST Anlagen die es heute bereits in DE gibt. Wieviele davon funktionieren wirklich optimiert? Ich behaupte mal, das sind keine 1%. Der Rest war, ist und wird vermutlich auch in Zukunft nach dem Schema 08/15 in den Keller genagelt.

    Die Frage ist, wie weit möchte man hier überhaupt optimieren? Natürlich könnte man ein PV Modul auch direkt an einem ohmschen Widerstand betreiben, aber die meiste Zeit würde so eine Konstellation natürlich nicht im optimalen Arbeitspunkt laufen. Eine DC/DC-Wandlung ist aber keine wirkliche Herausforderung mehr, und ein tracker ist auch kein Problem. Welchen Aufwand man dafür investiert, hängt davon ab, wie hoch man den Wirkungsgrad schrauben möchte. Denken wir einfach mal wie die Chinesen, also "wieso kompliziert wenn´s auch einfach geht?"

    Ich würde mich bei so etwas dazu hinreissen lassen, einen µC einzusetzen. Die Dinger kosten nichts mehr, man kann flexibel reagieren und optimieren, man hat an sich nur Vorteile. Schwieriger und teurer würde da schon eher die PWM bzw. der Schalter.

    Gruß
    Ralf
     
  19. #79 mastehr, 17.05.2013
    mastehr

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    Die Unterschiede sind marginal, wenn den Kühlschrank bewusst öffnet und auch sofort wieder schließt, wenn man Lebensmittel entnommen hat.
    Wenn man nicht gerade warme Lebensmittel einfriert, ist die Leistungsaufnahme über den Tag recht konstant.
    Im Worst Case springen dann plötzlich alle gleichzeitig an und die Leistung reicht doch nicht.
    Um was für eine Quelle handelt es sich? Wie die Preise sich in Zukunft entwickeln, weiß natürlich niemand.
    Wer kauft denn den Strom, wenn Du sagst, ich habe gerade in dieser Minute 700 Watt über; wie es in der nächsten Minute aussieht, weiß ich noch nicht.
     
  20. R.B.

    R.B.

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    Ich hatte Dir oben schon einmal empfohlen, dass Du Dich mal intensiver mit Deinen el. Vebrauchern befassen sollst. Leistungaufnahme, und vor allen Dingen Zeitverhalten. Dann schau Dir bitte mal den Leistungsverlauf von PV Anlagen über typische Tage an.

    Bei der von Dir genannten 5kW (10kWp/2) möchtest Du also 2.500kWh p.a. selbst verbrauchen. Überlege mal wie das funktionieren soll. Natürlich kannst Du Deinen Stromverbrauch so in die Höhe treiben, dass das irgendwie passt, aber ist das sinnvoll? Ich möchte doch nicht mehr Strom verbrauchen, nur damit ich für meine PV Anlage einen Eigenverbrauch habe.

    Gruß
    Ralf
     
Thema: Sinn oder Unsinn von Solaranlagen
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